Ein Tisch für den Regieraum

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Hansepans

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Guten Tag liebe Recorder,
ich komme am Besten gleich zur Sache:

Ich besitze ein Tonstudio, welches schon seit den 70. Jahren existiert. Das Studio ist unterteilt in einen Regieraum, einen Aufnahmeraum, ein Lager und natürlich gibt es noch den Flur.
Ich habe letztes Jahr im Februar begonnen den Regieraum zu renovieren, von Grund auf alles neu! Die Firma ACM-Akustik hat mir einen Raumplan und Akustikmodule angefertigt, etc. Jetzt also ca. ein Jahr später habe ich den Regieraum vom Trockenbau bis zur Einrichtung fast fertig. Es fehlt lediglich der Tisch an dem ich arbeite und genau aus diesem Grund existiert dieser Forumeintrag.

Ich habe mir vorgenommen den Tisch selber zu bauen. Es ist an sich eine leichte Vorstellung, doch der Tisch soll extravagant werden. Ich möchte ein Grundgestell aus weißem Holz anfertigen und eine schwarze Glasplatte als Arbeitsfläche benutzen. Dies ist alles für mich noch überschaubar bzw. machbar. Was mir nun Probleme bereitet ist:

Ich möchte zwei Touchpad-Monitore unter die Glasplatte installieren (jeweils ca. 22"), vor den Monitoren eine Touchpad-Tastatur einbauen und einen Touchpadregler um das Licht im Raum zu dimmen.

Weitere Informationen:

- Als Computer habe ich einen Mac Pro von Apple.
- Ich bin gelernte Radio und Fernsehtechniker (Die Prüfung ist aber schon etwas her)
- Ich habe ca. 2000 Euro für den Tisch mit Monitoren eingeplant.
- Die Tischgröße sollte bei ca. 1m Tiefe, 0,8m Höhe, 3 - 4m Breite liegen.
- Als Inspiration habe ich diesen Link gefunden: Hier klicken!


Ist es ratsam den Tisch selber zu bauen oder lieber einen Fachmann ans Werk zu lassen?
Komme ich mit der eingeplanten Summe hin?
Hat jemand evtl. Erfahrung mit solchen Dingen?


Liebe Grüße

Hans
 
Fachmann.
mit 2000 Euro wirste da nix.
 
Danke für deine Antwort. An was für einen Fachmann sollte man sich denn wenden? Tischler? Gläser?
 
Touchpad mit einer Glasplatte dazwischen? Funktioniert das überhaupt?
 
Das frage ich euch. Bei dem IPad ist es ja ähnlich. Es befindet sich ja auch eine Glasplatte dazwischen. Die Dickde der Glasplatte ist lediglich sehr gering.
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Touchscreen

dort wird manchmal gehilft!

Prinzipiell eine klasse Idee. Fragt sich nur, ob Glas wirklich praktisch ist als Unterlage?
Mir würde das Material nach kurzer Zeit auf den Sack gehen.
 
Wenn Du tatsächlich diese Glasplatte haben willst, wirst Du um einen Glaser nicht herum kommen
Die Monitore unter die Glasplatte und den Touchscreen auf die Platte dürfte nicht funktionieren - einerseits müsste der Touchscreen eingelassen werden, damit es ne ebene Fläche gibt, bliebe die Tischglasplatte in ihrer vollen Stärke bestehen, dürfte die Lichtbrechung dafür sorgen, dass Bild und Touchscreen nicht sauber aufeinanderzuliegen kommen bzw schlecht sichtbar sind und damit auch schlecht bedienbar.
Alternativ wären Löcher in den Platten, in die von unten der Monitor mit Touchscreen eingebaut wird.

Generell aber halte ich diese Touchscreengeschichte für Schmarrn - jedenfalls dann, wenn Du Dein Ikeabeispiel wirklich ernst meinst.
Eine waagrerechte Platte ist bei sowas einfach Müll.
Das kannst Du ja einfach dadurch ausprobieren, in dem Du Dir einen Tuchschreengerät auf die Oberschenkel legst und dann mal ne Zeitlang mit nach unten gerichtetem Blick und gebeugtem Rücken darauf rumfummelst.
Zur korrekten Bedienung und damit die Kopfhaltung halbwegs normal bleibt - beachte auch, dass das Hören bei gebeugtem Kopf ein anderes ist als bei gehobenem Kopf - müsste also eine geneigte Tischplatte her.
Wenn Du nur ne Touchscreentastatur haben willst, würde ich vorher mal probieren, ob Du mit sowas überhaupt arbeiten kannst. Die meisten Konstruktionen dieser Art haben sich nämlich aus gutem Grund nicht durchgesetzt, und ich hab bis jetzt noch keine Bildschirmtatstatur bedient, die wirklich auch als solche korrekt bedienbar war.

