Akkustik Gitarrenaufnahme auf Raster bekommen mit Logic X

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Hallo liebes Forum,

ich habe in der letzten Woche eine Akkustikgitarren Aufnahme inkl. Gesang (zweistimmig männlich und weiblich aufgenommen) und leider versäumt, vorher ausfindig zu machen, um wiviel BPM es sich handelt.

Nun bekomme ich die Aufnahmen nicht aufs Raster. Ich möchte natürlich dass der Gesang auf der 1 anfängt etc.

In sich sind die Aufnahmen sehr stimmig. Aber sie aufs Raster zu bekommen, scheint mir nahezu unmöglich.
Es handelt sich hierbei um gezupfte Gitarre und ich habe die Befürchtung, dass sich Tempo und vielleicht sogar Taktart zwischenzeitlich ändern.

Ich habe schon mit Flextime, Beatmapping und Tap Tempo alle probiert. Ich habe zumindest hinbekommen, dass das Metronom zusammen mit der Gitarre läuft. Und ja, dass Tempo des Metronoms schwankt permanent.

Wie gesagt in sich läuft alles rund und klingt auch wirklich prima, zum mischen geht's ja auch.

Nun wollte ich jedoch gerne etwas mit dem Klavier dazu spielen, und so gut bin ich nun leider nicht, dass ich mich den ständigen Tempiwechseln anpassen kann, ganz davon zu schweigen, dass es unmöglich ist, die Klavierspur zu quantisieren und dazu spielen zu lassen. Selbst wenn wenn das Tempo der Gitarre mal mit dem Klick übereinstimmt, läuft es irgendwann wieder aus dem Ruder. Und wenn ich versuche an der Gitarre rumzupfuschen, passt es nicht mehr mit den Vocalspuren.

Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Dingen? Ist es ein Ding der Unmöglichkeit oder stell ich mich einfach nur zu doof an?^^

Ich pack mal einen Bounce des Songs anbei. Vielleicht hat ja jemand nen Rat für mich.

Danke für eure Hilfe.

 

[User70408]

Die Zupfgitarre auf die 1 zu bringen sollte jedenfalls kein Problem sein.

das die Zupfgitarre nicht auf Klick gespielt wird ist in vielen Fällen bei so Zupfsachen gewünscht und darf dann auch keinesfalls quantisiert werden.

Da müssen sich halt dann alle nachträglich eingespielten Instrumente daran richten.

Da ist dann der echte Musiker im Klavierspieler gefragt, der weder Klick noch DAW braucht um mitspielen zu können. Da sind die Ohren wichtig, da muss man zuhören und sich einfühlen.

 

[ExplorerAudio]

Eigentlich die beste Antwort, die man kriegen kann. Denn an der Gitarrenspur, wollte ich keinesfalls etwas ändern. Für mich ist dies die erste Aufnahme dieser Art und ich finde sie wirklich schön. Aber wenn ich so drüber nachdenke, weiß ich auch gar nicht, warum alles im Raster sein soll. Es soll und muss ja nichts editiert oder geändert werden.

Und was das Klavierspiel angeht, ja da werde ich mich dann wohl mal reinfuchsen müssen.

Ich danke dir erstmal Don Pedro.

Sollte jemand noch andere Meinungen und Erfahrungen dazu haben. Nur her damit.

lg

 

[User70408]

Freut mich das du das so siehts.

Man muss sich vorstellen man sitzt gemeinsam auf der Bühne >>> Gitarist, Pianist und Sänger.
Der Sänger ist der Chef, der gibt vor wie er den Song fühlt und singt.
Der Gitarist und der Pianist haben die Aufgabe ihn zu begleiten.
Sie dürfen nicht dagegen spielen, sie müssen mitspielen.
Das geht nur wenn man versucht gemeinsam zu hören und zu fühlen.

Sprich auf der Bühne spielen/singen die Leute ja auch nicht nach Raster bzw. Klick ...

