Provokativ - was mache ich, wenn ich Samples mischen sollte?

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Ich habe dazu keine Meinung.
Hab gerade nur in eins der Tabatabei Songs reingehört. Geiles Arrangement, nur warum singt die Alte auf Englisch wenn sie es nicht sprechen kann? Sowas verstehe ich nicht. Es klingt einfach scheiße.

Vllt solltest du das Zeug so mischen, daß der Producer beim nächsten Mal erst gar nicht darüber nachdenkt Samples zu nehmen wenn das Orchester klingt wie die Tabatabei singt.
 
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@ideeundklang
ich kann deine reaktion nachvollziehen.
man solle als profi genug erfahrung haben um einzuschätzen dass ein projekt schon in der planungsphase nicht so funktionieren wird wie sich das der "investor" vorgestellt hat.
muss dabei gleich an meinen kumpel denken, der sich als architekt auf ökologische bau mit strohelementen spezialisiert hat.
das projekt angenommen, die diskrepanz zwischen wünschen und budget erläutert, dann laut neuem plan das projekt durchgeführt, alles im rahmen des budgets, aber dann kamen die bauherren mit massiven änderungen vor, weil das ausgeführte dann doch nicht so war wie sie sich das vorgestellt haben - obwohl sie von anfang an alle schritte der planung und ausführung genehmigt und bezahlt haben.
fazit der geschichte - rechtsanwalte, prozess, architektenkammer, zorn und stress auf beiden seiten.
die rufschädigung meines kumpels ist natürlich hängen geblieben, obwohl er das prozess gewonnen hat.
man kann sich als profi auch "den tripper in haus holen", indem man alle mögliche aufträge annimmt, obwohl einem die erfahrung sagt dass die vorgelegte planung nicht so funktionieren wird, wie sich das der auftraggeber vorgestellt hat.
 
man kann sich als profi auch "den tripper in haus holen", indem man alle mögliche aufträge annimmt, obwohl einem die erfahrung sagt dass die vorgelegte planung nicht so funktionieren wird, wie sich das der auftraggeber vorgestellt hat.
Das ist grundsätzlich für alle selbstständig arbeitenden Personen so richtig und wichtig. Ich musste über die Jahre auch erst lernen, dass nicht jeder Kunde der richtige Kunde für mich ist und es ist gut, wenn man den Schneid und die wirtschaftliche Sicherheit hat, um solche Aufträge dann gleich abzulehnen.

Wie das hier beim TE ist, kann und will ich gar nicht beurteilen. Sollte die Aussage sein, dass man bei orchestralen Samples immer und ganz dogmatisch den Auftrag ablehnt, sehe ich das als Außenstehender zumindest erstmal kritisch. Wenn es aber um einen Einzelfall geht, wo das Arrangement sehr auf natürliche Sounds ausgelegt ist, es auf eine sanfte, gefühlvolle Spielweise ankommt, dafür aber schlechte Samples schlecht (undynamisch) programmiert wurden, dann wäre ich natürlich voll auf der Seite des TE.

Wie auch immer. Clickbaiting hat hier mal wieder gut funktioniert ;-)
 
Also, ich habe schon lange nicht mehr einen so interessanten Thread gelesen, bei dem man soviel Einblicke in die Arbeit eines scheinbar äusserst talentierten und erfolgreichen Tontechnikers erhält und sogar daran teilnehmen darf. Herzlichen Dank an alle Beteiligten 🙏
Dass dabei auch Neid aufkommen kann, kann ich gut verstehen.
alter, du warst zu schnell.. ich hab gewettet, die vorprogrammierte neidansage käme so ab drei stunden plus, und nu dies.
ich mein, dass es dich gibt, is ja klar, aber geht das nich auch bißchen gechillter :cool:
 
@ideeundklang
ich kann deine reaktion nachvollziehen.
man solle als profi genug erfahrung haben um einzuschätzen dass ein projekt schon in der planungsphase nicht so funktionieren wird wie sich das der "investor" vorgestellt hat.
Aus deiner Sicht ist das vielleicht nachvollziehbar aus meiner Sicht ist das Urteil: Falscher Mann für diesen Job.

