eigenen Style entwickeln.

[bassco]

Hey ich mach jetzt seit ca 3 Jahren Beats und seit ca einem Jahr kommen auch sehr anständige Sachen bei raus. Ich bekomme auch positive Resonanzen. Aber ich merk selber dass ich vom Sound her immer sehr in die Richtung gehe die ich grade höre und somit nicht heraus steche. Ich denke ein eigen Style oder eigener Sound entwickelt sich auch mit der zeit aber habt ihr vllt tipps wie man bewusster einen gewissen wiedererkennungswert schaffen kann?

 

[Signalschwarz]

Hmm... ich würde dazu raten anständige, d.h. richtige, Musik zu hören, also nicht nur diesen niveaulosen, aktuellen Deutschräppp. Dann bekommst Du bestimmt neue Einflüsse.

 

[bassco]

ich hör viel musik auch andere musikrichtungen. aber ich kanns nicht wirklich auf mein genre übertragen

 

[KoolKolle]

Jep!

Immer auf der Suche nach neuer Musik sein, sich öffnen für Richtungen die man vorher verschmähte (die meiste Musik kennt man aber auch einfach nicht ), oder mach einfach mal was anderes als HipHop. Aber Musik sollte man sich den maximalen Input geben oder ab und an mal auch ne Weile gar keine Musik, das kann auch sehr kreativitätsfördernd sein.

Und geistiger Dünger im Allgemeinen - ein oft unterschätztes Thema wie ich denke.

Kunst ist so gesehen Umwandlung so wie Stoffwechsel - Du bist was du isst, das gilt auch für deinen Kopf. Das was du so jeden Tag erlebst und dir so rein ziehst (vor allem auch was du so fühlst) ist quasi auch dein Arbeitsmaterial, das du mit deinem Werkzeug umwandelst in einen Beat.

Da aber auch jeder Stoffwechsel anders funktioniert, kann man da nix konkretes sagen, das ist individuell.

Ein guter Koch besorgt sich auch gute Zutaten.

Die besten Zutaten haben aber oft einen hohen Preis (wie auch immer geartet) oder sind nur schwer zu kriegen.

EDIT: Was mir da grad noch einfällt wo ich schonmal hier bin und das so sehe: Beim Remixcontest mitmachen - das hilft garantiert!

Und mit andern was zusammen machen bringt einen eigentlich auch IMMER weiter. Dafür muss man nichtmal mit dem Projekt zufrieden sein, allein beim Einstellen auf den anderen Menschen (es ist gar nicht so leicht zB einen Beat zu bauen mit mehreren Leuten, das ist nochmal eine Kunst für sich)

 

[memosch]

Tja, dann musste das Rad neu erfinden Na Scherz beiseite - zu den Beats gehören auch dann und wann die Vocals, oder? Die Frage ist also auch, was du willst. Beats machen für Leute, die das dann cool finden und am besten eben nur deine Beats cool finden, weil die so anders sind?
Ich finde es persönlich viel inspirierender, mit Rap`s auf Soundsuche zu gehen, da auch der Rapstyle in gewisserweise nen Sound triggert, inspiriert..
Ansonsten zähl doch mal so die Stile auf, gibt es denn so viele Aussergewöhnliche? Oder gibt die Atitude des Künstlers eine Richtung vor?
Denk mal an die in Kleinstarbeit zusammengeschusterten Oldschoolsachen, den aktuellen Gangsterkrams mit Mörderhook, den Schmalzbaladen oder den mittlerweile sehr elektrolastigen Nummern, überwiegend aus den USA like Dance-R´n B e.t.c.. pp. Da ist ne große Bandbreite; mein Tipp_entweder du verfeinerst dein Genre oder was auch immer oder baust mal Übungsweise mal andere Sachen nach und holst dir dadurch Ideen - oder frickelst nach nem neuen Trend und das am Besten mit nem Rapkünstler als Projekt. Achja und vonwegen eigener Sound Hast du den erstmal und der kommt auch noch gut an, gibt`s genug Beatbauer in den Startlöchern, die das gleich nach -oder ähnlich produzieren.. also nichts bleibt ewig
Viele Bushido`s "Beats" sind übrigens nachweislich z.T "in den Harmonien geklaut", mal von nem französischen Independent Gothic Projekt, mal von irgendwelchen Metalsongs von ich meine schwedischen Produzenten u.s.w.. Das hat für mich nichts mit eigenem Sound zu tun.

 

[KoolKolle]

Irgendwer hat hier mal die musikalischen Haus und Lbensregeln von Robert Schuhmann verlinkt.

Einer der Sätze die mir hängengeblieben sind:

Hinter den bergen wohnen auch Leute, nichts das du erdacht, wurde noch von keinem anderen gedacht und wenn, dann ist es ein Geschenk von oben das man zu teilen hat. - so in etwa

Also die große Nummer ist man einfach nicht, man ist doch nicht so individuell so als mensch wie man das manchmal gerne hätte. Man ist so klein in der Welt und im Universum erst.........

oder baust mal Übungsweise mal andere Sachen nach und holst dir dadurch Ideen - oder frickelst nach nem neuen Trend.

