Es ist ein wenig schwer, dir zu helfen.
Wir wissen ja nicht genau, woher dein trockener Sound kommt.
Ich kann es mir zwar grob vorstellen. Vermutlich ein piezo pickup oder ähnlich moderates abnahmesystem an deiner Akkustikgitarre.
Ich weiß nicht, ob du Musiksoftware zum Aufnehmen hast.
Dort könntest du nämlich ein wenig rumprobieren. Es gibt einige Sachen, die dir helfen könnten.
Beispielsweise könntest du dein Signal mal doppeln, damit du einem der Double mal einiges an frequenzen rauben kannst. Schneidender Sound hört sich nach zu viel Höhen an. Da fiele mir spontan ein, die höhen am Mixer dann zu reduzieren. Dadurch leidet dann natürlich die Autonomität deines Gitarrensounds. So kann man den alleine dann nicht stehen lassen. Durch das zweite Double kannst du dann allerdings durch den Volumenfader das Originalsignal dazuregeln. Aber nur moderat, so dass beide Spuren zusammen ein schönes Ergebnis liefern. Jede Spur einzeln kann man alleine nicht stehen lassen. Die eine ist zu mumpf, die andere zu schneidend. Aber richtig eingepegelt ist dein Sound weicher und trotzdem schön ausgeprägt.
Auf die Bühne bekommst du das mit recht wenig Aufwand. Und sollte kaum Finanzen aufbrauchen.
Plan B: wäre ein Reverb
Hier würde ich zu zwei Varianten tendieren. Entweder du gehst den eher studiotypischen Room Sound an. Hier ginge zum beispiel dieses Gerät.
https://www.thomann.de/de/tc_electronic_nr1_nova_reverb.htm
Es bietet verschiedene Hallmodelle. Mit einem kleinen oder medium Room kannst du dort sehr schöne Ergebnisse erzielen.
Die zweite Variante wäre eher Gitarristen typisch, ein Springreverb. Federhall ist ein oft eingesetztes Tool für E-Gitarristen. Für Akkustikgitarren ist das eher untypisch. Federn haben einen recht höhenreichen Nachhall, was in deinem Fall unter Umständen kontraproduktiv ist. Es könnte aber ähnlich zum Ziel führen, indem du deinem Akkustiksound am Mixer etwas die Höhen und oberen Mitten raubst, und der Springreverb für diese kristallenen Anteile sorgt.
Das oben gezeigte T.c. gerät kann das auch. Aber mein Puristenherz neigt da dann doch zu tretminen, die sich nur auf diesen simulierten Federhall konzentrieren. bsp silverspring aus meinem vorigen Beitrag.
Das wären meine beiden bevorzugten Varianten. Signal Doppeln oder einen Reverb einsetzen.
Ein Delay setze ich persönlich sogut wie gar nicht bei Akkustikaufnahmen ein. Kann man schon machen, aber da ist dann ein sehr geschicktes Händchen mit der Einstellung gefragt. Gerade bei Strumming Spiel ist ein Delay zu stark eingeregelt echt hinderlich und klingt außerdem bescheiden. Bei gezupften wäre es schon in Ordnung. Da kann man schöne spielereien mit den Repeats angehen.
Die von mir angesprochenen Analogdelays bringen den Sound zum schwimmen. Analoge delays haben außerdem die Angewohnheit(deswegen werden sie geliebt und geschätzt), dass die Echoes abstumpfen und abdumpfen. Während das digitale delay in der lage ist, die Echoes 1zu1 wiederzugeben, ist das analoge delay dazu nicht in der Lage. Darum werden beide Delays für ganz andere Zwecke eingesetzt.
Das schöne verwaschen von Sounds ist typisch analoges Delay. Digitale Delays können das heutzutage auch, aber da sind dann interne Filter eingesetzt, die diesen analogen Charakter simulieren.
Auf der Bühne ist die Sache mit den Repeats bei digitalen Delays auch ein bissl riskant. Spielt ihr Songs konstant im Tempo, dann ist alles in Butter. Schwankt ihr etwas im Tempo, dann sind die Repeats permanent neben dem Takt und liefern dadurch Hobby-Schülerband Charakter.
Nutzt du die Repeat andererseits so leicht und leise im Mix, dass das ganze nicht interessiert, dann nutzt du das Delay raumfüllend. So würdest du auch das analoge Delay einsetzen.
Aber wenn es nur darum geht, den Raum zufüllen, dann greif wie bereits erwähnt zum Room Reverb.
Zu deinen Bands
Oasis Wonderwall würd ich nur einen room Reverb nutzen.
Creed with arms wide open ist zwar egitarre, aber da würd ich chorus, analog delay und u.U. auch Room einsetzen. Das Ding auf Akkustik würde ich gar nicht bringen, weil der Spielfluss bei dem Lied alles ist, und das geht auf der Egitarre viel leichter.
nickelback saving me würd ich vermutlich nen Spring einsetzen, um diesen Blechernen Akkustiksound hinzubekommen.
Limp Bizkit behind blue eyes würd ich nen großen room reverb und ein analoges/digitales Delay einsetzen.
Hier siehst du schon die top40 coverband problematik. In einer solchen Band würde ich vermutlich auch den Weg zum Multieffektgerät raten. Die Akkusikgitarrensounds sind zu unterschiedlich. Bei dem G-natural findest du alle benötigten Effekte. Für etwas weniger Geld ginge das Novasystem von tc-electronic.
Das Novasystem wird oft ein bissl zerrissen, gerade wegen der mangelhaften Preampsektion. Aber als Akkustikgitarrist kann dir das vollkommen egal sein. Du gehst ja über den line in rein und umgehst dadurch die Preampsektion.