Fragt sich nur, ob Glas wirklich praktisch ist als Unterlage?
Auf keinen Fall.
Glas ist kalt und braucht lange, um warm zu werden. Arme auflegen und so weiter ist da eher früher als später ne ungemütliche Sache. Und innert Kurzem liegt da ne Wolldecke drauf, damit man bequem arbeiten kann........ :D
 
Bei dem IPad ist es ja ähnlich. Es befindet sich ja auch eine Glasplatte dazwischen.
Kein Argument.
Die Glasplatte befindet sich aber doch nicht in der Dicke dazwischen. Zwischen was überhaupt? Je nach Konstruktion liegt da nämlich nix dazwischen........ ;)
 
Wenn ich mir das so durchlese könnte ich fast deiner Meinung sein. Mir ist es halt nur sehr wichtig, dass der Tisch sehr sehr gut aussieht und die Leute zum Staunen bringt. (Optik spielt meinen Erfahrungen nach eine große Rolle im Bereich Musikaufnahme)

Habt ihr vielleicht Alternativen? Die Monitore sollten aber doch schon im Tisch integriert sein. Von mir aus auch angewinkelt.
 
Ich würde vielleicht einen schönen Holztisch machen (lassen) der vorbereitete Aufnahmen für 2-3 iPads als Touchscreen-Fernbedienung hat. Trotzdem braucht man dazu "anständige" Monitore für die Übersicht und eine Tastatur für Click-Modifier, Texteingabe etc.

Aber das weisst Du doch eigentlich aus Deiner Studioerfahrung eh.

Clemens
 
Das Problem ist, dass das positive Optische sich sehr schnell ins Gegenteil verkehrt, wenn die Gescichte nicht funktioniert und viele Sachen dann konventionell gefahren werden müsssen. Das stellt sich dann als Boomerang dar, der den Vorteil der Optik bei weitem zunichte macht.

Ich weiss nicht, wenn ich das so lese, was Du schreibst, dann ist mir, als hättest Du Dir noch nicht so wirklich Gedanken darüber gemacht, wie das Arbeiten in einem Studio - und speziell in dem, welches Dir vorschwebt - denn eigentlich abläuft.
Und ich bin mir sicher, dass das auch genau das ist, was der Sache dann das Genick bricht - und wenn Du Pech hast, passiert das erst, wenn die Kohle verbunkert ist in einer zwar optisch netten, aber infunktionalen Umgebung.

Ein Monitor in der Tischplatte ist Blödsinn. Alle müssen dann von oben auf die Tischplatte glotzen - wie die verfressenen Kinder beim Mittagessen, die in der Suppenschüssel nach was besonderem stieren.
Dieses Prinzip ist schon lange zur Seite gelegt, das haben schon andere feststellen müssen, dass es nix taugt.
Was Anderes ist es, wenn die Tischmonitore die Aufgabe von Bedienelementen übernehmen, wenn also Mischer oder so ähnliche Dinge auf Monitoren dargestellt werden, die in leicht schrägen Tischplatten eingebaut sind. Dazu ist zu sagen, dass die Software, die benutzt wird, auch auf diese Art von Bedienung eingerichtet sein muss - und da dürfte es ausser den Apps für iPad und Consorten wohl keine geben.

Aber selbst als Bedeinelemente sind die Monitore eher nicht in der Mitte gut untergebracht. Wo soll man sonst die ganzen Papiere hinpacken, wo seinen Arm hinlegen .- denn auf den Touchscreens kamm man sie ja nicht hinlegen - logischerweise.

Ich finde jedenfalls, dass es da nicht damit getan ist, einen Tisch zu bauen, der es ermöglicht, die Anzeigemonitore tiefer zu stellen, die Bedienmonitore zu versenken und gut sichtbar zu machen (schräg) und auch noch Platz für das restliche Geraffel zu haben, was man so alles braucht.

