Ab jetzt benutze ich Presets ohne jede Scham

Ich finde, dass es immer "ewig" dauert, bis man Presets gefunden hat, die halbwegs zum Song passen. Da geht man bestimmt manchmal hunderte Sounds durch, auf der Suche nach z.B. "dem Bass Sound". Und nach der ganzen Suchaktion hat man seinen Arbeitsfluss unterbrochen und keinen Bock mehr, surft lieber im Internet o.ä.
Daher ist es natürlich ein erheblicher Vorteil, wenn man selber in der Lage ist, mit wenig Aufwand seine eigenen Sounds zu kreieren
Gerade solche Sounds, wie Leads oder Bass, sind doch mit einem Synthie sehr schnell selbst gemacht.

Ist glaube ich so ein Ego-Ding, eine Suche nach ein wenig Individualität im großen Einheitsbrei. Keine Ahnung wieso jemand unbedingt wie Künstler XXX klingen will, anstatt nach sich selbst.
naja, wenn man die Musik von XXX sehr mag, möchte mancher schon wie sein Vorbild klingen.
 
naja, wenn man die Musik von XXX sehr mag, möchte mancher schon wie sein Vorbild klingen.
Ich hab da z.B. an "Faithless-Insomnia" mit seinem Pizzicato Sound gedacht, den Sound fand ich damals schon recht cool, aber trotzdem würde ich diesen nun nicht genauso in meinen Songs verwenden wollen, eben weil man dann schnell auch nach billigem Abklatsch klingen könnte. Oder nimm das Shakuhachi Sample aus E-MU Emulator II, entweder man verpackt das wirklich gut, oder man läuft Gefahr ins Kitschige abzudriften. Für Coverband hingegen kann Individualität schon unwichtiger sein.
 
Spricht an sich nichts dagegen Presets zu benutzen. Es fühlt sich nur (für mich selbst) falsch an weil man etwas selbst erschaffen will. Von der individuellen Verkabelung des Homestudio oder Mikrofone Auswahl bis hin zur Sounderstellung. Ich mache das eher für mich und nicht damit andere es zu schätzen wissen. Die Zuhörer wissen sowieso nicht, was ein Preset ist.
Ausnahmen sind natürlich Instrumente, die mit Samples funktionieren zum Beispiel Nexus, UVI oder Groove Agent. Aber auch da kann man sehr kreativ sein. Man hat im Sampler/ Synthesizer immer Möglichkeiten in den Original-Sound einzugreifen ggf. mit Effekten.
Aber wenn ich schon ungefähr weiß, wie man ein Pad im Retrologue erstellt, warum dann ein fremdes nutzen?
 
@Kwaku
ich als XL-Preset-User erwarte doch gar nicht das Umgekehrte, also daß du nicht schrauben darfst! :drink:
aber besagter User (und von ihm gibt´s ja zig auf der Welt) warf einem ja vor, daß Preset-Nutzung schon kein "Musikmachen" mehr sei.
Wenn für dich sogar Verkabelung usw. zählt, daß das was anchher fertige Musik ist, okay - spart mir leider den Vergleich zum Maler, der ja auch nicht sein Papier selbst herstellt. Nimmst du denn nur auf Tonband/Tape/DAT auf? oder erlaubst du dir da zumindest eine DAW o.ä. als Hilfsmittel? ernstgemeinte Frage und nein, kein lustigmachen!
 
Pizzicato Sound gedacht, den Sound fand ich damals schon recht cool, aber trotzdem würde ich diesen nun nicht genauso in meinen Songs verwenden wollen, eben weil man dann schnell auch nach billigem Abklatsch klingen könnte.
die "Industrie" hat damals aber genau das von ihren Künstlern erwartet, daß sie Tracks mit "Pizzi" liefern sollten (ich sag nur Red5 & Co.)
fand´s anfangs noch ganz nice, aber als es dann Compilations gab, die nur voll damit waren, hing´s mir ratzfatz zum Hals raus, das Original lieb ich aber bis heute :music:
 
wie weit will man zurückgehen mit dieser Logik, nur Künstler zu sein, wenn man den Sound "selbst" "gebaut" hat? Wenn ich ein Klavier als Beispiel nehme: Das habe ich z.b. nicht gebaut - und werde es auch nie.

