Der perfekte Mix?

[BasisM]

Das wichtigste ist eigentlich eins ganz am Anfang:

"Wo soll die Reise hin gehen und wo spielt der Focus in meiner Musik"

Ich selbe schreibe meine Musik eher inutitiv - das heisst ich hab eine grundidee und klimper einfach so rum. Daraus entwickelt sich Spur für Spur . Manchmal wird im Laufe der zeit aus einer ursprünglich geplanten Ballade , eine Dancenummer...mixtechnisch ist dies ein unterschied von Tag und Nacht.

Ein häufiges problem ist, daß man oft versucht alle Instrumente gleichermassen in den Vordergrund zu brigen.Dabei sollte man sich lieber fragen was sind tragenden Instrumente die ich klar herausarbeiten muss und welche sollte ich einfach in den Hintergrund stellen.

Bei einer dancenummer ist der Focus bei der Drum im Zusammenspiel mit dem Bass.Bei einer Ballade ganz sicher nicht. Heisst - um so klarer ich mir selber bin wo die einzelnen Elementen sich im Mix bewegen umso gezielter kann ich mixen und werde auch zum Abschluß führen.

Der Weg ist nicht das Ziel, sondern der Weg führt nur zum Ziel.

 

[verflixte13]

Jetzt wird mir alles klar...

klasse! ... dem typen könnte ich stundenlang zuschauen ...

irgendwie doch die beste aller nur denkbaren erklärungen,
warum der urknall immer noch ein hintergrundrauschen in unseren DAW´s erzeugt ...

 

[Rektum]

Meistens klingt der Mix schlecht, weil der Song scheiße ist.

 

[BasisM]

Meistens klingt der Mix schlecht, weil der Song scheiße ist.

welche Weisheit......darauf kann man aufbauen

 

[speedtom]

Naja, ich kenne aber echt viele miese Songs, die fein gemischt sind...jeden Tag im Formatradio zu hören!

 

[speedtom]

Letztens musste ich über eure Tipps nachdenken. Zum Beispiel über das Mischen im Ganzen, nicht im Solomodus.

Wieso, fragte ich mich dann, wird im Livebereich so viel im "Solo-Modus" gebarbeitet. Jeder Soundcheck, den ich bisher mitgemacht habe, von meiner Band und von anderen (und ich habe einige mitgemacht), begann mit der Kick, dann die Snare, Hi-hat etc, dann meistens Bass, die Gitarren und dann die Vocals. Und dann danach endlich: all together now!

Wieso, wenn der Solomodus so falsch ist, wird das immer so gemacht? Man könnte sich das das sparen und einfach die Bands spielen lassen und dann schrauben?

 

[LordOfMixing]

Warum betrachtet ein Maler immer ein Bild als Ganzes?

Er könnte doch genau so gut alles abdecken mit Maskierfolie und immer nur den Bereich öffnen den er gerade malt. Am Schluss passt halt nichts zusammen.

 

[User70408]

Wieso, fragte ich mich dann, wird im Livebereich so viel im "Solo-Modus" gebarbeitet. Jeder Soundcheck, den ich bisher mitgemacht habe, von meiner Band und von anderen (und ich habe einige mitgemacht), begann mit der Kick, dann die Snare, Hi-hat etc, dann meistens Bass, die Gitarren und dann die Vocals. Und dann danach endlich: all together now!

Wieso, wenn der Solomodus so falsch ist, wird das immer so gemacht? Man könnte sich das das sparen und einfach die Bands spielen lassen und dann schrauben?

Sehr guter Ansatz, gefällt mir

Darum gefallen mir sogenannte "transparente" mix eher weniger. Weil da oft zu sehr an den einzelnen Instrumenten "weggeschnitten" wurde ... das hat ja nix mit der realen Bandakustik dann mehr zu tun. Besonders im akustischen Bereich überlagern halt nun mal die verschiedenen Instrumente und das stört mich auch überhaupt nicht !

Ich sag immer je näher das Mischergebnis einer Livesituation, desto lebendiger klingt es und desto besser gefällt es meinen akustischen Ohren

Don

 

[Marc1610]

Letztens musste ich über eure Tipps nachdenken. Zum Beispiel über das Mischen im Ganzen, nicht im Solomodus.

Wieso, fragte ich mich dann, wird im Livebereich so viel im "Solo-Modus" gebarbeitet. Jeder Soundcheck, den ich bisher mitgemacht habe, von meiner Band und von anderen (und ich habe einige mitgemacht), begann mit der Kick, dann die Snare, Hi-hat etc, dann meistens Bass, die Gitarren und dann die Vocals. Und dann danach endlich: all together now!

Wieso, wenn der Solomodus so falsch ist, wird das immer so gemacht? Man könnte sich das das sparen und einfach die Bands spielen lassen und dann schrauben?

Na warum wohl?

Weil es sich um Mikrofon Abnahmen handelt, da möchte man doch wissen was die Sounds an Substanz haben, wenn zb die Drum oder Snare nur plonkt man mit einem 3 Band Eq nicht mehr auskommt, ist dat allet nix, also Alles was mit dem Mikro eingefangen wird bedarf einen Soundcheck, das macht man einzeln.

