BNetzA konnte nicht helfen: Störgeräusch durch Gitarrentonabnehmer

[Celski]

Hallo zusammen,
ich bin vor einigen Wochen umgezogen. Mein Homestudio habe ich 1:1 in die neue Wohnung transportiert, jedoch nehmen all meine E-Gitarren Störgeräusche auf. Der Störton liegt bei ca. 4kHz. Diese Störton wird tatsächlich nur über die Tonabnehmer der E-Gitarren aufgenommen und nicht über Schallplattenspieler oder Mikrofone (auch nicht die im Tonabnehmer einer akustischen Gitarre).

Die Bundesnetzagentur wurde von mir auch involviert, da ich nichts geholfen hatte. Leider konnten sie auch nicht finden und haben den Fall aufgegeben. Aus diesem Grund wende ich mich an die Hilfe des Forums, in der Hoffnung, dass jemand eine Idee hat, wie ich das Störsignal wenigens siknifikant verringern kann.

Was ich bis jetzt gemacht habe:
1) mehrer Gitarren (15 an der Zahl.. Single Coil und Humbucker, von 200€ - 2500€ Gibson Gitarren war alles dabei) ausprobiert.
2) mehrere Verstärker ausprobiert (kein Röhrenverstärker dabei - Boss Katana, Fender Transistor Amp und direkt in die Sound Karte meine Recording PCs mit DI-Box).
3) Professionelle Kabel für einen viel zu hohen Preis gekauf (sowohl Netz- als auch Instrumentenkabel)
4) Mehrere Steckdosen und auch Steckleisten ausprobiert.
5) Strom im ganzen Haus und Nachbarhaus abgestellt (Ausschlussverfahren)
6) In jeder Etage des Hauses und im Nachbarhaus den Verstärker angeschlossen (Störsignal überall vorhanden)
7) Ferritkerne, Groundlift, Humdestroyer und DC Filter ausprobiert.
8) BNetzA involviert. Könnten leider auch nichts finden. Das Störsignal ist sogar in 2km Entfernung noch vorhanden (Sie haben die Gitarre und einen Verstärker mit in ihrem Wagen genommen und sind damit "rumgefahren", eigene Stromversorgung durch den wagen. Das Störgeräusch war auch in 2km Entfernung noch zu hören).

Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Ihr seid meine letzte Hoffnung.. habt ihr eine Idee wie ich die Gitarre besser "abschirmen" kann, damit das Geräusch nicht mehr so deutlich hörbar ist? In meiner alten Wohnung (ca. 5 km entfernt, hatte ich das Problem nie).

Hier ist das Geräusch. Bitte beachtet, dass es ein "Heavy-Metal Ton" ist, deswegen ist viel Verzerrung drauf. Bei cleanen Gitarren ist es jedoch auch deutlich hörbar, jedoch nicht so stark: https://www.filemail.com/d/yjmlxcwammtgjku
Vielen Dank vorab für Eure Hilfe!!

LG
Celski

 

[tylerhb]

8) BNetzA involviert. Könnten leider auch nichts finden. Das Störsignal ist sogar in 2km Entfernung noch vorhanden (Sie haben die Gitarre und einen Verstärker mit in ihrem Wagen genommen und sind damit "rumgefahren", eigene Stromversorgung durch den wagen. Das Störgeräusch war auch in 2km Entfernung noch zu hören).

Das ist natürlich echt krass und kann dann auch nichts im Stromnetz sein und auch nichts in deinem Haus. Ich vermute hier irgendeinen leistungsstarken "Störsender" z.B. von einem Industrieunternehmen. Ich hatte von ähnlichen Problemen schonmal im Zusammenhang mit defekten Industrietransformatoren gehört, bin aber auch kein Experte auf dem Gebiet. Ist da einen Bahn oder Straßenbahnlinie in der Nähe?