Es gibt aber schon ein Spektrum an "Wie sehr wird der Preset-Sound in einen eigenen - neuen - Gesamtkontext eingebaut?"
Da gibt es auf jeden Fall ein Spektrum, das stimmt. Es ergibt sich aus dem Möglichkeiten eines Synthesizers, Sounds selbst erstellen zu können während es bei einem akustischen Instrument nur sehr begrenzt möglich ist zum Beispiel indem man eine Decke in die Gitarre stopft oder sie ein Jahr lang mit einem Pilz befallen lässt.
Aber eigentlich hast du Recht, der Zuhörer verlangt nicht dass man seine Instrumente selbst baut, Analog Synthesizer selbst lötet oder Software Synth selbst programmiert.
 
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Es fühlt sich nur (für mich selbst) falsch an weil man etwas selbst erschaffen will.
Ich erschaffe doch dafür einen komplett neuen Song.
Ich baue mir ein Auto auch nicht selbst, sondern nimm eines, was es gibt.

Aber wenn ich schon ungefähr weiß, wie man ein Pad im Retrologue erstellt, warum dann ein fremdes nutzen?
Weil es vielleicht besser klingt?
 
ich such den Ironie-Smiley :oops:
fängt doch mit SAARAA-Preset an und geht mit zig weiter... 🤔
Haha...genau das hab ich glaub ich in nem Contest verwendet. :smil451c7211b9e19:
Ist aber nicht das gleiche, das auch die Münchener Freiheit in ihren Songs genutzt hat, oder? Das brauch ich nämlich auch noch. ;)
 
aber besagter User (und von ihm gibt´s ja zig auf der Welt) warf einem ja vor, daß Preset-Nutzung schon kein "Musikmachen" mehr sei.
Ich bin aber nicht dieser besagte user, mir dem du dein Disput ausgetragen hast. Ich kann dir aber gerne meine Einstellung (Preset) dazu mitteilen: Sicher ist es echtes musizieren, wenn man Presets benutzt. Nicht jeder ist ein Sounddesiger oder gar Toningenieur. Das komponieren und arrangieren ist auch eine Form des Musizieren. Selbst wenn man fremde Songs spielt, ist es meiner Ansicht nach ernsthaftes Musizieren.
Albern wird es für mich erst, wenn jemand ausschließlich vorgefertigte Loops aneinander reiht. Das ist meine Grenze.
Wenn für dich sogar Verkabelung usw. zählt, daß das was anchher fertige Musik ist, okay - spart mir leider den Vergleich zum Maler, der ja auch nicht sein Papier selbst herstellt. Nimmst du denn nur auf Tonband/Tape/DAT auf? oder erlaubst du dir da zumindest eine DAW o.ä. als Hilfsmittel? ernstgemeinte Frage und nein, kein lustigmachen!
Wie gesagt, eigene Sounds erstellen oder das Homestudio individuell gestalten/ verkabeln mache ich für mein eigenes gutes Gefühl. Es ist nicht mein Maßstab, für "Realness" gegenüber anderen. Es fühlt sich nur geiler an, die eigene Musik im Auto zu hören und zu wissen: "den Bass habe ich selbst gemacht, geil. Und er hört sich gut an." Ich sage nicht, dass jemand kein echter Musiker ist wenn er vorgefertigte Patches nutzt. Es geht nur um die eigenen Ansprüche und nicht um Ansprüche an andere.
Ich benutze eine DAW Cubase 12 pro
 
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Ich erschaffe doch dafür einen komplett neuen Song.
Aber dagegen habe ich doch nichts.
Ich baue mir ein Auto auch nicht selbst, sondern nimm eines, was es gibt.
Wenn ich selbst Autos bauen könnte und die Mittel dazu hätte, würde ich es wahrscheinlich tun.
Weil es vielleicht besser klingt?
Das ist ein Argument. Deswegen benutze ich auch fremde drum one Shot Samples. Ich kriege sie selbst nicht so hin. Aber meine eigenen Pads sind so, wie ich sie gern hätte.
 
ich such den Ironie-Smiley :oops:
fängt doch mit SAARAA-Preset an und geht mit zig weiter... 🤔
Als langjähriger CIII User kann ich dir sagen, das hier 99% der Sounds selber gesamplet wurden und das haben die meisten anderen Kollegen auch so gemacht. Die Presets waren doch schon so ausgenudelt, wer wollte das denn noch in seiner Musik?
 
