Boykott der Musik-Industrie

  • Ersteller Brainsaw
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rebellion....!!!!!!
 
Also ich hab eigentlich nix dagegen wenn jemand ein bissl Kohle für seine Musik haben will, wäre ja auch kein Prob. Wer ein bissl Geld auf Seite hat kann z.B. 'ne 500er-Auflage seiner CD pressen lassen und diese über seine Webseite und bei Liveauftritten etc. selbst vertreiben, das kostet kein Vermögen und 'nen Vertrag mit der MI braucht man dafür auch nicht!

Phrench, check mal diese I-Net-Radioz aus:
http://www.netmusique.com/ (hat gerade Prob mit dem Server - streamt z.Zeit nur mit 64kbps)
http://www.planetsoulnetwork.com/
http://www.protonradio.com/
http://www.friskyradio.com/

Gruß,
Kay
 
Ähh,jawoll! 8-)
 
Überhaupt welch ein Hohn:
MUSIK - INDUSTRIE
ein Widerspruch in sich..
Geld bezahlen für Musik? Natürlich! Aber an die Musiker und nicht diese fetten Ärsche in den Chefetagen, die jetzt auch noch anfangen die Leute zu verfolgen :-x :-x :-x

Gruss Kasimiruslav
 
Die Riesen wanken mehr und mehr, bitteschön -> http://www.heise.de/newsticker/meldung/46181
...hoffen wir dass die Geschichte ein Happy End haben wird, sprich, dass die Entlassenen in anderen (nicht-)Musikbranchen bald 'nen neuen Job finden werden :p

Gruß,
Kay
 
Also ich denk mal eine MI muss schon sein, allein zum Produzieren, Vertreiben der Medien, Verteilen der Gelder (aber dann bitte an die Richtigen). Allerdings nicht in dem heutigen Stil.

Wie schon kasimiruslav sagte:
MUSIK - INDUSTRIE
ein Widerspruch in sich..

Der Name allein wirkt heute schon bei vielen abschreckend.
Wie wäre stattdessene mit MUSIK-POOL oder so was? ;-)

Ohne Gelder im Business gehts aber auch nicht.
Musikerer, Produzenten oder Techniker, die sich ganzzeitlich mit Musik beschäftigen (schon klar, sind ja nicht alles Fulltime-Musiker), müssen ja auch von was Leben, wenn sie keine Zeit mehr für nen "normalen" Job haben.
Aber eben nicht so, daß der Monsterteil bei den Unkreativen bleibt.

Zum Boykott. Hmm - schwierige Sache. Wäre schon dabei, aber die eine oder andere CD will ich schon im Regal stehen haben. Aufgrund der Preise kaufe ich dann fast nur gebraucht.

Und diese neue Sache, ein Album als MP3 für 10 EUR oder 10 Dollar im Internet runterladen.
Nö!
Das seh ich nun garnicht ein, daß ich für 10 EUR nur ein paar mp3s bekomme. Kein Print-Cover, Keine CD (zumindest muss man dann alles selber machen, kostet MEINE Zeit), die Qualität ist zudem auch schlechter als auf CD.

Wenn se generell da an der Preispolitik nicht enorm was ändern (egal ob 18 EUR für CD oder 10 EUR für Download), dann werden die Verkaufzahlen in Zukunft meines Erachtens noch mehr sinken.

Selber schuld, liebe MI!
 
@ dbowlen

Naja, die "Zugpferde" der Plattenfirmen wurden in den letzten Jahren ja häufig aus der Retorte aufgebaut. Leider wird dabei wenig auf musikalische Qualität geachtet, sondern bevorzugt auf vermarktungsstrategische Aspekte: gutes Aussehen, Performance und Choreographie, immerhin muss das "Zugpferd" wenigstens gelegentlich noch singen können...warum gibt es eigentlich nur Superstars, die singen können müssen? Anstatt auch mal Instrumentalisten die Chance zu geben, ihre Künste zu präsentieren???
Ok, die Antwort ist klar... ;-)
Allein dadurch bleiben aber viele Musiker bei den Majors außen vor, und die Musik, die in den Massenmedien stattfindet, hat sich imo sehr einseitig entwickelt, sowohl stilistisch, als auch, was die Komplexität und Eigenständigkeit angeht.
Ein Mike Oldfield, wäre er 30 Jahre später geboren, könnte seine Tubular Bells heutzutage wohl wieder einpacken, ein Jarre Michel Jarre würde wahrscheinlich lediglich Pyramiden aus Lego beschallen und Pink Floyd würden wohl auch keine Mauern zum Einsturz bringen...

