Druck mit UAD Plugins?

[synthpark]

abrahammountain schrieb:
Hallo,

die Sucheingabe brachte keine Ergebnisse, also frage ich mal hier im Forum....

Hat jemand Erfahrung damit, druckvolle Bässe und Beats mit UAD Plugins zu erzeugen?

Bisher habe ich keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen können....

gruss
tom

Die UAD Klassiker sind Plugins auf dem Stand von 2005. Es wird kein Sättigungsverhalten simuliert. Der 1176 ist nicht schlecht. Aber richtig fetzen tut das Teil nicht. Und ordentlich Aliasing produziert es auch. Die Transienten werden mit der Hardware totsicher anders klingen. Und auf die kommts an. Wenn man andererseits Druck sucht mit Limiter, dann ist man woanders besser beraten als mit dem Precision Limiter. Zum Beispiel mit dem Elephanten!

 

[livingsounds]

frankye schrieb:

Welche Version, e sgibt zig Revisionen und nicht wirklich "den" 1176. Daher sind solche Aussagen aussagelos!

Hast Du die selber alle benutzt? Ich habe diverse Varianten ausprobiert, die Unterschiede sind viel geringer als erzählt wird. Das ist ein relativistisches Argument, das man immer wieder in Hardware-/Software-Vergleichen oder wenn es um Clones geht liest, aber nach meiner Erfahrung noch nie irgendwann zugetroffen hat. Es geht nämlich nicht um quantitive, sondern qualititive Unterschiede. Egal welche Revision, wenn Du eine Kickdrum reinschickst und voll aufdrehst bleibt der Bass bei der Hardware da, beim Pluin wird es ganz dünn. Und das ist praktisch bei allen algorithmischen Plugins so.

frankye schrieb:
Aha, nur dass immer mehr VÖs (auch die ganz grossen und guten) mit Software gemischt werden. Es liegt immer noch am meisten an denen die die Werkzeuge bedienen und das Können geht heutzutage im Technikwahn und -glaube immer mehr vor die Hunde. Ganmzs zu schweigen von musikalischem Können, Arrangement etc!

Ich gebe Dir Recht, das musikalisches Können und Arrangement heute oft vor die Hunde gehen. Leider klingt es auch in der Mehrzahl der Fälle zusehends schlechter, und das liegt klar am Software-Mischen. Bei einer Menge bekannter Künstler klingen die Alben von vor ein paar Jahren Lichtjahre besser, als das aktuelle Zeug. In 20 Jahren wird man da vermutlich so drauf zurückblicken wie heute auf Hall und Exciter-Einsatz in den 80ern...

 

[livingsounds]

adl schrieb:

Und wie machst du das heute? Hast du alles in Hardware?

Das wichtige schon. Und zur Not muss man eben printen.

 

[livingsounds]

genesysx schrieb:

Naja, man hat bestimmte Möglichkeiten der parallel Kompression, man kann schon einiges rausholen

Teilweise. Man kann auch, wenn man die passenden Samples hat, die Aufnahme an sich schon sehr gut ist und man es geschickt anstellt mit minimaler Bearbeitung was brauchbares hinkriegen.

 

[RefinedRough]

ich hab selber nen 1176. der einzige unterschied bei der hardware ist, wenn man die dinger gehörig misshandelt und überfährt, gibts halt analoges clipping und nicht digitales.

grundsätzlich liegt es aber ganz sicher nicht an der fehlenden hardware, dass heute vieles nicht so klingt wie alte sachen. viel mehr an der tatsache, dass sich damals nicht jedermann ein studio leisten konnte und dort erfahrene leute sassen. heute mischt man halt mal auch daheim im wohnzimmer ne platte unter schlechten akustischen gegebenheiten... man gibt sich auch weniger mühe, macht sich vorweg weniger gedanken wohin das ganze gehen soll, weil man ja eh alles rückgängig machen kann und mischt so auch viel schneller als früher.

und wenn du kein professionelles ergebnis hinmischen kannst, dann liegt das nur an deinen fähigkeiten, niemals an hard- oder software. meine meinung.

 

[Black_Bender]

Leider klingt es auch in der Mehrzahl der Fälle zusehends schlechter, und das liegt klar am Software-Mischen.

das kann man doch auch garnicht so vergleichen.

jag mal ne nummer von vor 20 jahren auf heutiges lautheitsniveau dann klingt es genauso wie alles heute wenn nich sogar schlechter.


also die sache is hier viel komplexer als die einfache behauptung heut klingt die mucke anders (für dich schlechter) weil software schlechter klingt.

ohne die digitale ebene würde man natürlich nich an die lautheit von heute kommen aber ich würde niemals behaupten dass man heute im jahr 2010 mit guter software nicht an die qualität von hardwarezeiten kommt.

ich könnte jeden track hier reinstellen und behaupten der is analog enstanden obwohl alles ITB ist.
ich könnt auch bei jeden track den ich hier reinstelle behaupten das er rein digital entstanden ist obwohl rein analog.

wer behauptet das dann nachweisen zu können rein adiophiel dem glaube ich das einfach nicht.
alles eine frage des bedieners der soft und hardware und welches soundziel man hat.

