Ab jetzt benutze ich Presets ohne jede Scham

Spricht an sich nichts dagegen Presets zu benutzen. Es fühlt sich nur (für mich selbst) falsch an weil man etwas selbst erschaffen will. Von der individuellen Verkabelung des Homestudio oder Mikrofone Auswahl bis hin zur Sounderstellung. Ich mache das eher für mich und nicht damit andere es zu schätzen wissen. Die Zuhörer wissen sowieso nicht, was ein Preset ist.
Ausnahmen sind natürlich Instrumente, die mit Samples funktionieren zum Beispiel Nexus, UVI oder Groove Agent. Aber auch da kann man sehr kreativ sein. Man hat im Sampler/ Synthesizer immer Möglichkeiten in den Original-Sound einzugreifen ggf. mit Effekten.
Aber wenn ich schon ungefähr weiß, wie man ein Pad im Retrologue erstellt, warum dann ein fremdes nutzen?
Das ist ja auch voll in Ordnung und kann jeder für sich selbst entscheiden. Darüber muss man in meinen Augen erst gar nicht diskutieren.
 
früher wurde es schneller langweilig, weil es nur ein paar geräte gab und jeder deren sounds kannte.
heute gibt es so viele echte und virtuelle instrumente mehr, dass man eigentlich kaum noch presets wiedererkennt.

die heutige generation kennt auch gar nicht mehr soviele sounds von früher, weshalb die retro-sounds ja gerade auch wieder so aktuell werden.
wer heute einen song im retro-stil macht, legt oft auch besonderen wert darauf, dass man sounds von den alten hits wiederfindet.
Interessanter punkt: ich kann mit einigen songs der aktuellen techno szene nichts anfangen, weil ich das alles schon vor vielen Jahren "totgehört" habe. Es ist schon bemerkenswert, wie nachrückende Generationen wieder von alten Sounds begeistert sind, einfach deshalb, weil sie es logischerweise zum ersten Mal im Leben hören. Während ich 303 Acidbässe zwar immernoch lustig finde und mag, begeistern sie mich einfach nicht mehr so wie vor viiiielen Jahren. Spannendes Phänomen, diese "Retrowellen". Das zeigt auch, wie Generationsgebunden oft Musik ist (es sei denn wir sprechen von Johann Sebastian Bach, haha, der ist zeitloser als Techno)
 
Der Fluch (und gleichzeitig Segen) der zu großen Sound- und Presetbibliothek. Hier kann sowas wie eine Kategorisierung oder Favoritenmanagement helfen. Viele Synth-VSTs haben sowas ja eingebaut.
Guter Punkt! Ich bin gerade dabei, in Bitwig meine eigene Favoritenliste(n) zu erstellen.
Das ist schon ein echt gutes Gefühl, seine eigene, wohlsortierte Vst instrumenten(preset) Bibliothek zu haben! Vor allem, wenn alle ihr individuelles Controller Layout haben - also ähnlich wie bei Komplete Kontrol bereits auf 8 bis 16 remote control knobs parameter zugewiesen haben :)
 
Und wer ist denn schon ein Künstler? Die wenigsten, die sich selber dafür halten, sind es eigentlich nicht.
Definiere Kunst/Künstler. Ich war einige Jahre Lehrer für Percussion und mußte feststellen, dass es eigentlich niemanden in meinem Unterricht gab, der nicht auf seine Art begabt war. Kunst ist offen und für jeden da. Ob es dir gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Der Fluch (und gleichzeitig Segen) der zu großen Sound- und Presetbibliothek. Hier kann sowas wie eine Kategorisierung oder Favoritenmanagement helfen. Viele Synth-VSTs haben sowas ja eingebaut.
Da kann ich helfen:

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Presets nutzen? Wozu sollen die denn da sein?
Zum durchklicken 😀
Für mich ist der Kauf von Plugins sowas wie Musikkonsum. Wenn normale Menschen sich einen Song Download kaufen, kaufe ich mir ein Roland VST
 
Die Welt hat ganz andere Probleme.

Das denken sich die Kleinkriminellen auch immer.
"Wegen 10 Euro werde ich angeklagt, woanders werden Millionen unterschlagen!"

Ich denke mal, ausgehend vom Eröffnungspost geht es hier weniger um spielbare Presets wie Leads und Bässe und so weiter, sondern eher um Arps, Loops und solche Sachen., oder?
 
Das denken sich die Kleinkriminellen auch immer.
"Wegen 10 Euro werde ich angeklagt, woanders werden Millionen unterschlagen!"