Ich sehe es so:
Natürlich ist es nicht schön, wenn Musik für lau den Besitzer wechselt, es könnte ja auch mal die eigene sein. Aber es gibt die gute Seite, dass nämlich Bewegung in den Laden kommt und damit vielleicht auch neue Chancen für Künstler und Musikstile entstehen, die in den alten Strukturen vielleicht keine Chance hätten, weil sie nicht vom Publikum wahrgenommen werden.
Angesichts der unkontrollierbaren mp3-Tauschgeschäfte im Netz sollte man auf jeden Fall den Trumpf besitzen, LIVE spielen zu können. Das lässt sich dann schwerlich kopieren... ;-)

Grüße
Cos
 
hi, @all,

möchte auch noch ein wenig meinen senf dazu geben ...

die zeiten ändern sich, die technik ist rasant weit fortgeschritten-
wer hätte vor 30 jahren daran gedacht, telefonierend über die straße gehen zu können, musik zu hören nur über ein gerät, was so groß ist wie ein feuerzeug ....

gestatten sie mir einige bemerkungen:

Es tun sich mir einige fragen sich auf wenn ich die ganzen diskussionen über das "illegale" downloaden von mp3 dateien verfolge:

1) wozu wurde der mp3 standard entwickelt und mit welchem ziel?

2) werden in zukunft mitschnitte aus radio und tv für den privaten verbrauch ebenfalls illegalisiert, da es ja zb. mittlerweile die möglichkeit gibt, internet radio mitzuschneiden oder im bereich von TV, sendungen ohne werbeblöcke aufnehmen zu können?
Wenn nein, wo ist der unterschied zu anderen musikquellen und zu deren mitschnitten?

3) Ist der als "downstream" bekannte begriff demnächst ebenfalls in die illegalität verschoben, wenn es mp3 internetsender gibt, die sogar ganze alben vorstellen?

4) In den 70er jahren hat sich die ganze nation an "Mal Sondocks Hitparade" und "Facts und Platten"
die "ohren wund geschürbelt" um aufnahmen zu starten, zuerst noch mit Tonbandgerät, anschließend in den 80ern mit Cassettendecks - ja es wurden im radio regelrecht sendungen so produziert, und die moderatoren warteten ganz geduldig mit ihren wortbeiträgen, bis daß ein song zu ende war , wohlwissend, daß dieser von etlichen zuhörern gerade mitgeschnitten wurde ....
es konnte jeder gerade das aufnehmen, was er wollte, ohne gleich eine kriminelle handlungen begonnen zu haben ...

5) Die CD hat der LP den rang abgelaufen, die herstellung ist wesentlich einfacher und kostengünstiger

- was um alles in der welt machen denn dann die hohen CD preise aus, wie gestalten sie sich?
Herstellung für matritzen und aufwendige preßverfahren gehören so ziemlich der vergangenheit an -

könnte es sein, daß der konsument mit dieser preispolitik schon im vorfeld, ohne es zu wissen, doppelt zur kasse gebeten wird, womöglich um seine privatkopie gleich mitbezahlt zu haben?
Soll er demnächst dafür NOCHMAL extra bezahlen?

- das leidige thema dabei ist: CDs sind zu einem massenprodukt geworden, und dieses hat geradezu inflationäre ausmaße genommen -
wo immer es sich eine möglichkeit bietet, werden in zeitschriften oder auch teils als werbemittel, CDs in den handel gebracht, um diese für einen geringen betrag oder sogar KOSTENLOS an die leute zu bringen -

handeln die firmen in diesem moment illegal ???

