Ein Liebeslied an meine Frau

  • Ersteller gecko63
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Hallo,

Meinen Respekt vor jedem Texter und Text.

Meine Gefühle beim Lesen würde ich so beschreiben: Es entwickeln sich keine, denn ich erfahre nichts aufregendes; weder über "ICH" noch über "DU"

Ich benutze Füllwörter, das stimmt natürlich, aber gerade WEIL ich es so im Kopf viel unverkrampfter singen kann, habe ich den Text so gewählt.

das ist das große Problem: wenn es um Dichtung geht, geht es ums VerDICHTEN...

... es geht darum, einen Widerspruch zu zeigen, zu entwickeln und sogar noch eine Lösung anzudeuten. Es geht um SPANNUNG!

Wer das WIRKLICH begriffen hat, der geizt mit jedem Füllwort, weil er garantiert jede Silbe für diese Aufgabe (für das Dramatisieren) braucht.

Ausnahme: Ein Füllwort bringt einen feinen Hintersinn in die Geschichte.

Und da ist mein Problem: Dein Text erzählt MIR keine Geschichte. Er erzählt nix, er behauptet viel.

Eine kleine Szene, in der sich alle die behaupteten Emotionen spiegeln, könnte Spannung UND Ironie UND Überraschung liefern...

... und in eine tolle Hookline münden:
-Vielleicht in den Gedanken: deine größte Schwache bin wohl ich
- vielleicht in einen neuen Gedanken, der sich aus der Szene herausschält.

Dein augenblicklicher Text ist ...hm...nett...er plätschert so dahin.

Was wäre wenn Du plötzlich entdecken würdest, dass SIE (Deine Protagonistin)

einen Anderen hat
schwer krank ist
über die Maße in die Breite geht
verschwunden ist
oder wenigstens eine Nacht nicht nach Hause kommt
von anderen verleumdet wird(oder eben nicht verleumdet?)

Mir würden für solche Situationen viele szenische Bilder einfallen. Und Dir?

Oder wenn DU in eine obige Situation kämst?

Oder wenn ihr beim Sex plötzlich neues entdecken würdet?

ACHTUNG: Diese Szenen müssen nicht mal im Text beschrieben sein. Es reicht schon, wenn sie der Texter spannend vorm geistigen Auge hat.

Abschließend meine Meinung: Liebe ist immer gefährdet. [g=63]Harmonie[/g] muss sehr geschickt beschrieben werden, damit sie Außenstehenden überzeugend UND begehrenswert erscheint ;-))

So, es versteht sich von selbst, dass wir hier von fiktiven Personen reden.
Persönlich wünsche ich alles Gute ;-)
 
Vielleicht kann ein Moderator meine beiden letzten (unnötigen) postings löschen?

Vielleicht nicht die letzten 3?
Sry, langsam färbt das ganze hier ab...


Abschließend meine Meinung: Liebe ist immer gefährdet. [g=63]Harmonie[/g] muss sehr geschickt beschrieben werden, damit sie Außenstehenden überzeugend UND begehrenswert erscheint

Ich finde du zielst mit deiner Kritik etwas an dem Sinn dieses Stückes vorbei.
Wenn dieser Song eines sein soll, dann ehrlich, und zwar nicht für irgendeinen Hörer der erfahren will dass die Frau am Ende doch eine Affaire hat oder nicht...sondern für den Adressaten dieses Stückes, seine Frau ..Alles andere steht doch hier absolut nicht zur Debatte.

Ich weis echt nicht was deine Kritik genauso soll, das soll hier ne ernsthafte Liebeserklärung sein wie man sie sonst kaum noch in der Musik findet, gerade weil es heir nicht um eine fiktive Person geht.

Das Songtexte ansonsten Spielereien wie Ironie oder Widerspruch in sich haben sollten ist mir klar, aber doch nicht inhaltlich wenn es überhaupt nicht erwünscht ist?
 
Hallo davechecker,

Sorry, ich glaube, Du hast mich nicht verstanden.

jede Farbe ist eine Mischfarbe aus sehr unterschiedlichen Farben, jeder Song besteht aus spannenden und entspannenden Harmoniefolgen, jede Melodie hat aufsteigende und fallende Linien...

...warum soll das plötzlich nicht für einen Songtext gelten?

...warum soll die Aussage: ich bin glücklich mit Dir ohne Spannungsbögen zur Gänsehaut führen?

Was ich vorschlug, waren keine Textvorschläge, sondern Übungen, wie ICH im Vorfeld das "besondere Etwas" herauskitzle.
 
Ok, da geb ich dir auch grundsätzlich recht. Auch ein Text muss durchdacht sein und durch kleine Raffinessen o.ä. die Interesse des Hörers wecken.

Aber hier haben wir es mit einem Song zu tun, dessen Sinn und Zweck es nicht ist, für "den Hörer" eine Spannung aufzubauen.
Das einzige Ziel dieses Textes, und ich hoffe ich spiegle damit auch die Meinung geckos wider, eben diese eine Person (seine Frau) mit einem Song zu beschenken in dem er einzig und allein auf möglichst ehrliche, aber eben trotzdem sprachlich sehr gewitzte Ebene eine subjektive Emotion versucht zu vermitteln, die wir als Außenstehende höchstwahscheinlich nicht mal zu 100% erfassen können.