 

[verflixte13]

Letztens musste ich über eure Tipps nachdenken. Zum Beispiel über das Mischen im Ganzen, nicht im Solomodus.

Wieso, fragte ich mich dann, wird im Livebereich so viel im "Solo-Modus" gebarbeitet. Jeder Soundcheck, den ich bisher mitgemacht habe, von meiner Band und von anderen (und ich habe einige mitgemacht), begann mit der Kick, dann die Snare, Hi-hat etc, dann meistens Bass, die Gitarren und dann die Vocals. Und dann danach endlich: all together now!

Wieso, wenn der Solomodus so falsch ist, wird das immer so gemacht? Man könnte sich das das sparen und einfach die Bands spielen lassen und dann schrauben?

hm ... ich bin mir nicht sicher ob ich dich da richtig verstehe ...
denn es sind für mich zwei paar stiefel ...

klar, so kenne ich auch den soundcheck auf der bühne ...
aber da geht es doch in erster linie um den zu beschallenden raum?

und da jeder raum, jede bühne völlig anders beschaffen ist,
und oftmals auch die instrumente/amps/monis/pa auf den raum
eingepegelt werden müssen ... da macht es ja auch sinn, wenn man
jede quelle auf den raum abgleicht ...

außerdem: das mischen/studio "im ganzen", das schliesst doch das solo-vorhören
auch nicht aus? ... auch hier werden vor/während der
aufnahme die parameter justiert ... und wenn etwas "rumpelt",
später im mix, dann spricht doch auch nix gegen die solo-lupe ...

aber vielleicht verstehe ich dich auch völlig falsch! LG

 

[LordOfMixing]

später im mix, dann spricht doch auch nix gegen die solo-lupe ...

Das ist nicht gemeint mit dem Solo Modus Mischen.

Viele mischen eben nur erst mal in Solo:

- Gesang in Solo
- Gesang einstellen
- Gesang wieder muten
- Gitarre in Solo
- Gitarre einstellen
- Gitarre wieder muten
usw.

Genau dieses Vorgehen führt zu nichts. Manchmal ergeben ja gerade zwei Spuren zusammen einen schönen Mittenbereich. Im Solo Modus weis man das hinter nicht, weil man schon bei einer Spur evtl. die Mitten rausgezogen hat.
Selbst wenn man alle Spuren dann hochzieht gehen solche schöne Dinge verloren. Man stellt halt den Standard Sound ein...irgendwie technisch ohne Charakter.

 

[VARIATIA]

Jetzt wird mir alles klar...

lol...was wird dir denn bitte klar?

 

[LordOfMixing]

lol...was wird dir denn bitte klar?

das Geheimnis heisst EQ und Compressor so wie hören üben...ohne deinen Tipp hätten wir es nicht gewusst.
Aber nur so nebenbei: das ist nicht der Pro Bereich, hier nur Newbies und Amateure....

 

[jinglemartin]

@speedtom:

Beim Live-Soundcheck hast völlig andere Probleme als im Studio: Die Signal sind oft durch die extreme Nah-Mikrophonierung oft extrem aus der Balance und haben starke Überbetonungen vor allem im tieffrequenten Bereich, und die sind natürlich immer extrem unerwünscht. Gerade BD und Toms haben oft schlimme Resonanzen, und selbstverständlich nimmt man die erst mal im Solo-Modus raus. Das hat aber mit einem MIX im eigentlichen Sinne nix zu tun, das ist das Aufbereiten von Signalen, um sie erst mal "mixfähig" zu machen! Manche Toms brauchen eine Absenkung von 10 dB bei zB 170 Hertz, und natürlich macht man so was solo. Solche Überhöhungen zwischen 50 und 300 Hertz muss man IMMER bereinigen, die sind niemals erwünscht, egal wie man nachher mischen möchte. Das geht bei guten Live-Mixern aber sehr schnell...

 

[speedtom]

@all: Danke für eure Beiträge!

@don: mir geht das genauso. Ich bin halt Musik vor allem aus dem Proberaum und live gewöhnt, da ist keiner der meinem Gitarristen die Frequenzen weg EQed, damit die nicht mit den Vocals clashen!
Und das ist auch gar nicht schlimm. Zum Glück ist es im meinem Genre (Rock, Punk, Garage) nicht verpönt, wenn es mal rumpelt und kracht!

@jinglemartin: Danke für den Einblick und deine Details. Ich muss gestehen, dass ich nicht so recht mit dem beschäftigt habe, was der Soundmann da so meist macht. So grob natürlich, aber so detailiert ist das interessant. Ich lese gerne auch mehr vom Thema Live-Mixing vs Studio-Mixing, wer Input hat, immer her damit! Ist ja auch kein off-topic, ist alles "perfekter Mix"!

 

[verflixte13]

Viele mischen eben nur erst mal in Solo:

- Gesang in Solo
- Gesang einstellen
- Gesang wieder muten
- Gitarre in Solo
- Gitarre einstellen
- Gitarre wieder muten
usw.