6) was geschieht mit den software entwicklern, die sich viel arbeit geben um FREEWARE Produkte zu kreieren
... demnächst illegal ...

gestatten sie mir noch eine schlußbemerkung:

mir persönlich ist ein weltweiter kontakt zu gleichgesinnten wesentlich lieber, als mir im stillen kämmerlein meine CDs zu hören - ich bekomme durch mp3 files aus dem netz anregungen zu songs, die schon überhaupt nicht mehr im handel erhältlich sind -
quasi als geschenk eines mir - vielleicht zur zeit noch unbekannten - menschen und ich habe die gelegenheit, diesem menschen ebenfalls ein persönliches geschenk zu machen - als dankeschön ...

früher hat man sich MCs geschenkt und heute - ...

nur weil sich die qualitätsmerkmale derart verbessert haben daß quasi verlustfreie kopien ermöglicht werden, soll das ganze in die illegalität verdrängt werden???

LÖSUNGSVORSCHLAG:

Wäre es nicht sinnvoll, z.b. musikdateien, die im moment gerade aktuell sind von DL auszuschließen und erst nach ablauf einer gewissen zeit freizugeben?
Mp3 qualität ist ohnehin mit CDs nicht vergleichbar, wie sollte sie auch?

Vielleicht kämen wir so,auch noch im digitalzeitalter, zu musikalischen highlights, welche ansonsten schon längst in den schubladen der vergessenheit ruhen würden

der künstler an sich weiß sowieso, daß es DIE urheberrechte nicht mehr in dem maße gibt, wie noch vor 20 jahren, einzig die interaktion mit dem publikum via live gig ist der für meine vorstellung erforderliche erfolg um hierdurch auch die musik auf cd zu vertreiben - erst wenn das eintrifft ( was wahrscheinlich aber so nie der fall sein würde...) wären wir musikinteressierten wieder in der lage, zu einem angemessenen preis cds zu kaufen ohne von den dsds u.ä. derart zugemüllt zu werden, wie se derzeit noch der fall ist -
Anmerkung: die folgenden zeilen sind einem interviev mit david bowie entnommen:

(...)Nur zwei Monate vorher hat der Musiker David Bowie der New York Times ein Interview gegeben: "Ich habe keine Ahnung, warum ich in ein paar Jahren noch bei einem Label sein sollte, weil ich nicht glaube, dass es dann noch so funktioniert, mit Labels und Verteilungssystemen ... Die absolute Veränderung all dessen, was wir jemals über Musik gedacht haben, wird in den nächsten zehn Jahren vonstatten gehen, und nichts kann sie aufhalten. Ich verstehe überhaupt nicht, wie man behaupten kann, das würde nicht passieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass es in 10 Jahren kein Copyright mehr geben wird, und genauso wird es Urheberschaft und geistigem Eigentum ergehen ... Musik wird wie Wasser oder Strom sein ... So ist es, nutze diese letzten Jahre, nichts davon wird wiederkehren. Am besten geht man viel auf Tour, nur da erlebt man noch einzigartige Situationen. Es ist verdammt aufregend. Andererseits ist es egal, ob man es nun aufregend findet oder nicht: es wird so oder so geschehen."
Schon zwei Jahre vorher hatte sich David Bowie als Fürsprecher von MP3 und Napster erklärt. Wie er haben sich auch andere, unterschiedlich berühmte Künstler aus verschiedenen Genres und Generationen für das Song-Swapping ausgesprochen; für sie ist es eine Öffnung für neue Verbreitungsmöglichkeiten eigener Werke und wie ein direkter Kommunikationskanal zu den eigenen Fans: so John Flansburgh von den They Might Be Giants (TMBG), Chuck D von Public Enemy, Colin Greenwood von Radiohead oder Princess Superstar, um nur einige wenige zu zitieren.
Auf der Site der Electronic Frontier Foundation (EFF) veröffentlicht die Band Negativland im Januar 2002 eine lange Erklärung mit dem Titel: "In Support of Peer-to-Peer File Sharing".

mehr dazu?

--> http://www.epidemic.ws/song-swapping/DE/A song-swapping timeline.html




:)
 
Wenn man mit Musik kein scheiß Geld mehr verdienen könnte, dann blieben nur noch diejenigen unter den Musikern und Musikproduzenten übrig, die Musik (nebenberuflich) aus reinem Idealismus und Spass an der Sache machen

@Kay_S Für diesen Beitrag sollte man Dir ein Ticket heim nach Legoland finanzieren. So nen Unsinn können nur Leute von sich lassen, die es gewohnt sind, sich Musik kostenlos zu beschaffen. Dein Vorschlag, den Musizierenden zum der Gesellschaft verpflichteten Wesen zu befehlen, dessen Ideen automatisch dem Rest der Kultur gehören, läßt mich schwer daran zweifeln, das Du weisst, wovon Du redest. Konsequenterweise solltest Du vorschlagen, das Du demnächst auch noch alle Lebensmittel kostenlos erhältst, immerhin sind sie ein Geschenk der Natur und die Leute, die Dir die Brötchen backen tun nur ihre Pflicht gegenüber der Zivilisation. Oder was??