Hier grenzt sich einfach das Mainstreamtexten von dem Texten privater und intimer Stücke ab. Das aber auch hier Stilmittel etc erwünscht sind, ist verständlich, nur finde ich eben vor allem die Kritik die du ausgerechnet bei diesem Text bringst etwas unangebracht.. Gibt bestimmt viele andere in diesem Unterforum denen du deine berechtigte Kritik vermitteln könntest. ;-)

So viel zu meiner Meinung, wollte das einfach nicht so stehen lassen, sollte kein persönlicher Angriff sein!
 
davechecker schrieb:
Ok, da geb ich dir auch grundsätzlich recht. Auch ein Text muss durchdacht sein und durch kleine Raffinessen o.ä. die Interesse des Hörers wecken.

Aber hier haben wir es mit einem Song zu tun, dessen Sinn und Zweck es nicht ist, für "den Hörer" eine Spannung aufzubauen.

Damit ich das mal deutlich sage: Das Gegenteil von Spannung ist Langweile. Ein Text, der auf Spannung verzichtet, ist für mich langweilig! Wobei übrigens Spannung für mich ein weites Feld ist und durchaus sogar gezielte Monotonie einschließen kann.

Das einzige Ziel dieses Textes, und ich hoffe ich spiegle damit auch die Meinung geckos wider, eben diese eine Person (seine Frau) mit einem Song zu beschenken in dem er einzig und allein auf möglichst ehrliche, aber eben trotzdem sprachlich sehr gewitzte Ebene eine subjektive Emotion versucht zu vermitteln, die wir als Außenstehende höchstwahscheinlich nicht mal zu 100% erfassen können.

Also ich als Außenstehender verstehe nicht mal 1% der Emotionen, weil mir keine Momente geliefert werden, die Emotionen wecken.

Für Gecko, falls er tatsächlich Authentisches im Auge hatte, stellt sich das anders dar. ER mag (unter Umständen) 1000 Situationen sehen. Aber warum ist wenigstens SIE es ihm nicht wert, ein oder zwei Bilder als Beweis zum liefern?

Eben solche Bilder machen für mich die Klasse eines Textes aus.

Hier grenzt sich einfach das Mainstreamtexten von dem Texten privater und intimer Stücke ab.

Wie wahr ;-)

Wobei der Mainstream (was auch immer wir zwei damit meinen) eben nicht ohne Grund erfolgreicher ist, als Einträge ins Poesiealbum :)

Das aber auch hier Stilmittel etc erwünscht sind, ist verständlich, nur finde ich eben vor allem die Kritik die du ausgerechnet bei diesem Text bringst etwas unangebracht.. Gibt bestimmt viele andere in diesem Unterforum denen du deine berechtigte Kritik vermitteln könntest. ;-)

Ja, aber damit verläßt DU jetzt das Thema ;-)


S
 
Ergänzung

Wobei übrigens Spannung für mich ein weites Feld ist und durchaus sogar gezielte Monotonie einschließen kann.

Manchmal kann es sinnstiftender sein, einfach 10 x "Ich liebe Dich" zu texten...

... z. B. weil die monotone Wiederholung den Komponisten zu einer spannenden, emotional vielschichtigen Auflösung reizen kann...

... als beim Versuch, eine Begründung zu bringen, brav und irgendwie hilflos auf dem #### zu landen.

lg
Art
 
Hallo artname,

zunächst einmal danke für Deine ausführlichen Antworten!
Und gleich die Ansage hinterher, dass ich mit konstruktiver Kritik wie dieser wunderbar umgehen kann und mich also in keinster Weise angegriffen fühle. Allerdings.... und das ist dann der Punkt, der es mir schwierig macht angemessen zu antworten... ich glaube, ich verstehe Deinen Standpunkt in diesem Falle nicht wirklich.

Deine prinzipielle Aussage zu dem was einen Songtext für den Hörer gut macht, unterschreibe ich sofort, ich muss nur ehrlich sagen, ich sehe den Bezug zu meinem Text nicht.

In der Tat ist es ein Lied für meine Frau in dem ich schildere, dass ich auf eine lange Beziehung mit Ihr zurückblicke UND mit der letzten Zeile sogar noch meine Zuversicht für die Zukunft ausspreche. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ich habe Bilder gebaut, die meiner Meinung nach verdeutlichen, wie nah wir uns stehen und was das Besondere an unserer Beziehung ist, obwohl das Verliebtsein (so wie ich es definiere) schon lange Zeit her ist.
Eine Dramaturgie, wie von Dir angeregt, ist einfach kein gewollter Bestandteil in diesem Fall.
Das ist natürlich persönlich an meine Frau gerichtet, aber wie ich finde es für jeden anwendbar, der auf eine lange Beziehung zurückblicken darf, die noch Bestand hat.

An dieser Stelle danke davechecker! Nicht dafür, dass Du in die Bresche springst, sondern dafür, dass Du den Song auf diese Weise interpretiert hast.
 
Hallo gecko63,

schön, dass ich nun direkt mit DIR kommunizieren kann. Schön auch, dass die Vorzeichen für einen sachlichen Meinungsaustausch gegeben zu sein scheinen.

Du hast einen Text veröffentlicht und viel Zuspruch erhalten. Das freut mich für Dich. Ich bin halt eine öffentliche, kritische Stimme. Nicht weniger, aber auch nicht mehr ;-)

Und natürlich bin ich mir auch bewußt, dass es keine objektiven Maßstäbe für lyrische Qualitäten gibt. Alles ist subjektiv UND zusätzlich sind Für und Wider vom Zeitgeist abhängig. Wenn ich dann und wann unangemessen selbstsicher wirke, dann gehen meine Berufserfahrungen als Texter mit mir durch.