Genau dieses Vorgehen führt zu nichts. Manchmal ergeben ja gerade zwei Spuren zusammen einen schönen Mittenbereich. Im Solo Modus weis man das hinter nicht, weil man schon bei einer Spur evtl. die Mitten rausgezogen hat.
Selbst wenn man alle Spuren dann hochzieht gehen solche schöne Dinge verloren. Man stellt halt den Standard Sound ein...irgendwie technisch ohne Charakter.

genau so, da bin ich früher auch an meine spuren herangegangen
und das ergebnis war dann auch genau so, wie du es beschreibst ... -->

...irgendwie technisch ohne Charakter

die augen/ohren, die hat mir dann erst so richtig der Jürgen Lusky geöffnet,
(eigentlich eher im mastering tätig) als er mir einmal gezeigt hat, wie er sich
an seine spuren heranpirscht. so simpel, hätte ich mir das niemals vorgestellt ...

minimalste eingriffe, oftmals nur eine leichter shelf unten und/oder oben,
feines panning, und in seinen insert-slots überwiegend nur ein eq
und ein comp-plugin ... (zur demonstration hat er sogar zu einem freeware-pultec
und einem freeware comp gegriffen ... also nix --> fette hardwareboliden
und/oder MUSST du UNBEDINGT alles haben plugins.

(da schämt man sich fast, wenn man da an seine eigene
überfettete pluginliste denkt.)

tja ... wirklich SO simpel, aber ehrlich zugegeben ... ich beisse immer noch
daran herum, weil mir einfach die erfahrung fehlt dieses "scheinbar" wenige
auch so anzuwenden, dass es zur echten punktlandung wird ...

auf alle fälle wurde mir auch wieder einmal klar, dass es einfach
spezialisten gibt, die bereits zig-tausende an kleinen erfahrungsentscheidungen
in sich verarbeitet haben, die sie alle auf einen punkt hin abrufen können ...
OHNE sich davon ablenken zu lassen ...

solche menschen sind tatsächlich in der lage MUSIK (als gesamterscheinung)
zu hören und zu empfinden... und das unterscheidet sie eben von so manchem
tontechnischen laien, der sich eben völlig in dieser TONTECHNIK verheddert hat ...
und mal so unter uns ...

manche sind dadurch nicht mehr in der lage Musik als MUSIK zu hören ...
und dementsprechend klingen dann auch ihre produktionen. LG

 

[whitealbum]

@verflixte 13
Interessant das du Lusky ansprichst, ein wesentlicher Punkt aber ist auch:
In welcher Güte liegen die einzelnen Spuren vor, die man mixen will?
Lusky hat mir mal einige Beispiele aus seiner Auftragsliste gezeigt.
Einmal die Spuren aus einer amerikanischem klassischen Popdivaecke, die werden ja mit anderen Sängerinnen erstmal zum teil vorproduziert.
Da haben die Creme de la Creme der Studiomusiker gespielt, und siehe da, er zieht einfach die Regler hoch, macht etwas Panning, und was hat man gehört, das klang vom Fleck her, und wie Du schreibst, Musik als Ganzes betrachtet, da hat nicht so sehr gestört, das die einzigste Spur die nicht sauber klang, ausgerechnet der gesang, etwas zu viel Grundtonschlamm hatte, und Probleme bei S-Lauten (die Sängerin hat wohl mit einem simplen Mikro bei sich aufgenommen).

Lusky hat dann nur noch den Gesang etwas bearbeitet, mit simplen PLugins (Bordeigene, oder eben den Hofa-Plugs)

Dann hat er mir noch ne Aufnahme vorgespielt von einem Afrikaner, der alles nacheinander mit einem "günstigen" mikro und einer normalen Creative Soundkarte aufgenommen hatte.
Das klang unglaublich natürlich und hatte Luft.
Auch hier er musste wenig tun.

Wenn man allerdings ungünstige Aufnahmeumstände hat, dann wird es je nach Grad wirklich schwierig.
Deswegen auch sein Grundtenor, so gut wie möglich schon Aufnehmen, danach Regler hoch, und es sollte schon klingen!

Wenn man die Maseratis, Scheps, Nevo und Co dieser Welt sehen, welchen Mixaufwand sie betreiben (und man hört ja auch, dass das was bringt), dann fragt man sich schon, wo liegt da die richtige Arbeitsweise?
Es ist wohl die eigene Arbeitsweise und Vorstellung die man verwirklichen sollte, und halt ständig dazulernen, je nach Talent dauert das halt

 

[verflixte13]

... völlige zustimmung @whitealbum !

und deswegen sind wir uns beide ja auch oftmals einig, wenn es
um fragen rund um´s tracking geht ... hier liegt der schlüssel
für das spätere wohl und/oder wehe. LG

p.s. diese besagte aufnahme, von dem "Afrikaner", die wurde mit einem
simplen SM58 aufgenommen ... da habe ich auch bauklötze gestaunt!