Ich selber werde mich an dem Boykott beteiligen, ich denke er setzt ein Signal, das zeigt, das wir als Konsumenten die vermarktungsstrategie, Selektion und Preispolitik der "Großen" ordentlich satt haben. Ich fände es an der Zeit, den finanziellen Wert des Unterhaltungsmediums CD neu zu überdenken, die Zeiten wirklich teurer Produktionen sind vorbei, das wissen wahrscheinlich alle Teilnehmer dieses Forums.

Gruß
Juggernaut
 
Moin

Also ich find's ja eigentlich ganz gut, daß es der sog. MI so mies geht. Und da spricht jetzt mal der Ökonom in mir: die haben nämlich jahrelang Gewinne eingefahren ohne auch nur ansatzweise am Prozess der Wertschöpfung beteiligt gewesen zu sein. Und allen Branchen, die das taten - sprich: Einzel- und Großhandel (denn nix anderes ist die MI seit einigen Jahren) - geht's ziemlich mies.

Früher hat die MI ja noch echt produziert. Aber heute erbringt sie einfach nur noch Dienstleistungen, die mehr oder minder überflüssig, auf jeden Fall aber viel zu teuer sind. Denn das was wir heute als MI bezeichnen ist defacto nix weiter als ein Distributor.

Mal als Beispiel: wer kennt ihn nicht? Den Autohändler, der permanent und überteuert Autos angeboten hat. Tja, und auf einmal ist er pleite, weil die Leute Re-Importe kaufen. Und ganz ähnlich ist das auch bei der MI.

Will sagen: seit dem es den Musikern möglich ist, ihre eigene Musik qualitativ so hochwertig selbst zu produzieren und via Internet selbst zu vertreiben, ist eigentlich der Untergang der MI besiegelt. Weil sie eben ein unnötiges Teil einer Kette geworden ist.

Nur gesteht die MI sich nicht ihre Unflexibilität ein und schon gar nicht ihre strukturellen Fehler. Tja, was sich nicht bewegt ist halt tot. Ist halt immer schon so gewesen. Oder: das einzig Beständige ist der Wandel.

Stattdessen beschimpfen sie den Kunden: pauschal ist erst einmal jeder verdächtig, der für gewöhnlich CDs kauft und einen Computer zu Hause hat. Das ist eine solche Frechheit, dass man so einen Boykott schon unterstützen sollte.

Naja, langfristig werden sie damit nicht weit kommen, denn irgendwann in den nächsten ca. 20 Jahren werden sie komplett überflüssig sein. Früher hat man die Milch beim Bauern gekauft. Warum also nicht die Musik direkt beim Musiker kaufen. Fühlt man sich doch auch gleich viel wohler bei...

In diesem Sinne: grundsätzlich gilt für Dinosaurier, dass sie irgendwann einmal aussterben, weil zu groß und zu träge. Oder schlichter gesagt: sie waren einfach nicht (über-) lebensfähig...

Gruß
Mike
 
Hallo nochmal,

einen Teil des Problems sehe ich folgendermaßen:

Viele Leute in meinem (jungem) Alter von 28 Jahren die ich kenne sind schon irgendwo "hängengeblieben", d.h. die hören immer die selben Alben der selben Bands und müssen sich deswegen keine neuen CDs (oder nur selten welche) kaufen. Der Großteil der CDs soll meiner Meinung nach von der jungen Generation bis ca. 18 Jahre gekauft werden, aber die sollen ja auch noch so viele andere Sachen kaufen (Markenklamotten, Klingeltöne, Dieter-Bohlen-Wackelfiguren ...), so daß einfach mehr Leute ein Stück von dem Kuchen dieser "kids" abhaben wollen, was (meistens) dazu führt, daß die Stücke kleiner werden. So viel Geld haben die Eltern auch wieder nicht.
 
an dem boykott beteilige ich mich schon seit jahren. kaufe (mit einer ausnahme in den letzten 3? jahren) nur noch platten von kleinen indie-labels, oder direkt von den künstlern bezogen. alles legal und ich vermisse NIX! NULLINGER!
 
