Feedback zu finalem Orchesterstück "Tanz Der Kirschblüten" für Bodenübung Kunstturnen

[Hyp]

Ist klasse geworden kompositorisch

Der erste Orchesterpart klingt im Vergleich zu den anderen seltsam, ich weiß nicht, ob das am Hall oder der gewählten Abmischung der da spielenden Instrumente liegt. Wenn ich die Augen zumache und das höre, als säße ich in einem wie auch immer gearteten Konzertsaal, klingt das recht abseits des möglichen Rahmens, den ich als stimmig empfinden könnte.

Vor 0:59 würde ich unbedingt den Übergang ankündigen durch z.B. irgendwas Anschwellendes. Im neuen Part beginnen dann auch alle Instrumente auf die Mikrosekunde genau gleichzeitig, was unnatürlich wirkt.

 

[Kosaken-Kaffee]

Nee, aber das finde ich auch eine saucoole Aktion von dir!

Dankeschön. Du kannst dir vorstellen, wie der Entwicklungsprozess des Stücks innerhalb der Familie war.
Angefangen von meiner Frau: "Hey, mach doch mal 'ne Bodenmusik", bis hin zum Klimpern auf dem Klavier zur Ideensammlung, dem Versuch, verschiedene Teile zusammenzubringen, um letztlich eine Klavier-Rohfassung zu machen, um dann schliesslich das Ganze in ein orchestrales Gebilde zu stülpen. Sehr witzig das Ganze - wir alle hatten jede Menge Spass und ganz viele positive Überraschungsmomente ("Boaah, das klingt ja geil", "Die Flöte ist aber komisch", ...).
Ich kenn halt meine Kleine, ihren Charakter und die Musik ist dann sicher genau auf sie zugeschnitten.

Wenn du da schon soviel Herzblut reinsteckst, dann wäre es halt schade, wenn es beim Ertönen über die Anlage dann plötzlich in sich zusammenfallen würde (hat man ja alles schon erlebt ).

Genau, das wäre ein Alptraum.

Ist das jetzt also schon FINAL "Final", oder ließe sich noch etwas dran drehen?

Nein, es ist noch nicht final; ich kann eure Anmerkungen noch aufgreifen und werde dies in einer v3 sicher auch tun.
Und dann muss ich den Trainerstab und Choreografin überzeugen, dass sie die Musik auch nehmen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Hast Du das Stück auch mit Deiner Tochter besprochen?

Ja, die Nummer ist auf sie zugeschnitten, einige Elemente hat sie schon ausprobiert.

 

[Kosaken-Kaffee]

Danke, Hyp.

Der erste Orchesterpart klingt im Vergleich zu den anderen seltsam, ich weiß nicht, ob das am Hall oder der gewählten Abmischung der da spielenden Instrumente liegt. Wenn ich die Augen zumache und das höre, als säße ich in einem wie auch immer gearteten Konzertsaal, klingt das recht abseits des möglichen Rahmens, den ich als stimmig empfinden könnte.

Okay, höre ich mir nochmals an.

Vor 0:59 würde ich unbedingt den Übergang ankündigen durch z.B. irgendwas Anschwellendes. Im neuen Part beginnen dann auch alle Instrumente auf die Mikrosekunde genau gleichzeitig, was unnatürlich wirkt.

Gut. Diese Bemerkung ist schon mal gefallen, da werde ich mir sicher noch was überlegen.

 

[gyn]

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, das Thema ist episch, hat mich vom Feeling her direkt an Forrest Gump erinnert. Die Dynamiksprünge sind mir auch zu heftig, das Piano müsste immer im Vordergrund stehen, meiner bescheidenen Meinung nach. Klasse!

 

[shiby]

wow, endlich hört man mal etwas von dem der unnachgiebig feedback liefert
ich finds auch sehr episch, das Klavier, der Chor und die streicher - alles fügt sich zusammen wie aus einem guss, habe ständig das gefühl gerade romeo und julia zu gucken.
ganz grosses kino!

 

[Kosaken-Kaffee]

Vielen Dank @gyn und @shiby. Das freut mich sehr, zumal es mein erstes Stück mit orchestralem Charakter ist. Normalerweise bin ich eher mit rockigen Sachen unterwegs.

Dynamik und Piano werde ich sicherlich angehen.

 

[Turquoise]

Gut. Diese Bemerkung ist schon mal gefallen, da werde ich mir sicher noch was überlegen.

Wenn ich vonn all meinen Bemerkungen nur eine herausgreifen sollte, dann würde ich sagen, versuche doch mal an dieser Stelle die Streicher eine Oktave höher einzusetzen. Ich glaube, das würde echt was bringen, die Schwere wegnehmen und durch mehr "Haaach-jaaa-Leidenschaft" ersetzen.

 

[Kosaken-Kaffee]

versuche doch mal an dieser Stelle die Streicher eine Oktave höher einzusetzen.