 

[karumba]

RefinedRough schrieb:
und wenn du kein professionelles ergebnis hinmischen kannst, dann liegt das nur an deinen fähigkeiten, niemals an hard- oder software. meine meinung.

exakt so sehe ich das auch

 

[Stratocast]

@Living: Bedingt! Bedingt gebe ich Dir Recht - aber eher dem Frankye.
Mit dem 1176er und Co in UAD-Form konnte ich bis vor kurzem nix anfangen - bis auf die Bearbeitung meiner Sprecher-Takes.
Weil ich garnicht wusste, wie!
Vor kurzem hatte ich dann einen sehr netten Tontechniker hier, der mich erst einmal darauf hinwies, dass die Attack-Zeit beim 1176 LN ganz recht bei der niedrigsten Einstellung sitzt - und links denn die maximale Ansprechzeit.
Der sass hier und baute mit wenigen Handgriffen einen Sound, der mich wegbliess - seit dem beschäftige ich mich intensiver mit dem, was ich hab - und was für ein Sound möglich ist.
Hardware ist einfacher - anfassen, Augen zu und hören - bei Software lenkt denn dann doch das Bild ab, das Zielen der Maus...

 

[Lacunaflow]

livingsounds schrieb:
Egal welche Revision, wenn Du eine Kickdrum reinschickst und voll aufdrehst bleibt der Bass bei der Hardware da, beim Pluin wird es ganz dünn. Und das ist praktisch bei allen algorithmischen Plugins so...

Da dies ja nun eine eindeutige sache ist bitte ich bis bis zu den zeitpunkt wo verwertbare Audiosamples eines solchen Test geposted werden, jeglichen Esoterik Talk einzustellen!

 

[synthpark]

@Stratocast:

so wie sich das liest, hast du noch nicht die volle Spanne des Plugins ausgereizt.
Andererseits: wenns wirklich ein wenig mehr nach Vintage klingen soll, probier
mal den Softube CL1B, der klingt für ein Plugin wirklich sehr fett. Der färbt ordentlich.

 

[livingsounds]

Black_Bender schrieb:


das kann man doch auch garnicht so vergleichen.

jag mal ne nummer von vor 20 jahren auf heutiges lautheitsniveau dann klingt es genauso wie alles heute wenn nich sogar schlechter.


also die sache is hier viel komplexer als die einfache behauptung heut klingt die mucke anders (für dich schlechter) weil software schlechter klingt.

ohne die digitale ebene würde man natürlich nich an die lautheit von heute kommen aber ich würde niemals behaupten dass man heute im jahr 2010 mit guter software nicht an die qualität von hardwarezeiten kommt.

ich könnte jeden track hier reinstellen und behaupten der is analog enstanden obwohl alles ITB ist.
ich könnt auch bei jeden track den ich hier reinstelle behaupten das er rein digital entstanden ist obwohl rein analog.

wer behauptet das dann nachweisen zu können rein adiophiel dem glaube ich das einfach nicht.
alles eine frage des bedieners der soft und hardware und welches soundziel man hat.

Loudness-War und das alles natürlich rausgenommen. Natürlich ist das auch subjektiv. Aber für meine Ohren klingt zB das aktuelle Massive Attack Album mehr wie ein gutes Demo, vor allem wenn man es mit dem Vorgänger-Album vergleicht. Und natürlich gibt es noch viele andere Faktoren. Wandler z.B. (ohne das nächste Fass aufmachen zu wollen).

Aber was die Lautheit angeht kann ich analog auf dem Mischpult und von da auf Bandmaschine mehr erzeugen als im Rechner. Und das klingt weniger kaputt.

 

[youngwoerth]

Der Sonalksis TBK3 bläst Dir bei Bedarf die hardwaregesättigte Birne weg. Und das ganz nativ, ohne jedes Pseudotuning. HEUREKA!!!