Na dann rein ins Geschehen...

Ich habe Bilder gebaut, die meiner Meinung nach verdeutlichen, wie nah wir uns stehen und was das Besondere an unserer Beziehung ist, obwohl das Verliebtsein (so wie ich es definiere) schon lange Zeit her ist.

Wenn ICH Bilder anspreche, unterscheide ich zwei Gruppen:

1. Direkte Bilder: szenische, quasi fotografische Beschreibung der Außenwelt
2. Indirekte, übertragene Bilder: Vergleiche, Metaphern, Metonymie u.ä.

Die bildliche Sprache fügt einem (meist abgelatschten) Sachverhalt einen neuen, überraschenden Aspekt hinzu. Mißverständnisse sind speziell bei übertragenen Sprachbildern nicht nur möglich, sondern manchmal sogar gewollt. Bildsprache will/muß also Aufmerksamkeit wecken

Das Gegenstück zur bildlichen Sprache ist die sachliche, definierende Sprache (Fachliteratur, Gespräche unter Freunden oder in der Familie, Arbeitsgespräche usw.) Das Ziel einer solchen im Prinzip bildlosen Ausdrucksweise ist die Suche nach Verständigung, dem kleinsten Nenner unter den angesprochenen Adressaten. Der Autor geht davon aus, nicht um Aufmerksamkeit kämpfen zu müssen. Für ihn ist es zunächst wichtig, nicht mißverstanden zu werden.

Soweit der Ausgangspunkt. Ich meine nun, Du scheinst Dir (dummerweise) der Aufmerksamkeit recht sicher. Dein Text zieht mich nicht (geschickt) an.

Ich gehe davon aus, dass Deine FRAU Dir sicher interessiert zuhört.

So ein FORUM wie hier hat für mich ein Zwitterfunktion zwischen privat und öffentlich. Quasi ein Heimatdorf.

Die anonyme ÖFFENTLICHKEIT allerdings, die muß man zu allererst spektakulär auf sich aufmerksam machen.

Und nur davon gehe ich aus.

Und Bilder erhöhen eben die Aufmerksamkeit, je konkreter, detaillierter umso gewagter. Und Mut hinterläßt immer Eindruck.

Im Falle eine Metapher wächst mit jedem Detail allerdings die Gefahr, mißverstanden zu werden. Man muß entweder ein wenig gaga oder mutig sein, diese Risiko in Kauf zu nehmen. Eben ein Künstler!

Sollte Du mich in diesem Punkt nicht verstehen, werde ich mich in meiner nächsten Antwort bildhafter ausdrücken ;-)

FRAGE: So gesehen, welche Bilder hast Du denn gebaut?


was das Besondere an unserer Beziehung ist.

Sehe ich leider nicht so. Ich sehe nicht "unsere Beziehung", da Du nur von DEINEN Gedanken sprichst. Deine Partnerin bleibt völlig konturlos.

Ich sehe aber auch nicht das Besondere an "deiner" Beziehung, da mir das BESONDERE fehlt. Auch DU bleibst konturlos. Ich erfahre nicht, warum es eine Schwäche ist, Dich zu lieben. Ein nette Wortspiel, zweifellos, aber vielleicht kann man es so kommunizieren, dass es unter die Haut geht?

FRAGE: Was ist das BESONDERE an Eurer Beziehung, das anderen Langzeitbeziehungen fehlt?


Eine Dramaturgie, wie von Dir angeregt, ist einfach kein gewollter Bestandteil in diesem Fall.

In diesem Punkt verstehst Du mich (wie auch davechecker vorher) falsch.

Ein dramatisches Ereignis muss NICHT im Text sichtbar sein. Ich suche nur IMMER beim Texten einen spannenden Ausgangspunkt, der dem eigentlichen Text imaginär vorausgeht!

a) eine bedrohte Beziehung weckt automatisch die tieferen Gefühle, Instinkte und Gedanken . [g=63]Harmonie[/g] genießt man denkfaul, Gefahr alarmiert im ganzen Körper Gefühle und zwingt zum aktiven Handeln. Eine imaginierte spannende Szene weckt eine intensivere Sprache!

b) Unbeteiligter werden leichter reingezogen, wenn es sprachlich intensiv wird. Wenn sie Zeugen aktiver Auseinandersetzung werden. Wenn jemand seine sichere Stellung verläßt und sozusagen nackt im Wind steht.

Lass es mich mal salopp sagen: Meine Freundin hätte sich sicher mehr über einen echten Blumenstrauss als über einen Strauß abstrakter Gedanken gefreut...

...in denen ich sie noch nicht einmal als wunderschöne Prinzessin huldige ;-)

... und auch allein schon deshalb, weil ich sowieso nicht geizig mit Worten umgehe ;-))

see you later
Art
 
Tja,gecko63,der artname hats anscheinend drauf,wenn er Dir Hilfe anbietet,solltest Du diese annehmen,um so geiler kannst Du Deine Gefühle in Worte fassen und um so besser gehts ins Herzal Deiner Maus(Frau).

Ihr könnt es über PM machen,aber wenn ihr es öffendlich macht,fände ich das garnicht so schlecht,weil ein Text ist nicht mal eben so gemacht.
Von daher interssiert mich was artname,da noch rausholen bzw,verbessern kann.
 
