E-Bass auf Kick editieren?

[R-Kelly]

Hi,

mal ist der Bassist leicht vor der Kick.. mal leicht nach der Kick. Ich denke selbst die bässten Bassisten der Welt können natürlich nicht 100 & tight wie quantisiert spielen und das ist ja auch garnicht erwünscht..

Daher meine frage. Soll man den Bass überhaupt editieren wenn er mal leicht vor oder leicht nach der Kick spielt?

Leicht hinter der Kick wäre glaub ich sogar besser weil dann der Transient der Kick vielleicht besser durchkommt aber leicht vor der Kick ist glaub ich eher problematisch oder?

Genre ist Hip Hop

 

[Entone]

Das kommt drauf an, was Du unter "leicht" verstehst.

 

[R-Kelly]

Das hier.. wahrscheinlich irgendwas im Milisekundenbereich

 

[Andaraginga]

Ich würd nicht zu theoretisch rangehen, sondern hören wie es klingt.

 

[wolfgang_5dot1]

Egal welches Genre: Der Bass darf nicht vor der Kick kommen.

Naja, vielleicht Free Jazz.

 

[R-Kelly]

joo, so seh ich das auch.. wollte nur noch mal eure Besätigung

 

[Beeble]

Daher meine frage. Soll man den Bass überhaupt editieren wenn er mal leicht vor oder leicht nach der Kick spielt?

ich würde immer editieren wenn ich in einer DAW arbeite, das ist legitim und die Technik dafür da.
Das Ziel sind ja schliesslich saubere gut klingende Songs

 

[Signalschwarz]

ich würde immer editieren wenn ich in einer DAW arbeite, das ist legitim und die Technik dafür da.
Das Ziel sind ja schliesslich saubere gut klingende Songs

Stimmt, was kann, das muss. Musik klingt ja auch immer am besten, wenn alles auf das Raster getackert und jede Note exakt auf Tonhöhe gebracht wurde.

 

[Nachtschicht]

bisschen hinter der kick klingt in der regel am besten. bei top bassisten wirst du in der regel die wellenformen mit einem verblüffend konstanten versatz von x millisekunden hinter der kick vorfinden.

ich würd einfach die, die vor der kick sind, bisschen nach hinten schieben. wenns ansonsten gut groovt wird das sicherlich passen.

 

[ArtistHH]

Ein guter Groove ist niemals mathematisch exakt, deshalb groovt es ja auch. Dabei kommt es dann noch darauf an ob die Basis triolisch oder binär ist, also binär und ternär. Soul, Funk und verwandtes, auch Latin ist in der Regel triolisch. Wer dann versucht das in der DAW auf 4/4 zu quantisieren macht alles kaputt.

 

[muffy]

Du kannst ja cheaten und die zu fruehen Noten mit nem Sidechain Gate unterdruecken... k.A. klingt vielleicht etwas abgehackt. Und dann mit nem Transientdesigner das Sustain verlaengern, klingt wahrscheinlich alles bescheiden. ^^

 

[Signalschwarz]

Wer dann versucht das in der DAW auf 4/4 zu quantisieren macht alles kaputt.

Hab gehört, dass DAW-Softwares heute soweit sind und auch triolisch und punktiert quantisieren können.

 

[ArtistHH]

Ja sicher können die das, es gibt bei einigen auch die Möglichkeit den "Human Touch" einzustellen, d.h. kleine minimale Abweichungen vom eingestellten Raster. Für mich eine Frage der Musikrichtung. Wir haben mal einen Drummer verschiedene Funk-Grooves einspielen lassen und hinterher alle möglichen Korrekturen in der DAW vorgenommen. Der beste Groove war trotzdem die Origialspur.

 

[m_tree]

Es geht nicht darum, wie es auf dem Raster aussieht, sondern wie es klingt. Daher - poste doch mal ein Beispiel.

Ein paar kleine Abweichungen sind menschlich und auch wünschenswert. So klingt es lebendig, natürlich und nach hand gemachter Musik.
Allerdings sind die Übergänge auch da fließend und man sollte spielerisches Unvermögen, schlechtes Taktgefühl usw. nicht verwechseln mit wirklich gut gespielten Takes, die minimale Abweichungen im Millisekundenbereich aufweisen.

Ich hab als Drummer schon verschiedenstes Zeug auf Klick eingespielt und war in den meisten Fällen das Bindeglied zwischen Klick und dem Rest der Band. Will heißen, für die anderen Musiker war ich dann der Klick. In manchen Parts konnte es auch vorkommen, dass ich mal konstant 20ms vor oder nach dem Klick war, das hat dann eben zum Groovegefühl an dieser Stelle des Songs gehört.

Mit Quantisieren kann man schnell viel kaputt machen. Mal von Metal abgesehen wäre ich da sehr vorsichtig.
Mal in einem Take 2-3 leicht missglückte Stellen schneiden, ok. Allerdings so, dass es zum Rest passt.

Aber nicht einfach alles aufs Raster schieben.

 

[der_wahre_Noplan]

Bei groovigen Bass-Lines mit vielen Noten würde ich nicht quantisieren, wenn es den Groove ruiniert. Aber hier in dem Falle scheint es sich nur um eine lange Bassnote zu handeln und die würde ich einfach on point editieren/quantisieren.

Kommt halt auf das Material und den Song an.

 

[ArtistHH]

Ich empfehle mal den Herrn hier:



Der groovt nun wirklich zum niederknien. Das Einzige was da auf dem Raster ist, ist die Snare. Da etwas quantisieren zu wollen geht null oder der Beat ist raus.

 

[John_Lennon]

bisschen hinter der kick klingt in der regel am besten.

Den Tipp hat mir vor vielen Jahren mal jemand gegeben, warst vielleicht sogar du im alten KB-Forum. Seitdem schiebe ich auch quantisierte Basspuren immer ganz leicht nach hinten, damit die Kickdrum Vorfahrt bekommt. Das ist fast schon ein Mischtipp, weil es das Mischen von Kick und Bass auch enorm erleichtert.

 

[m_tree]

Wenn etwas wirklich richtig gut eingespielt wurde, sollte man gar nichts verschieben. Dann macht jeder Schnitt nur das gute Zusammenspiel kaputt.

Und ein guter Basser spielt auch nicht vor der Kick, sondern mit der Kick oder - wenn es zum Groove passt - eben leicht hinter der Kick.

Aber vielleicht betrachte ich das auch aus einer zu praktischen Sicht

 

[ArtistHH]

@m_tree

Genau so ist es.

 

[Signalschwarz]

poste doch mal ein Beispiel.

Och nö, der Thread war doch eh schon abgefrühstückt, schlimm genug, dass die alte Kamelle wieder hochgeholt wurde. Und was an neuen Posts dazugekommen ist, sind auch nur uralte Weisheiten.