Anne Clark im Techno Gewand

[CharlyBeck]

Ist auch ein etwas älterer Track... Hatte ich aber auch noch nicht gepostet hier, ich hab doch grad sowas von löchrige Muse schon wieder 2 Wochen nix gemacht und ich muss doch ab und an ein lebenszeichen geben!



Schade dass es trotz Impuls von Anne und anfänglichem Interesse nicht zu einem Techno-Remix Album kam. Aber ist auch so ganz nett gewesen.

 

[CharlyBeck]

Ich fand den Gesichtsausdruck von dem Mädchen so passend...

 

[Yacc]

die basslinie geht quasi fast durchgängig durch von anfang bis ende? irgendwie fehlen noch etwas mehr modulationen und earcandys um einen die ganzen 8 minuten bei stange zu halten

 

[CharlyBeck]

Ja das ist wahr. Keine Frage. Für mich und andere als Pure-Techno Leute kann das schon durchgehen. Aber es würde dem Track bestimmt nicht schaden. Das war auch ne co work, weiss nicht da arbeitet man immer anders. Meistens hat man für eine hauptsession zeit und wenn dannach der eine bock hätte weiterzumachen hat der andere keine zeit... Deshalb bekommt man wenn dann nen song in einer hauptsession fast fertig oder garnicht. Oder einer macht weiter und der andere ist angepisst, weil er nicht mitmachen konnte haha.

ich weiss nicht, arbeitest du/ihr auch manchmal zu mehreren an einem Projekt? Online? IRL? Ich mache beides und online arbeitet man ganz anders zusammen. Was ich nicht so mag sind solche skype oder teamviewer sessions. Latenzmässig und Geselschaftlich iwie nicht so dolle find ich...

Wie gesagt, das waren glaub 3 Tracks die wir gemacht haben und wäre das mit der Aufnahmesession zustande bekommen hätte man sich sicherlich mit ganz neuem Drive nochmal an die Sachen rangesetzt und verfeinert. Hat halt (noch?) nicht geklappt... .

Mein Kollege mit dem ich das ding gemacht hab is auch son alter Techno-Mann und der ist da wesentlich flexibler wie ich noch. Für den laufen die Tracks, die wir zusammen machen durch wie öl, die 8 Minuten und ich bin immer der der gebremst wird. Zitat bei dem hier: Jetzt mach nicht sovile Notenspieleren auf die main melo, wir wollen hier keinen Trance machen... Gemeint war das bisschen variation ab 6:05.

Was ich damit sagen will? Ich bin unschuldig.

 

[Yacc]

ah verstehe ja ich arbeite bei collabs auch immer etwas anders.

ja ich hab bisher jetzt schon ca. vier collabs gemacht eine davon online, drei davon reallife.
die reallife dinger verlaufen immer im sande, weil einfach kein input kommt vom anderen: "ich weiß nicht wie ich den track weitermachen soll / wie mein part aussehen könnte"

bzw es bleibt bei vorschlägen "mach doch so und so. ich hab keine zeit, aber du kannst das ja schonmal machen" und am ende ist der track dann doch zu 99,9% von mir ^^

oder es verharrt für immer im work in progress weil ich den track nicht fertig machen darf, weil die idee ist viel zu toll und deswegen will der andere ja unbedingt noch was beisteuern, weiß dann aber nicht was, bzw. hat keine zeit...

die beste erfahrung hatte ich damit das einfach spuren hin und hergeschickt werden, einfach bissel nen text dazu und vorstellung wie das so gemacht werden könnte bzw auch midis mit ideen.

gut eine gewisse monotonie ist vor allem bei techno ja völlig legitim und gewünscht, ich glaub ich weiß jetzt was mich an diesen track am meisten "stört" ist das z.b die basspur viel zu frontal im mix ist, wird quasi fett präsentiert wo es "nicht viel" zu hören gibt das erzeugt natürlich eine erwartungshaltung, die nicht erfüllt wird.

wäre der bass z.b so ein lowgepasstes ding dann würde ich glaub ich da ganz anders hinhören.

 

[CharlyBeck]

ok hehe, bei mir ist das genau umgekehrt. Habs schon zugmal geschwätzt, dass man was macht und spuren hin und herschickt aber das kam noch nie zustande. Wenn man aber zusammen vor dem rechner sitzt oder einer sich evtl. mal kurz abseilt umd ne spur vorzubereiten sieht das ganz anders aus. dass klappt natürlich auch nicht immer und mit jedem aber so gabs wenigstens mal erfolge.

spuren hin und herschicken klappt, wenns drum geht dass der 2te nur den mix macht oder den master. aber so ein patchwork projelkt hab ich noch nie mit jmd auf die reihe bekommen. Wenn dann remixe projekte aber da gehts ja auch nur in eine richtung...

 

[CharlyBeck]

Und das mit der Erwartungshaltung: Präzise Analyse. Danke. So muss man das mal sehen. Der gläserne Hörer haha.