 

[mwa]

Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Dingen? Ist es ein Ding der Unmöglichkeit oder stell ich mich einfach nur zu doof an?^^

ich hab das problem oft, weil ich meine tracks mit einer auf einem akustischen flügel nach externem optischen klick eingespielt habe, viele "freelys" inklusive. mein ideal sind die in den 70er jahren eingespieten prog-rock-stücke, die eher einer klassischen tempoideal folgen als einem groove song.

ich löse das so, daß ich mir die aufnahme in die daw lade und danach per hand den tempotrack mit allen ritardandi und accelerandi erstelle. ist das einmal fertig, richtet sich vsti nach dieser tempospur. allerdangs mache ich das in cubase und weiss nicht ob logic eine ähnliche funktion hat.

manchmal merkt man dann auch, dass parts dann doch etwas tighter gespielt sein müssen als man das gemach hat, dann muss man das eben noch mal nachholen.

 

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Ja es gibt bei Logic eine globale Tempospur. Aber das klappt auch nicht. Das Material ist zu komplex. Selbst mit Markern verschieben etc. wird das nichts. Nun ja....wahrscheinlich ist dies bei dieser Art von Musik tatsächlich nicht möglich. Aber danke dir, für deinen Tipp.

 

[clemenserwe]

Das Material ist zu komplex

Vom kurzen reinhören in den Song würde ich Dir empfehlen, relativ kurze Passagen zu loopen. (Das geht ja, wenn Du die Musik auf dem Raster hast).
Dann würde ich zum Beispiel eine Hihat (als rhythmische Stütze zum Einspielen) auf die 2 und 4 reinmalen.
Dann Play und den Loop ewig wiederholen.
Kurze Passagen lassen sich dann leichter Quantisieren. Allerdings wäre es imho vom Songcharakter besser, ohne Quantisieren auszukommen.

 

[ExplorerAudio]

Hi danke für den Tipp. Wie gesagt an den Aufnahmen an sich möchte ich eigentlich nichts ändern, mir ging es eher um das EInspielen des Klaviers. Das ginge dann wahrscheinlich leichter, wenn ich es so machen würde, abe dann wäre das Ausgangsmaterial ja nun eben auch qunatisiert, und da sehe ich, wie du, nicht wirklich den Sinn drin.

Aber ich danke dir erstmal, für deine Bemühungen.

 

[clemenserwe]

Das ginge dann wahrscheinlich leichter, wenn ich es so machen würde, abe dann wäre das Ausgangsmaterial ja nun eben auch qunatisiert, und da sehe ich, wie du, nicht wirklich den Sinn drin.

Ich hatte irgendwie von Anfang an des Gefühl, ich verstehe verstehe etwas falsch - jetzt bin ich mir sicher
Ich gehe davon aus, dass Du das Projekt-Tempo an Deine Aufnahme angepasst hast (Tempo-Map).
Per Beat-Mapping oder in Logic10.4 mit der Automatik-Funktion.

Dann hat sich erstmal nichts an der Aufnahme geändert.
Aber Du hast jetzt ein Raster, an dem Du einen Cycle ausrichten kannst.

Zur Demonstration:
Ich habe Deine MP3 runtergeladen.
Ein neues, leeres Logic-Projekt erstellt.
Tempo standard auf 120 -> darunter "Projekttempo anpassen" ausgewählt.
Dein MP3 per Drag'n Drop aus dem Download-Ordner ins Arrange-Fenster gezogen.
Keine 3 Sekunden später hatte ich das Bild wie auf dem Screenshot.
Ein erstes schnelles Mithören - Klick+Musik - passt.
Jetzt hast Du ein Taktraster für Cycle etc.
Komplett nondestruktiv.

 

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Haha! Ja das wäre auch nun mein nächster Gedanke gewesen, den Song einmal gebounct in ein Projekt zu laden. Bei mir ergaben sich die Probleme immer durch die verschiedenen Spuren (Gitarre/Gesang etc) Da hat sich selbst beim Beatmapping immer etwas verschoben. Ich werde es gleich mal so machen. Super. Vielen Dank.

 

[clemenserwe]

Den aktuellen Mix würde ich nicht gebounced als Grundlage für die weitere Arbeit nehmen.
Da muss noch viel an den Einzelspuren passieren.

Da hat sich selbst beim Beatmapping immer etwas verschoben.

