Eure Tipps bei dünnen Vocals?

[JakobRosemann]

Hi,
ich mische gerade einige HipHopSongs, bei denen die Vocals auffallend dünn sind.
Unter 250 Hz ist so gut wie nichts los und nur mit dem EQ komme ich nicht weit, bzw. wird die Stimme schnell unnatürlich und es werden Resonanzen hervorgeholt, die bereits bei 300 Hz mitschwingen.

Was sind eure Tools für solche Fälle?
Ich arbeite mit Cubase 5, einigen UAD-Plugins und neuerdings auch mit dem Waves Mercury Bundle (bevor jemand fragt: ja, registriert
Die Waves Neve-Emulation und der RBass helfen zumindest ein wenig weiter, aber vielleicht gibt es ja noch Plugins des Bundles, die in euren Augen noch besser geeignet sind?
Danke für eure Erfahrungswerte und Tipps!
Jakob

 

[geebee]

Gibt es die Möglichkeit noch einmal einzusingen? Falls ja, würde ich eine Oktave tiefer einsingen lassen, und das irgendwie leise untermischen. Falls nein...vielleicht jemand anderes einsingen lassen? Weiß auch nicht! Jedenfalls glaube ich nicht, dass du brauchbare Ergebnisse bekommst, wenn du da mit irgendwelchen Plugins was hervorholen willst, wo nichts ist.

 

[pieffa]

Ich würde den Sänger auch nochmals einsingen lassen und dann vielleicht eine Flüsterstimme aufnehmen also nah ans Mikro das betont die Bässe stärker. Oktave wurde ja angesprochen. Bei Hip Hop soweit ich weiß wird ja sowieso sehr gerne öfter eingesungen.

 

[KoolKolle]

LOL... xD

Ihr seid ja lustig.

Das sind Rapper (wenn mich nicht alles täuscht) die können das nicht ne Oktave tiefer einsingen. Die rappen und das machen die nicht nach Noten. Und wenn man jemand anders nimmt gibts bestimmt Tote... xD

Nee viel machen kann man da nicht, MaxxBass dürfte besser geeignet sein als RBass, ist auch von der Funktionsweise her ein ganz anderes Tool.

Man könnte auch probieren ganz zaghaft mit nem Tune Tool (Ist da nicht Waves Tune dabei?) die tiefer Oktave zu simulieren, stark zu filtern und sachte beizumischen, aber das klingt selten gut.

Sättigung (Typ Röhre) im unteren Gefilde kann man Experimentell auch verwenden, weiß nicht obs da was von Waves gibt.

Ach ja und was mir noch einfällt ist Faltungshall (IR-1 gibts da in diesem Bundle) , mit dem richtigen Impuls und der Kürzung der Hallfahne so dass man sie nicht mehr als Hall wahrnimmt könnte man eventuell auch etwas Besserung erreichen.

Aber das sind alles experimentelle Krücken die wenn man es gut austüftelt funktionieren KÖNNEN aber nicht müssen.

 

[geebee]

Das sind Rapper (wenn mich nicht alles täuscht) die können das nicht ne Oktave tiefer einsingen. Die rappen und das machen die nicht nach Noten.

Ich weiß...
Trotzdem ist das nicht unmöglich! Kommt halt drauf an, was man drauf hat!
Und mMn ist es sinnvoller als zu versuchen, da künstlich etwas hinzubiegen. Es sei denn, ich hab da irgendwas verpasst, irgendein neues Voodoo-plugin

 

[KoolKolle]

Ja seh ich ja auch so, aber ich fand's grad irgendwie amüsant, weil ich mir da so manchen Rapper vorgestellt hab...

Vodoo VST gibt es wohl nicht und was ich jetzt hier aufgeführt hab sind definitiv Krücken die zwar eventuell Verbesserung, nur mit großer Sicherheit kein gutes Ergebnis bringen können, aber Jakob hatte ja so explizit gefragt.

Auch beim Mischen und vor Allem bei experimenteller Anwendung gilt:

Es komm drauf an was man drauf hat.

 

[killack]

Wieso eine dünne Stimme fett machen?

Wenn ich mir kommerzielle Songs anhöre z.b Busta Rhymes hat eine tiefe dicke Stimme, ein anderer Rapper auf dem Song hat eine dünne.

so ist das nunmal der eine hat ne dünne Stimme der andere ne tiefe,fette,dicke Stimme....

 

[geebee]

@Jakob:

Gibts nun die Möglichkeit? Kannst du auf den Sänger zurückgreifen?

Vielleicht wäre es ja sogar "Songdienlich", die Vocals für den Track so zu gestalten, dass der Rapper über einen Filter rappt. Untere und obere Frequenzen würden dann keine Rolle spielen.
Wie so oft: Ein Hörbeispiel würde wahrscheinlich helfen

 

[JakobRosemann]

Wieso eine dünne Stimme fett machen?

Wenn ich mir kommerzielle Songs anhöre z.b Busta Rhymes hat eine tiefe dicke Stimme, ein anderer Rapper auf dem Song hat eine dünne.

so ist das nunmal der eine hat ne dünne Stimme der andere ne tiefe,fette,dicke Stimme....

dieses beispiel kannst du auf alles übertragen und in der summe fragen: warum mischen? der eine song klingt halt so, der andere so. finde ich wenig sinnvoll

 

[JakobRosemann]

@Jakob:

Gibts nun die Möglichkeit? Kannst du auf den Sänger zurückgreifen?

