Clubmusik ohne Compressor unmöglich?

[300LittleBirds]

Chama schrieb:
Also ich nehm für den Sidechaining-Effekt jedenfalls keinen Compressor sondern automatisiere einfach die Lautstärke.

Funktioniert aber natürlich nur bei 4/4, aber was anderes mache ich ja sowieso nicht.

Beispiel der Ausgangsfrage war ja auch:

warum ich mit nem Compressor den Bauch einer Kick lauter machen soll oder bei einem Lead das ADSR benutzt...

Wieso macht man dann nicht gleich bei der Kick (Sample) den Bauch manuell lauter oder setzt bei einem Lead nicht Decay/Sustain zu niedrig an?

wer sagt denn, daß "man" das nicht macht?

@monolake - silence

We want to preserve that balance as much as possible in the final product and this is why the music on this album is produced without applying any compression. This is not a 'dogma', it is just a personal decission for this release.

About the mastering: Mastering was done entierly in the analog domain, using a selection of vintage and high end EQs running at 'hot levels'. This impies there is a certain degree of saturation going on in very loud parts due to electrical characteristis of the tubes, transistors and audio transformers involved, but that's it as far as nonlinear behaviour is concerned.

q:
http://www.monolake.de/releases/ml-025.html

z.b. track 9 "reconnect" würde auch im clubkontext funktionieren, ist aber vermutlich nicht das, was sich die leutz hier unter clubmusik vorstellen... das findet man wohl eher bei saturn auf compilations ^^

http://boomkat.com/downloads/241976-monolake-silence?highlight=241987

 

[suboptional]

300LittleBirds schrieb:


About the mastering: Mastering was done entierly in the analog domain, using a selection of vintage and high end EQs running at 'hot levels'. This impies there is a certain degree of saturation going on in very loud parts due to electrical characteristis of the tubes, transistors and audio transformers involved, but that's it as far as nonlinear behaviour is concerned.

Interessant. Wußte ich nicht.
Danke für die Info.

Gar keine Kompression muß es für mich nicht sein (so "audiophil" bin ich nicht ), aber ich würd mir mehr Alben wünschen wo ein besserer Mittelweg zwischen "gar nicht" und "alles platt" vorhanden ist.

Aber ich schweife auch ab...

 

[noisefloor]

Black_Bender schrieb:
so nu sind transienten weg, also dynamik eingeschränkt.

das heißt für mich das audiomaterial wurde komprimiert

Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass ein Kompressor keine Transienten angreift, dafür ist er zu träge.

 

[Black_Bender]

aber was dahinter kommt wird komprimiert (verdichtet) 8)

sonst wär ja das wort kompressor schon falsch

und moderne (software)kompressoren wie der von ableton hat look-ahead

 

[noisefloor]

ist aber nicht Sinn und Zweck eines kompressors, dafür ist ja eigentlich der Limiter da
Und natürlich, "dahinter" wird irgendwann komprimiert, sonst wäre der Komp ja nutzlos

 

[Black_Bender]

ja der gute alte hardwarelimiter kann ja normal auch nich "lookaheaden"

ich geh mit der zeit und wenn ableton mir ne lookaheadfunktion im com spendiert find ichs innovativ.

EDIT:
aber ich muss auch sagen bis vor kurzen war mit das alles noch garnich so bewusst.
das kam erst mit dem vu-thread vor ein paar monaten.

 

[Lacunaflow]

Jetzt?

 

[Black_Bender]

Jetzt?

zumachen kostet 5€

 

[Guitar_TT]

Wo wir gerade bei Look-Ahead sind:

Mir kam gerade der Gedanke, dass wenn man z.B. Teile eines Schlagzeugs (z.B. die Snare) komprimiert mit einem Kompressor mit Look-Ahead, kann es doch passieren, dass wieder Phasenschweinereien auftreten? Damit wär doch jegliche Aligning-Arbeit im Eimer?

 

[Black_Bender]

das weiß ich nicht.

ich hab mit der funktion jahrelang unbewusst gearbeitet und meine mixe sind für mich persönlich soweit zufriedenstellend.

ich bin bisher auch noch auf kein phasenproblem in meinen mixen aufmerksam geworden was meine komprimierten drums betrifft

also man kann ja mal auf meiner soundcloudseite rumschnüffeln.
so ziemlich jede snare und kick hat so eine kompression abbekommen.
wenn euch was negatives diesbezüglich auffällt lasst es mich wissen.

ich hielt lookahead im kompressor immer für eine ganz legitime funktion.
bin nunmal mit ableton "aufgewachsen" und auch kein studierter studionerd der alles besser weiß

 

[Guitar_TT]

Du hast aber auch kein Schlagzeug aufgenommen oder?

