E-Drums fürs Studio

[Illusion]

Hallo zusammen!


Ich bin auf der Suche nach einem E-Drum Set.

Zum Einen möchte ich damit im Studio arbeiten, und zum Anderen selbst auch ab und an zum persönlichen Vergnügen darauf rumballern (letzteres ist aber erstmal nebensächlich).


Da ich jedoch kein Schlagzeuger bin, kann ich selbst überhaupt nicht einschätzen, worauf ich da in Sachen Spielgefühl und Natürlichkeit achten muss, bzw. wieviele der unteren Preisklassen ich überspringen sollte.

Budget: etwa 1500,- oder auch etwas mehr, wenn es sich lohnt. (ab 1800,- fängt's an weh zu tun )


Beim großen T ist mir dieses Angebot ins Auge gesprungen:
https://www.thomann.de/de/millenium_transformer_2box_mesh_bundle.htm


Dabei lockt mich erstmal der Gedanke, das Teil auch als akustisches Set nutzen zu können, wenn E-Drum mal nicht angebracht sind.
Mir schleicht sich jedoch die Frage ein, ob man sich da nicht eine halbfertige Kompromisslösung ins haus holt. Was sagt ihr dazu?


Ferner haben mich diverse Demos der moduleigenen sounds auf youtube und co. nicht so richtig vom Hocker gehauen, weshalb ich gerne weiterhin mit VSTi's arbeiten möchte.
Soundtechnisch bin ich mit meinem library-Bestand sehr zufrieden.

Mir geht es daher eigentlich "nur" um die midi-Aufnahme.
Lässt sich da was sparen indem man hochwertigere drum-hardware kauft, und beim Modul Abstriche macht?
Sind solche Klamotten eigentlich beliebig kombinierbar?
Lieber ein bundle kaufen (wie z.B. das von Milennium oben) oder Einzelkomponenten?


Weitergehend würde ich gerne, je nach Bedarf, das E-Drum-Blech abhängen, echte Becken mikrofonieren und die Trommeln über Midi aufnehmen.
Wie ist das denn da mit den Übersprechungen der Mesh-Heads usw? Wie laut sind solche Teile?
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Editing von solchen "Hybrid-Sets"?



Ich danke euch für eure Antworten!


Gruß
Illusion

 

[Instrumentenfreak]

Ich habe mir vor Kurzem ein Roland td4 gegönnt. Gebraucht für 600,-€
Wenn du eh nur Midi einspielst, muss das Drum-Modul nicht hochwertig sein. Es sollte gewährleistet sein, dass dir Trigger gleichmäßig ansprechen und nicht doppelt triggern.

Wenns neu sein soll, würde ich sagen ein roland td11 reicht aus ... das hat schon nette Grundsounds und die Pads sind gut.

2box ist natürlich sehr hochwertig und hat super Sounds und Samplemöglichkeiten, aber ist auch teuer.

 

[stefangeidel]

Also wenn es dir um ein natürliches Spielgefühl geht, sind die Gummimatten schonmal nix...
Meshheads sollten es da allermindestens sein.

Ob du dann auch Kessel in Originalgröße brauchst, muss jeder selbst entscheiden.

Zum Thema Sounds: Die moduleigenen Sounds kannst du ALLE in die Tonne kloppen.
Nichtmal das Flaggschiff TD-30 klingt annähernd wie ein echtes Drumkit.
Lass dir da bloß nichts aufschwätzen!
Ein Billigst-Triggermodul ist jedoch auch nicht der richtige Weg, denn wenn du keine Einstellmöglichkeiten für die Trigger hast, hast du ggf keinerlei Möglichkeit, die Trigger auf dein Spielverhalten anzupassen. Insbesondere fehlender Übersprechungsschutz kann da fatale Auswirkungen haben.

Wenn du zu jeder Zeit Krach in der Bude machen kannst, kauf dir ein Akustik-Set und statte es mit Triggern aus.

 

[pitsieben]

Ich habe mich bei ähnlichem Budget für das Yamaha 540 K entschieden.
Mir gefällt das Spielgefühl der Silikonpads deutlich besser, als dieser Sockenstoff von Roland. Aber das ist - wie so Vieles - Geschmacksache.
Die Module tun sich in dem Preisbereich nichts.

 

[oliveramberg]

Zum Thema Sound hier als Inspiration. Ist auch ein Roland Kit welches die SSD ansteuert.