@sounds4all
..super fundierter beitrag!
Danke!

kasimiruslav

P.S.
Im übrigen erinnert mich das Verhalten dieser Bosse an das Politbüro der DDR ... völlig vernagelt fuchteln sie mit dem grossen Knüppel herum, während das Volk schon lange sein eigenes Ding macht...
aber vielleicht ahnen sie ja auch , dass sie aussterben und es sind Akte der Verzweiflung, wer weiss..?
 
Hi Mike,

Stattdessen beschimpfen sie den Kunden: pauschal ist erst einmal jeder verdächtig, der für gewöhnlich CDs kauft und einen Computer zu Hause hat. Das ist eine solche Frechheit, dass man so einen Boykott schon unterstützen sollte.

Eigentlich könnte man alles quoten. Wer leitet das jetzt an BMG weiter? ;-)

>MEGA
 
Ich sehe das nicht so, daß die Bosse aussterben werden.
Für mich geht die Entwicklung in eine andere Richtung, nämlich zu nur noch einem, alles beherrschenden Medienriesen.

Gegenwärtig tobt der Machtkampf noch zwischen den fünf großen Majors ( Universal, BMG, Sony, EMI und Warner).

BMG ( die Bertelsmann Musiksparte) und Sony wollen fusionieren, Andere werden folgen und ebenfalls Fusionen eingehen, so daß letztendlich nur noch zwei Große übrigbleiben: AOL/Time Warner und Bertelsmann, die bestreiten dann sozusagen das Endspiel um den Worldcup.

Ich bin bestimmt nicht fatalistisch, aber die Dinge sind nicht mehr aufzuhalten, ob wir nun boykottieren oder auch nicht.

Außerdem haben die Majors unmengen von Sublabels, so daß man garnicht mehr weis, von welcher Firma nun eigentlich welche CD kommt.

Man hofft, die kleinen zu unterstützen und kauft doch wieder indirekt bei den Großen.
 
Hallo,

hier ein brandneuer Artikel aus Focus Online. In Kanada versuchte die MI Userdaten von den Providern heraus zu klagen.

Der Richter wies die Klage zurück: Er verglich den Tausch bei kostenlosen Online-Musik-Börsen mit dem Ablichten auf Kopierern, die in öffentlichen Bibliotheken genutzt werden. Es gäbe keinen wesentlichen Unterschied zwischen einer Bücherei die jede Menge urheberrechtlich geschüzte Medien anbiete und einem PC, der Musikmaterial über P2P-Software bereitstelle. Da die Beklagten die Kopien der Stücke nicht aktiv verbreiten würden und auch nicht damit werben, gibt es für die Klage keine Grundlage, so das Gericht.

In Kanada ist die Entscheidung mit Überrraschung aufgenommen worden. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieses Urteil für den deutschen Markt haben wird.



Eine weitere Schlappe für die MI. Vielleicht sehen sie es ja irgend wann mal ein und bringen CD´s zu fairen Preisen auf den Markt. Es muß ja nicht jeder Kübelböck der eine Platte auf den Markt bringt sofort Millionär werden. Ich denke auch, dass bei fairen Preisen der Plattenverkauf anzieht, weil wieder mehr Leute kaufen.
 
Interessant zum Thema Tauschbörsen und co finde ich auch den Artikel "Tauschbörsen schaden der Musikindustrie nicht" im Weblog von der DMC Deutschland :)
 
Das ganze Verhalten der Musikindustrie erinnert mich doch sehr an die Putzfrauendiskussion!

Dabei hat das Management doch seit Jahren Fehler gemacht. Sie haben auf Verpackung und Marketing-Voodoo gesetzt und nicht auf den Inhalt und die Urheber! Die Autoren zählen nichts. Die sind auf Viva/MTV etc. nicht hübsch genug anzusehen.

Im Printbereich funktioniert das anders. Die Buchpreisbindung wird, wenn auch zu wenig, immer noch genutzt, um unbekannte Autoren zu veröffentlichen. Bei den CDs besteht ja auch eine quasi "Preisbindung". Wär das nich was für Herrn Monti? Hier wird der Mehrwert in andere Richtungen verpulvert.

