Audio-Sample Bearbeitung

[krischkros]

Hallo Leute.

Vor ab, ja das Thema wurde oft durchgekaut, nur an dieser Stelle hätte ich erneut Fragen. Ich hoffe ihr versteht das.

Ich stelle sie aber kurz und konkret: Wie kann man sauber mit Samples arbeiten, welche nicht immer die idealste Qualität und den korrektesten Pitch haben.. bei denen man anfangs noch keinen konkreten "Mixing-Integrationsplan" hat?

Die Frage kommt daher, wenn ich schöne Harmonien über VSTs komponiere, habe ich es sehr leicht diese auch super abzumischen.. öfters mal mit EQ, Comp und minimalen Effekten.

Nur wenn ich mit Samples (aus Vinyl oder Internet) arbeite, fällt mir das definitiv schwerer. Ich kann mich schwer entscheiden welche Bänder besonders beachtet werden sollen, wie man Sampels mit frequentiertem Bass mischen kann usw. (also nicht Samples mit Bassanteil sondern einer weiteren Bass-Spur)
Es fehlt mir an dieser Stelle die Erfahrung und im Internet findet man schwer nach eindeutigen (hilfreichen) Antworten. Leute, die echt geil Samplen haben ein Gefühl, wie man die Samples am besten in Schale wirft und ich bemühe mich das Gleiche zu erreichen.. hinfallen gehört dazu, aber irgendwann denke ich ist es akzeptabel nachzufragen.
Könnte es sein, das meine Abhörsituation dazu beitragen könnte, komplexe Samples richtig zu interpretieren? Ich denke das ist eher ein Nebengrund, aber kein Hauptgrund.

Freue mich auf eure Antworten

 

[BrayZ]

Mixing beginnt schon beim Arrangement. Bedeutet, dass man durchaus voher einen "Mixing-Integrationsplan" haben sollte, wenn man mit Samples arbeitet. Heißt: nicht zu viel Layern, da es sonst matscht.

und den korrektesten Pitch haben..

Wenn Du hörst, dass es nicht den korrektesten Pitch hat, weshalb solltest Du es dann nicht justieren? Das gehört ebenfalls dazu, deinen Mix am Ende gut klingen zu lassen.

Ansonsten würde ich vorschlagen, die in Schale geworfenen Beats als Referenztracks in deine DAW einzubinden und zu versuchen, diese als "Leitfaden" für deinen Mix-Prozess zu nutzen. Es geht einfach nichts über das Referenzhören während des Abmischens.

Eine allgemeine Aussage zu treffen, ist schwer.

 

[krischkros]

Verstehe ich.
Nur sind ein Großteil meiner Referenzen nur in mäßiger Internetstreaming-Qualität erhältlich,
Ob es da Sinn diese zu nutzen.. versucht habe ich es allerdings nicht ausreichend glaube ich. Sollte man diese auch in ähnlicher Lautstärke abspielen lassen oder ist das nicht so wichtig? Mittlerweile mit bin ich der Meinung, darauf achten schadet nicht aber muss nicht sein.

Was mich etwas stört ist, erst wenn meine Channels grob oder fein abgemischt sind kommen wir verdammt gute Ideen.. u. A. auch fürs Arrangement.. nur verliet man leicht den Fokus wenn man parallel dazu mischt. Und ein 8/16/32 Bars Loop (Ideenskizze nenn ich das mal) abzumischen kann durchaus auch nicht fördernd für ein Gesamtbild sein, denn erst das Arrangement machts aus.

Habe einige Ansätze versucht, der Ansatz ohne abmischen funktioniert ab besten, jedoch suche ich immer noch einem Ansatz beides gut zu kombinieren. Mal klappts gut, mal nicht gut. Vielleicht gelingt mir das noch.

Gibt es Bücher (vll. auch Blogs oder Erfahrungsberichte) die dir wichtige Informationen zum Thema Sampling geben können?

 

[bafc24]

Könnte es sein, das meine Abhörsituation dazu beitragen könnte, komplexe Samples richtig zu interpretieren? Ich denke das ist eher ein Nebengrund, aber kein Hauptgrund.

