Basslastiger Raum

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Hallo,
da ich in eine neue Wohnung gezogen bin und jetzt einen neuen Raum habe in dem ich Musik mache, bin ich gade dabei mir den akkustisch zu optimieren. Mir ist aufgefallen, dass der ganze Raum sehr basslastig ist. Jetzt hab ich mir überlegt ob es hilft, wenn ich in jede Ecke eine Bassfalle dranpappe. Ich möchte nämlich nicht überalls noppencshaum reinkloppen, da der Raum auch wohnlich sein soll. Hat jemand vielleicht bessere Vorschläge? Wenn nicht, welche Basstraps könnt ihr empfehlen?
 
Also bevor ich irgendwo, irgendwas "dranpappe", würde ich erstmal den Raum akustisch an der Hörposition messen und schauen, wo die Problemfrequenzen liegen. Evtl. ist ja auch die Abhörposition nicht optimal - wenn Du ´ne Skizze von dem Raum hast, könnte Dir rolanded sicher an dieser Stelle schon ein paar Tipps geben.

Nach den Messungen kannst Du dann überlegen, welche Maßnahmen in Betracht zu ziehen sind, wobei manche Lösungen auch ein wenig vom zur Verfügung stehenden Platz in dem Raum und vom Budget abhängen. Wie Du an der "Feldstudie" von rolanded unschwer erkennen kannst, benötigen die Basstraps schon einiges an Platz und je tiefer die Problemfrequenz, umso schwieriger wird es.

Ich persönlich bin kein Fan von dem porösen Ansatz im Bassbereich, einfach weil das für meine Begriffe ein wenig wie stochern im Nebel ist (obwohl rolanded sehr eindrucksvoll gezeigt hat, was mit Mineralwolle möglich ist). Mit ein wenig Glück erwischt man die peaks, wenn man aber Pech hat, auch nicht oder nur unzureichend und die Teile wirken ja breitbandig und nicht nur im Problembereich.

Der Vorteil bei dem porösen Ansatz ist halt nur, dass man wenig verkehrt machen kann, aber es gibt auch noch andere Varianten die gerade im Tiefbassbereich aus meiner Sicht mehr Sinn machen (Plattenschwinger, Helmholtzresonatoren usw.) - allerdings würde ich mich da an Deiner Stelle besser an den Fachmann wenden.

Wenn´s nur billig sein soll und Du keinen großen Aufwand haben möchtest, bleibt aber wohl nur die Variante mit den Basstraps (in welcher Form auch immer).
 
also ich wollte da jetzt nicht zu viel reininvestieren und auch nicht zu aufwendig gestalten. mir ist halt aufgefallen, dass der bass hier gepusht wird, wenn ich musik höre/mache. zum aufnehmen hab ich schon ne optimale stelle die ich etwas mit absorbern bearbeitet habe. ich will halt nur nicht meine nachbarn ständig den bässen aussetzen müssen :). und wie gesagt, es soll auch ein wohnlicher arbeitsraum sein, der etwas akkustisch optimiert ist und nicht unbedingt ein studioraum. hängt mann denn die basstraps nach oben in die ecken oder nach unten?
danke euch für die mühe.
 
emu2009 schrieb in #3:
Ich persönlich bin kein Fan von dem porösen Ansatz im Bassbereich, einfach weil das für meine Begriffe ein wenig wie stochern im Nebel ist (obwohl rolanded sehr eindrucksvoll gezeigt hat, was mit Mineralwolle möglich ist). Mit ein wenig Glück erwischt man die peaks, wenn man aber Pech hat, auch nicht oder nur unzureichend und die Teile wirken ja breitbandig und nicht nur im Problembereich.

Der Vorteil bei dem porösen Ansatz ist halt nur, dass man wenig verkehrt machen kann, aber es gibt auch noch andere Varianten die gerade im Tiefbassbereich aus meiner Sicht mehr Sinn machen (Plattenschwinger, Helmholtzresonatoren usw.) - allerdings würde ich mich da an Deiner Stelle besser an den Fachmann wenden.

Wenn´s nur billig sein soll und Du keinen großen Aufwand haben möchtest, bleibt aber wohl nur die Variante mit den Basstraps (in welcher Form auch immer).
rein technisch gebe ich Dir recht, allerdings nur wenn ausreichend Budget vorhanden ist und ein erfahrener Akustiker zur Seite steht, mit ausführliche Baupläne und konkrete Material-Empfehlungen.
Auch hast Du recht mit den Messungen und Optimierung des Abhörplatzes.

Aber, wer in Eigenregie sein Homestudio akustisch optimieren will, ist meist unerfahren in Akustik genauso wie im DIY Bau von Akustikelemente. Ich kenne kein DIY-ler der beim ersten (oder auch zweiten) Plattenschwinger die gewünschte Resonanzfrequenz getroffen hat.
Dazu kommt noch dass 1 Plattenschwinger nicht reichen wird. 2 oder besser 4 werden schon notwendig sein.
Weiterhin, gibt es in üblichen Räume nicht "eine Problemfrequenz" sondern gleich mehrere: entsprechend der Raumlänge, -breite und -höhe 3 Frequenzen und mit Sicherheit weitere im Bereich 100-200Hz. Will man für all diese Frequenzen Plattenschwinger bauen, hat man einiges zu tun und Platz verschlingen die auch. Ob all diese Resonanzfrequenzen im DIY auch genau getroffen werden ist ein weiteres Problem.

Für mich sieht dies eher nach "Stochern im Nebel", als poröse Absorber. Denn, wie Du es schon angemerkt hast, kann man damit, im DIY, wenig verkehrt machen.
Sollen die Absorber noch tiefer wirken einfach dicker und aus leichterem Material bauen. So kann auch die tiefste Raummode erfolgreich behandelt werden.

Sollte durch "zu viel Material" im Raum eine Überbedämpfung entstehen ist es ein Leichtes diese Eckabsorber mit Wellpappe (zB. Umzugskartons) oder mit perforiertem HDF (0,5%, 3mm dick) zu verkleiden. Es sollte lediglich darauf geachtet werden dass dadurch keine frühe Reflexionen zum Abhörplatz entstehen.

Für mich hat dieser Ansatz viel größere Chancen auf Erfolg im DIY-Bereich, daher empfehle ich es uneingeschränkt.
Das Problem hier ist eher dass die meisten nichtmal bereit sind diesem "einfacheren" Ansatz zu folgen.

LG
 
Du hast natürlich absolut recht: die Wahrscheinlichkeit bei Breitbandabsorbern zu scheitern ist schon prinzipbedingt viel geringer, als wenn man versucht gezielt auf diverse Frequenzen los zu gehen. Von daher ist Deine Philosophie durchaus nachvollziehbar.
Dennoch wäre eine Feldstudie auch mal mit anderen Modulen, als porösen Absorbern, durchaus interessant (man findet leider so gut wie keine Erfahrungen) - wenn der Ansatz bei mir funktioniert, kann ich ja mal den Anfang machen ;-) (dauert aber noch etwas).

LG
 
Emu,

ich begrüße Deine Initiative und bin sehr gespannt auf Deine Ergebnisse.
Wenn ich diesbezüglich eine Empfehlung geben darf, Perforierte Panels sind am wenigsten anfällig auf Konstruktionsfehler. Chris Whealy's Calculator bietet eine sehr gute Grundlage.

LG
 

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