Wenn man sowas vorhat, dann ist das ganze wesentlich weiträumiger zu bedenken, sonst fährt man an die Wand.
Spätestens dann, wenn Du feststellst, dass die Bedienmonitore im täglichen Arbeiten nicht das darstellen können, was sie müssten; wenn sie schlecht sichtbar sind - Dein nebensitzender Kunde beschert sich, dass er irgendwas nicht sieht; die Tastatur, die halt leider doch gebraucht wird, dauernd im Weg rumliegt und die Bedienelemente, die Du auf die Monitore legen möchtest, dauernd mit der - extra anzuschliessenden - Maus auf Poiszion zu bringen sind, weil das Programm die Touchscreenbedienung nicht eingebaut hat - spätestens dann wirst Du mit hochrotem Kopf Deinen Kunden vor die Türe bitten, schätze ich..... :D
 
Wow tubeless! Danke für deinen Beitrag. Du liegst recht mit der Annahme dass ich keine Erfahrungen mit dem Gebrauch von monitoren habe. Ich habe bis dato mit Bandmaschinen (T9 und 16 Spur) gearbeitet. So langsam wird mir bewusst dass du recht hast. Ein Problem gibt es da nur. Wenn ich die Monitore gerade hinstellen würde würden sie die Akustik beeinträchtigen. Der Raum den ich besitze ist ca 21 qm groß. Holztisch klingt mittlerweile gut in meinen Ohren. ;) ich werde die Tage einen Tischler aufsuchen. Nur muss erst das Problem mit den beiden Monitoren geklärt sein.
 
schau mal hier

http://www.argosyconsole.com/

oder hier

http://www.sterlingmodular.com/

vielleicht kannst du dir ein paar ideen holen. ich hab mich bei meinem tisch etwas von sterling modular leiten lassen. in den produktbeschreibungen (pdf) findet man übrigens auch meist relativ genau angaben über die maße.

mein diy tisch:

inzwischen habe ich auch die handablage gepolstert und montiert. die bilder dazu werd ich heute abend aktualisieren.

https://recording.de/Community/Foru...chnik/Do-It-Yourself_(DIY)/142618/thread.html

mit 2000 euro kommst du meiner meinung nach schon recht weit, zumindest wenn du die futuristischen ansprüche an den tisch etwas zurück stellst. :)
 
das wichtigste an so einem tisch ist mE nicht (nur) dass er gut aussieht, sondern akustik möglichst transparent ist. bei tischen von sterling, unterlass oder argosy (hier aber glaube nicht alle) ist das gegeben. schick sind sie ja trotzdem.
 
das is allerdings richtig, die teilweise etwas futuristisch anmutenden formen haben ja durchaus sinn. optik ist schon wichtig, funktionalität sollte aber immer im vordergrund stehen. man will ja schließlich damit arbeiten.

wo hattest du deinen tisch nochmal bauen lassen karumba?
 
Hallo Basti,
es wurde ja schon einiges zum Thema Optik und Usability geschrieben, aber eines vermisse ich noch ;-)
Du weißt schon, was Glas für akustische Eigenschaften hat? Erstens reflektiert es Höhen und erzeugt so Interferenzen, die Du "wegbügelst", und als Löcher im Mix hinterläßt, zweitens klingelt es ganz ordentlich, wir haben z.B. eine Esszimmerlampe aus Glas (ca 80x60x1,5 cm). Die klingelt bei etwas über 400 und bei 550 Hz hörbar, wenn im Raum gesprochen wird ( "ojojoing"). Das kriegst Du auch mit Bedämpfung nicht ganz weg. Ich würde auf die Glasoptik verzichten und den Tisch lieber aus ordentlich gefüllertem und lackierten MDF machen. Das kostet ganz nebenbei auch ein Zehntel von Glas (eine Platte mit 2x1x0,02 m - 2 cm brauchst Du mindestens, wenn ein Pult drauf soll, für den Bedienteil einer DAW reichen auch 1,5 cm - dürfte nicht unter 800 Euronen zu kriegen sein).
Und wie Tubeless schon sagte: Monis im Tisch sind Schwachsinn, da bekommst Du Genickstarre.
Ausserdem sind Mucker vielleicht gar nicht so optisch orientiert wie Du denkst. Zumindest für Profis ist die Gemütlichkeit ( ordentliche Sessel und bequeme Stehhilfen, angenehme Temperatur und Luftfeuchte, Beleuchtung usw. ) wichtiger. Wenn Du natürlich Gitarreros hast, die mit Lederjacke, einer suppentellergroßen Gürtelschnalle aus Blech und Cowboystiefeln ins Studio kommen.....

nix für ungut und zum Gruß

Peter

PS: Oh, gerade habe ich gesehen, dass ich zu spät komme ( hoffentlich bestraft mich jetzt nicht das Leben ;-)
Deine Bastelbilder sehen echt gut aus!
Herzlichen Glühstrumpf!
 