Du kannst das Tempo doch auch nur an der Gitarrenspur ausrichten. Du solltest nur nicht unterschiedliche Spuren als Quelle nehmen.
Probleme gibt es, wenn Du die Aufnahme in einzelne Regionen geschnitten hast. Dann "hängen" die Regionen an der Taktposition und springen durch den Tempowechsel an eine andere Zeitposition.
Abhilfe:
Rechtsklick->SMPTE-Verriegelung->SMPTE-Position verriegeln (damit wird die Region am absoluten Zeitpunkt festgenagelt.)

Ich habe hier eine Videoanleitung zum Thema Projekttempo in Logic 10.4 verlinkt.
Es gibt da verschiedene Optionen - sehr gut erklärt.

 

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Ich werde es mir gleich mal anschauen. Sei recht herzlich bedankt. Hast du noch ein paar Vorschläge zum Mixing? Ich mache ansonsten eher elektronische Musik, und dies ist meine erste Akkustikaufnahme an der ich arbeite.

Hab vieles zwar mal auf der Akkademie gelernt, aber durch fehlende Praxis über Jahre, ist davon nicht mehr soviel von vorhanden. Bin für jeden Hinweis dankbar.

Im übrigen habe ich das Gefühl, dass es sich hierbei um einen 8/4 Takt handelt, (gerade ganz am Anfang bin ich mir ziemlich sicher.)stellenweise vielleicht sogar ein 10/4.

Zusatz: Also zunächst einmal änderen sich die Geschwindigkeiten der oder Längen der Gesangspuren. (insgesamt vier Stück) Die weiblichen Vovals sind nun hochgepitcht. auch bei SMPTE Verriegelung. Obwohl ALLE Spuren die gleiche Länge haben und nicht in Regions aufgeteilt sind.

Zweitens habe ich das Problem, dass durch das Beatmapping teilweise der Klick extrem langsam oder schneller wird (siehe Screenshot) wodurch zum Beispiel das einspielen von Drums unmöglich wird, da diese plötzlich viel schneller oder langsamer spielen, obwohl dies nicht zum Song passt. Ich hab auch schon versucht an den Markern was zu ändern, aber das hat nicht viel positives gebracht. Irgendwie kein leichtes unterfangen, das ganze.

Drittens fangen die Stophen und Choruse nicht immer auf der eins an, sondern teilweise mitten im Takt. Ich denke, dass ist der Tatsache geschuldet, dass sich das Taktschema zwischenzeitlich ändert. Aber um das rauszuhören, bin ich tatsächlich einfach nicht gut genug und das wird mir unmöglich sein, immer zu hören wann welche Taktart gerade an der Reihe ist.

Naja, bevor ich mich jetzt tagelang damit auseinandersetze, wie ich das vernünftig auf Raster bekomme, wären vielleicht erstmal ein paar Tipps zu mixing ganz nett.

 

[mwa]

Ich habe Deine MP3 runtergeladen.
Ein neues, leeres Logic-Projekt erstellt.
Tempo standard auf 120 -> darunter "Projekttempo anpassen" ausgewählt.
Dein MP3 per Drag'n Drop aus dem Download-Ordner ins Arrange-Fenster gezogen.
Keine 3 Sekunden später hatte ich das Bild wie auf dem Screenshot.
.

das ist das was ich in cubase mit dem time warp werkzeug per hand mache.
weisst du ob es die von dir beschriebene vorgehensweise in cubase auch gibt? so weit ich weiss, nicht.... wäre eine enorme arbeitserleichterung

 

[clemenserwe]

Hast du noch ein paar Vorschläge zum Mixing?

Ich finde, die Lautstärkenverhältnisse "sitzen" nicht richtig.
Die "Frequenzschwerpunkte" (also welche Stimme ist wo stark?) sind imho ungeschickt gewählt.
Männer- und Frauenstimme bilden keine Einheit. Das liegt aber auch an der fehlenden Präzision.
Die Zisch- und T-Laute sind auch ein Problem - z.B. "Nation" und "Destination" - hier sind die Sänger oft auseinander.