 

[synthpark]

livingsounds schrieb:
Natürlich ist das auch subjektiv. Aber für meine Ohren klingt zB das aktuelle Massive Attack Album mehr wie ein gutes Demo, vor allem wenn man es mit dem Vorgänger-Album vergleicht.

das Massive Attack Album klingt wie ne Plastikdose durch die dünnen Drums (Kick/Snare usw.).
Musikalisch ist es ja nicht schlecht. Aber es kann an ganz anderen Faktoren liegen. Es kann sein, daß zuviel Wert auf IPod Abspielbarkeit gelegt wird oder so. Aber hör dir mal das BombThe Bass Album an, das genaue Gegenteil. Und entstanden ist es 2009!

 

[livingsounds]

Lacunaflow schrieb:

Da dies ja nun eine eindeutige sache ist bitte ich bis bis zu den zeitpunkt wo verwertbare Audiosamples eines solchen Test geposted werden, jeglichen Esoterik Talk einzustellen!

Hier ist ein exakt gematchtes Beispiel mit SSL Kompressor und "The Glue" (mit das beste Kompressor Plugin IMO), den ich vor einiger Zeit gemacht habe:


www.scherer.de/download/SSLvsGlue44.wav

Da zeigt sich vor allem auch, wie viel mehr sich nach dem analogen Komprimieren mit dem Limiter rausholen läßt.

Reihenfolge: Unbearbeitet, SSL Kompressor, The Glue, SSL (+Limiter), Glue (+Limiter)

 

[Black_Bender]

Aber was die Lautheit angeht kann ich analog auf dem Mischpult und von da auf Bandmaschine mehr erzeugen als im Rechner. Und das klingt weniger kaputt.

du schaffst es auf bis zu -8 bis extreme -6db rms mit mischpult und bandmaschine zu kommen auf gleichem niveau wie es im rechner mit multiband und brickwallimiter geht?

RESPEKT!!!

also wenn das so ist dann entschuldige ich mich für meine zweifeleien an deinen fähigkeiten.


dann könn wir ja langsam wieder

 

[livingsounds]

synthpark schrieb:

das Massive Attack Album klingt wie ne Plastikdose durch die dünnen Drums (Kick/Snare usw.).
Musikalisch ist es ja nicht schlecht. Aber es kann an ganz anderen Faktoren liegen. Es kann sein, daß zuviel Wert auf IPod Abspielbarkeit gelegt wird oder so. Aber hör dir mal das BombThe Bass Album an, das genaue Gegenteil. Und entstanden ist es 2009!

Moment, ich behauptet nicht, dass es keinen guten Sound mehr gibt. Manche aktuelle Sachen klingen besser als die alten. Aber in vielen Fällen eben nicht. Und den Sound den ich da höre kann ich aus eigener langjähriger Erfahrung als ITB identifizieren. Man ließt es ja mittlerweile auch überall.

Das Album von "Bomb The Bass" kenne ich jetzt nicht, aber in vielen Fällen wo immer behauptet wurde, dass sei allem nur im Rechner gemacht war in Wirklichkeit jede Menge gutes Equipment im Spiel, zB bei Deadmau5 und den ganzen skandinavischen Progressive-Leuten.

Oft werden anscheinend auch nur noch einige Singles analog gemischt und der Rest im Rechner. Auf dem aktuellen Britney-Spears Album zB gibt's diese deutlichen Klangunterschiede.

 

[synthpark]

sagen wir mal so, BombTheBass hat angeblich für die meisten Sounds einen Minimoog benutzt.
Ausserdem hab ich das Album auf Vinyl. Klingt schon anders.

 

[livingsounds]

Black_Bender schrieb:

du schaffst es auf bis zu -8 bis extreme -6db rms mit mischpult und bandmaschine zu kommen auf gleichem niveau wie es im rechner mit multiband und brickwallimiter geht?

RESPEKT!!!

also wenn das so ist dann entschuldige ich mich für meine zweifeleien an deinen fähigkeiten.


dann könn wir ja langsam wieder

Und dann kann man noch die Wandler clippen und sich den Limiter sparen (sofern die Wandler den nötigen analogen Headroom haben). So arbeiten viele Masteringstudios. Klingt bei punchigen Drums etc. meist transparenter und knackiger, wenn man vorher seine Hausaufgaben gemacht hat.

 

[genesysx]

@livingsounds: wer sind denn die skandinavischen progressive leute?

 

[Lacunaflow]

livingsounds schrieb:
Hier ist ein exakt gematchtes Beispiel mit SSL Kompressor und "The Glue" (mit das beste Kompressor Plugin IMO), den ich vor einiger Zeit gemacht habe:


www.scherer.de/download/SSLvsGlue44.wav

Da zeigt sich vor allem auch, wie viel mehr sich nach dem analogen Komprimieren mit dem Limiter rausholen läßt.

Reihenfolge: Unbearbeitet, SSL Kompressor, The Glue, SSL (+Limiter), Glue (+Limiter)

Made my Day!