 

[Yacc]

gut vielleicht liegt es auch daran das ich im reallife bisher immer mit leuten (freunde, bekannte, verwandte) kollaboriere die bei weitem nicht so viel und oft musik machen wie ich selbst, sind zwar musikalisch aber da fehlt auch komplett eine arbeitsroutine bisher.

einmal lief das kollaborieren im RL schonmal ganz gut. aber im prinzip war ich es der die ideen hatte, ich klimper es ein, zeige ein paar sounds oder effekte die hier und da gut passen würden und eigentlich wurde es nur "abgesegnet" (soll jetzt keine prahlerei sein )

ich erhoffe mir damit ja auch somit ein bisschen was beibringen zu können, das es in der zukunft vielleicht auch etwas produktiver dann beim kollaborieren läuft

Der gläserne Hörer

früher waren alle noch aus zucker, jetzt sind die hörer aus glas. jetzt gibts wenigstens keine gefahr mehr auf der tanzfläche dahinzuschmelzen, dafür steigen die berührungsängste, man will ja nicht zerbrechen

Erwartungshaltung

ja ich spiele auch öfters mal mit der erwarungshaltung, erfüllen dieser oder das gezielte gegenteil der erwartung in szene setzen, bzw das rauszögern der erfüllung.
das erzeugt interessante effekte.
früher hatte ich probleme meine musik spannend zu machen, das hilft mir sehr dabei.

ich finde solche ansätze jenseits, von technik, und theorie immer recht interessant, die psychologischen aspekte.

 

[CharlyBeck]

Ja stimmt. Bin auch son bissl Hobbypsychologie aber in meine Musik hab ich das wenn dann nur unbewusst einfliesen lassen. Ich hab mehr son ganz abstraktes verschwommenes Bild im Kopf und daddle dann solange rum bis mir irgendwann klar wird: Genau so muss es sein. ^^ Auch ne strategie... (?) :'D Hört sich auf jeden fall iwie.... einfacher an das mit der Psychologie ^^

Muss ich nächstes mal drauf achten... Auf was wartet man jetztt... und es dann bis zum Ende nicht bringen oder so... Gut nerven kann das dann auch. So ala dem hier:



Bei mir hält sichs so die Waage. Mal jemand der mir was beibringt, mal jemand dem ich was beibringe. Das beste ist natürlich wenn jeder mal was neues zu erzählen hat. Aber finde, selbst wenn der andere wenig plan hat und wenig besteuern kann - alleine die tatsache dass er da sitzt gibt iwie ggf. inspiration, lässt dich deinen sound anders hören inklusive mixfehler.

Und der Antrieb "Dem zeig ichs jetzt wie ichs drauf hab" beflügelt auch. Hatte ich auch schon haha

 

[Yacc]

hehe, das ist ja mal nen harter troll, ne so krass muss es jetzt nicht sein
aber z.b mit ner netten melodie anfangen und mit ner "bösen" weitermachen find ich immer wieder gut

ja stimmt, sogar selbst von jemanden ohne jeglichen plan kann man was lernen und zwar was ganz wichtiges die wahrnehmung durch jemand unbefangenes, ohne analytisches hören

ich merke auch ich arbeite viel konservativer wenn jemand neben mir sitzt, im normalfall mache ich auch mal gerne ne stundenlang kakophonischen lärm, während dabei der loop auch mal 20 minuten am stück im kreis läuft, und auch spiele ich dann nicht wild an reglern rum und auch mal maximale einstellungen ausreizen nur um zu hören wie scheisse etwas klingen würde um es dann zu verwerfen.
sonst haue ich auch EQs in die effektkette rein mit sehr radikalen kurven nur um zu sehen wie die kette auf sowas reagiert, normalerweise möchte ich immer wieder aufs neue ein gefühl dafür bekommen bevor ich die tatsächlichen viel moderateren eingriffe mache.
irgendwie fällt das alles weg wenn jemand dabei sitzt

 

[Hyp]

Klingt für mich leider wie bloßes Handwerk, das seelenlose Plastikmusik ergibt - und das ist nicht das, was Techno auszeichnet.
Finde das mittige gleichförmige Knattern der Bassline auch zu nervig. Das dominiert den ganzen Track derart, dass der Rest fast nur niedergeknattertes Beiwerk ist - dabei gibt es doch z.B. diesen bei 0:31 startenden Synth, dem man mehr Platz in den Mitten geben könnte.
Und Anne Clark spricht raumhalltechnisch wie in einer Mülltonne. Die Räume in der Abmischung ergeben kein stimmiges Gesamtbild.

 

[CharlyBeck]

Hehe er nu wieder mit vernichtender kritik. Da gibt es wohl sehr unterschiedliche auffassungen was techno ausmacht.