@ peter

ich hab doch überhaupt kein glas verwendet, sondern den tisch eher so gebaut wie du ihn beschrieben hast. hab das im thread versucht zu umreißen, für eine detailerte anleitung hatte ich leider kein zeit. aber schön das dir die arbeit gefällt, danke.

oder hab deinen beitrag jetzt faslch verstanden?


aber um das nochmal klarzustellen, ich finde glas auch nicht die beste option. angefangen von denkosten über die verarbeitung und handhabung. tubeless hat es ja schon sehr gut beschrieben.
überhaupt sollten größe flächen wegen der refelexionen vermieden werden und wenn, so angewinkelt sein das die reflexionen günstig abgeleitet werden.

g
 
@Hansepans
Ich werd mich wahrscheinlich wiederholen, und das, was andere geschrieben haben, auch noch... :D

Was die Oberfläche des Tischmateriales angeht: Es macht keinen Sinn, sich ein Material anzutun, bei dem die negativen Eigenschaften überwiegen - als da wären: Kälte, harte Spiegelungen (das gilt für Audio wie für Licht gleichermassen), Klangeigenschaften (das von bssmusic genannte Klingeln). Solltest Du ne optische Maus nutzen wollen, dürfte die bei durchsichtiger Glasplatte auch Probleme bereiten.

Von Deiner alten Umgebung bist Du gewohnt, die Dinge anzufassen und so positioniert zu haben, dass Du eine Übersicht hast.

Willst Du Teile dieser Bedienungselemente durch Monitore ersetzen, müssen diese zwei Anforderungen erfüllen, die auch für physikalsch vorhandene Geräte gelten: Es muss eine saubere Übersicht gegeben sein und eine problemlose Bedienung.
Daraus folgt, dass die Monitore, die mit Touchscreenfunktionalität aufwarten, schräg eingebaut sein müssen - ähnlich einem Mischer, den man ja auch eher nicht flach einbaut.

Eine hässliche Anforderung an die Software, die die Bedienelemente darstellen soll, ist die, dass sie das einerseits korrekt machen muss für Fingerbedienung, und dass sie die Fingerbedienung überhaupt als solche korrekt erlaubt. Ich habe da nicht allzuviel Glauben daran, dass Sequencerbestandteile wie ein Mischer oder irgendwelche VSTs wirklich darauf ausgelegt sind, mit Fingern bedient zu werden.
Wenn dem aber so ist, dass die Bedienung nicht die für Touchscreens typischen Verhaltensweisen erlaubt, ist die ganze Mimik nichts mehr wert, denn das System wird nur konventionell und nicht mit Fingern bedienbar sein.
Damit ist der ganze Aufwand dann für die Katz.

Dennoch könnte ich mir eine gewisse Extravaganz in der Ausführung sehr wohl vorstellen.
Voraussetzung ist dabei aber, dass die Software, die laufen soll, auch tatsächlich Fingerbedienung ermöglicht.
Und - dass ich genügend Kohle hätte, also im fünfstelligen Bereich mindesten.... :D

Als Material für die Oberfläche würde ich Kork bevorzugen. Ich denke, Kork ist vom Anfassen her sehr angenehm, und auch die Reflexionseigenschaften düften harten Oberflächen gegenüner überlegen sein. Ausserdem rutscht fehlender Glätte wegen nicht alles gleich weg, was drauf rumliegt.
Der Unterbau ist Schreinerarbeit.

Ich würde einen Tisch konsturuieren, der an der Sitzpositzion eben ist, in Reichweite der Arme dann eine Schräge hat, in die die Touchscreens eingebaut werden, und die so schräg ist, dass die Bedienung einfach ist und die Elemente gut sichtbar sind.
Sollte die Touchscreengeschichte scheitern, können die Löcher problemlos versclossen oder für richtige Hardware(-Mischer, -Controller, etc.) weiterverwandt werden. Bei einer Korkoberfläche würden solche Anpassungsarbeiten auch die Oberfläche nicht hässlich werden lassen, wenns richtig gemacht wird.

Rechts und lnks ganz aussen würde ich Racks einbauen, um die Hardware unterbringen zu können.

Die Bild-Monitore, auf denen die Timeline läuft, die also nur zur Anzeige dienen, kämen weit weg, müssten deshalb auch ziemlich gross sein - oder ich würde Beamer benutzen, und das Bild riesig an die Wand werfen. Diese Lösung hätte auch den Vorteil, dass keine Klangprobleme durch Schallbrechung an Monitorkanten auftreten könnten. Ausserdem kann man hinter dem Tisc rumlaufen und an den Kabels rumfummeln, wenn nötig.
Die Audio-Monitore würden da auch einen gewissen Freiheitsgrad in der Aufstellung haben.

Zu guter Letzt hat die Kombination aus Holz und Kork einen grossen Vorteil: Man kann, wenn sich herausstellt, dass man Mist gebaut hat, mit einer gemeinen Kreissäge das Ganze in handliche Stücke teilen und ins Ofenloch schieben........ :D
 

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