Hi alle zusammen. Viel zu lesen und viel zu überlegen. Ich werde mir Zeit nehmen für eine Antwort. Da ich gerade etwas Stress habe, kann es ein büschn dauern...
 
Hi Gecko,

zuerst mal sage ich etwas kritisch,
das ich es immer etwas feige finde wenn man,
sagt das einem für etwas die beschreibenden worte fehlen wie du es in den ersten zeilen machst.
(und dann schreibt man aber doch n text darüber?!
smil470009513826a.gif
)

was noch komischer ist da du ja danach durchaus schöne und starke worte findest.
du sagst du zweifelst aus musikalischen gründen an der letzten zeile,
die aber inhaltlich in brett ist.
also verwerf sie auf keinen fall ganz.

Liebe Grüße
 
Hallo jamincurl,

zuerst mal sage ich etwas kritisch, das ich es immer etwas feige finde wenn man, sagt das einem für etwas die beschreibenden worte fehlen wie du es in den ersten zeilen machst. (und dann schreibt man aber doch n text darüber?! )


Feige würde ich es nicht in erster Linie nennen. Eher unbedacht. Nehmen wir den Text:

Hallo Schatz ich muss Dir sagen wie sprachlos ich grad bin / Dass das ein Wiederspruch in sich ist, nehm ich dabei gerne hin / Ich horch in mir nach Worten und finde nur ein Klingen / Denn wie um Himmels Willen soll ich von so vielen Jahren singen?

Warum solte man nicht SO beginnen? Wenn es eine Schreib-Blockade beendet, den Schreibfluß einleitet?

Die nachfolgende Konstruktion -"Ich suche Worte ... und finde nur ... "- verspricht schon mal Einiges ...

... und hält es leider nicht in aller Konsequenz. Mir klingt ein "ich find ein klingen" etwas sehr wage, aber wer weiß, was noch kommt...

Nun beginnt mich das Wörtchen "nur" konkreter zu interessieren. Ist das Klingen unbeschreiblich - sphärisch, ja geradezu himmlich?

Leider nein. Keine großen Gefühle ( ein DENN folgt, wo ein DOCH immerhin besser wäre ).

Dem Texter scheint NUR ein Angstsausen im Ohr zu klingen. Angst davor, dass er nix Verwertbares hört für das -salopp gesagt- Textprojekt "Liebeserklärung an meine Ollsche".

Es mangelt ihm gleich am Anfang an erhabenen Tönen, Bildern, Gerüchen usw.

Ist aus meiner Sicht allerdings jedem verständlich nach "so" vielen Jahren.

Nun würde ICH mich halt quälen: zu meiner Liebsten Bilder, Szenen, Gedanken sammeln...

... oder eben ein dramatisches Ereignis erfinden, welche meine Phantasie automatisch in Schwung bringt. Bei dieser Recherche kämen sicher zwanglos neben Übereinstimmungen auch Widersprüche zum Vorschein.

Widersprüche: das Bittere, das Salz, die Würze am Text.

Das Ganze würde ich mir antun:

a) weil ich die Zuhörer fesseln will
b) eine echte Liebeserklärung, also ein Loblied auf seine Frau, sehr schwierig und deshalb durchaus erfolgversprechend ist. (ich liebe in diesem Zusammenhang Grönemeyers Liebeserklärungen an seine Anna und seine Tochter. Ist lehrbuchreif ...obwohl Grönemeyer angeblich den eigenen Prozess des Texten ätzend findet).

Gecko entscheidet sich offensichtlich für einen anderen Weg.

BRIDGE:
Du hast so Deine Schwächen
und Deine Größte, bin wohl ich
doch diese Stärke die Du hast und gibst
Es ist als wär' sie nur für mich

REF:
Ich schließe meine Augen und ohne Dich darin
Ist kaum ein Bild zu finden, weil ich wir beide bin

STROPHE:
Mein letztes Lied für Dich ist unser ganzes Leben her
Dazwischen wars nicht immer leicht und nie wars immer schwer
Ich denke oft wenn es mal weh tut und es egal ist was man spricht
dass der Grat auf dem wir stehen, nie so schmal wird, dass er bricht

.....
BRIDGE:
Ich bin nicht mehr verliebt in Dich
dafür lieb ich dich zu sehr
Kann ohne dich nicht ICH sein
und ich wills auch gar nicht mehr



Er rückt jemanden in die Mitte seines Textes, den er einfacher lieben kann: sein Ego oder alter Ego.

Der Texter schreibt von sich und verliert so gesehen seine Liebste mehr und mehr aus den Augen. Das wirkt -unbeabsichtigt- auf mich eher selbstverliebt.

Bei Anderen erkennt man das leichter. Natürlich komme ich auf solche Gedanken nur, weil ich selber permanent gefährdet bin : von diesem Einknicken vor einer schwierigen Aufgabe, von dieser Flucht zum eigenen Ego.

Anmerkung:
Ich bin nicht mehr verliebt in Dich
dafür lieb ich dich zu sehr

Klingt nicht so galant für mich.

Ich verstehe die Absicht des harten Wortspiels, aber "ich bin nicht mehr verliebt in Dich" hat für mich einen brutalen Beigeschmack, der alles Andere leicht übertönen kann. Wer diesen Satz mal von einer Abgebeteten gehört hat, kann ihn leicht den Rest seines Leben zum Weghören finden.

