Delay für Akustik-Klampfe

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Hallo zusammen,

ich spiele in letzter Zeit viel live mit einer Akustik-Kombo, dabei gehe ich mit einer Taylor direkt ins Mischpult und dann über die PA. Teilweise haben die Pulte auch Delays ich würde aber gerne ein eigenes nutzen.

Der Sound der Klampfe ist dabei teilweise recht hart und harsch, um ihn etwas weicher zu spülen, würde ich gerne ein Delay nutzen.

Könnt ihr da bestimmte Delays empfehlen für eine Akustik-Klampfe?

Vielen Dank.

bbb
 
Du gehst am besten in ein größeres Geschäft und probierst mal ein paar Effekte aus.

Das mit den Delays / Hall ist immer 1000% Geschmackssache und hängt natürlich auch dolle von der Musik ab, die du machst.

Wenn's dir bei dem Delay in erster Linie um "ein bischen mehr Raum und Breite" geht, guckst du dir am besten mal ein paar Multieffekte an, da diese auch Hall und Chorus - Effekte an Bord haben. Bei einem "Multieffekt für Akustik Gitarre" hast du auch noch den Vorteil, dass du unter Umständen mit dem eingebauten EQ und Compressor und dem "Hi-Z" Eingang deinen "harten Sound" vielleicht etwas dämpfen kannst.

Wie gesagt: Lass am besten deine Ohren entscheiden.
 
Meine Effektkette für Akustik-Gigs sieht wie folgt aus:

Hardwire cr7 (chorus), Boss ge7 (equalizer, solo-boost), Boss rc30 (Loopstation), Boss dd20 (Echo), Allen&Heath zed10fx (Mischpult), LD Maui28 (PA).

Ich bin soweit zufrieden, aber über kurz oder lang will ich den Chorus noch austauschen und ein Reverb dazukaufen. Wahrscheinlich ein Strymon BlueSky.
 
Vielleicht hilft dir auch der Weg über Mikrofone.
Gerade die gängigen tonabnehmersysteme finde ich grauenhaft im Bezug auf Klangqualität von Akkustikgitarren. Meine Westerngitarre hat ein b-band2 tonabnehmersystem, welchem nachgesagt wird das es äußerst natürlich klingen soll. Natürlich ist anders. Der Sound ist ziemlich schneidend und eklig. Für mich persönlich absolut nicht zu gebrauchen. Deswegen bin ich auch Live auf Mikrofon umgestiegen.
Du hast natürlich Mobilitätseinbußen und es ist ein bissl tüftelei, das ganze Rückkopplungsfest auf die Bühne zu bringen.

Was Delays betrifft. Dir geht es ja nicht um saubere Repeats für Delayspielereien sondern um den wet effekt der Delays. Das ist eigentlich die vorzeige Disziplin von Analogen Delays. Auch mit Reverbs bist du da auf dem richtigen Weg.

Ich persönlich liebe das Jam Pedals Delay LLama als analoges schön schwimmendes Delay.
Taptempo findest du bei analogen delays eigentlich nicht (oder in der regel nicht). Aber da sie oft dafür verwendet werden, um den gespielten Noten einen schönen "schweif" zu verpassen, braucht man das auch nicht.
Das Boss DD20 wurde bereits erwähnt. Hier hättest du ein äußerst flexibles digitales Delay. Allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob du wirklich ein digitales Delay möchtest. Es bietet dir zwar ebenfalls analog ähnliche delay varianten, aber die vorzeigedisziplin des dd20 ist das nicht.

strymon Blue sky als reverb ist eine schöne lösung. oder das Mad Professor Silverspring.
Beide nicht ganz billig.

Ich persönlich bin Klangfetishist und habe in meiner 20jährigen Gitarristenlaufbahn einiges an Multi-effekt-geräten angetestet, besessen und wieder verkauft. Die All-in-One Lösung hat sicherlich einiges an Vorteilen, aber in fast allen Fällen war ich mit den Sounds einfach nicht zufrieden. Der Klangcharakter war mir immer zu steril und zu hart.
Ich persönlich bin der Meinung, dass du da recht viel investieren musst, um ein schön einsetzbares zufriedenstellendes Ergebnis zu erlangen. Aber das ist Geschmackssache. Mein Sound ist mir heilig.
Vielleicht solltest du das G-Natural von tc electronic mal antesten. Das ist speziell für Akkustikgitarren. Ich kenne es nicht, aber TC ist eigentlich im bereich Weteffects sehr gut. Die Modulationseffekte gefielen mir bei den tc electronic geräten überhaupt nicht.
 
