Buch mit 7 Siegeln

[Everythiing]

Hi

Ich hab neu angefangen zu produzieren und blicke einfach nicht durch.Es scheint als ob es nirgendswo Informationen darüber gibt wie man überhaupt lernt zu produzieren.Ich sehe da überhaupt keine Struktur.Illangelo,vielleicht kennt ihn ja,hat mal in seinem Cubase gezeigt dass er 153 Spuren für ein Lied verwendet hat,da denk ich mir woher hat er das ganze Wissen,dass er ein Lied mit so füllen kann?Woher weiss er das alles,schlicht und ergreifend:Wieso kann er das?Wie machen die ganzen producer dass wie haben die sich das angeignet?Es muss doch irgendeine Lernstruktur geben!

 

[Signalschwarz]

Wie machen die ganzen producer dass wie haben die sich das angeignet?

Es scheint als ob es nirgendswo Informationen darüber gibt wie man überhaupt lernt zu produzieren.Ich sehe da überhaupt keine Struktur.

Die gibt es schon, so mehr oder weniger, aber im Grunde ist es einfach so, dass viele Wege zum Ziel führen. Wenn Du zwei Leute fragst, werden sie Dir sehr wahrscheinlich zwei unterschiedliche Wege präsentieren.

Wie lange beschäftigst Du dich jetzt mit deinem neuen Hobby? Weniger als ein halbes Jahr nehme ich an. Am Anfang ist halt Alles (bspw. Musiktheorie, Sounddesign, Umgang mit Kreativ-Effekten, Mixing etc. pp.) eine einzige Baustelle. Ohne Geduld und Anstrengung wird das nix. Talent schadet natürlich auch nicht. Nicht jeder taugt dazu sich kreativ zu betätigen.

Ach so, und das mit 153 oder was weiß ich nicht wie vielen Spuren, sowas wird immer mal wieder von irgendwelchen Leuten rausgehauen, scheint so ein Kompensationsding zu sein, zu kleiner Penis oder so. Ist doch viel schwieriger mit nur wenigen Klängen etwas Großes zu erschaffen, denn dann müssen diese wenigen Elemente alleine und in ihrer Gesamtheit wirklich spitze sein.

 

[AndiPaulo]

Die großen Jungs ham alle auch mal klein angefangen wie du.

 

[chrisspeed]

Es muss doch irgendeine Lernstruktur geben!

Klingt jetzt komisch, trifft aber auf ALLES (!!) im Leben zu......

Einfach machen....trainieren, üben, Fehler machen, von Vorne anfangen und wieder praktizieren.

Hinter jeder Performance stehen viele Stunden Übung. Ich hatte mal die Zahl 10.000 gehört. D.h. wenn du 10.000 Stunden Klavier spielst, bist du ein echter Meister darin,

Wie gesagt, das trifft auf alles zu. Kochen, Mathematik, Auto fahren, ein Instrument spielen. Selbst Eltern bekommen das zu spüren, wenn sie ihre Kinder immer wieder ermahnen müssen, "Danke" zu sagen. Das ist auch Training, genauso wie die Sprache lernen oder selbstständig zu laufen

Da hilft es auch nicht, wenn du dir die ganze Theorie anhörst. Ich könnte einem stundenlang erklären, wie man Auto fährt, er wird das Ding mit hoher Sicherheit trotzdem abwürgen.

Fang an, wenn du ein Frage zur Umsetzung hast, dann stelle diese und mache weiter, alles andere ist Zeitverschwendung.

 

[jet2]

denke nicht, daß die anzahl der spuren ein qualitätsmerkmal für einen guten mix oder einen guten produzenten ist.
sie wird durch die art des stückes limitiert.

wenn man sich eine gute weile gewissenhaft mit seinem job beschäftigt, wird man automatisch besser...