Ich denke mal, ausgehend vom Eröffnungspost geht es hier weniger um spielbare Presets wie Leads und Bässe und so weiter, sondern eher um Arps, Loops und solche Sachen., oder?
Ja, das Gorillaz Beispiel ist schon besonders intensiv: Da besteht Rhythmus UND Bassline eins zu eins aus einem bereits Existierenden "Werk" eines anderen.
Es ist natürlich schwer, Grenzen zu ziehen, aber ausgehend von der Erfahrung der "Wiedererkennung", hat man ein ganz gutes Mess-Instrument. Im Falle des Gorillaz Songs sagen die Ohren nämlich klipp und klar: "Wow, das Preset IST der Song (ohne Vocals)", und nicht "Aha, das Preset ist TEIL des Songs". Dazwischen gibt's dann ein schwieriges Spektrum von Grauzonen. Und dann gibt es davon unabhängig das Thema, ab welchem Punkt die unveränderte Übernahme eines Presets jemals "doof" sein sollte. Ich denke doof wäre es tatsächlich nur, wenn man sich mit dem Werk eines anderen brüstet. Wenn also der Gorillaz-Herr nicht sein "Geheimnis" teilen und darüber lachen würde, sondern sich für die Erfindung des Songs (ohne Vocals) feiern lassen würde.

Es gibt unter Producern leider ein sehr verbreitetes Ego-Spielchen, das besagt, dass es besonders ehrenswert oder "musikalischer" sei, sich jeglichen Sound und Rhythmus selbst zu erarbeiten/basteln. An dem ich mich aber nicht beteiligen möchte :) Individuell und echt-originell wird Musik für mich alleine dadurch, wenn durch Komposition eines eigenen Songs Presets ein neues, einzigartiges Zuhause finden.
 
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Moin,
damit mein Senf hier auch ausgebreitet wird, hier mein Statement zu dem Thema.
Mea culpa: Ich bin und war bekennender Presetnutzer.
Das hat in erster Linie 2 Gründe:
Presets haben mich immer zu musikalischen Ideen inspiriert und diese wollte ich auch immer so schnell wie mgl. umsetzen (eh sie wieder weg sind...).
Presets haben mir oft genug auch ein gutes Gefühl gegeben und mich beeindruckt, wie ein und derselbe Synth so unterschiedl. klingen kann.
Presets wurden früher (heute noch?) von Profis programmiert (Hotop, Gorges usw.). Ich hab` ja versucht mir das Rüstzeug anzueignen und die subtrakt. Synthese zu erlernen (T2, XP 80, Karma...) aber ich bin am Ende gescheitert (vom K 5000 ganz zu schweigen...).
Ich weiß, dass das andere einfach besser können und (um mit den Worten eines der Vorredners zu sprechen), ich würde sehr viel Zeit verlieren wenn ich meine Sounds selbst programm. würde.
Versteht mich recht. ich rühme mich dessen nicht. Ich habe höchsten Respekt vor Leuten, die ihre eig. Presets erstellen und damit ihren ureigensten Signatursound schaffen aber meine Arbeitsweise, mein Stil und meine Philosophie ist ein anderer/eine andere.

Im übrigen, die Presets die ich verwende, werden von mir fast immer so stark bearbeitet, dass sie mit dem Original kaum noch was zu tun haben.
 
Es gibt unter Producern leider ein sehr verbreitetes Ego-Spielchen, das besagt, dass es besonders ehrenswert oder "musikalischer" sei, sich jeglichen Sound und Rhythmus selbst zu erarbeiten/basteln. An dem ich mich aber nicht beteiligen möchte :) Individuell und echt-originell wird Musik für mich alleine dadurch, wenn durch Komposition eines eigenen Songs Presets ein neues, einzigartiges Zuhause finden.
Wenn ich an Bands wie Kraftwerk, Depeche Mode usw. denke, dann war deren Sound genauso maßgeblich am Erfolg beteiligt wie die Komposition. Und das ist das, was eben Einige anstreben, einen eigenen Sound, der zum Wiedererkennungseffekt beiträgt. Ob das "ehrenwerter" u.ä. ist, ist meiner Meinung nach gar nicht die Frage. Der Sound ist neben der Komposition ein weiterer Faktor und jeder darf da seinen eigenen Weg gehen.