Wenn der Produzent Samples vorgegeben hat dann muss man das als Lohntontechniker akzeptieren und den Produzenten wegen seines "Geschmackes" nicht in Frage stellen. Samples zu verwenden kann eine Geldfrage oder auch eine Frage des Stilmittels sein.
Beides hat der Tontechniker nicht zu hinterfragen. Sein Job ist das Beste daraus zu machen.
Dafür ist er Profi!
In dem Sinne hat also der Produzent den falschen Mann für diesen Job ausgesucht.
Wenn sein Geschmack ihn davon abhält über seinen Schatten zu springen dann sollte er nur noch Mischungen machen wo er selbst der Produzent ist.

Wenn diese Methode um sich greifen würde, würden nicht mehr viele untere bis gehobene Mittelklasse Fremdproduktionen gemischt werden. ;)

Als Profi ist ihm das auf jeden Fall bekannt warum er dafür einen Thread aufmachen muss bleibt ein Rätsel.
 
Ich vermute es geht um Selbstdarstellung. Die Frage nach dem Warum wurde ja jetzt schon mehrfach gestellt und seites OP nicht beantwortet. Wirkt in jedem Fall etwas eigenartig alles hier.
 
Das ist grundsätzlich für alle selbstständig arbeitenden Personen so richtig und wichtig. Ich musste über die Jahre auch erst lernen, dass nicht jeder Kunde der richtige Kunde für mich ist und es ist gut, wenn man den Schneid und die wirtschaftliche Sicherheit hat, um solche Aufträge dann gleich abzulehnen.
Zu meiner Zeit in einer Werbeagentur hab ich einen extrem lukrativen Auftrag ablehnen müssen. Kunde war ein Waffenhersteller.

Aber 10k wegen einem schlechten Song ablehnen, klingt ein bisschen unrealistisch. Wenn jemand bei mir Texte in Auftrag gibt, dann kriegt er den besten Text zum Thema, den ich imstande bin zu schreiben, egal, ob ich z.B. das Thema für meine eigenen Projekte nutzen würde. Ich lehne ab, wenn es rassistisch, sexistisch & Co. wird. Gefällt mir die Website, das Buch oder der Song nicht, für den der Text erscheinen soll, bin ich Casper the friendly ghostwriter und trete ggf. von Tantiemen zurück.

Einen Song nicht mischen, weil er nicht geil ist, ist wohl ein Luxus, den man sich auch erstmal erarbeiten muss.

Das einzige, was ich mir noch vorstellen könnte, wäre, viel zu viele Stunden investieren zu müssen, Stunden, in denen ich effizienter hätte Geld verdienen können. Scheint beim TE nicht der Fall zu sein.

Wie auch immer. Clickbaiting hat hier mal wieder gut funktioniert ;-)
Genau. Darum geht's. :)
 
ich bin seit über dreissig Jahren als Musiker und Kunsthandwerker selbständig, ich kenne einen ganzen haufen Leute, die ziemlich was vergleichbares machen wie ich, und jeder hat seine eigene art seine bude am laufen zu halten.
alle sind wir profis, weil wir davon leben, ganz sicher nicht wegen „professionellem“ verhalten oder auftreten.
bei manchen wundert es mich, dass es überhaupt so funktioniert, unter anderem bei mir selber.
so ein idealbild: wenn man profi ist, muss man so und so machen…bildet sich in der realität selten ab.
und das ist auch echt gut so
 
Hab vor langer Zeit beschlossen, die Vergleicherei zwischen "virtuell" und "real" bleiben zu lassen, und bin seitdem glücklich damit. 😄 Solange man ein virtuelles Instrument als "ahmt etwas Reales nach" wahrnimmt, wird man nie zufrieden damit sein - es gibt immer irgendwas, was anders ist - egal ob besser oder schlechter. So what. 🤷‍♂️ Wenn's passt, super. Wenn nicht, nimmt man halt ein anderes Instrument, egal ob im Computer oder außerhalb. Genau so wie man Gitarren oder Drums austauscht, die nicht passen.