Oh Mann...ihr habt mir grad echt mega Lust gemacht, mal wieder mit dem Fairlight und Sararr zu spielen. Dazu das herrliche Klackern der virtuellen Tastatur...Ist ja immerhin auch Preset No 1. Da kommt man nicht dran vorbei. :smil451c7211b9e19:
 
die "Industrie" hat damals aber genau das von ihren Künstlern erwartet, daß sie Tracks mit "Pizzi" liefern sollten (ich sag nur Red5 & Co.)
fand´s anfangs noch ganz nice, aber als es dann Compilations gab, die nur voll damit waren, hing´s mir ratzfatz zum Hals raus, das Original lieb ich aber bis heute :music:
Und das befürchte ich eben auch, also wenn jeder Zweite heute den gleichen Leadsound nutzt, nur weil damit ein Einzelner Erfolg hatte. Solche Song-tragenden Elemente "zu klauen", würde ich eher vermeiden, finde ich tatsächlich auch etwas unkreativ.
Das spricht nun keinesfalls gegen Presets allgemein, nur gegen jene, wo man sofort weiß, dass es eben nur ein Preset aus Synth abc ist.
Allgemein gibts ja zig Trilliarden Presets, da sind sicher einige unverbrauchte dabei ;)

Letztendlich habe ich heutzutage den Eindruck, dass man da in den 80ern kreativer war, während sich vieles heute tatsächlich sehr ähnlich (und für mich langweilig) anhört.
 
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früher wurde es schneller langweilig, weil es nur ein paar geräte gab und jeder deren sounds kannte.
heute gibt es so viele echte und virtuelle instrumente mehr, dass man eigentlich kaum noch presets wiedererkennt.

die heutige generation kennt auch gar nicht mehr soviele sounds von früher, weshalb die retro-sounds ja gerade auch wieder so aktuell werden.
wer heute einen song im retro-stil macht, legt oft auch besonderen wert darauf, dass man sounds von den alten hits wiederfindet.
 
Wieso sollte man keine Presets nutzen? Wozu sollen die denn da sein?
Zur Inspiration.

Ich bin der Synthese nicht mächtig, möchte aber Synthesizer in meiner Musik benutzen. Daher benutze ich sehr gerne Presets. Ggf. verändere ich sie etwas, zumindest die groben Parameter, die ich dann doch noch verstehe wie ADSR, Filter-Cutoff.
Hat Avici nicht auch hauptsächlich Presets verwendet? Sein Fokus lag vermutlich auf dem Songwriting und dem Arrangement, statt des super-duper-neuen-originellen Sound.
 
Ich finde, dass es immer "ewig" dauert, bis man Presets gefunden hat, die halbwegs zum Song passen. Da geht man bestimmt manchmal hunderte Sounds durch, auf der Suche nach z.B. "dem Bass Sound". Und nach der ganzen Suchaktion hat man seinen Arbeitsfluss unterbrochen und keinen Bock mehr, surft lieber im Internet o.ä.
Der Fluch (und gleichzeitig Segen) der zu großen Sound- und Presetbibliothek. Hier kann sowas wie eine Kategorisierung oder Favoritenmanagement helfen. Viele Synth-VSTs haben sowas ja eingebaut.
 
so isses. Am Ende spielt das keine Rolle.
Sehe ich auch so. Ich habe da noch nie eine Scham gehabt, wenn ich Presets verwende. Und wenn kann man immer noch darauf aufbauend einzelne Änderungen vornehmen. Die Welt hat ganz andere Probleme.
 

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