Bin nicht mehr vor Liebe blind
dafür lieb ich Dich zu sehr

Eine noch nicht überzeugende Lösung: klingt abgedroschener. schwächt zudem den Widerspruch etwas ab...

... ABER stärkt die Glaubwürdigkeit einer langen Beziehung.

Also würde ich weitersuchen nach einer gelungenen Synthese zwischen Liebeswürdigkeit und Eyecatcher.


@gecko

Alles klar. Gutes Gelingen!
 
sehr gut geschrieben!!!

deine frau wird bestimmt sehr bewegt und diese ueberraschung ist beeindruckend und beneidenswert~~viel glueck~~
 
So, nu aber...
Hallo artname
Hat gedauert, aber wie gesagt, erstens gerade extremen Stress und zweitens viel zu lesen/antworten... und ich WERDE viel antworten :)

Du hast Dich ziemlich mit diesem Text beschäftigt und das ist natürlich für mich zunächst einmal sehr positiv. Es regt zum Nachdenken an und erfordert ein Reflektieren des eigenen Textes, ob man nun will oder nicht und zwar gerade WEIL Du ihn als bisher einziger so belanglos findest, will ich natürlich wissen warum.

Ich habe da übrigens einen feinen Spruch, an den ich mich seit einiger Zeit versuche zu halten:
„Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat“ (Tucholsky)
Das schafft auf jeden Fall einen Perspektivenwechsel.

Vieles von dem was Du sagst, bietet Aspekte, die zum Nachbessern anregen, aber irgendwo mittendrin hast Du unter Anderem auch folgendes geschrieben:
„Wenn ich dann und wann unangemessen selbstsicher wirke, dann gehen meine Berufserfahrungen als Texter mit mir durch.“
Und spätestens mit dieser Einschätzung von Dir:
„Der Texter schreibt von sich und verliert so gesehen seine Liebste mehr und mehr aus den Augen. Das wirkt -unbeabsichtigt- auf mich eher selbstverliebt.“
muss ich Dir nicht nur das erste von den beiden Zitaten (zum Teil) bestätigen, sondern auch das Zweite mit einem schönen Volley direkt zurück auf eigene Feld spielen.

Aber immer schön der Reihe nach…

Stichwort „Füllworte“
Ja, Du hast wohl recht. Füllworte sollte man vermeiden um jede Silbe mit Sinn zu füllen (sofern man das denn im Sinn hat ;) ) Mittlerweile singe ich den Song ganz anders als hier niedergeschireben. Wenn ich einen Text schreibe, habe ich ihn zunächst als Gedicht im Ohr und bastel ihn mir immer so, dass ich ihn für mich mit flüssigen Fersmaß vorsingen kann. Die Praxis sieht dann oft viel nüchterner und weniger verschnörkelt aus. Auf jeden Fall gehe ich da noch mal bei und sofern du möchtest, präsentiere ich Dir gerne meine Bemühungen.

Gleich in Deinem Einstiegspost wirfst Du dem Text fehlende Spannung vor und mir das Fehlen von szenischen Bildern im Kopf, die mir beim Texten hätten Hilfe leisten können.
Das ist der erste Punkt, mit dem ich nicht klarkomme.
einen Anderen hat
schwer krank ist
über die Maße in die Breite geht
verschwunden ist
oder wenigstens eine Nacht nicht nach Hause kommt
von anderen verleumdet wird(oder eben nicht verleumdet?)

Ich weiß, dass Du die Beispiele nicht konkret als Vorschlag für meinen Text meintest, sondern als generelle Beispiele für „Spannungsmacher“ eines BELIBIGEN Textes und es mögen auch gute Beispiele sein, nur was haben Die mit MEINEM Song zu tun? Es ist ein song, der nach 15 Jahren Beziehung sagt, dass die Vergangenheit so viel Vertrauen geschaffen hat, dass ich von hier an sogar noch an die Zukunft glaube. Ich bin ein großer Freund von (scheinbaren) Wiedersprüchen in Texten, nur in diesem Falle will ich das Mittel nicht nutzen.