Vielleicht wäre es ja sogar "Songdienlich", die Vocals für den Track so zu gestalten, dass der Rapper über einen Filter rappt. Untere und obere Frequenzen würden dann keine Rolle spielen.
Wie so oft: Ein Hörbeispiel würde wahrscheinlich helfen

das album ist bereits aufgenommen und ich soll es nun möglichst schnell mischen. eine warme stimme konnte ich aus den vorliegenden aufnahmen bisher nicht zaubern. ich denke nicht, dass der mc alles nochmal aufnehmen möchte, zumal ihm und mir nicht klar ist, warum die aufnahmen so dünn sind. allerdings war ich bei der aufnahme auch nicht dabei.

danke für eure anmerkungen!

 

[TheTick]

Naja, ich finde schon dass er da ein bisschen recht hat. Wenn ich mir Jan Delay bei den Beginnern anhöre dann hat der wahrscheinlich unter 500hz kein Signal

Wenn jetzt aber die Stimme in Wirklichkeit fetter klingt, wurde sie halt komplett falsch aufgenommen - und dann muste die Aufnahme wiederholt werden, wenn mans richtig machen will.

 

[BasementBluesBoy]

Versuchs hilfsweise mal vorsichtig mit nem pitch shift als f/x-send und etwas distortion. den pitch shift dann ne oktave oder so tiefer als die lead vocals laufen lassen und leicht dazu mischen. kann manchmal ein wenig helfen.

bbb

 

[Bonzo3000]

Also wenn

250 Hz ist so gut wie nichts los

und es keine Frauenstimme ist, dann ist wohl wirklich bei der Aufnahme was schief gelaufen.

Mikro Schrott?
Lo Cut zu hoch gezogen?
Raum extrem bassgedämpft (wohl eher unwahrscheinlich)?

Etwas hinzufügen, wo nichts ist, ist sehr schwer. Es gibt schon so n paar "mehr-Bass-Plugins". Das kann man ja mal versuchen aber ich glaube nicht, dass das was wird. Gab's da nicht erst was umsonst von Waves?

Alternativ dann halt n Anruf bei Barry White. Oh, sch...., der ist schon tot. Hm, dann weiß ich auch nicht weiter.

 

[LM18]

Lade mal 1 Minute oder eine halbe Minute als Snippet, am besten in WAV, hoch...

 

[KoolKolle]

Mikro Schrott?
Lo Cut zu hoch gezogen?
Raum extrem bassgedämpft (wohl eher unwahrscheinlich)?

Auf den LowCut tippe ich auch, vielleicht war es ein COndenser mit LowCutSchalter der versehentlich betätigt war. Diese AKG Perceptions haben zB einen LowCut der mit 300 Hz sehr hoch angesetzt ist.

...

zu weit weg vom mikro
falsche Seite vom Mikro (wäre natürlich gänzlich suboptimal)

 

[Tmny]

Meine ersten beiden Gedanken waren:
- parallele Spur erzeugen, High cut oberhalb so um 500Hz und verschiedene Verzerrungen probieren.

- Pitch -12 mit Melodyne (Zufallszeit und Tonhöhenabweichungen) oder Waves Doubler eventuell High Cut

 

[JakobRosemann]

danke für eure tipps, auf ein paar davon bin ich noch nicht gekommen. die werde ich mal ausprobieren. ich versuche außerdem, die tage mal einen ausschnitt hochzuladen!

 

[JakobRosemann]

Hallo allerseits, hier also ein Ausschnitt aus der besagten Aufnahme.

https://soundcloud.com/redfield-3/mein-schicksal-vocal-bounce

Die Vocals könnten sicherlich noch dünner sein, dennoch frage ich mich, ob da nicht was abgeschnitten wurde.

Man hört natürlich deutlich, dass die Aufnahme nicht in einem Studio getätigt wurde.
Folgendes habe ich mir für die Bearbeitung notiert:
-Starke Überbetonung (vermutlich durch den Raum) bei ca 550 Hz
-Stellenweise Resonieren bei ca. 310 Hz
-Kaum Fülle vorhanden unter 250 Hz
-Um 3400 Hz herum ist auch eine deutliche, spitz klingende Überbetonung
-Sibilanzen recht laut, obwohl die Stimme wenig direkt und präsenz wirkt

Die oberen Mitten und Höhen würde ich einige dB anheben, um die Stimme mehr nach vorne zu holen, allerdings wird es auch ab einer gewissen Anzahl unnatürlich.
Die Wärme konnte ich nur ansatzweise hinzufügen, weil unter 250 Hz kaum was ist und bei 310 Hz Dröhnen auftritt.
Die 550 Hz habe ich deutlich abgesenkt, ebenso die 3400 Hz, auch hierdurch wird die Stimme aber schnell unnatürlich.

Was sagt ihr so?

 

[AndiHerzog]

Unten rum wäre jetzt gar nicht soooo schlimm, würde da garnicht mehr versuchen, viel zu machen.

Ich würde eher einen Exciter/Maximizer (BBE o. ä.) dezent (!) einsetzen, um die Präsenz zu erhöhen, dann denke ich, fällt der Fokus nicht mehr auf die unteren Mitten.

Ist meine persönliche Meinung.

Gruß