Der Kemper nutzt afaik keine dynamische Faltung, das würde wahrscheinlich auch gar nicht von der Rechenleistung her klappen, wenn man sich die wenigen Vertreter wie Nebula im Vergleich anschaut. Auch die minimale Dateigrösse der Kemper Rigs macht es eigentlich unmöglich, dass hier mehrere IRs abgelegt sind. Angeblich bestehen die Kemper Rigs ja nur aus ca. 60 Parametern den Amp betreffend + Effekte und die Filterkurve der Box.
Ich vermute vielmehr, dass während des "Ausmessens" des Amps auch bestimmte Parameter der dynamischen Interaktion zwischen Ausgangsübertrager und Lautsprecher zugewiesen werden, vermutlich sowohl die Kompression als auch der Klangfarbe betreffend. Und ja, es klappt tatsächlich erstaunlich gut, einen echten Röhrenamp mit einer DI Box zwischen Amp und Box abzugreifen, das DI Signal in den FX Loop Return vom Kemper zu leiten und dort nur die Cab Sektion zu nutzen. Ich habe es jetzt nicht so intensiv getestet, dass ich behaupten würde, es klingt um Lichtjahre besser als eine reine IR Lösung, aber es klang definitiv sehr gut.
Ja das macht auf jeden Fall Sinn, mich würde echt mal interessieren wie das genau funktioniert,
aber klar sowas bleibt wohl eher ein gut behütetes Geheimnis.
Ich muss es mal testen bisher habe ich irgendwie nicht die Gelegenheit gehabt.
Aber wenn sich der Fokus so offensichtlich (und offiziell!) gedreht hat, muss man das Gerät dann nicht nach dem Messen für was es nun (hauptsächlich) ausgelegt ist? Ich finde es schwierig ein Gerät nach dem zu bewerten für was ein Vorgänger mal gedacht war.
Naja, offiziell nicht, sonst würde FAS ja deutlich weniger Geräte verkaufen, wenn man sich aber die Features anguckt die im laufe der Zeit dazugekommen sind, dann sieht man das es ausschließlich Features sind die für den Live Einsatz Sinn machen.
Im Ganzen ist "Live" was "tone" angeht auch nicht so kritisch wie eine Aufnahme, Live spielen andere dinge eine wichtigere Rolle, aber gerade die Leute die das AXE FX Live nutzen verlassen sich im Studio zum größten Teil weiterhin auf Röhrenamps und Boxen und das
nicht ohne Grund.
Angesichts einer HE mehr und Geschreibsel a la "The audiophile-grade signal path components and converters provide better audio performance than most dedicated USB audio interfaces" und
"The Center of your Music Workstation" wäre das dann vermutlich ein DSP-gestütztes 8x8 USB-Interface mit Schwerpunkt auf Amp/Effekt/Cabsimulationen, welches man ggf. auch Standalone live einsetzen kann...
Mein Hauptproblem mit dem Axe war schon von Anfang an, daß man das Ding nicht beim Musikladen des Vertrauens testen und bei Gefallen auch mal für eine Bandprobe leihen kann, um zu sehen, wie sich die Kiste im Livekontext schlägt. In der Preisklasse ist das für mich ein Muss und wer nicht mitspielt ist raus...
Ja das fand ich auch äußerst übertrieben, das USB Interface im AXE FX II ist komplett unbrauchbar, und auch wenn das vom III
besser ist, ein komplettes Homestudio Setup kann das nicht ersetzen, wie soll das gehen mit Monitoring, etc. das kann ja nicht alles über das AXE FX Laufen, da werden wieder mal Geld und Ressourcen verschwendet.
Man kann das AXE FX schon gut antesten, bei G66 hast du genau so Money Back wie bei Thomann und co,
die Mitarbeiter da sind echt mega freundlich einfach mal anrufen und sagen was du vor hast, das geht ohne Probleme!
Zum Kemper kann ich nix sagen.
Aber Acustica betont immer, dass die Technologie nicht als Dynamic Convolution „abgetan“ werden kann. Das ist was Vektor basiertes, dessen Basis zwar IRs sind. Ist aber trotzdem was anderes als Faltung. Der Cheffe sagte mal, dass es eher mit 3D Rendering vergleichbar sei. Und die Libraries sind u.a. deshalb so gross, weil jede Poti Veränderung und in allen möglichen Kombinationen Abgesampelt wird und so extrem viele Vektordaten produziert werden.
Bei einem Speaker hat man zwar Variablen, wie Abstand und Position und Rauminformationen. Aber ich denke, man kann da mit weit weniger unterschiedlichen Samples fahren. Der LiquidMix von Focusrite hatte recht wenige dynamische Abstufungen. Klang aber trotzdem gut. Ich denke, so mit ca fünf bis sechs dynamischen Stufen hätte man bei einem Speaker schon viel an Lebendigkeit gewonnen. Der LiquidMix hatte ein anderes Problem. Das Samplefenster war nicht lang genug, um die Wellenlängen tiefer Frequenzen komplett zu erfassen. Somit wurden Frequenzen unterhalb von XX Hz nicht oder nicht korrekt dargestellt. Das ist meiner Meinung nach wichtiger, als möglichst viele dynamische Abstufungen (wo sollen die bei nem Heavy Brett auch herkommen). Welcher Hersteller auch immer mit Dynamic Convolution anfängt bei Speaker Emus (bzw. gibt es das ja evtl. bereits im Kemper), wird hoffentlich da nicht schludern...
Mich stört es im Ganzen einfach das überhaupt IR's bzw "Dateien" dafür benutzt werden.
Es wäre doch geiler so etwas rein Softwaremäßig umzusetzen, wie es beispielsweise Universal Audio mit dem OX gemacht hat.
Die Boxen in dem Teil sind komplett auf Software Modeling basiert, so wie UA die ganzen Hardware Kompressoren, EQ's, Reverbs etc Simuliert haben machen Die es auch mit der Box. Das was ich bisher gehört habe klingt extrem gut, leider geht es ziemlich in die Vintage Ecke, eine moderne 4x142 mit V30 sucht man vergebens...