 

[Black_Bender]

Du hast aber auch kein Schlagzeug aufgenommen oder?

seh ich so aus

?



ach du meinst wenn man snare mit 2 mics abnimmt?

du davon hab ich null plan.

 

[Guitar_TT]

Was willst du denn an nem MIDI Drumkit Alignen?
Ich bezog mich dabei auf eine Technik, wie sie der hier sicherlich noch gut bekannte Wolfgang verwendet:

http://homerecording-forum.de/modules/news/article.php?storyid=13

Dabei geht es dann nichteinmal mehr nur um 2 Snare Mikros, sondern um alle Mikrofone am Set. Zumal bei mehrfacher Kompression (z.B. Snarespur, Drumgruppe...) dann auch ein langsam merkbarer Versatz da sein dürfte, wenn die Look-Ahead-Zeit nicht sehr gering ist.

 

[Black_Bender]

ohne erfahrung in die richtung kann ich nur wild rumspekulieren.

ich weiß aber das ableton die enstandene latenz durch look ahead global ausgleicht.

solang man nicht mit externen kram arbeitet ist das meiner meinung nach egal wie viel look ahead ich da einstelle

 

[300LittleBirds]

Black_Bender schrieb:
solang man nicht mit externen kram arbeitet ist das meiner meinung nach egal wie viel look ahead ich da einstelle

klappt auch mit vst-effekten (zumindest mit allen, die ich im einsatz hab) und sollte von jedem sequenzer so gemacht werden.
die spur wird simpel ausgedrückt um den look-ahead-wert nach vorn geschoben.

 

[Black_Bender]

jo ansonsten müsste man ja im trackdelay jede andere spur um den lookaheadfaktor verzögern...

das wär ja nerv pur.

hört sich ja so an als wenn das nicht jeder sequenzer kann.

naja ich halte irgendwie die möglichkeiten in ableton für viel zu üblich
das hat mir schon einige mißverständnisse eingehandelt

ich bin halt extrem "abletonautistisch"

setzt mich an einen anderen sequenzer und ich geb mir die kugel ^^

 

[synthpark]

noisefloor schrieb:

Black_Bender schrieb:
so nu sind transienten weg, also dynamik eingeschränkt.

das heißt für mich das audiomaterial wurde komprimiert

Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass ein Kompressor keine Transienten angreift, dafür ist er zu träge.

und warum gibts dann auch kurze Regelzeiten von 0.3-1 millisekunden beim SSL?

Damit er Transienten angreift. Und vielen anderen Kompressoren genauso.

 

[tubeless]

mit einem Kompressor mit Look-Ahead, kann es doch passieren, dass wieder Phasenschweinereien auftreten?

Wenn das ein Komp. wie der in Ableton ist, dann wohl nicht.
Schliesslich weiss das Teil ja die LookAhead-Zeit, weis die entstehenden Latenzen und kann deshalb damit auch genauestens jonglieren.

und warum gibts dann auch kurze Regelzeiten von 0.3-1 millisekunden beim SSL?

Damit er Transienten angreift. Und vielen anderen Kompressoren genauso.

Du vergisst zu erwähnen, dass diese Dinger als analoge Geräte kein LookAhead können und die Nachbauten - auch die digitalen - aus Gründen der Pietät das nachbilden.
Deshalb müssen diese Comps mit extrem schnellem Regelzeiten aufwarten, die sie dann aber als Vorfahren der Brickwall-Limiter - und damit Transientenschlächter - qualifizieren....... Damit sind sie aber auch keine Standard-Kompressoren mehr.

 

[synthpark]

die Übergänge zwischen Limiter und Kompressor sind fließend.

Die klare Unterteilung ist nur was für Lehrbücher. Jeder kann selbst hören, wie
der Attack einer Bassdrum je nach Regelzeit betont oder abgesenkt wird.

 

[Ari]

ein Kompressor ist kein Brickwall.
Ein Limiter "kann" es sein.

Die Unterscheidung steht nicht in Lehrbüchern, sondern in meinem VST-Ordner.