-BbEHA#t=126

 

[tylerhb]

Wie schon erwähnt, würde ich dringend zu Mesh Pads raten. Am ehesten wirst du wahrscheinlich mit gebrauchten Roland Pads glücklich.

Beim Drum Modul kann man sparen. Im Vergleich zu den rechnerbasierten Lösungen klingen selbst die Top Module einfach nur schlecht.

Das einzige Modul, was halbwegs State of the Art ist, ist das Modul vom 2Box Drummit Five. Hier kann man eigene Multisamples reinladen. Viele Nutzer konviertieren hier die grossen Toontrack Bibliotheken, um diese live zu nutzen.

 

[DerGipfel]

Dabei lockt mich erstmal der Gedanke, das Teil auch als akustisches Set nutzen zu können, wenn E-Drum mal nicht angebracht sind.

Ichsachmaso: die eingebauten elektronisch erzeugten Sounds sind schon mäßig, was die akustischen angeht, würde ich noch weniger erwarten.

weshalb ich gerne weiterhin mit VSTi's arbeiten möchte.

Würe ich auch tun.

Lässt sich da was sparen indem man hochwertigere drum-hardware kauft, und beim Modul Abstriche macht?

Leider nein. Das Zusammenspiel zwischen Triggern und Modul bietet deinen VSTI Grundlage. Und ein Modul wie das Millenium ist in puncto Sensibilität und Dynamik einfach schlecht.

Sind solche Klamotten eigentlich beliebig kombinierbar?

Leider nein. Mal klappt's, mal nicht. Ich habe ein Alesis DM10, an dem ein Roland Snare-Pad zum Glück problemlos funktioniert, eine Alternative für die unsägliche HiHat finde ich leider nicht.

Lieber ein bundle kaufen (wie z.B. das von Milennium oben) oder Einzelkomponenten?

Mit einem Bundle spart du in der Regel Geld. Wenn's darum geht, könnte auch ein Selbst-Umbau von Gummi- auf Meshhead-Pads nutzen.

Wie ist das denn da mit den Übersprechungen der Mesh-Heads usw? Wie laut sind solche Teile?
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Editing von solchen "Hybrid-Sets"?

Crash-Becken ersetzen zu wollen, halte ich für unnötig. Natürlich ist das Spielgefühl anders, aber du haust halt mal drauf und das war's. Ride-Becken - geht so. Da ist die Glocke schonmal schwieriger zu treffen, als bei einem akustischen Becken, und auch an das geänderte Rebound-Gefühl muss man sich gewöhnen, aber das geht. Die HiHat ist häufig das am häufigsten gespielte Teil im Kit, und da tauchen bei den elektronischen Kits die größten Probleme auf. Die hab' ich das eine Zeitlang gegen eine akustische getauscht, bin aber wieder davon abgekommen. Du ersetzt halt das Verschieben der Triggerpunkte auf Zwischenpositionen (die meine HiHat nicht bietet) durch Nacharbeiten an einem einheitlichen, kompakten Klangbild. Schwierigkeiten bei nicht optimierter Akustik sind nach meiner Erfahrung größer, als Meshhead-Übersprechungen. Ich nutze recht viel vom Overhead-Kanal, und da fehlen dir die akustischen Becken in der Bearbeitung einfach. Und wenn's ans Timing geht, verdoppelst du mindestens den Aufwand bei der Nachjustierung.

An deiner Stelle würde ich das Roland-Kit kaufen, das dir ins Budget passt, das wäre wohl das TD-11. Manch einer kommt mit den Gummipads auf den Toms bei der K-Version klar, ansonsten greifst du zum TD-11 KV. Obwohl Roland eigentlich immer die teuerste Variante im Vergleich bietet, kriegst du aus meiner Sicht hier das beste Preis-/Leistungsverhältnis und die geringste Frustgefahr.

 

[pitsieben]

Also wenn es dir um ein natürliches Spielgefühl geht, sind die Gummimatten schonmal nix...
Meshheads sollten es da allermindestens sein.

Wie schon erwähnt, würde ich dringend zu Mesh Pads raten. Am ehesten wirst du wahrscheinlich mit gebrauchten Roland Pads glücklich.