Ich weiss ja nicht was und wieviel Du an den Einzelspuren bereits gemacht hast.
Die Gitarre kommt mir so vor, als hätte ein Kompressor die Attacks verstärkt - wenn ja würde ich das erstmal lassen und lieber per Editing (Region-Volume) die (eventuellen) Lautstärkeschwankungen in den Griff kriegen.
Von dem was ich höre, kommt es mir schwer zu mischen vor.

Evtl. auch nochmal die Mikrofonpositionen hinterfragen?

 

[clemenserwe]

das ist das was ich in cubase mit dem time warp werkzeug per hand mache.

Das geht imho auch gut per Hand. Die Automatik habe ich auch schon an ihre Grenzen gebracht
Oft klappt's und spart viel Zeit.
Ob's in Cubase vollautomatisch geht - und wenn ja, wie - frag' doch mal @rkdk , der ist Cubase-Profi.

 

[AndiPaulo]

stellenweise vielleicht sogar ein 10/4.

Takt is gleichbleibend 4/4 von vorn bis hinten.

Ich find das Gitarren-Timing driftet manchmal, da isses schwer bis unmöglich was dazu zu spielen. Die Vox bringen einen zusätzlich ins Schleudern.

Ist die Aufnahme so unersetzlich oder können die das nochmal zu nem Klick einspielen?

 

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Das wird sich sicher nochmal einspielen lassen. Das war nur mal so bei einem aller ersten Treffen mit den beiden. Mal n bisschen rumprobieren. Wird eh nochmal aufgenommen. Auch mit einer anderen Gitarre, die nich soviele Geräusche von sich gibt.

Nichts desto trotz habe ich versucht mal das beste rauszuholen.

Anbei die Datei.

Schönen Sonntag noch.

 

[ExplorerAudio]

Ich werde nächtes mal mehr drauf achten, dass mehr von der Gitarre und weniger vom Raum drauf ist und wie gesagt, mit einer anderen Gitarre nicht soviel Nebengeräusche erzeugt. Im Gespräch war auch eine E-Gitarre direkt über den Line in. Dann natürlich der Klick. (sofern der Gitarrist das kann, was ich schwer hoffe.^^) und beim Gesang sind zu viele Lautstärkeunterschiede und plötzliche Poplaute, die ich hier durch Automationen stellenweise kurz raus EQt habe, was natürlich nur ein Notbehelf ist. Daher nächstes mal mehr drauf achten, dass weniger Nebengeräusche und Trittschall enstehen, und das die Sänger, immer den gleichen Abstand zum Mic bewahren.

 

[clemenserwe]

Dann natürlich der Klick.

Natürlich Klick.
Imho ist Klick unnatürlich.
Lass ihn so spielen wie er will und nutze die Tempoerkennung in Logic.
Wenn's geht nicht ganz so krass wie in der Aufnahme, aber Temposchwankungen unterstützen das Feeling eines Songs.
Ein bisschen (max. 5 bpm) schneller im Refrain - in der Bridge etwas bremsen - je nach Song-Charakter.
Das macht viel aus.

 

[ExplorerAudio]

Wie so oft viele unterschiedliche Meinungen zum selben Thema.
Jemand anderes meinte, dass es unmöglich sei, zu dieser Aufnahme etwas dazu zu spielen. (Was ich bestätigen kann, aber ich bin auch kein Weltklasse Pianist. Ein richtiger Profi könnte es wahrscheinlich.)

Im Grunde kann die Aufnahme ja auch des Feelings wegen, gerne schwanken, nur leider macht es es mir dann sehr schwer dazu zu Beispiel Klavier oder Drums zu spielen/programmieren.

Aber naja, am besten kann man das alles mal durchsprechen. Irgendwie wird das schon. Die Frage ist ja auch, wohin man mit der Aufnahme will.

Der Gitarrist und Sänger fragte, ob ich Lust hätte mir was auf dem Klavier dazu auszudenken. Aber ich habe gemerkt, dass ich mit dem Song an meine Grenzen stoße, dass die Schwankungen einfach zu krass sind. Ich nehme jetzt seit zwei Jahren Klavierunterricht und da merke ich dann doch, dass bei mir Sense ist.