Ja die Mülltonenstimme geb ich dir recht. Das ist am laptop gemacht, wo wir nur ein ableton reverb hatten und sonst garnix. Ich kann mich auch noch dran erinnern dass wir bzgl der "formell eingesprochenen vocal" absolut keine inspiration hatten. Zu der Recording session ist es wie gesagt nie gekommen auch nicht dazu, dass ich einzelne spuren an der grossen daw richtig nachbearbeitet hätte. Ich hoffe mal das lag nicht an der madigen vocals. oO Eigentlich kannte sie zumindest meinem Kollegen seine Quali und auch ich hab damals schon weit besseres an Vocals hinbekommen, allerdings halt nicht nur mit ableton bordmitteln.

Mein Eindruck deckt sich eig. mit dem von Yacc. Mir gefällt der track abgesehen von einem fehlen von ein paar mehr an spielereien aber bestimmt nicht soviel wie vl. ein Koletzki einbaut. Das ist nochmal ganz anderer Techno, wie der "anspruch" der hier dahinter steckt. Ich denke das hört man auch am sound, der eig. genau so ist wie er sein sollte abgesehen vl. von der main melo und auf jeden fall den vocals.

Thema Main Melo: Mich hat dieser seltsame software synth den wir da verwendet haben ziemlich genervt. Wollte was richtig fettes... mitlerweile find ich den dünnen sound der main melo aber eig. ganz gut, denn wie schon gesagt es soll kein "trance" werden (darunter verstehen wir auch "techno" der solche sounds verwendet)

Der Unterschied zwischen unserem jetzt und dem sound an techno und dem was du dir vorstellst ist vl. auch so ein unterschied wie zwischen diesen beiden dingen:





Und jetzt darfst du 2 mal raten, was eher in Clubs gespielt wird.

Wenigstens isses mal gut Wind zu bekommen was anderen nicht gefallen haben könnte. Das Thema vocal habe ich wie gesagt komplett ausgeblendet und zu monton ist er lange nicht, wenn man mal den ersten vergleicht.

 

[CharlyBeck]

ich merke auch ich arbeite viel konservativer wenn jemand neben mir sitzt, im normalfall mache ich auch mal gerne ne stundenlang kakophonischen lärm, während dabei der loop auch mal 20 minuten am stück im kreis läuft, und auch spiele ich dann nicht wild an reglern rum und auch mal maximale einstellungen ausreizen nur um zu hören wie scheisse etwas klingen würde um es dann zu verwerfen.
sonst haue ich auch EQs in die effektkette rein mit sehr radikalen kurven nur um zu sehen wie die kette auf sowas reagiert, normalerweise möchte ich immer wieder aufs neue ein gefühl dafür bekommen bevor ich die tatsächlichen viel moderateren eingriffe mache.
irgendwie fällt das alles weg wenn jemand dabei sitzt

Haha treffender hätte man es nicht ausdrücken können. Bei mir läufts ähnlich wobei es eher sinnloses zusammenklicken von völlig überladenen effektketten und sinnlosen effekt reihenfolgen, durchprobieren von presets und jede Menge Nikotin. Auch das entfällt wenn jemand dabei sitzt, das wäre auch alles recht peinlich, denn nach 10 Min würde die Frage kommen "Was zum Henker machst du da?"... Bevor es dazu kommt verlabert man sich lieber.

 

[Yacc]

die frage was ich da tue kam schon als ich synthpresets durchgestet habe, welchen sinn das ganze verfolgt

aber gerade aus diesen ewig langen ketten kommen manchmal faszinierende sounds raus die man nicht alle tage hört

 

[Hyp]

Der Unterschied zwischen unserem jetzt und dem sound an techno und dem was du dir vorstellst ist vl. auch so ein unterschied wie zwischen diesen beiden dingen: ...

Hauptunterschied zu deinem Track finde ich bei den beiden, dass man sie extrem laut hören kann, ohne dass etwas nervt. Bei deinem Track buttert dieser Knattersynth gleichförmig und anstrengend zu hören alles andere unter. Und auch deine Bassdrum hat durch ihren großen Mittenanteil sowas Angestrengtes, Enges, während die beiden genannten Tracks jeweils eine "richtige" Bassdrum haben.

 

[Audiotic]

Finde den Mix (wie eig immer bei deinen Sachen) gut!
Schön crispy mit genug Platz für die einzelnen Elemente. V.a die Drums geben eine angenehme "Badwanne", wenn auch das open HiHat in manchen Teilen ein wenig nervt. (Könnte aber auch der "Wenn man sich erstmal drauf konzentriert hört man nichts anderes mehr" Effekt sein)

Die Monotonie des Basses wird finde ich ganz gut durch perkussive Elemente, die Vocals und das Pad kaschiert.
8min sind dann doch ein Stückchen lang, auch wenn ich keinen Drang zum Vorspulen oder ausmachen hatte

Is nais!

 

[CharlyBeck]

Und auch deine Bassdrum hat durch ihren großen Mittenanteil sowas Angestrengtes, Enges, während die beiden genannten Tracks jeweils eine "richtige" Bassdrum haben.

Bassdrum? Wir ham keine Bassdrum eingebaut.... nur ne Bongo-Spur die 4-4/tel spielt. Keine Ahnung wovon Du redest.