Ist das nicht das Gegenteil von dem was er machen will?

 

[memosch]

[Ist das nicht das Gegenteil von dem was er machen will?]

ööh jup, aber die Frage ist ja auch, wie bewusst das abläuft. Eiert man nem Sound hinterher und sieht den Rest (an Möglichkeiten) dann nicht mehr oder beschäftigt man sich ganz bewusst mit der "Machart" und zimmert meinetwegen aus Kombinationen etwas und kommt dadurch auf Ideen.. so in etwa hab ich`s gemeint
Ansonsten das Dingens mit dem Universum* Daumen hoch Täglich zu prüfen das im Leben

 

[bassco]

Danke für eure Ratschläge

 

[Someone]

Aber ich merk selber dass ich vom Sound her immer sehr in die Richtung gehe die ich grade höre und somit nicht heraus steche

Kann doch auch ein Vorteil sein... Gerade bei Hip-Hop ist es doch doof wenn man immer dasselbe macht, da sind immer neue Einflüsse doch eigentlich willkommen?

Aber ich verstehe auch wenn man sich einen persönlichen Style erarbeiten möchte, aber ob man das erzwingen kann?

Hmm... ich würde dazu raten anständige, d.h. richtige, Musik zu hören, also nicht nur diesen niveaulosen, aktuellen Deutschräppp. Dann bekommst Du bestimmt neue Einflüsse.

Gibt es denn wirklich "richtige" Musik, oder sprichst du gerade von Musik die du selber als besser empfindest?

 

[Kuno]

Hmm ... vielleicht einfach so zwischendurch mal versuchen, einen ganz anderen Stil an Musik zu produzieren.
Und dann am Ende das eine mit dem anderen kombinieren.

Oder du nimmst dir einfach ein paar Synths und Tools und probierst einfach mal wild drauf los.
Wenn dann ein paar interessante Klänge/Rhythmen bei raus kommen, machst du nen Beat draus.

Oder du gehst an Orte, an denen du sonst nicht bist, und lässt die einfach mal auf dich wirken und stellst dir im Kopf dazu Musik vor.
So komme ich meistens auf neue Ideen ... die muss man sich dann nur noch merken, bis man wieder zu Hause ist (Handy-Recorder hilft).

 

[holgi]

Ich bin überzeugt davon, das kaum jemand bewusst am eigenen Stil arbeitet/gearbeitet hat, auch nicht jene, die es schlussendlich zum Erfolg mit nem eigenen Stil gebracht haben...

Wir alle ahmen Gehörtes nach und auf dem Weg dahin, quasi aus Unvermögen, beackert man uU eigene Felder.

Das ist meine Erfahrung.

 

[Dodo_I]

Keine Ahnung wie ich das mache, ich mach das nicht bewusst

Quillt halt einfach so aus mir raus ...

 

[Dodo_I]

Wobei, so ganz stimmt das nicht. Vieles mache ich schon sehr bewusst. Gerade musiktheoretisch.
Die angefügten Beispiele sind jetzt nicht sooo außergewöhnlich, aber hier läuft der "Pling-Synthie" in Es-Dur, der Rest ist in F-Moll. Das gibt in der Terz der Flächen dann schon eine unangenehme Reibung:





Oder produziere mal was gegen den Strich. Dieses Video wird hier ja schon in einem eigenen Thread diskutiert. Die Snare übersteuert, die Bass-Drum ist zu laut, die Stimme auch, der Sänger singt im Refrain bewusst "daneben, trotzdem ein Hit!

 

[Realist]

Erzwingen kann man sowas eh nicht, dat muss wachsen.
Is auch son unbewusstes Ding.

Wenn man da analytisch dran geht würde ich bei mir sagen:
Ich höre seit meiner Jugend eigentlich von Klassik über Pop über alten Elektropop, dann bis zu Metal über ProgRock und wieder zurück so ziemlich alles.Also alles was in meinen Ohren gut gemacht ist.
Prägend war für mich in der Elektronic Depeche Mode und im Rockbereich U2.
Vom Klang her fand ich Peter Gabriel ziemlich cool.
Meine Songs beinhalten dann auch oft irgendwelche Keyboards auch wenn es mal härter zur Sache geht. (DM)
Ne Delay-Gitarre (U2) ist in 99,9% der Fälle auch im Arrangement vertreten.
Ich liebe Strings (also Tangas, zumindest bei Frauen an mir nicht so und Musikinstrumente) , und die sind auch meist vertreten.(Klassik)
Meine Songs sind von der Akkordstruktur ziemlich simpel gestrickt. (Pop)
Ich mag die Gegensätze melodiös und leise gegen laut und heftig. (Bands wie Linkin Park, Korn, Bush,Five Finger Death Punch etc.)
Ausserdem sind sie immer etwas depri.Also meistens, ne immer Moll. (The Cure etc.)
Klanglich versuch ich meine Mixe immer etwas Hifi, sauber klingen zu lassen, was mir nicht immer gelingt. (Peter Gabriel)
Herausstechen im postiven Sinne tu ich zwar trotzdem nicht, aber meine Frau erkennt meine Songs bzw. welche ich arrangiert und gemixt habe auf 100 Meter gegen den Wind und der gefallen meine Sachen eigentlich immer.Sagt sie zumindest.