Je schlechter Deine Abhörsituation, desto schwieriger konkrete Entscheidungen zu fällen. Das ist halt einfach das A und O. Stell Dich mal mit einem Buch ausserhalb einer Lichtquelle, dann hast Du auch Schwierigkeiten mit dem Lesen.
Dann ist natürlich auch entscheidend wie die Sample-Qualität ist, mit denen Du arbeiten möchtest. Ist halt so wie bei aufgenommenem Gesang und Instrumenten. Je besser aufgenommen, desto leichter sind die in einen Mix zu integrieren. Und ganz klar die Erfahrung.

Da spielen halt schon einige Fakturen mit.

 

[BrayZ]

Kann dich ebenfalls verstehen. Ich selbst produziere auch sample-lastige Beats und stoße immer wieder auf das Problem, dass mir im Nachhinein die Ideen kommen, die mir jedoch im Mix dann wieder in die Quere kommen. Ich möchte selbst nicht von mir behaupten, dass meine Mixes großartig klingen; davon bin ich weit weg. Aber zumindest weiß ich, dass genau das der Grund hierfür ist.

Dennoch ist es am Ende ganz einfach - Abmischen fängt beim Arrangement an. Bereits beim Produzieren sollte man darauf achten, dass jedes Instrument ihren eigenen Frequenzbereich zugewiesen bekommt. Das ist nun mal das Fundament deines Mixes.

Nur sind ein Großteil meiner Referenzen nur in mäßiger Internetstreaming-Qualität erhältlich,
Ob es da Sinn diese zu nutzen..

Es gibt doch sicherlich einen großen Teil an Freebies, die irgendwo zum Download angeboten werden - wer suchet, der findet

Sollte man diese auch in ähnlicher Lautstärke abspielen lassen oder ist das nicht so wichtig?

Es ist sogar DER wichtigste Aspekt dabei - das menschliche Gehör empfindet lauter = besser, sodass Du immer darauf achten solltest, dass sowohl dein Mix, als auch die Referenz die gleiche Lautstärke aufweisen.

Du kriegst das schon hin, bleib einfach dran und verbeiß dich nicht in einzelen Projekte. MIt der Zeit kommt die Erfahrung.

 

[dbjazz]

Das Problem ist oft, dass ein Sample schon EQ, Kompressor, Reverb ... drauf hat. Das ohne weiteres in den eigenen Mix zu integrieren ist immer schwierig.
Wenns um Drums geht, kann man sich mit Layern helfen.
Generell hilfreich ist, alle Samples durch den gleichen Hall zu schicken, evtl auch ein färbender Kompressor/ Saturation ect., damit man etwas gemeinsamen Charakter drauf bringt.

Einfacher wirds, wenn man ein Sample als Ausgangspunkt für den Track nimmt. Dann orientiert man sich automatisch mehr an diesem Klang und es wird homogener. Sucht man ein Sample für einen "fertigen" Track, muss man Entscheidungen treffen. Man hört eigentlich sofort ob der Sound stimmig ist oder nicht.

 

[krischkros]

Danke für eure Beiträge. Diese helfen mir sehr Entscheidungen zu treffen.

"Es gibt doch sicherlich einen großen Teil an Freebies, die irgendwo zum Download angeboten werden - wer suchet, der findet Lächeln"

meinst du einfach Referenzen für einen guten Mix oder Tracks, die dich sehr ansprechen und interessant gemischt wurden (aber in verlustbehafteten Kompression klanglich verschlechtert wurden=?
Mein Problem ist einfach, die Leute, die ich verfolge, veröffentliche ihre Tracks ausschließlich im Netz.. via Stream. Ist etwas blöd. Ich müsste mich auf der Suche nach qualitativen Referenzen machen, woher habt ihr eure Referenzen? CD? Vinyl? Streaming like Spotify oder YouTube?

"Es ist sogar DER wichtigste Aspekt dabei - das menschliche Gehör empfindet lauter = besser, sodass Du immer darauf achten solltest, dass sowohl dein Mix, als auch die Referenz die gleiche Lautstärke aufweisen. "

Reicht es dabei aus, diese auf gefühlte Balance zu bringen oder sollte man sich da technische Hilfsmittel wie "AutoGainer" anschaffen z. B. Magic AB. Ich denke und hoffe, sowas nur nice to have.

