1 12er Box fürs Studio?

Hi,

ich selber habe schon einige Gitarrenboxen gebaut, und auch ein wenig Erfahrung gesammelt.

Meine 4x12 (schräge) gefällt mir da am besten, da ich dort auch ein klein wenig mehr Luft zugegeben habe. Wie schon gesagt, je mehr Volumen, um so "bassiger" klingt die Box. Meine 2x12 klingt aber am ausgewogensten, also schießt sich nicht auf eine bestimmte Musikrichtung ein.

An Holz habe ich MDF genommen, habe mal für einen Kolegen eine aus Multiplex gebaut, Unterschiede sind da, aber kann hier nicht von besser oder schlechter reden. Denke im Hifi-Boxen-Bereich sieht das schon wieder anders aus, da hat das Multiplex wohl seine Vorteile.

Bei den speakern würd ich auch mal die Eminence-Palette anschauen, die machen echt klasse Teile, und für jeden Geschmack ist was dabei. Habe zu anfang den Fehler gemacht, und mir 150W Legend 112 4x eingebaut, mein 150W Amp konnte sich da zwar austoben, doch als ich die Speaker durch 50W getauscht habe, kalag die Box auch bei leiseren Tönen schön rund.

Meine Nächste Box (wenn ich mich da mal wieder zu entschließe, und Kohle über hab) wird ne 2x12 leicht angeschrägt, mit Mischbestückung, und zum Teil abschraubbarer Rückwand. Gerade für Recordinzwecke finde ich eine Mischbestückung vom großen Vorteil. Und für leichte Dämmung im inneren würde ich auch sorgen, denn meine 4x12 hatte vorher ohne dämmung bei bestimmten Tönen nervig "resoniert" ;)

Grüße, Pete
 
hättest du zu deiner 2x12 Box irgendwelche Maße oder Zeichnungen, das wäre toll, da ich mir evtl. auch eine bauen möchte. Welche Dicke hast du an Holz benutzt, 18mm?

Gruß Andy
 
High,

Ziemlich universell,ist wirklich ne Mischbestückung,bei mir inner 2 mal 12"er

1 Celestion Vintage 30 16 ohm
1 Celestion Century 16 ohm

Die Speaker machen in etwa den gleichen Schalldruck,während der Vintage 30 ganz schön
mumpfig klingt ist der Century aggressiv,offen & forciert.

Damit deckt man schon ein reichliches Spektrum ab,bei sehr stark verzerrten Sounds punktet
der Vintage 30,wenn´s chruncig bis klar wird,der Century.

Rückwand abschraubbar gibt noch weitere Möglichkeiten.
In Nuancen bringt auch noch eine Interne Dämmung der Box Unterschiede..

Ich hab so verdrahtet,daß entwerder die Speaker einzeln ( je 16 ohm ) oder beide
parallel ( 8 ohm ) betrieben werden können.

Ich persönlich stehe auf sehr massive Bauweise,meine Box hat ne massive Rückwand
( 22mm Multiplex statt 12mm Presswurst ) und eine aufgedoppelte Frontplatte,auf die auch
eine Schicht Linoleum geklebt wurde.Der Klang wird dadurch.." fester "...,weil das Gehäuse
weniger Schall abstrahlt.

Greetz RALVIEH
 
Die Maße habe ich grade nicht zur Hand, da alles im Proberaum rumsteht. Ich bin damals in ein Musikgeschäft meines Vertrauens gegangen, und hab alles abgemessen, und mir davon ein genaues Bild zu machen.

Das MDF hat überall 19mm, wobei meine nächte 2x12 wohl einen Rahmen aus 25mm MDF bekommt, etwas mehr Masse, und ich finde es auch optisch schöner ;)
Um Schwingungen zu mindern kann man auch die Vorderplatte mit der Rückplatte verbinden, habe das selber noch nicht gemacht, wird aber mal getestet.

Grüße, Pete
 
Hi, das hier sind meine Maße der 2x12er die ich gebaut habe:

Maße:
BxHxT - 76,6 x 45,5 x 36,2 cm

Material:
Birken-Multiplex (18mm)


Fotos vom Bau und Hörbeispiele, siehe Link in Signatur.


Gruß HvO :)
 
#21
Denke im Hifi-Boxen-Bereich sieht das schon wieder anders aus, da hat das Multiplex wohl seine Vorteile.

Ich glaub, das ist gerade umgekehrt.
Im HiFi-Bereich ist MDF die wahl der Stunde, weils tot ist und schwer und billig.
Multiplex findet man dafür bevorzugt in Kisten, die roadtauglich sein müssen, weil es an sich wesentlich stabiler ist, zu stabileren Kisten verarbeitet werden kann und dann doch nicht so schwer ist wie MDF.
Schliesslich ist das Transportgewicht genauso ein Kostenfaktor wie die geringere Reparaturanfälligkeit bei grober Behandlung.
 
interessanter Ansatz @tubeless

würde mich nun natürlich auch interessieren, wie sich Multiplex zu MDF verhällt, in beiden Bereichen (Hifi und Gitarrenbox).