Für Gecko, falls er tatsächlich Authentisches im Auge hatte, stellt sich das anders dar. ER mag (unter Umständen) 1000 Situationen sehen. Aber warum ist wenigstens SIE es ihm nicht wert, ein oder zwei Bilder als Beweis zum liefern? Eben solche Bilder machen für mich die Klasse eines Textes aus.
Fehlende Bilder? Wie Du schon schriebst, ich bin so voller Bilder, dass ich keine Worte finde, einzelne davon in solche zu fassen. Genau darum geht es doch! Und genau das ist das Hauptbild. Meine Frau, die mich verdammt gut kennt, weiß ganz genau, was ich dabei alles im Kopf habe und genau deswegen ist es überhaupt nicht nötig, im Einzelnen zu beleuchten. Der song ist für sie. Ich sehe die Geringheit der Wertschätzung nicht, die Du mir da unterstellst.
Dann schreibst Du eine ganze Menge über direkte und indirekte Bilder. Ich finde den Absatz sehr spannend und finde eine Menge darin, was zum (nach)denken anregt. Nichts davon lehne ich ab, oder schließe ich aus, dass es auf den Text zutrifft. Nur die Motivation, die Du mir regelrecht unterstellst, bzw. die mangelnde Motivation:
„Lass es mich mal salopp sagen: Meine Freundin hätte sich sicher mehr über einen echten Blumenstrauss als über einen Strauß abstrakter Gedanken gefreut...
...in denen ich sie noch nicht einmal als wunderschöne Prinzessin huldige“
„Dem Texter scheint NUR ein Angstsausen im Ohr zu klingen. Angst davor, dass er nix Verwertbares hört für das -salopp gesagt- Textprojekt "Liebeserklärung an meine Ollsche".
„Gecko entscheidet sich offensichtlich für einen anderen Weg. Er rückt jemanden in die Mitte seines Textes, den er einfacher lieben kann: sein Ego oder alter Ego.“
„Der Texter schreibt von sich und verliert so gesehen seine Liebste mehr und mehr aus den Augen. Das wirkt -unbeabsichtigt- auf mich eher selbstverliebt.“
Das geht mich schon hart an, muss ich sagen. Da es auf Dich so wirkt, akzeptiere ich es natürlich als Meinung, aber mir scheint auch, dass Du Dich im Rahmen Deiner Antworten hier im Thread immer ein Stück weiter aus dem Fenster lehnst und immer explizieter wirst, in den Annahmen, was meine Motivation anbelangt. Meinst Du nicht, dass Du damit ein bisschen übers Ziel hinausschießt?
NATÜRLICH schreibe ich von mir! Ich versuche Worte zu finden, MEINE Gefühle zu beschrieben. Auch da sehe ich nichts Schlimmes drin, nur auf Dich wirkt das dann so, wie Du es hier beschreibst und die Wirkung auf Dich kann ich auch nicht bestreiten. (Ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen ICH-Botschaften und DU-Botschaften) Der Grund der Wirkung ist es, wo wir scheinbar nicht auf einer Welle sind.

Das letzte Zitat, was ich bringen möchte ist das hier:
„Ich bin nicht mehr verliebt in Dich
dafür lieb ich dich zu sehr“

Klingt nicht so galant für mich.
Ich verstehe die Absicht des harten Wortspiels, aber "ich bin nicht mehr verliebt in Dich" hat für mich einen brutalen Beigeschmack, der alles Andere leicht übertönen kann. Wer diesen Satz mal von einer Abgebeteten gehört hat, kann ihn leicht den Rest seines Leben zum Weghören finden.
„Bin nicht mehr vor Liebe blind
dafür lieb ich Dich zu sehr“
Eine noch nicht überzeugende Lösung: klingt abgedroschener. schwächt zudem den Widerspruch etwas ab...
... ABER stärkt die Glaubwürdigkeit einer langen Beziehung.
Tja, unabhängig von Deiner Meinung dazu, habe ich das mittlerweile ganz wenig abgeschwächt: „Ich bin nicht mehr verliebt, denn dafür liebe ich Dich zu sehr“
Ich finde den Satz nach meiner Definition von „Liebe“ und „verliebt sein“ absolut gut und auch nicht zu hart, denn die erste Satzhälfte baut ein großes Fragezeichen auf, während die zweite Hälfte „Uffff….“ Macht.
Der Vorschlag, den Du dazu machst, ist genau die Abschwächung des Wiederspruches, die ich in diesem Fall unangemessen feige finde. Denn ich KENNE meine Frau ja und ich WEISS, dass sie weiß, wie der Satz gemeint ist und genau darauf darf ich vertrauen.

Ich habe Ihr den Song mittlerweile vorgespielt und Du darfst mir glauben, dass sie ihn schöner fand als einen Strauß Blumen. Wir sind danach den Text zusammen durchgegangen und SIE konnte mir zu jedem Satz sehr genau sagen, wie sie ihn verstanden hat. (Und das war durchaus so, wie ich es gemeint hatte) Da bin ich jetzt schon ganz froh, dass nicht DU meine Frau bist :D

Fazit:
Vielen Dank für die, sicherlich nicht unerhebliche, Zeit, die Du bisher in diesen Thread investiert hast. Einiges werde ich noch verfeinern und natürlich auch hier zur diskussion stellen.
Im Ernst, aus Deiner Sicht, hast Du sicher in vielen Dingen Recht. Du weißt, was Du schreibst und ich werde aufgrund Deiner Äußerungen hier, sowohl diesen Text noch versuchen zu verbessern (Die Tatsache, dass ich ihn schon vorgespielt habe, heißt ja nicht, dass ich ihn icht noch verbessern kann), als auch bei anderen Texten einiges beherzigen. Ich glaube aber auch, dass manchmal die Pferde etwas mit Dir durchgehen, denn ich finde mich in der Art wie Du mich schilderst, wirklich nicht wieder.
Wie gesagt, das Resultat, dass Du hier seziert hast, mag aus (D)einer professionellen Sicht mit vielen Mängeln behaftet sein. Nenne es gerne Unvermögen, da kann ich nichts entgegensetzten. Mangelnde Mühe, Selbstverliebtheit, fehlende Bilder im Kopf…. Sorry, nein da wiederspreche ich mit Verlaub…Da behaupte ich voller Überzeugung: Vor lauter Background kannst Du Dir das Klingen, das der Song bei meiner Frau ausgelöst hat, in der Tat gar nicht (mehr?) vorstellen.
 
gecko63 schrieb:
Da bin ich jetzt schon ganz froh, dass nicht DU meine Frau bist :D

Ich glaube, das ist des Pudels Kern, mit einer Prise gecko-Humor gewürzt. :D

Ich habe diese Diskussion nur lesenderweise verfolgt, und irgendwie beschlich mich ein Gefühl, dass hier der "Kunsttexter", also jemand, der fiktiv schreibt und das vielleicht durchaus großartig schafft, seine Stilmittel demjenigen etwas zu sehr aufdrängen möchte, der authentisch nur für eine ganz bestimmte, ihm am meisten vertraute Person schreibt, die wiederum ihn ganz genau kennt.