"Generell hilfreich ist, alle Samples durch den gleichen Hall zu schicken, evtl auch ein färbender Kompressor/ Saturation ect., damit man etwas gemeinsamen Charakter drauf bring"

Danke, sehr sehr hilfreich. Diesen Aspekt habe ich überhaupt nicht auf die Art und Weise in Betracht gezogen. Ist der Ableton Kompressor und der SSL Compressor bzw. Glue Compressor färbend? Einerseits abhängig von den Settings.. ich denke der Ableton Kompressor ist noch relativ neutral und der Glue Compressor unter weichen Einstellungen auch.
Welcher Kompressor wäre gut geeignet für färbenden Klang.. so als Anker für mich. Es gibt einfach zu viele davon... und sprechen wir hier von Bussen oder von parallelen Bussen wie Sends?
Ist der CLA 2A, 3A, 76 der richtige Ansatz?

"Das Problem ist oft, dass ein Sample schon EQ, Kompressor, Reverb ... drauf hat. Das ohne weiteres in den eigenen Mix zu integrieren ist immer schwierig. "
Ohhhhhhh ja, das weiß ich und habe ich auch festgestellt.. nur dafür habe ich überhaupt keine Lösung. Wäre viel besser wenn man Samples "trockener" haben könnte. Ich kenne keine guten (kostenlose) DeVerber.. weiß nicht wie viel Expandereinsatz situationsbedingt notwendig wäre.
Equalizer zum Glück lassen sich an dieser Stelle recht leicht einstellen wenn man ein ungefähres Bild hat.

Dabei wären fällt mir ein, oftmals genau zu wissen wo genau man den Fokus beim Abmischen legen soll ist nicht immer einfach. z. B. Mehr Mids oder mehr Highs -> dann gibts evtl mehr Maskierung. Wer und wo maskiert. Manchmal klingt das ganz cool, kommt aber auf anderer Abhörsituation nicht so wie erwünscht raus.

Übung macht den Meister, wenn ihr mir noch was auf den Weg mitgeben wollt, bedanke ich mich schon mal im voraus.

 

[dbjazz]

"Generell hilfreich ist, alle Samples durch den gleichen Hall zu schicken, evtl auch ein färbender Kompressor/ Saturation ect., damit man etwas gemeinsamen Charakter drauf bring"

Danke, sehr sehr hilfreich. Diesen Aspekt habe ich überhaupt nicht auf die Art und Weise in Betracht gezogen. Ist der Ableton Kompressor und der SSL Compressor bzw. Glue Compressor färbend? Einerseits abhängig von den Settings.. ich denke der Ableton Kompressor ist noch relativ neutral und der Glue Compressor unter weichen Einstellungen auch.
Welcher Kompressor wäre gut geeignet für färbenden Klang.. so als Anker für mich. Es gibt einfach zu viele davon... und sprechen wir hier von Bussen oder von parallelen Bussen wie Sends?
Ist der CLA 2A, 3A, 76 der richtige Ansatz?

Mit "Vintage" Emulationen fährt man ganz gut. Ich mag z.b. die SlateDigital Sachen. Muss man ausprobieren. Bei mir sind es in der Regel Inserts auf den Bussen. Es geht ja um den Klang und nicht in erster Linie um Kompression. Und wie gesagt, ein Tape oder Tube Effekt kann auch gut funktionieren.

"Das Problem ist oft, dass ein Sample schon EQ, Kompressor, Reverb ... drauf hat. Das ohne weiteres in den eigenen Mix zu integrieren ist immer schwierig. "
Ohhhhhhh ja, das weiß ich und habe ich auch festgestellt.. nur dafür habe ich überhaupt keine Lösung. Wäre viel besser wenn man Samples "trockener" haben könnte. Ich kenne keine guten (kostenlose) DeVerber.. weiß nicht wie viel Expandereinsatz situationsbedingt notwendig wäre.
Equalizer zum Glück lassen sich an dieser Stelle recht leicht einstellen wenn man ein ungefähres Bild hat.

DeVerber? Sowas gibts? Naja mit Gates, Envelopes, Transienten Designer oder M/S EQs kann man sich aber auch recht gut helfen.

Die Frage ist natürlich auch immer, wo will man hin? Wenn sich ein Sample möglichst selbstgemacht anhören soll, könnte man auch überlegen, ob man es nicht einfach nachbauen könnte. Wenn es ein Drumbreak ist, dann will man meistens ja diesen speziellen Klang auch haben. Vlt hast du ja ein konkretes Beispiel?

 

[krischkros]

DeVerber? Sowas gibts?

Ja ;D
https://www.plugin-alliance.com/en/products/spl_de-verb.html

Vlt hast du ja ein konkretes Beispiel?

Ich hoffe, ich finde für dich späte rein paar Beispiele.