Im Grunde müsste die Bundesnetzagentur diese Störquelle durch Triangulation orten und beseitigen.

Alternativ würde ich hier mal ausnahmsweise zum "Aluhut" raten und testweise eine Gitarre oder nur einen Pickup mit mehreren Lagen Alufolie isolieren. Wenn das Problem dadurch beseitigt ist hättest du zumindest eine gewisse Chance, einen Raum abzuschirmen. Schön ist das aber alles nicht.

 

[Celski]

Erstmal, vielen Dank für Deine Antwort!

Ja, tatsächlich sind Bahngleise in der Nähe. Jedoch waren die auch in der Nähe der alten Wohnung (da hatte ich null Probleme). Jetzt bin ich allerdings noch ein wenig näher an den Gleisen.

Leider haben sie sich wirklich Mühe gegeben, aber meinten dann, dass dies wohl kein BNetzA-Problem ist, da es keine Hochfrequenz ist. Nach zwei Besuchen wurde der Fall nun eingestellt.

Ich habe nun mal gefaltene Alufolie vor dem Tonabnehmer gehalten (ca 1mm dick) und es gibt eine sehr, sehr, sehr leichte Verbesserung. Aber wirklich sehr leicht und nur hörbar, wenn man genau darauf achtet..
So ein Problem hatte ich wirklich in noch keiner Wohnung..

 

[akStudio]

War der Störpegel in 2 km Entfernung geringer oder höher als in Deinem jetzigen Wohnort?
Will sagen, kann man die Störquelle nicht irgendwie einkreisen? In 5 km Entfernung war ja Ruhe!

 

[Celski]

Die Kollegen der BNetzA meinten, dass es in 2km ein wenig schwächer war, aber auch noch vorhanden.
Ich werde den Verstärker und eine Gitarre heute mal zu einem Kollegen in einer anderen Stadt mitnehmen. Jedoch ist dann mein Problem hier zu Hause noch nicht gelöst

 

[Froschkapitaen]

Wenn du die Störung ins Radio bekommst (AM) kannst du wohlmöglich selbst die Quelle finden.

 

[Celski]

Im Radio haben wir hier komischerweise keine Störung. Und das ist ein richtig altes Radio (40 Jahre).
Ich habe das Problem wirklich nur bei den Tonabnehmer der E-Gitarre

 

[tylerhb]

Im Radio haben wir hier komischerweise keine Störung. Und das ist ein richtig altes Radio (40 Jahre).
Ich habe das Problem wirklich nur bei den Tonabnehmer der E-Gitarre

Vielleicht kann man es mit einem Oszilloskop und einer passenden Antenne lokalisieren. Vielleicht wäre da eher so der Dunstkreis von Elektrotechnikern eine größere Hilfe für dich.

 

[Celski]

Danke, Tyler! Ich glaube, dann werde ich wirklich mal einen Elektrotechniker beauftragen. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter.

 

[dokta_ALK]

Vielleicht kann man es mit einem Oszilloskop und einer passenden Antenne lokalisieren. Vielleicht wäre da eher so der Dunstkreis von Elektrotechnikern eine größere Hilfe für dich.

Das wird schwer bei einer Wellenlänge von 75km.
Da wäre auch eine Lambda/4-Antenne noch 1,9 km lang.

 

[tylerhb]

Das wird schwer bei einer Wellenlänge von 75km.
Da wäre auch eine Lambda/4-Antenne noch 1,9 km lang.

Wie ich schon schrub, ich hab keinen Plan. Aber vielleicht hast du ja eine gute Idee.

 

[Nachhall]

Danke, Tyler! Ich glaube, dann werde ich wirklich mal einen Elektrotechniker beauftragen. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter.

Such lieber mal einen Amateurfunker-Verein in deiner Region. Die haben grundsätzlich viel mehr Ahnung von sowas und haben meist an solchen "Problemen" noch Spaß.