Ich fürchte, da komme ich tonmässig nicht hin, werd's mir aber dennoch mal anschauen. Die Hauptmelodie wird gespielt von einer Viola, einer Violine und von der Querflöte; nicht unisono sondern so, dass sie sich - v.a. die beiden Streicher - dezent an Dissonanzen reiben. Hört man, wenn man ganz genau hinhört. Nimmt man ein Instrument raus, ist die Spannung und das Reibende draussen.
Ich denke, wenn ich die Oktaven wechsle, geht diese Soundkombination verloren. Aber wie gesagt, ein Test ist ja schnell gemacht. Danke für die Idee.

 

[Turquoise]

Und wenn Du die Querflöte noch durch eine Piccolo eine Oktave höher doppelst? Und die Violine auch eine Okatve höher? Dann zereißt der Klang bzw. verliert seine Spannung?

 

[Kosaken-Kaffee]

Und wenn Du die Querflöte noch durch eine Piccolo eine Oktave höher doppelst?

Das wären mir wahrscheinlich zu viel Höhen, wäre aber einen Versuch wert, um den Sound evtl. voller zu kriegen.

Und die Violine auch eine Okatve höher? Dann zereißt der Klang bzw. verliert seine Spannung?

Ja. Was diesen Teil ab 0:59 ausmacht, ist das Zusammenspiel zwischen Viola und Violine. Die Viola bleibt auf der Hauptlinie des Themas, welches vorher immer wieder angedeutet wird, die Violine geht dann jedoch nach oben. Zu diesem Zeitpunkt wechselt der Akkord von C auf G, die Violine spielt jedoch um Dissonanzen von C und G herum, was die Spannung im Zusammenspiel mit der Viola erzeugt. Dieser Effekt würde durch die Oktavierung sicher verloren gehen.
Die Querflöte hat lediglich die Aufgabe, den Sound voller zu machen, da sie sich frequenzmässig mit den beiden Streichinstrumenten in ähnliche Bereiche begibt.
Zu versuchen wäre auch, die Violine 0.5 bis 1 dB lauter zu machen.

 

[Turquoise]

Ich kann's mir leider gerade nicht mehr anhören, weil es heute meinen Hauptcomputer ausgeknockt hat und bei dem hier das Betriebsprogramm zu alt ist. Aber ich meine mich zu erinnern, dass an der Stelle kein Instrument dadurch geglänzt hätte, dass es zu leise gewesen wäre.

Man kann Akkorde auch schön in die Breite aufteilen. Hat man bspw. einen Vierklang, kann man gut zwei Zweiklänge draus machen, die man durch Umkehrungen und einen größeren Intervall-Abstand voneinander trennt. Der Akkord klingt dann nicht mehr so dicht und kompakt, aber dafür schwebender und regt auf genauso die Emotionen an - meist nicht weniger intensiv, nur eben ein bisschen anders...

Aber egal - ich will Dich nicht zuquatschen. Es wird in jedem Fall gut.

 

[Kosaken-Kaffee]

Man kann Akkorde auch schön in die Breite aufteilen. Hat man bspw. einen Vierklang, kann man gut zwei Zweiklänge draus machen, die man durch Umkehrungen und einen größeren Intervall-Abstand voneinander trennt.

Jo, weite und gemischte Lagen finden sich im Stück mehrmals wieder.

Aber egal - ich will Dich nicht zuquatschen.

Keine Sorge. Das schafft nicht mal meine Frau.

 

[stonyroad]

Was kann ich dazu schon sagen?
Schönes Ding.

 

[Kosaken-Kaffee]

Moin,

Aufgrund eures prima Feedbacks habe ich in v3 nun die folgenden Änderungen gemacht:

• Klavier in den Vordergrund: Hall reduziert, Raum weiter nach vorne verlegt, EQ angepasst
• Reduktion der Mitten im Master-Hall
• Timpani etwas leiser gemacht (ggf. low cuts, wenn Stück in Turnhalle zu sehr dröhnt)
• Minimierung der Lautstärkeunterschiede zwischen ruhigen und lauten Parts
• Lautstärke Cymbals verringert
• Übergang bei 0:58 (3. Akrobatikteil): Instrumente vorgezogen, Überleitung einige Takte davor eingebaut (Strings Arpeggio, Flöte, Paukenroll usw.), Piccolo hinzugefügt (auch im lauteren Part davor)
• Schneller Aufgang ab 1:14: Quasi-Doppeln der Flöten mit Tremolo-Violinen
• Ersten Orchesterpart mixtechnisch angepasst
• Flöten und Chor weiter nach vorne geholt

Vielen Dank nochmals!

Hier ist die aktuelle v3:


Würde mich freuen, wenn ihr nochmals reinhören könnt.

 

[gyn]

Da muss ein Limiter drauf, dann passt das alles!

Nee, im Ernst, sehr schön, mir ist da jetzt nix negativ aufgefallen. Echt feines Teil!

 

[Kosaken-Kaffee]

Da muss ein Limiter drauf, dann passt das alles!

Du Schelm ...

 

[mwa]

Da wird sich deine Tochter hoffentlich freuen