Und weil ich nicht wissender sein kann als gecko selbst, habe ich es vorgezogen, nichts mehr zum Text zu schreiben.

Nichtsdestotrotz eine sehr, sehr interessante Diskussion. :)
 
Ja gecko,hast nicht unrecht,ich hab mir da auch mehr von versprochen.
Er zielt wohl mehr die Allgemeinheit an.
Woher sollen wir auch wissen,das Deine Frau Dich in allem was Dein Text beschreibt,es auch so versteht wie es gemeint ist:D

Den Thread hättest Du Dir ja fast sparen können.

Aber es ist dennoch interessant,da es nicht gerade einfach ist,einen Inhaltlich netten und Aussagekräftigen Songtext zu schreiben.
Weil jeder so seine eigenen Bilder/Gefühle in sich aufruft,wenn er gewisse Textzeilen liest und jenach Musik und Betonung noch viel intensiver,vorallem was Gefühle angeht.

Wenn man sich aber zu sehr damit beschäftigen muss,was die Textzeile gerade ausdrücken will,ist das auch nicht so gut.
Da ist die einfache Wortwahl denke ich besser,das heisst aber nicht,das es billig oder gewöhnlich klingen muss,halt leicht verständlich,es sollen ja Gefühle und Bilder aufgerufen werden beim zuhören,der Fluss muss erhalten bleiben,der darf halt durch zuviel nachdenken nicht ins stocken geraten.

Dann empfinde ich es zb,als sehr gut,ich hab die Musik die mich einlullt und dazu den passenden Text,sowas finden alle gut,selbst diejenigen werden da zustimmen,die solche Musik eigendlich garnicht hören.
Da wird dann auch so mancher Rocker bei weich:D

Man muss halt aufpassen,das es nicht ganz zu schmalzig klingt,es sei denn man möchte es.

Aber da es nur für Deine Frau bestimmt ist und ihr euch anscheinend blind versteht,ist es ja gut.

Mich ärgert es etwas,das ich aus dem Thread nicht ganz soviel für mich gewinnen konnte,dachte da kommen mal ein paar konkrete Tips und Formulierungen,leider sind es mehr Kritiken gewesen.
 
Mich ärgert es etwas,das ich aus dem Thread nicht ganz soviel für mich gewinnen konnte,dachte da kommen mal ein paar konkrete Tips und Formulierungen,leider sind es mehr Kritiken gewesen.

Ganz kurz dazu...
Das ist mit der Grund, warum ich mir erlaube die Meinung eines beruflichen Texters nicht automatisch als Offenbarung, anzunehmen. Das eine Beispiel, dass er gebracht hat ("Bin vor Liebe nicht mehr blind, dafür lieb ich Dich zu sehr", anstelle von "Ich bin nicht mehr verliebt, dafür lieb ich Dich zu sehr") hat mich überhaupt nicht überzeugt. Da kollidiert meiner Meinung nach artnames Wunsch nach mehr Mut und Spannung mit einer Abschwächung seinerseits, an der Stelle, wo ich mit voller Absicht kantig geworden bin.
Da kommt dann auch wirklich das Thema Wellenlänge und Wahrnehmung zum tragen, denn Beruf oder nicht, ein Stückchen subjektiv bleibt jeder Text für jeden...

Auf der Habenseite hat er aber wirklich exestenzielle Sachen auf den Markt der Disskussion geworfen. Da kann man schon viel rausziehen. Das "Songtexte" Buch habe ich mittlerweile auch gelesen und noch vor einigen Monaten war ich der Meinung, dass man keine weitere Lektüre braucht. Da war ich voll auf dem Holzweg.

Den Thread hättest Du Dir ja fast sparen können.

Das sehe ich gar nicht so. Natürlich ist ein Lovesong an eine echte Person so subjektiv, dass man sich als Aussenstehender fragen kann, was man da nun jetzt zu sagen soll....
Aber ich HABE in hier eingestellt und ich will natürlich, dass jeder song von mir auch hier oder bei einem Gig funktioniert. Auch ein Lovesong ist messbar an dem wie er ankommt und wie er (ob er) verstanden wird. Wenn er NUR für meine Frau funktionieren soll, kann ich auch mit Insidern dahernkommen, die dann wirklich keiner mehr nachvollziehen kann.
artname hat ja Recht damit, wenn er gewisse Dinge von einem guten Text einfordert, bevor IHN ein song anspricht.
Ein Problem damit habe ich nur, wenn mir aufgeschlüsselt wird, dass ich bequem und selbstverliebt den Weg des geringsten Wiederstandes gegangen bin um mich selbst zu feiern, aber gleichzeitig das Gefühl habe, der Kritiker hat in MEINEN Augen den Kern der Botschaft nicht wirklich erfasst.

Natürlich kann niemand ausser meiner Frau genau wissen was ich meine, aber das muss ja auch gar nicht sein in meinen Augen! Der Song ist für SIE und für Aussenstehnde bleibt (so der Plan), dass diese mir und ihr zutrauen, dass SIE aufgrund dieses Liedes wissen kann, was ich sagen will. Dass diese Mehode nicht jedem gefällt, ist nun wieder völlig selbstverständlcih und auch gar nicht mein Anspruch.