 

[Celski]

Danke, die Amateurfunker habe ich schon angerufen, die haben auf eine Powerline getippt. Leider haben wir hier und im Nachbarhaus keine finden können, die diese Störungen verursachen.

 

[dokta_ALK]

Aber vielleicht hast du ja eine gute Idee.

Nein nicht im Geringsten.
Nicht nachdem was Kollege Celski bereits ausprobiert hat.

Nach der Beschreibung müsste es eine elektromagnetische Störung sein.
Ich wüsste aber nicht was auf so einer tiefen Frequenz funkt.
Selbst Längstwellensender sind höher. PowerLAN ist im MHz-Bereich.

Bastle mal zum Test einen geerdeten Faradayischen Käfig um deine Gitarre.
Wenn es eine elektromagnetische Störung ist, müsste Diese beseitigt sein.
Wenn nicht muss es eine andere Quelle sein.

 

[wintah]

Evtl. Stromoberleitung bei der Bahn/Gleisen die du in der nähe hast,da die Bahn ja eigene Stromversorgung hat fällt das evtl. nicht unter das BNetzA Netz.

 

[Celski]

Faradayischen Käfig

Ich habe wirklich keine Ahnung von faradayischen Käfigen.. kann man das wirklich als in einer reduzierten Form für das Homerecording bauen?

 

[akStudio]

Gibt es Hoch- / Höchstspannungsleitungen in der Nähe? Wenn dort starke Oberwellen drauf sind, würde ich das als Ursache nicht ausschließen.

Ich gehe davon aus, dass es sich um magnetische Felder handelt (hauptsächlich darauf reagiert ein Pickup) , die kann man z.B. mit solchen Geräten messen.

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Werden an Haushaltsgeräten magnetische Felder erzeugt, so müssen diese mit der neuen Norm EN 50366/ VDE0700, bzw. IEC 62233 konform gehen. ASM bietet das

quality-engineering.industrie.de

Vielleicht haben die Kollegen hier ein Ohr für Dich?

Das Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder

Das Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder in Cottbus ist Teil des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Es bündelt die Expertise des BfS zu statischen und niederfrequenten elektrischen und magnetischen sowie zu hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und wird die Forschung und...

www.bfs.de

 

[dokta_ALK]

Es würde mal ein Metallpapierkorb oder ein Vogelkäfig genügen, wo du den Korpus der Gitarre reinbekommst.

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Na das ist ja ein Schnäppchen.

Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder

 

[Sascha Franck]

Bahn klingt für mich übrigens plausibel, auch wenn die recht weit weg ist. Ist dann ein ziemlicher Scheiß, weil man mWn wirklich nur wenig machen kann.
Gab' hier in H mal ein einigermaßen legendäres Musiker-WG-Haus in ziemlicher Nähe zur Bahn. Da waren auch ein paar Ü-Räume im Keller. Und irgendwann haben da nur noch Jazzer gewohnt und geprobt (also zumindest an der Gitarrenfront), weil man einfach keinen Zerrer anmachen konnte. Hab' mal den Fehler gemacht und bin da zu ner Probe mit ner Singlecoil-Gitarre, da ging dann selbst clean kaum noch was.

Kann man so'n Ü-Raum mit Alufolie abschirmen? Oder mit Blei?

 

[Celski]

Vielen Dank für all Eure Antworten!

@akStudio ja, mehrere Bahnschienen verlaufen ca 100-200m weiter.
danke, das Gerät ist wirklich interessant! und das Kompetenzzentrum hört sich wirklich gut an. Ich werde morgen direkt Kontakt mit denen aufnehmen, wenn es möglich ist!
@dokta_ALK ach so! ein metallpapierkorb reicht schon. danke! ich werde mir dann mal einen holen und die gitarre reinstellen!
@Sascha Franck: ja, das würde mich mit Blei auch interessieren. Ob man sich quasi ein Schutzschild basteln kann! Das würde ich sofort machen