 

[Kassette]

Jahre....
Bis jetzt sind da noch keine Abkürzungen gefunden. Es dauert halt seine Zeit. Die Lernkurve lässt sich höchstens durch die Bereitschaft, Fehler zu machen und daraus zu lernen, günstig beeinflussen. Machen fett unterstrichen.
Wenn man nicht bereit ist, wenigstens ein Instrument ansatzweise praktisch zu erlernen, wird das meiner Meinung nach nichts bzw. nichts, was dem Namen 'Musik' noch gerecht wird.

 

[echoRausch]

Ich hab neu angefangen zu produzieren und blicke einfach nicht durch.Es scheint als ob es nirgendswo Informationen darüber gibt wie man überhaupt lernt zu produzieren.Ich sehe da überhaupt keine Struktur.

Abkürzung: Wozu möchtest du "prodzuzieren", was genau soll dabei rauskommen?

Es braucht eben alles seine Zeit. "Früher" war das scheinbar etwas einfacher, man hat nicht alles sofort verfügbar gehabt, sondern hat sich mit jedem kleinen Teil länger und intensiver beschäftigt...

 

[marcoustic]

Ich hab neu angefangen zu produzieren und blicke einfach nicht durch.

Klingt traurig, aber eben auch recht undifferenziert.
Du beschreibst da eine Situation, die Dich umtreibt, aber ohne dabei in´s Detail zu gehen.

Hier mal ein paar Fragestellungen, die Du Dir selbst (und vielleicht auch dem Forum) beantworten solltest, damit Du überhaupt weißt, wo Du lernstrategisch ansetzen solltest:
- Kann ich ein Instrument spielen?
- Wenn ja, welches?
- Was fasziniert mich an Musik?
- Kann ich ein Lied hören und benennen, was mir gut und und nicht gut gefällt?
- Kann ich zwischen Komposition, Arrangement, Performance und Mix unterscheiden?
- Wenn ja, in welchem Bereich liegen bei mir Stärken oder Schwächen?

Du siehst, dass bei all diesen Fragestellungen erstmal völlig unerheblich ist, ob irgendwo 3 oder die von Dir genannten 153 Spuren offen sind.
Gib Dir und dem Forum erstmal etwas mehr Input, was genau Du willst, was genau Du bisher kannst und wo es hingehen soll.

Viele Grüße
Markus

 

[Yacc]

ich kann alles hier gesagte so unterstreichen.
was noch nicht gesagt wurde:

kopieren kopieren kopieren! es geht nicht darum plagiate zu machen sondern durch reverse engineering zu lernen.
baue mal deine lieblingstracks nach, bzw deine lieblingsstellen von diesen, man lernt dabei so unglaublich viel!
am besten macht man das nicht nur mit einen track sondern mit möglichst vielen die einen gefallen, das können schonmal gut und gerne so 10, 20, 30 stück usw sein!

ich mach das immer noch so wenn ich was höre was mir gut gefällt sei es ein synth oder ein melodiefetzen oder akkordfolge, dann bau ich das nach und bastel dann ein eigenes lied drumherum.

bei der ganzen geschichte baut man sich dann nach und nach sein eigenes repetoire an fähigkeiten, tricks, kniffe und routinen auf, was dann einfach über die jahre dann immer weiter wächst, woraus dann auch der eigene stil entsteht.

es ist auch echt von vorteil viele lieder zu kennen und zumindest innerhalb seines eigenen genres (ein blick über den tellerand schadet natürlich auch nicht) irgendwann jeden track theoretisch nacbauen zu können, bzw beim anhören eines beliebigen tracks fast immer genau zu wissen aus was für elementen sich das zusammensetzt, zu verstehen was da auf der technischen seite überhaupt passiert. und das lernt man eben sehr gut durch nachbauen, oftmals gibts auch tutorials für fast jedes dieser kleinen elemente, die man sich natürlich auch anschauen kann, ersetzt aber nicht das nachbauen!

am ende hat man dann seine musikalische pallette gefüllt mit lauter kleinen bauteilen die dann einen zur verfügung stehen um einfach musik zu machen!