Im Post oben lese ich deswegen auch vor allem raus, dass das Orchester nicht gut genug war. Nicht genug Emotion, oder Detail, oder wer weiß was sonst, wir erfahren nichts Genaues. Hätte genausogut mit einer echten Aufnahme passieren können. Auch die großen Orchester vermurksen Aufnahmen, haben nicht die richtige Zusammenstellung, der Dirigent lahmt oder die Solisten performen suboptimal. Was Joni Mitchell da vorlegt, kann man sicher auch nicht mit jedem Wald-und-Wiesen-Orchester einspielen. Umgekehrt sehe ich aber auch nicht, warum es mit einem virtuellen Orchester nicht klappen sollte. Wenn nicht, vielleicht am ehesten, weil es für die Cluster-artigen unaufgelösten Harmonien keine bequem nutzbaren Artikulationen gibt.

Was mir immer wieder auffällt, ist, dass der Knackpunkt bei virtuellen Instrumenten immer mehr der Mensch wird, der sie programmiert, weniger das Instrument an sich. Wie lange setzt sich ein Arrangeur an den Rechner und programmiert sein Orchester für ein Stück? Einen Monat? Zwei? Das ist in Summe nur ein winziger Bruchteil von dem, was ein reales Orchester für Ausbildung, Arrangement, Üben, Proben und Aufzeichnung zeitmäßig investiert. Im Endeffekt vergleichen wir den Output eines Einzelnen mit dem einer großen Gruppen - liegt glaube ich auf der Hand, wer müheloser mehr Detailreichtum liefern kann, oder? 🤷‍♂️

Schaut man sich an, wie gut wir unsere virtuellen Instrumente beherrschen, im Vergleich zu unseren realen, sind wir bei den meisten - Hand aufs Herz - auch eher auf Amateur-Level unterwegs, oder? Kaum einer, der sich die Anleitung durchliest und alle Möglichkeiten kennt, geschweige denn ausschöpft. Oder übt jemand seine neue virtuelle Gitarre monatelang, bevor er sie zum ersten Mal benutzt? Ist mir jedenfalls extrem aufgefallen, als ich modellierte Instrumente dazu genommen hab und mir vorkam, wie ein blutiger Anfänger, weil man da deutlich mehr arbeiten muss als bei Samples, um den Sound zu formen.

Insgesamt gibt's von mir für den Thread hier ein Schulterzucken. Bin Hobby-Musiker und werde einem Mixing-Profi sicher nicht ins Geschäft reinreden. Genauso wie der sich umgekehrt hoffentlich aus meinem Programmiereralltag raushält. 😉 Kann jedenfalls nachvollziehen, dass @ideeundklang sicht selbst als Marke positioniert und seinen Namen nur dann hergibt, wenn er an das Produkt glaubt. Wer 10k EUR für den Mix ausgibt, hat sicher auch das Geld für eine Orchesteraufnahme - oder spart am falschen Ende.

Die Diskussion real-vs-virtuell ist mir zu retro - die Sache ist für mich längst gegessen. Schaue ich in meinen Bekanntenkreis, so erkennen Normalverbraucher schon seit Jahren keinen Unterschied mehr. Spätestens seitdem Epicore rauf und runter läuft. ("Ach, das ist gar kein echtes Orchester?!") Wer langfristig an virtuell zweifelt, wird sich vermutlich in den nächsten Jahren die Ohren reiben, wenn künstliche Intelligenz anfängt, die ganzen Dynamikparameter auszukosten, die wir aus Faulheit und Zeitmangel ungenutzt links liegen lassen. 😮
 
Ohne jetzt die Feedbacks hier zu lesen:

Wenn es amtlich werden sollte, hätte ich es auch so gemacht und abgelehnt.

Es sei denn, die Streicher sind nur Hintergrundzierde im Mix….

So enorm teuer ist ein Quartett vermutlich nicht. Also hätte man das bestellen können.
 