Habe bisher immer nur gelesen, das "richtige" Hifi-Boxen niemals aus MDF sind.
 
das "richtige" Hifi-Boxen niemals aus MDF sind.
Stimmt.
Richtige Boxen sind aus Marmor, glasfaserverstärktem Beton oder Sicherheitsglas....... :D

Also gut - das sind halt so Gescichten. Und wie immer bei Sachen, ei denen sachliche Argumente allzu dröge und damit uninteressant daherkommen und auch nicht zum Angeben taugen, wird ne Menge Voodoo dazugemischt, und es entstehen dann die Märchen und Legenden, von denen die HiFi-, aber auch die Homerecorderwelt so reich ist.

Tatsächlich ist es so, dass schwere Materialien, Beton oder Marmor, schwer anzuregen sind. Sie schwingen nicht so leicht mit.
Boxengehäuse sollen, im Gegensatz zu einem Gitarrenkorpus NICHT mitschwingen. Sie sollen das nicht tun, weil sie das in ihren ganz eigenen Frequenzen tun, die aber seltenst in der reproduzierten Musik so oder ähnlich vorhanden sind - das gibt also Klangverfälschungen.

Nun muss man auch andere Dinge betrachten. Zb die Transportierbarkeit. Eine Box aus Sperrholz (Multiplex) kann auch mal vom Lastwagen fallen oder von der Bühne. Das Material selber ist auf Grund des Aufbaus der Platten so stabil, dass es das aushält. Dagegen habe ich schon ne 4x12er Gitarrenbox gesehen, die von nem Stuhl direkt auf die Fresse gefallen ist. Die Frontwand war aus Spanplatte, die vier 12"-Chassis lagen dann davor, weil der Schlag und das Gewicht die Muttern aus der Platte gerissen hatte.

Das bedeutet, dass man nicht nur klangliche Argumente gelten lassen kann, es kommt immer auf den Einsatz an.

MDF wird gerne in der Boxenfabrikation benutzt bei HiFi-Boxen. Das Material ist dicht, schwer, billig. Und es ist leicht zu bearbeiten aus Sicht dessen, der das Zeugs verarbeiten muss. Das ist im Allgemeinen der Besitzer der computergesteuerten Fräsroboters, der aus ellenlangen Platten, die mit Folie beschichtet sind, nach Plan fertige Boxengehäuse fräst, die man am Ende im Grunde nur noch zusammenklappen muss.

Fragen der Stabilität, ob man vier davon mit nem Gabelstapler auf einmal hochnehmen kann, ob man in die Seiten Flugösen einbauen kann, die noch drei anderr Kisten der gleichen Art mittragen und so weiter werden bei HiFi-Boxen normalerweise nicht gestellt.

Damit dürfte Deine Frage nicht wirklich beantwortet sein.
Für den Klang sind steife Wände gut - MDF, Spanplatte Marmor, nötigenfalls mit Versteifungen im Innern.
Für die Stabilität ist Multiplex die bessere und teurere Wahl - besonders dann, wenn man sich dazu versteigt, Buchen.Multiplex zu verarbeiten.

Generell aber ist es so: egal welches Material man nimmt - die Wände dürfen nicht schwingen. Das kann dazu führen, dass man bei Auswahl von zu dünnem Material diverse Versteifungsmassnahmen ergreifen muss.
Man kann dann also eine leichte, stabile Box auf Birken-Multiplex bauen, muss diese aber innen entsprechend mit Lattenkreuzen, oder Querverspannungen davon abhalten, den passiven Basslautsprecher zu spielen.

Die Box soll nicht klingen, die Chassis sollen es. Die Box ist nicht dazu da, einen Klangkörper abzugeben, sie ist dazu da, akustischen Kurzschluss zu vermeiden und Überschwingen des Basslautsprechers zu verhindern, soll aber selber keinen Krach machen.
 
High,

Kann Tubeless nur zustimmen,außer,daß es stabiler ist,ist Multiplex auch noch deutlich
leichter als die Faserwerkstoffe.

Interessant könnte noch OSB ( Grobspanplatte ) sein,das wird soweit ich weiß von AMPEG verarbeitet.

Etwas OT,hat sich aber bewährt....

Bei meinen Studiomonitoren,wo Gewicht ja gar keine Rolle spielt,ist jede Fläche aus einem
Komposit,genutzt habe ich da Multiplex , Massivhölzer,Faserplatten,Aluriffelblech,das ganze mit
einem inneren Massivholzrahmen Bitumen und einer Versteifungsmatrix.
Die Rückwand ist mit Gewindemuffen in einen Holzrahmen geschraubt und wird
mittles Imbusschrauben mit der Frontplatte verspannt.


Greetz RALVIEH
 

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