Es sieht so aus, als wäre dein Stereodreieck doch extrem breit; vermutlich aufgrund Platzmangels.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn ich links und rechts vertauscht und den Abstand zwischen den Hoch-/Mitteltönern maximal 15cm größer als den Hörabstand gemacht habe. Da war das Stereobild noch einigermaßen definiert und ich konnte mit den Lautsprechern insgesamt näher an die Wand ranrücken.
Obgleich der Vorteil bei 3-Wege-Lautsprechern mit solch einer Treiber-Anordnung ganz klar ein kleinerer Abstand zwischen eben diesen Treibern ist und dadurch ein geringerer Hörbastand möglich wird, so ist der Nachteil halt leider unterschiedliche Stereodreiecke für Tieftöner und Mittel-/Hochtöner.
Die 310er lassen den Tieftöner bis auf 650Hz hoch spielen, bevor mit 24dB/oct getrennt wird. Da ist meistens noch wertvolle Stereo-Information vorhanden, weswegen ich zumindest bei normaler Links-Rechts-Aufstellung (Tweeter außen) folgende Punkte empfehle:
1. Abstand der Tieftöner zueinander in Relation zum Hörabstand sollte mindestens in einem gleichschenkligen Stereodreieck enden
2. Die akustische Längsachse der Mittel-/Hochtöner auf einen Punkt kurz hinter dem Sweet Spot ausrichten
3. Der Abstand zwischen den Mittel-/Hochtönern ist dann ca. 30cm größer als der Hörabstand
4. Der Abstand zwischen den Mittel-/Hochtönern sollte maximal das 1,2-Fache des Hörabstandes betragen
Wenn man das jetzt strikt so aufbaut, dann kommt ein Hörabstand von mindestens 1,50 Metern zustande. Ich greife hier auf Faustregeln in der Lautsprecheraufstellung zurück, mit denen ich persönlich gute Erfahrungen gemacht habe. Daher ist auch diese Empfehlung nur eine Faustregel, der ultimativ das korrekte Ausmessen der optimalen Platzierung des Lautsprechers und des Sweet Spots sowohl technisch als auch ergonomisch entgegen steht. Soll im Grunde heißen, dass du zusammen mit entsprechenden Frequenzgangmessungen und deinen Vorstellungen des gemütlichen Wohnens einen für dich geeigneten Kompromiss finden kannst; in Anbetracht der Tatsache, dass du für die Neumänner irgendwas um die 4k€ ausgegeben hast, solltest du das vielleicht sogar in Erwägung ziehen.
Wenn du die Lust dazu hast und es dich interessiert, dann kannst du ja einfach mal deine Lautsprecher so hinstellen, dass die Hochtöner zueinander 1,80 Meter entfernt sind und du im Abstand von 1,50 Metern davor sitzt. Sehr wahrscheinlich wird der Raumeinfluss die Wiedergabe erheblich beeinträchtigen, aber letztendlich geht es nur darum, dass du mal ein Gefühl für das Potenzial dieser Lautsprecher bekommst und bei weiteren Veränderungen deiner Abhörsituation diese Erfahrung in etwaige Kompromisse fließen lassen kannst.
Außerdem noch ein Tipp bei der Platzierung der Akustikelemente:
Es lohnt sich der Versuch, die drei dunklen Platten hinter den Lautsprechern an die Decke zu hängen, und zwar dort, wo die Ersten Reflektionen entstehen; das setzt natürlich voraus, dass du an der Decke überhaupt irgendwas machen kannst/ willst/ darfst. Dadurch könntest du noch ein Stück nach vorne rücken. Oftmals ist ein möglichst geringer Abstand der Lautsprecher zu der Frontwand unbedenklich, da vor allem größere Membranen die eigentlich kritischen Frequenzen bereits so gebündelt nach vorne ausstrahlen, dass am Ende lediglich eine leicht zu entzerrende Bassanhebung übrig bleibt. Bei mir stehen die Neumänner aufgrund eines Kompromisses mehr oder weniger direkt unter einer Dachschräge und selbst da ist es noch in Ordnung.
Ich hatte mir gedacht, dass du diese Informationen vielleicht interessant findest und eventuell stolpert ja irgendjemand aus dem Netz darüber; obwohl ich doch latente Bedenken habe, dass mich gewisse Themen in einen aufdringlichen Betätigungsdrang versetzen und ich mich dann in einem Akt der Selbstreflektion in den Reihen jener User wiederfinde, die scheinbar täglich mindestens einmal das Wort "CLA10" erwähnen oder ausführlich ihren ultra-linearen Frequenzgang zeigen müssen. Naja, was soll's.