Als Fazit würde ich, wie die anderen auch schon schrieben/schruben, über den Tellerrand schauen ist auf alle Fälle wichtig und schadet nicht.

 

[AUDI0N]

Erzwingen kann man sowas eh nicht, dat muss wachsen.
Is auch son unbewusstes Ding.

Wenn man da analytisch dran geht würde ich bei mir sagen:
Ich höre seit meiner Jugend eigentlich von Klassik über Pop über alten Elektropop, dann bis zu Metal über ProgRock und wieder zurück so ziemlich alles.Also alles was in meinen Ohren gut gemacht ist.
Prägend war für mich in der Elektronic Depeche Mode und im Rockbereich U2.
Vom Klang her fand ich Peter Gabriel ziemlich cool.
Meine Songs beinhalten dann auch oft irgendwelche Keyboards auch wenn es mal härter zur Sache geht. (DM)
Ne Delay-Gitarre (U2) ist in 99,9% der Fälle auch im Arrangement vertreten.
Ich liebe Strings (also Tangas, zumindest bei Frauen an mir nicht so und Musikinstrumente) , und die sind auch meist vertreten.(Klassik)
Meine Songs sind von der Akkordstruktur ziemlich simpel gestrickt. (Pop)
Ich mag die Gegensätze melodiös und leise gegen laut und heftig. (Bands wie Linkin Park, Korn, Bush,Five Finger Death Punch etc.)
Ausserdem sind sie immer etwas depri.Also meistens, ne immer Moll. (The Cure etc.)
Klanglich versuch ich meine Mixe immer etwas Hifi, sauber klingen zu lassen, was mir nicht immer gelingt. (Peter Gabriel)
Herausstechen im postiven Sinne tu ich zwar trotzdem nicht, aber meine Frau erkennt meine Songs bzw. welche ich arrangiert und gemixt habe auf 100 Meter gegen den Wind und der gefallen meine Sachen eigentlich immer.Sagt sie zumindest.

Als Fazit würde ich, wie die anderen auch schon schrieben/schruben, über den Tellerrand schauen ist auf alle Fälle wichtig und schadet nicht.

100% Zustimm.

Noch was:

- Klingt blöd, aber auch das verlassen des sturen 440Hz-Tunings kann in manchen fällen
eine bereicherung des eigenen Sounds bieten. Andere Tunings der Intrumente usw.

- Ich liebe es wenn es strange und ausgergewöhnlich wird. z.B. wenn bei klassich angehauchten Stücken plötzlich kraftvolle Gitarrenwände rein rotzen oder bei Elektrozeugs Intrumente hinzukommen die da eigentlich völlig Genrefremd sind.

 

[MikeHoffmann]

editt

 

[synthpark]

hm, eigentlich ist es schwieriger, genau einen anderen Style zu kopieren als seinen eigenen Style zu fahren, so geht mir das, da ich auf Style und so ein wenig sch####.

Es kommt zwangslaeufig ein eigener Style raus, aus dem eigenen Unvermoegen.

 

[Marc1610]

Nicht mal wenn du einen Arzt aufsuchst, der dir im Hirn deine Persönlichkeit, das prägende Zentrum nimmt. wirst du individuelles Zeug produzieren, du wirst ebenso die Tonleiter nutzen müssen wie alle anderen auch.

Mach Musik und mach dir klar für wen, bei Rap wo keine Stimme zu verhanden ist, stell dir vor ein Snoop Dogg würde für dich rapen und schon wirst du dementsprechend produzieren und wohlmöglich Dinge einbauen, die andere noch nicht genutzt haben.

 

[CFR]

Es kommt zwangslaeufig ein eigener Style raus, aus dem eigenen Unvermoegen.

Tolle Aussage !
Das trifft es wohl am Besten.

Edit:Konrad Kujau war ein begnadeter Fälscher aber hatte keinen eigenen Stil.

CFR

 

[Jankowitsch]

Hier ternnt sich die Spreu vom Weizen, und es zeigt sich, wer wirklich kreatives Talent hat. Wer nur kopiert, von dem hört man meist nach ein paar Jahren nichts mehr. Außer bei Punk, da werden die Erfolgreich, die mit exakt der gleichen Musik am längsten durchhalten, ohne sich vorher totzusaufen.