Das Spielgefühl bei Mesheads - die meine ich mit "Sockenstoff" - ist deutlich weiter von richtigen Fellen entfernt, als es bei Silikonpads der Fall ist. Zumindest wenn man regelmäßig echte Felle quält.
Der Rebound der Meshs ist viel zu heftig und war schon immer Kritikpunkt an den Roland Pads.

Ausprobieren. Da gibt's keine Dogmen.

 

[DerGipfel]

Das Spielgefühl bei Mesheads - die meine ich mit "Sockenstoff" - ist deutlich weiter von richtigen Fellen entfernt, als es bei Silikonpads der Fall ist. Zumindest wenn man regelmäßig echte Felle quält.

Meshheads und Gummipads sind die beiden Pole, zwischen denen akustische Drumheads liegen. Wobei innerhalb eines akustischen Sets jeder Kessel ein unterschiedliches Rebound erzeugt. Schon wegen unterschiedlicher Größe und "Fell"-Spannung.

Ausprobieren. Da gibt's keine Dogmen.

So isses. Ich komme am besten mit Meshhead auf der Snare und Gummi auf den Toms klar.

 

[Illusion]

Hey Leute! Zuerst einmal ein großes Dankeschön für die Super antworten! Thematisch werde ich morgen nochmal etwas schreiben, da ich gerade arbeiten muss, und das mit dem handy eine Qual ist. Nur damit ihr nicht denkt, ich würde das Thema verrecken lassen wollen.

Danke euch!

 

[Illusion]

Sooo Leute!

Ich habe mich nach euren Beiträgen nochmal auf die Suche gemacht und bin bei folgender Zusammenstellung hängen geblieben:


Modul
https://www.thomann.de/de/roland_td11_drum_module.htm

Trommeln und Hardware
http://www.en.karrace.com/electronic_drumset.html

Becken
https://www.thomann.de/de/2box_drumit_cymset_cymbal_set.htm



Alles zusammen ca. 1800 Euro.
Könntet ihr das so genehmigen oder ist da in euren Augen irgendwas Unsinn?

beste Grüße
Illusion

 

[DerGipfel]

Das Modul finde ich schonmal sehr in Ordnung.
Das Kit ist mir komplett neu, insofern kann ich wenig zur Technik sagen. Du musst halt sehen, wie das Kit aussieht, das du für den Minimalpreis kriegst. Möglicherweise bietet der dir das Modul auch günstiger an - die Frage könnte jedenfalls lohnen. Was cool ist, ist die Größe der Pads. Ich hab' zwar keine Angaben dazu gefunden, aber die Bilder auf deren FB-Seite legen nahe, dass die der Größe akustischer Kessel ziemlich nahe kommt. In meinem Fall war es so, dass die Umstellung auf die typischen 10-Zöller Zeit gebraucht hat, weil die Abstände anders sind und die gewohnten Bewegungsabläufe nicht mehr passten. Und es sieht aus, als würde auch die Kickdrum einigermaßen stabil stehen und nicht wandern, was bei vielen Kits Fummelei benötigt.
Zum Beckenset kann ich leider nichts beitragen.

Du solltest jedenfalls sicher stellen, dass alles miteinander funktioniert, bevor's ans Bestellen geht. Besonders der HiHat-Controller könnte heikel sein.

 

[Illusion]

Möglicherweise bietet der dir das Modul auch günstiger an - die Frage könnte jedenfalls lohnen.

Jap! Gute Idee!

Es gibt in deren online-shop ein kit mit TD-11.
(Kit Roland Td11 Karrace GC Vh11 auf -nQJIA&list=UU-zJfjlLqBlyQbAmHWsSnow
Übrigens geiler Typ! Guckt euch den mal an wenn ihr mögt. Hat mich echt beeindruckt!
...und er triggert ebenfalls SSD4, genau wie ich vor habe

Von daher gehe ich davon aus, dass das zumindest mit dem oben aufgeführten Kit und dem TD-11 ohne probleme klappen sollte.
Habe den Videomacher diesbezüglich angeschrieben und er hat mir nur Gutes berichtet.

Ich hänge garnicht so sehr an den 2Box Becken aus meinem vorherigen post.
Die Becken bei diesem Set scheinen vom Roland V-Drum zu stammen.
Sieht für mich jetzt nicht besser oder schlechter aus...also würde ich wohl auch das Roland-Set nehmen. Dann sollte die Kompatibilität auch gewährleistet sein, oder?