Dropouts nach Windows-Update - gelöst

[netwalker041]

Ich habe vor einigen Wochen meinen PC aufgerüstet:
Neues Mainboard (Gigabyte GA 320M DS2) mit Ryzen CPU
Win 7 64 bit Pro zum Win 10 64 bit Pro,
Die alte M-Audio Audiophile Soundkarte wurde durch ein Presonus Studio 26 USB Interface ersetzt.

Auch diesmal hat sich der Spruch bewahrheitet: "never change a running system".
Bei Musik abspielen - egal ob in DAW's oder mit Media Player - treten sporadisch Unterbrechungen (für ca. eine Sekunde) auf.
Die sind "Zufallsgenerator gesteuert", eine Minute Ruhe, dann eine oder mehrere hintereinander.
Im S1 läuft es nach den Dropouts weiter, im Sonar wird das Audio Engine sofort gestoppt.
Nach tagelangem Herumprobieren bin ich mit meinem Latein langsam am Ende.
Bisher ist folgendes passiert:
2x Bios geflasht (die neueste Version ist installiert), verschiedene BIOS-Einstellungen gestestet (On-board HD-Audio deaktiviert usw.),
Im Gerätemanager alle Komponente gecheckt, die neuesten Treiber wurden installiert, auch die neuesten Treiber für den AMD-Mainboard-Chipsatz.
Bei der Soundkarte wurden alle möglichen Einstellungen durchgespielt, Latenz gemessen (s. Diagramm),
Bei dem Lautsprecher in Windows alle bisher mir bekannten Tipps getestet (Abspielformat ändern, alle Enhancements deaktiviert, usw.s. Bild)
Verschiedene Module deaktiviert, wie z.B. die Grafikkarte NVIDIA Geforce GT 730 - keine Besserung.
Das Problem wird NICHT durch das USB-Interface verursacht, da vorher bei einem Audient iD14 die gleichen Probleme auftraten.
Das Problem wird durch Windows verursacht.
Vielleicht hat jemand eine Idee, es ist ein harter Nuß, ich weiß.

Ich möchte nicht zurück zu WIN 7.

 

[sas]

Hallo netwalker,

hast du mal versucht bei den Windows Sound Settings auch auf 24bit 44.1 kHz zu schalten?
Also so, wie dein Interface bei Universal Control auch angezeigt wird.
Vielleicht ist da der Ryzen mit USB empfindlich und es muss da 100% übereinstimmen.

Hast du auch mal mit LatencyMon getestet? Hier kann man besser und konkreter sehen, welche Anwendung, Treiber usw. Probleme macht.
http://www.resplendence.com/latencymon

Ansonsten mal in die Ryzen Threads hier reinschauen und schauen ob die, die sich auch ein Ryzen System gebaut haben und ein USB Interface nutzen, solche Probleme haben. Oder mal nachfragen, ob jemand per USB IF arbeitet.

Gruß Sascha

 

[sas]

wobei dein Titel auch nicht das ganze Problem beschreibt.

Du hast ja nicht nur auf Win 10 upgedatet, sondern auch zwei wichtige Komponenten erneuert, Mainboard und CPU.
Das ist dann ja quasi wie ein neuer Rechner, auch wenn noch alte Teile verblieben sind.
Also kein reines Software Problem, evtl. auch ein Problem seitens der neuen Hardware.

 

[netwalker041]

Hallo Sascha,

danke für die guten Tipps. Die Einstellung auf 24 bit hat leider nichts gebracht (s. Bild).
Es scheint, daß irgendwelcher Dienst für kurze Zeit die Ressourcen zu sich reisst und dann wieder freigibt, und/oder für diese kurze Zeit ein Interruptkonflikt entsteht. LatencyMon wird sicherlich wertvolle Hinweise liefern, ich werde über die neue Ergebnisse berichten. Ich schaue auch bei den Ryzen-Threads nach.

 

[sas]

und auch mal andere USB Anschlüsse für das Audiointerface ausprobieren.
Je nach MB und USB-Anschluss teilen die sich evtl. andere IRQs.

Schlecht wäre z.B. wenn der IRQ der Grafikkarte mit USB geshart würde.
Übersicht der IRQ Verteilung müsste auch im Handbuch stehen.

 

[sas]

Die Einstellung auf 24 bit hat leider nichts gebracht

schade, Versuch war es wert.

 

[netwalker041]

wobei dein Titel auch nicht das ganze Problem beschreibt.

Du hast ja nicht nur auf Win 10 upgedatet, sondern auch zwei wichtige Komponenten erneuert, Mainboard und CPU.
Das ist dann ja quasi wie ein neuer Rechner, auch wenn noch alte Teile verblieben sind.
Also kein reines Software Problem, evtl. auch ein Problem seitens der neuen Hardware.

Es ist korrekt, wollte keinen langen Titel. Allerdings sind für die neue Hardware die aktuellsten Treiber installiert worden, für das Mainboard die neuste BIOS-Version. Nur die alten Laufwerke und der Monitor sind übrig geblieben. Eine Option sind noch die Treiber für den Harddisk-Controller, die Treiber sind ziemlich alt (Jahrgang 2006). Der Schreibcache ist aktiviert.

 

[netwalker041]

und auch mal andere USB Anschlüsse für das Audiointerface ausprobieren.
Je nach MB und USB-Anschluss teilen die sich evtl. andere IRQs.

Schlecht wäre z.B. wenn der IRQ der Grafikkarte mit USB geshart würde.
Übersicht der IRQ Verteilung müsste auch im Handbuch stehen.