Ne, der Thread ist schon einer der besseren hier geworden.
 
Hallo alpenjodel,


Mich ärgert es etwas,das ich aus dem Thread nicht ganz soviel für mich gewinnen konnte,dachte da kommen mal ein paar konkrete Tips und Formulierungen,leider sind es mehr Kritiken gewesen.

Ich habe Geckos Text eher zufällig benutzt, um hier mit anderen Textern und Interessierten ins Gespräch zu kommen und werde diese Absicht so schnell nicht aufgeben. Soweit es meine Zeit halt erlaubt. wie bei den Andernen auch.

Ich habe durchaus noch vor, konkreter zu werden. Aber ich wollte erst mal auf einige Reaktionen abwarten. Ich will hier, entgegen einigen unterschwelligen Vermutungen weder vorrangig kritisieren noch dozieren, sondern diskutieren. Von mir aus mich auch mit einigen fetzen. So mit Aktion und Reaktion.

Leider habe auch ich viel mehr OFFLINE-Termine, als mir in diesem Falle lieb ist.

und @earlgrey

und irgendwie beschlich mich ein Gefühl, dass hier der "Kunsttexter", also jemand, der fiktiv schreibt und das vielleicht durchaus großartig schafft, seine Stilmittel demjenigen etwas zu sehr aufdrängen möchte,

Was bitte ist ein Kunsttexter? Und wie bitte sollte ein Texter anders schreiben als fiktiv? Und wieso verstehst Du meine persönliche Meinung als Aufdrängeln meiner Stilmittel? Weil ich meine Meinung mit einigen Fachbegriffen und -perspektiven und nicht nur rein emotional äußere?

@gecko

Bis bald an dieser Stelle. Bis dahin allerdings wäre es sinnvoll, Du würdest RICHTIG zitieren. Das spart unnötige Stops und Energien. Ich schrieb

Bin nicht mehr vor Liebe blind
dafür lieb ich Dich zu sehr

Eine noch nicht überzeugende Lösung: klingt abgedroschener. schwächt zudem den Widerspruch etwas ab...

... ABER stärkt die Glaubwürdigkeit einer langen Beziehung.

Ich habe ein Argument mit einem Beispiel versehen und gleichzeitig selber auf die Schwächen meines Beispiels hingewiesen. Das war kein Vorschlag, sondern ein gedankliches Zwischenergebnis, das mich selber aber auch nicht überzeugte. So etwas schreibe ihch halt, um den Schreibfluß aufrecht zu halten. Brachte MIR als Zwischenergebnis, dass ICH mich um einen liebenswürdigeren Tonfall kümmern würde in der weiteren Arbeit an diesem Text.
 
Ah ok, seh ich ein, dass es es so etwas aus dem Kontext gerissen wurde!
Hast Recht, aber ich ich fand schon die Richtung, in die Deine Überlegung geht an meinem Sinn vorbei.
Ich plädiere weiterhin für meine Wortwahl gerade in diesem einen Fall, weil ich damit genau meine persönliche Definition von "Liebe" und "verliebt sein" in einem Satz zusammenfasse und mit dieser gewollten Kantigkeit gerne in Kauf nehme, dass ich damit anecken kann (Bei allen ausser bei meiner Frau :) )
 
btw...

es ist ja nicht so, dass ich nicht versuchen würde, die Hinweise, die hier bekomme und die mich ansprechen, umzusetzten.
Ich habe noch ein paar größere Kleinigkeiten geändert, die ein bisschen Fülltext gegen Inhalt getauscht haben. Außerdem habe ich eine Textstelle dorthin verschoben, wo sie viel mehr Sinn macht. Jetzt sind der erste und der zweite Teil Thematisch besser getrennt, kommen aber zum selben Ergebnis...

Hiermit stelle ich die aktuelle Disskusionsgrundlage:


STROPHE:
Hey mein Schatz ich muss Dir sagen, wie sprachlos ich grad' bin
Dass das ein Wiederspruch in sich ist, find' ich dabei gar nicht schlimm
denn ich horch in mir nach Worten und dann find' ich nur ein Klingen
und während ich noch staunend zuhör fang ich an für Dich zu singen

REFRAIN:
Ich schließe meine Augen und ohne Dich darin
Ist kaum ein Bild zu finden, weil ich wir beide bin

STROPHE:
Mein letztes Lied für Dich ist unser ganzes Leben her
Dazwischen war's nun wirklich nicht immer leicht doch nie wars immer schwer
du hast so Deine Schwächen und Deine Größte, bin wohl ich
Wir können uns so unglaublich auf die Nerven gehen
fühlen uns dann wirklich nicht königlich

BRIDGE:
doch Ich denke oft, wenn streiten wehtut
so dass egal ist was man spricht
dass der Grat auf dem wir stehen
doch nie so schmal wird, dass er bricht

REFRAIN:
Ich schließe meine Augen und ohne Dich darin
Ist kaum ein Bild zu finden, weil ich wir beide bin
Ich bin nicht mehr verliebt, dafür lieb ich dich zu sehr
Kann ohne dich nicht ICH sein und ich wills auch gar nicht mehr

OUTRO:
Und ich leb' mit Dir das Leben und ohne Dich darin
wird kaum ein Bild zu finden sein, denn ich glaube dran, dass ich mir sicher bin
 

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