An Mukke ist das ganze Spektrum von Rock (Nickelback, Creed, Dio etc) bis Pop (Oasis, Matchbox 20, Eagle Eye Cherry etc.). Das ist schon ein ziemlicher Spagat.

Gibt es denn Delays speziell für akustische Klampfen oder ist derselbe Kram wie für E-Klampfen. Ich habe ein Boss-chorus ce irgendwas zwischen Gitte und Pult gestöpselt aber das bringt irgendwie nix.

Ich möchte das ganze ziemlich puristisch halten ich steh nicht so auf die ganzen Effekt-Arien. Aber mein Kollege spielt mit einem delay und hat damit nen ganz netten Sound. Da möchte ich mich auch etwas anpassen.

Bbb
 
Es ist ein wenig schwer, dir zu helfen.
Wir wissen ja nicht genau, woher dein trockener Sound kommt.
Ich kann es mir zwar grob vorstellen. Vermutlich ein piezo pickup oder ähnlich moderates abnahmesystem an deiner Akkustikgitarre.
Ich weiß nicht, ob du Musiksoftware zum Aufnehmen hast.

Dort könntest du nämlich ein wenig rumprobieren. Es gibt einige Sachen, die dir helfen könnten.
Beispielsweise könntest du dein Signal mal doppeln, damit du einem der Double mal einiges an frequenzen rauben kannst. Schneidender Sound hört sich nach zu viel Höhen an. Da fiele mir spontan ein, die höhen am Mixer dann zu reduzieren. Dadurch leidet dann natürlich die Autonomität deines Gitarrensounds. So kann man den alleine dann nicht stehen lassen. Durch das zweite Double kannst du dann allerdings durch den Volumenfader das Originalsignal dazuregeln. Aber nur moderat, so dass beide Spuren zusammen ein schönes Ergebnis liefern. Jede Spur einzeln kann man alleine nicht stehen lassen. Die eine ist zu mumpf, die andere zu schneidend. Aber richtig eingepegelt ist dein Sound weicher und trotzdem schön ausgeprägt.
Auf die Bühne bekommst du das mit recht wenig Aufwand. Und sollte kaum Finanzen aufbrauchen.

Plan B: wäre ein Reverb
Hier würde ich zu zwei Varianten tendieren. Entweder du gehst den eher studiotypischen Room Sound an. Hier ginge zum beispiel dieses Gerät.
https://www.thomann.de/de/tc_electronic_nr1_nova_reverb.htm
Es bietet verschiedene Hallmodelle. Mit einem kleinen oder medium Room kannst du dort sehr schöne Ergebnisse erzielen.

Die zweite Variante wäre eher Gitarristen typisch, ein Springreverb. Federhall ist ein oft eingesetztes Tool für E-Gitarristen. Für Akkustikgitarren ist das eher untypisch. Federn haben einen recht höhenreichen Nachhall, was in deinem Fall unter Umständen kontraproduktiv ist. Es könnte aber ähnlich zum Ziel führen, indem du deinem Akkustiksound am Mixer etwas die Höhen und oberen Mitten raubst, und der Springreverb für diese kristallenen Anteile sorgt.
Das oben gezeigte T.c. gerät kann das auch. Aber mein Puristenherz neigt da dann doch zu tretminen, die sich nur auf diesen simulierten Federhall konzentrieren. bsp silverspring aus meinem vorigen Beitrag.

Das wären meine beiden bevorzugten Varianten. Signal Doppeln oder einen Reverb einsetzen.