Ich persönlich mag es an Synthesizern herumzuschrauben, Sounds übereinander zu schichten usw., da ich dadurch meiner eigenen Klangästhetik am nächsten komme. Wenn ein Preset gut passt, nehm ich das auch, aber ich mag da auch nicht lange suchen, sondern bastel mir eben was Passendes. Oft ist es so, dass ich mir mind. 100 Presets anhören müsste, um nur eines gut zu finden, vieles passt einfach nicht. Kostet mich dann nur Zeit, Enttäuschung und Geld für ein weiteres Presetpack und noch eines, noch eines...
 
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Bei "Umbrella" von Rihanna war doch der Drumloop auch ein Preset. Aus Fruity Loops oder so.

Von der Gruppe "Crazy Town" gab es mal diesen Song mit dem Sample der RHC-Peppers drin.
Dieses Sample macht extrem viel aus, wenngleich Drums und Vocals natürlich ebenfalls wichtig sind.
Dennoch ernten die heute eher Spott, der Song sei ohne dieses Sample "nichts".

Damit muss man dann auch rechnen. Jede Erleichterung geht auch mit einem Preis einher.
Kannst nicht alles aus der Automatik rasseln lassen und dennoch irgendwie derjenige sein, von dem das Meisterwerk stammt.

Besonderen "Respekt" sollte man nachhaltig also nicht erwarten, wenn alles vorgefertigt aus der Dose kommt.
Stellt euch mal vor, alle Songs von den Beatles waren Sequenzen aus dem Nexus.
Verehren muss man die dann nicht mehr.

Aber irgendwie ist es auch scheißegal.
 
Allein in den 80ern wurden die Standard DX7-Sounds ja reihenweise verwendet.
Ich denke, erst ab dem Zeitalter der elektronischen Musik begann es, verpönt zu wirken, wenn man sich Presets bediente.
 
Ich sage nur:
M1 Piano, 808, 909 Drums, die berühmten Hauch-, und Röchelsounds des D50, Fairlight CMI oder wenn man nur an die Wavestation denkt....
(Der DX 7 wurde ja schon genannt. Der hat vllt. die meisten Presets populär gemacht...)
 
Wenn man aus 30000 Pads eines auswählt und in ein Lied einbaut, und jemand kann dir sagen, aus welchem Klangerzeuger es kommt, dann ist er reif für Wetten Dass.
 
Lasst euch von keinem Post, Video, Guru, Influencer, Coach oder Lehrer weismachen, eure Vorgehensweise sei falsch oder anmaßend oder billig. Macht einfach euer Ding, ohne schlechtes Gewissen. Wenn dazu Presets, Arpeggios, Loops, Samples, MIDI Templates oder neuerdings KI gehören, so what.

Jede Form von Purismus-Debatte, die ich geführt hatte, hatte letztlich nur einen Effekt: Dass die Leute angefangen haben, an sich zu zweifeln, sich nichts mehr getraut haben, und ihre Zeit mit sinnlosen Grübeleien und Diskussionen verschwendet haben, statt was Cooles abzuliefern.
 
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Lasst euch von keinem Post, Video, Guru, Influencer, Coach oder Lehrer weismachen, eure Vorgehensweise sei falsch oder anmaßend oder billig. Macht einfach euer Ding, ohne schlechtes Gewissen. Wenn dazu Presets, Arpeggios, Loops, Samples, MIDI Templates oder neuerdings KI gehören, so what.

Jede Form von Purismus-Debatte, die ich geführt hatte, hatte letztlich nur einen Effekt: Dass die Leute angefangen haben, an sich zu zweifeln, sich nichts mehr getraut haben, und ihre Zeit mit sinnlosen Grübeleien und Diskussionen verschwendet haben, statt was Cooles abzuliefern.
Bester Kommentar, danke.
 
Wurde hier so ähnlich schon geäußert.
Was mir so auffällt: bei einfachen Sounds wie Bässen oder Leads gefällt mir immer etwas nicht am Preset. Da müsste ich fast immer nachjustieren oder ich spare mir die Sucherei und das nachbessern. Ich mach es stattdessen gleich selbst, so wie ich es brauche.
Bei komplexeren Sounds ist es genau anders herum. Da gibt es viel abgefahrenes Zeug, was ich selbst so nicht hinbekommen würde
 
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Lasst euch von keinem Post, Video, Guru, Influencer, Coach oder Lehrer weismachen, eure Vorgehensweise sei falsch oder anmaßend oder billig. Macht einfach euer Ding, ohne schlechtes Gewissen. Wenn dazu Presets, Arpeggios, Loops, Samples, MIDI Templates oder neuerdings KI gehören, so what.
Nach drei Seiten ist mein Eindruck eher der, dass es niemand verwerflich findet, wenn man Presets, Samples, Loops aus fremder Feder verwendet. Trotzdem ist es ja gerechtfertigt darauf hinzuweisen, dass Synthesizer nicht nur Preset-Schleudern sind, sondern man durchaus bei Bedarf auch mal selbst Hand anlegen darf, zumal auch das einige Vorteile bieten kann. Man muss ja nicht gleich ein Profi am Modularsystem werden.
 