Die Grafikkarte habe ich auch mal probeweise deinstalliert - ohne Erfolg. Alle USB-Varianten habe ich durchprobiert. Keine Besserung.

 

[sas]

hattest du denn Win 10 über dein bestehendes Win 7 "drübergebügelt", oder komplett alles platt gemacht und dann erst installiert?

Wenn nur über das bestehende Win 7 drüber installiert, würde ich alles ganz neu machen.
Platte formatieren, Win 10 aufspielen, alle Treiber drauf, wichtig erst die Chipsatz Treiber, dann den Rest.

 

[NoiCeek]

Mein bescheidener Beitrag dazu:

Hast du die automatische Defragmentierung abgeschaltet ?

Bei Nutzung einer SSD solltest du das ohnehin bitte tun

(hoffe, es hilft !)

 

[netwalker041]

hattest du denn Win 10 über dein bestehendes Win 7 "drübergebügelt", oder komplett alles platt gemacht und dann erst installiert?

Wenn nur über das bestehende Win 7 drüber installiert, würde ich alles ganz neu machen.
Platte formatieren, Win 10 aufspielen, alle Treiber drauf, wichtig erst die Chipsatz Treiber, dann den Rest.

Es war eine Neuinstallation mit vorheriger Formatierung. Den Chipsatz-Treiber habe ich allerdings erst später entdeckt.

 

[netwalker041]

Mein bescheidener Beitrag dazu:

Hast du die automatische Defragmentierung abgeschaltet ?

Bei Nutzung einer SSD solltest du das ohnehin bitte tun

(hoffe, es hilft !)

Ja, ich benutze ein eigenes Programm dafür (Piriform)

 

[emu2009]

Ich habe auch gerade so 'ne Odysee bei einem Wechsel von einem Firewire Interface auf USB durch und daher würde ich Saschas Rat mit dem Latency Mon. ebenfalls empfehlen. Inzwischen ist das Teil ja auch Win 10 kompatibel und man sieht recht gut, wo das Problem liegen könnte.

Bei mir war beispielsweise ein Teil des Problems, dass ich beim Speicher Controller den Microsoft Treiber verwendet hatte, weil der gefühlt schneller erschien, als der Inteltreiber. Der war aber scheinbar nicht so wirklich ideal, auch wenn Windows schneller startete (Supermicro Board). Nachdem ich da den aktuellsten Intel Treiber verwendet hatte, gab's zumindest Besserung (Hinweis darauf konnte ich dem latency mon entnehmen).

Letztlich hatten dann in Summe folgende Dinge zum Erfolg geführt:

Dedizierte USB PCIe Karte - das Interface bekam also einen eigenen Controller Chip, ohne dass irgend ein anderes Gerät dazwischen funken konnte (habe eine Karte mit Fresco Chip genommen).

Kabel getauscht (das war's aber eher nicht).

Onboard Audio im Bios deaktiviert.

XHCi hand off im Bios ausgeschaltet (das war's letztlich, was bei mir die Störungen komplett beseitigte, warum auch immer).

Der RME Support hatte mir übrigens auch nur empfohlen, alle (wirklich alle) USB Ports durchzuprobieren - eine dedizierte Karte wäre eigentlich nicht notwendig. Funktionierte bei mir aber nicht - mit eigener Karte läuft es nun aber.

Nvidia Karten machen aber wohl auch manchmal Probleme mit USB - da gab's im RME Forum auch einige Beiträge von Betroffenen. Weiß aber leider die Lösung nicht - habe 'ne ATI Grafikkarte drin und hat mich daher nicht interessiert.

 

[sas]

das mit der Defragmentierung macht Win 10 normalerweise automatisch und stellt alles entsprechend ein, da es SSDs erkennt.
Hat mit dem Problem aber nichts zu tun, da die Funktion ja nicht in den normalen oder ständigen Betrieb eingreift.

Die Chipsatztreiber beinhalten auch die USB-Treiber. Was allerdings passiert, wenn du diese "erst später entdeckst" und einspielst, kann ich nicht genau sagen. Höchstens, kann laufen und keine Probleme bereiten, oder eben auch nicht.

Hast du die neuesten Chipsatz Treiber von MSI oder von AMD?
Auf der AMD Seite gibt es noch neuere als bei MSI. Sind vom 10.08.2017.
http://support.amd.com/de-de/download/chipset?os=Windows 10 - 64

Dann per LatencyMon schauen, ob und wer was verursacht, wie emu2009 auch schreibt.

Wenn nix hilft, dann am besten noch mal alles neu. Dann würde ich aber auch alles erstmal weg- und rauslassen.
Also ein rudimentäres System aufbauen. MB, CPU, RAM, gibt es eine interne Gfx ?, dann die nehmen, Festplatte und nichts dranhängen an externer Peripherie.
Win 10 aufspielen, Updates ziehen, Chipsatztreiber und dann die anderen.

So macht es das c't Magazin (ganz unten). Kannst ja auch mal dort im Forum gucken, ob sich was findet zu deinem Problem.
https://www.heise.de/ct/artikel/Bauvorschlag-Ryzen-PC-mit-8-Kern-Prozessor-3701163.html

 

[netwalker041]

@sas
ich habe die neuesten AMD Chipsatztreiber installiert.

 

[netwalker041]

Mein Problem konnte durch eine komplette Windows Neuinstallation gelöst werden. Beim USB-Controller waren zu viele Treiber am Werk (von AMD und von Microsoft) . Derzeit sind alle Treiber von Microsoft und ich werde mich hüten, zusätzlich irgendwelche AMD-Chipsatztreiber zu installieren.

 

[Realist]

Freut mich das es läuft.