Ein Delay setze ich persönlich sogut wie gar nicht bei Akkustikaufnahmen ein. Kann man schon machen, aber da ist dann ein sehr geschicktes Händchen mit der Einstellung gefragt. Gerade bei Strumming Spiel ist ein Delay zu stark eingeregelt echt hinderlich und klingt außerdem bescheiden. Bei gezupften wäre es schon in Ordnung. Da kann man schöne spielereien mit den Repeats angehen.
Die von mir angesprochenen Analogdelays bringen den Sound zum schwimmen. Analoge delays haben außerdem die Angewohnheit(deswegen werden sie geliebt und geschätzt), dass die Echoes abstumpfen und abdumpfen. Während das digitale delay in der lage ist, die Echoes 1zu1 wiederzugeben, ist das analoge delay dazu nicht in der Lage. Darum werden beide Delays für ganz andere Zwecke eingesetzt.
Das schöne verwaschen von Sounds ist typisch analoges Delay. Digitale Delays können das heutzutage auch, aber da sind dann interne Filter eingesetzt, die diesen analogen Charakter simulieren.

Auf der Bühne ist die Sache mit den Repeats bei digitalen Delays auch ein bissl riskant. Spielt ihr Songs konstant im Tempo, dann ist alles in Butter. Schwankt ihr etwas im Tempo, dann sind die Repeats permanent neben dem Takt und liefern dadurch Hobby-Schülerband Charakter.
Nutzt du die Repeat andererseits so leicht und leise im Mix, dass das ganze nicht interessiert, dann nutzt du das Delay raumfüllend. So würdest du auch das analoge Delay einsetzen.
Aber wenn es nur darum geht, den Raum zufüllen, dann greif wie bereits erwähnt zum Room Reverb.

Zu deinen Bands
Oasis Wonderwall würd ich nur einen room Reverb nutzen.
Creed with arms wide open ist zwar egitarre, aber da würd ich chorus, analog delay und u.U. auch Room einsetzen. Das Ding auf Akkustik würde ich gar nicht bringen, weil der Spielfluss bei dem Lied alles ist, und das geht auf der Egitarre viel leichter.
nickelback saving me würd ich vermutlich nen Spring einsetzen, um diesen Blechernen Akkustiksound hinzubekommen.
Limp Bizkit behind blue eyes würd ich nen großen room reverb und ein analoges/digitales Delay einsetzen.

Hier siehst du schon die top40 coverband problematik. In einer solchen Band würde ich vermutlich auch den Weg zum Multieffektgerät raten. Die Akkusikgitarrensounds sind zu unterschiedlich. Bei dem G-natural findest du alle benötigten Effekte. Für etwas weniger Geld ginge das Novasystem von tc-electronic.
Das Novasystem wird oft ein bissl zerrissen, gerade wegen der mangelhaften Preampsektion. Aber als Akkustikgitarrist kann dir das vollkommen egal sein. Du gehst ja über den line in rein und umgehst dadurch die Preampsektion.
 
Ich kann das mit dem TC Nova System nur unterstreichen!

Das spiele ich sowohl in unserer Akustikband als auch Solo mit nem Boomerang III Looper. Gerade für Letzteres ist das Ding genial, weil es da auch einen richtig guten Octaver mit an Bord, womit ich auch den Bass glaubwürdig simulieren kann (ebenso der Chorus). Aber auch beim Delay gibt es absolut keine Klagen. Da hab ich mir drei Presets programmiert und das reicht mir völlig.

Auch über meinen Akustik-Sound hat noch nie jemand beklagt, klingt richtig gut. Es gibt ja von TC noch eine Extra-Akustik-Version davon (G-Natural?). Ich bin mit aber ziemlich sicher, dass die verwendeten Algorithmen dieselben sind. Ich habe das Nova System gewählt, weil dort die Tap-Taste für's Delay z.B. direkt erreichbar ist. Das ist bei der TC-Akustikversion anders; da muss man glaube ich halten und erst dann tappen. Das ist für's Looping suboptimal bzw. ein No-Go.
 
314? lol.
Das ist eine der besten Akkustikgitarren der Welt.
Takamine kann da eigentlich einpacken. Zumindest wenn die Fichte der 314 viel und regelmäßig wach und warm gespielt wurde.

Das wundert mich jetzt ein wenig, denn grade bei den Taylor finde ich den preampklang noch ganz in Ordnung. So ein Instrument würd ich allerdings wirklich Mikrofonieren. Da liegen wirklich Welten zwischen dem Klang abgenommen und mikrofoniert.
Bissl ärgerlich, das mein Novasystem bei ner befreundeten Sängerin ist, sonst hätt ich dir paar Dinge aufnehmen können.