Zitat posting1 .

"Also was lernen wir daraus? Wenn ein Preset geil ist, dann benutzen wir das und haben Spaß (und Welterfolg). :LOL:"



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Man nimmt ein LEERES Projekt oder eines als Template ,welches man Selbst erstellt hat, wenn man es kann .

Man nimmt LEERE Instrumente , Leere Synths , LEERE Sampler, LEER LEER LEER und dann stellt man es ein , wie man es möchte .



Fertige patches funktionieren nur zu den Track , für den sie gemacht waren . Sie verraten nur die Vorgehensweise und man muß bei komplizierten patches den Sinn dahinter ergründen , bevor man sie überhaupt sinnvoll nutzen kann . Fertige Dinge sind daher kein Erfolgversprechendes Mittel, keine Voreinstellung ist für irgendeinen anderen Track geeignet .

Schon mal überlegt , wie geil ein OSC nur so klingt, ohne Fx , ohne Manipulation . Und wie das jetzt manipuliert wird , das Signal , das muß man doch induvidiuell für Jedes Projekt machen . Klar gibt es Rutinen dabei , die jeder Musiker sich angeeignet hat , aber sie nutzen einen Nix , weil man es doch auf SEINEN Track hindrehen muß , damit es autenthisch wird . Also ist es nur SINNVOLL seine EIGENEN Samples zu machen , seine Eigene Musikbibliothek aufzubauen. Weil die Patches von Dir auf das zugeschnitten sind , was DU erreichen möchtest .
Und wenn Du soweit Bist , bereit bist Deine Bibliothek aufzubauen , um dann von Startweg/Punkt nach 5min Amtlich was zu haben, dann verstehste den Aufwand für die bibliothek . Es ist nämlich wichtig , täglich mit Fx oder synths rumzudaddeln und Dinge auszuprobieren , so wie Früher , um dann bemerkenswerte Dinge in Presets abzuspeichern , für kommende Tracks oder Gelegenheiten .

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EDIT

Wie oft dachtest Du schon , geiler Klang auf dem Synth ? Dabei lautet die Frage , wie oft hast Du dran gedacht , wenn ein geiler Sound entstand , die FX OFF zu stellen und die NOTE A3 zu recorden . 32bit float . GENUG material um es später in einen Sampler zu laden ! Die ganzen Fx kannste ja induviduell jeden Track anpassen, indem Du ne Fx Kette an den Sampler klinkst.
So macht man sich Soundbibliotheken . Einmal samples und einmal FX KETTEN . Falls DU wiederkehrende muster als midi brauchst , ist das ebenso Simple .

Wenn einen was gefällt an Fremden presets , dann schaut man sich die FX Kette an und kopiert Teile davon in eigene Presets . Musik machen ist nicht bloß spaß , sondern auch Recherche , wie man was wie macht . durch die Recherche erlent man dann neue Fähigkeiten etc - bis man eines tages Vollkommen ist oder versagt hat ,

Wofür also presets oder patches , wenn man es Selber am synth drehen kann - dafür sind synths ja da, um dran zu drehen und es zu automatisieren . Wenn man was "gelungenes" gefunbden hat , abspeichern , und GLücklich eine Pause machen , wieder etwas GESCHAFFT ;
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Einstellung ist mir ehrlich gesagt zu amtlich, zu einseitig, zu extrem. Da fehlen praktisch nur noch die Paragraphen.
Könnte auch die Brandrede eines Veganers über den Fleischverzehr anderer sein.
 
Die Einstellung ist mir ehrlich gesagt zu amtlich, zu einseitig, zu extrem. Da fehlen praktisch nur noch die Paragraphen.
Könnte auch die Brandrede eines Veganers über den Fleischverzehr anderer sein.
Zudem eine z.B. TB 303 letztendlich auch ein einziges Preset ist...
Oder auch Drumcomputer
 

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