Wir müssen in der Branche auch zusammen arbeiten.
:right:
Dazu gehört Teamgeist, Kompromissfähigkeit - genauso wie die Akzeptanz von Ergebnissen und daraus folgenden Entscheidungen.
@ideeundklang Deine Entscheidung ist absolut ok. Aber in diesem Forum tummeln sich mehrmehrmehrheitlich Leute, die sich Deine Entscheidung weder leisten könnten noch wollten.
Ich persönlich habe höchsten Respekt vor den Produktionen mancher "Laien" hier im Forum, die Musik erschaffen, die hinsichtlich Kreativität, Leidenschaft und Können ganz oben mitspielt.
Was möchtest Du mit dem ersten Wort des Threadtitels bewirken? Eine gleichberechtigte Diskussion? Widerspruch provozieren oder Bewunderung? Oder einen Maßstab für Professionalität definieren?

Ich freue mich immer, wenn Profis aus allen Bereichen ( Text, Komposition, Arrangement, Mixing & Mastering) hier ihre Erfahrungen teilen, und zwar so, dass Laien dadurch weiterkommen.

Wären Samples wirklich ein Ersatz für das echte Instrument, dann hätten wir an klassischen Konzerten längst auch schon mal ein Sampling Piano gesehen.
Wir haben in unserer Stadt ein erstklassiges Orchester, aber keine "echte" Orgel im Konzertsaal.
Sie spielen trotzdem entsprechende Werke - mit einer (guten) Sampling- Orgel.
echte Musiker mit echten Instrumenten
Wie definierst Du "echte Instrumente"? Ist ein analoger Synth noch echt? Ab wann wird's unecht?
 
Ich freue mich immer, wenn Profis aus allen Bereichen ( Text, Komposition, Arrangement, Mixing & Mastering) hier ihre Erfahrungen teilen, und zwar so, dass Laien dadurch weiterkommen.
Jep, und ich habe auch im Hobby-Bereich schonmal bei einer Produktion gesagt „ne, so mische ich das nicht“ denn ich war davon überzeugt, dass da schlicht „mehr möglich ist und dann auch war“.
Daher denke ich, lohnt sich das Thema schon um zumindest mal drüber nachzudenken und für sich auszuloten. Aber generalisieren ist natürlich Käse, jedes Projekt ist anders und hat seine eigenen Möglichkeiten, Limitierungen oder Spassfaktoren.
 
Dieser Clickbait scheint sich zu lohnen, wenn man damit derartige Aufträge ablehnen kann. :lalala:
 
1. hoffe ich, dass Daniel @ideeundklang ein genügend dickes Fell hat, um die teils doch etwas persönlichen Anwürfe hier wegzustecken. Ich finde das wirklich gut, jemanden wie ihn unter Klarnamen hier im Forum dabei zu haben.
2. beleuchtet dieser thread doch, wie unterschiedlich „wir“ hier aufgestellt sind. Von Hauptsächlich-Analog-Recordern bis zu Midi-Block-Arrangierern. Von Leuten, die ihre Hardware und Software Werkzeuge bis ins kleine kennen, zu anderen, die maximal rudimentäres Verständnis haben, wie das alles so geht und was das alles so macht. Die eine weiss nichts über Musiktheorie, die andere alles.
Jeder einzelne hier hängt da irgendwo zwischen den extremen rum. Und aus dieser jeweils eigenen Erfahrungsperspektive beleuchtet man sich die Welt. Schön, und geht sowieso nicht anders.
Wenn mir klar ist, dass meine Perspektive nur eine von vielen möglichen ist, kann ich locker auch gegenteilige Meinungen coexistieren lassen.
Daniel hat einfach eine Situation beschrieben, seine Art, wie er damit umgegangen ist. Ich hätte das anders gehändelt, aber ich bin auch ein Harmoniesüchtel und viel zu baby um so krass nein zu sagen.
 
2. beleuchtet dieser thread doch, wie unterschiedlich „wir“ hier aufgestellt sind. Von Hauptsächlich-Analog-Recordern bis zu Midi-Block-Arrangierern. Von Leuten, die ihre Hardware und Software Werkzeuge bis ins kleine kennen, zu anderen, die maximal rudimentäres Verständnis haben, wie das alles so geht und was das alles so macht. Die eine weiss nichts über Musiktheorie, die andere alles.
Jeder einzelne hier hängt da irgendwo zwischen den extremen rum. Und aus dieser jeweils eigenen Erfahrungsperspektive beleuchtet man sich die Welt.
Nice try.
 
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