Hier hast du zwar einen E-Gitarristen, aber er spielt über zwei Fender Twin Amps, also mit absolut sauberen Stratsounds. Da kannst du ein bissl was hören, wie schön das Novasystem in der Effektabteilung bestückt ist.
Da kann man sich grob schon mal vorstellen, wie schön es den Akkustiksound bereichern kann.

 
[ref=[media=youtube]xI91kB3HfJs[/media]


Und das soll jetzt eine Akustik Gitarre aufwerten ?
Verstehe ich jetzt nicht ganz.

Wenn ich eine Akustikgitarre höre, dann will ich das sie so naturgetreu wie möglich klingt !

Lieg ich da falsch ?

Don
 
Ja, stimm ich dir persönlich zu. @pedro
Der Threaderöffner sucht ja speziell nach Delay und ähnlichen Geräten, um seinen Akkustiksound flüssiger zu gestalten.
Ich habe die beiden Novasystem Videos bewusst gelinkt, denn dort kann er hören, wie der Sound durch Reverb, Delay und Chorus(im video ein pitchshifter manuel zum chorus umfunktioniert) verändert wird.
 
Alles klar jetzt versteh ich !

Ich persönlich steh bei Akustikgitarren auf die alte Variante

Einen Akustik-Amp auf der Bühne - z.B. von Marshall den AS 100 D oder einen von AER ...
dort die Gitarre rein ... ist auch gleich mein Bühnenmonitor für die Git und dann vom DI Ausgang des Amp in die PA.

In der PA auf neutral stellen, weil die Effekte - Delay, Reverb, vielleicht ein kleines wenig Chorus, - stell ich mir am Amp selber ein ...

Aber es führen viele Wege nach Rom :)

Don
 
Der Sound der Klampfe ist dabei teilweise recht hart und harsch, um ihn etwas weicher zu spülen, würde ich gerne ein Delay nutzen.

hm ... dass du ein delay willst, das habe ich verstanden, aber ob du
ein delay wirklich brauchst, das ist für mich noch nicht ausgemacht ...

falls es sich um die Taylor 314er handelt, dann klingt die sehr knackig/frisch
und sie ist eine klasse gitarre, um sie im bandkontext einzusetzen ...
die schiebt sich frei und locker durch die bandfrequenzen ... ein tolles ding!

aber bei einem kleinen akustikduo oder akustikcombo, da kann sie
tatsächlich schnell etwas "hart und harsch" klingen ... um das nun etwas
"weicher zu spülen", dafür kann man zwar auch ein delay missbrauchen,
aber wirklich glücklich, das wirst du damit, meiner meinung nach, nicht.

den besten lösungsansatz, den hat für mich schon der @DonPedro hinterlegt ...
ein kleiner akustikamp, und über dessen DI-ausgang in´s pult.
(die mikroabnahme, ist zwar auch ein guter denkansatz, aber das würde
ich selbst nicht machen,weil mir die feedback-gefahr einfach zu hoch wäre.)

was diese "boden-treter" betrifft ... hm ... da habe ich noch keines gefunden,
das mich wirklich vollends überzeugt hat ... die meisten klingeln einfach
nach kleiner keksdose ... NUR zum "antesten", da könnte ich dir aber dieses
teil empfehlen -->

https://www.thomann.de/de/fishman_aura_spectrum_di.htm

lasse das mal gegen das L.R.Baggs Venue von deinem spezi laufen.
dann hörst du gleich selbst , welches gerät besser zu deiner Taylor passt.
(das kann man vorher nicht sagen/wissen.)

(btw ...dieses fishman-teil, das setze ich auch gerne beim recorden,
neben der mic-spur, auch als zusätzliche DI-spur ein ... sie nimmt
dem signal doch etwas von diesem lausigen piezo-geklingel.)


also mein rat: ... sorge erst dafür, dass deine gitarre halbwegs nach
einer ausgewogenen/natürlichen axt klingt, die dir trocken/also
ohne delay-effekt schon ein gutes spielgefühl schenkt ...

und mache dir dann erst gedanken, welchen sound du in form eines
delay oder reverb oder echo u.s.w. benötigst ... LG
 

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