Der Büchermarkt hat andere Vertriebsstrukturen. Kleinere Verlage sind nicht vom Markt ausgeschlossen.

Den Majors fehlt nun das Geld kleine, kreative Labels einfach aufzukaufen. Pure Managementfehler, wie so oft in der Wirtschaft. Büßen müßen dann andere. Das ist ein grundsätzliche Problem! Manager sind keine Unternehmer.

Da fehlt die Beziehung zum Produkt, zum Kunden, zu den Mitarbeitern zu den Lieferanten. Ein persönliches Risiko besteht kaum. Versagen wird wie bei Herrn Esser statt dessen belohnt. "Job's for the boys" funktioniert in den Netzwerken der Manager auch ganz gut.

Eine vernünftige Abgabe auf Speichermedien und -geräte, die wie bei der VG-Wort (Kopiererabgabe) direkt an die Autoren geht (der Verteilerschlüssel richtet sich nicht ((nur)) nach der Auflage sondern dem Umfang des veröffentlichten Werkes) wäre schon hilfreich!

Die Majors haben zu spät gemerkt, dass es mit einem schneller werdenden Netz und besseren Kompressions-Algorhytmen (es wird bei mp3 nicht bleiben) neue unbhängige Vetriebswege gibt. Jetzt fehlt das Geld, wie bei Napster, alle zu schlucken. Also wird die Keule rausgeholt.

Vielleicht hat Slavo Zizek ja recht, dass der Kapitalismus sich mit dem Internet langfristig selbst abschafft. :p
 
Vielleicht hat Slavo Zizek ja recht, dass der Kapitalismus sich mit dem Internet langfristig selbst abschafft.

Yep, das Internet hat schon was kommunistisches :-D . Da schreiben Leute Software von einer Qualität, die Andere nicht erreichen, und geben sie kostenlos raus. Vielleicht sollte man das bei Musik ähnlich machen, einfach kostenlos zum Download anbieten und damit Werbung für Konzerte der Bands machen. Das heißt ja noch lange nicht, daß man deswegen auf sein Urheberrecht verzichtet.
 
Hallo,

@sounds4all: Du hast das Ganze sehr gut reflektiert. Kompliment an dich.

Diesen David Bowie-Aspekt "Die Änderung ist unaufhaltsam!" finde ich sehr interessant; ähnlich hatte sich auch mal Ex-BMG-Chef Thomas Stein in einem Interview geäußert. In 10 Jahren wird es in Deutschland keine Läden mehr geben, wo man eine neue Audio-CD kaufen kann. Dieses Medium gehört quasi schon heute zur Vergangenheit.

Und was haben diese lächerlichen Klagewellen in den U.S.A. denn gebracht; das ist doch auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Ich denke die Zeiten, in denen man durch den Verkauf von Tonträgern das grosse Geld machen kann, sind bald endgültig vorbei; die Folge wird auch sein, das MTV und VIVA schrumpfen, was ja jetzt schon begonnen hat. Für Musikvideos wird dann wohl auch nicht mehr so ein fettes Budget vorhanden sein.

Beginnen dann wohl wieder bessere Zeiten für den Live-Musiker?

In Zukunft wird es vielleicht überall in der City so Zigarettenautomat-ähnliche Apparate geben, an die man seinen USB-JetFlash (mit schätzungsweise bis dahin 100erten von mB Speichervolumen!) anschließt und in 10 Sekunden mal eben die neuesten Songs drauflädt gegen ein paar Euros, weil das kommunikativer ist, als das zu Hause vor dem PC zu tun. Dann dran mit den Stick ans Autoradio und schon hat man den Party-Mix für die nächste Disco-Tour oder den Live-Mitschnitt letzter Woche von der aktuellen Robbie Williams-Tour als Berieselung-Mucke für die Anreise zu seinem Konzert. Wäre an Aktualität nicht zu übertreffen und der aufwendige Vertrieb und die Produktion ist dann eh passe, da alles online übertragen wird.

Viele Grüße

orborb1

P.S.: Das erste mal seit der französischen Revolution, daß die "Kleinen" dermaßen die "Großen" fressen. Und nicht so wie es sonst immer umgekehrt ist. Mal sehen, wer am Ende am längeren Hebel sitzt und wer am Ende der Dumme ist.
 

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