Wie geht ihr mit eurer Bedeutungslosigkeit um?

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Vor vielen Jahren traf ich ich Charlie Watts in London. Niemand hat ein Fass deswegen aufgemacht. Wenn man nicht mit Entourage rumläuft, kann man sich normal bewegen. Ausser man ist ein Teenie-Star.
 
Wenn mein gesamtes Musikschaffen bis zum heutigen Tag bedeutungslos wäre, dann könnte ich gleich in den Sarg hüpfen.
NEIN: ich habe derart viel Spass mit allem was ich musikalisch mache, möchte es gar nicht anders haben.
Und ehrlich, von den großen Stars sind die wenigsten zufrieden mit ihrem Leben und scheitern oft kläglich im "normalen" Leben.
Da möchte ich keine Sekunde tauschen !!!

Vor allem wenn sie so aussagelos daherkommen wie z.B. ein Robbie Williams. Ich erinnere mich an einen Livemitschnitt, der da beim Mediamarkt auf den neuesten HD-Fernsehern rüberflimmerte. Das war so grauenhaft langweilig.

Ich für meinen Teil empfinde mein Schaffen als freischaffender, klassischer Künstler nicht bedeutungslos, komme mir gelegentlich aber wie ein Marsmensch vor. Die ganze Welt beneidet Deutschland und Österreich um das größte musikalische Erbe dieser Menschheit, nur die Deutschen können ihre eigene Musik nicht mehr spielen. Freischaffende, klassische Musiker werden schlichtweg nicht finanziert, die Konzertgagen sind klein, und Konzertlocations leider auch wenig vorhanden, selbst in Berlin. Würde man auf einen Schlag auf alle ausländischen Musiker verzichten müssen, sähe es hierzulande in puncto Klassik sehr düster aus. An den Musikhochschulen beträgt die Asiatenquote mittlerweile 70% plus X. Von daher ist meine Rolle als letzter Mohikaner und Underdog ja sehr gut gewählt :headbang:
 
  • Danke
Reaktionen: Hyp
Das ist ab einem gewissen Punkt eigentlich nicht mehr möglich, oder du ziehst um und igelst dich komplett ein.
Oder man legt sich ein (oder mehrere) Pseudonyme zu, das ist dann auch recht entspannt. Geht natürlich weniger, wenn man aktiv auf der Bühne ist, aber als Produzent u.ä., kein Problem.
 
Oder man legt sich ein (oder mehrere) Pseudonyme zu, das ist dann auch recht entspannt. Geht natürlich weniger, wenn man aktiv auf der Bühne ist, aber als Produzent u.ä., kein Problem.
 
Oder man legt sich ein (oder mehrere) Pseudonyme zu, das ist dann auch recht entspannt. Geht natürlich weniger, wenn man aktiv auf der Bühne ist, aber als Produzent u.ä., kein Problem.
Als ich noch meinem damaligen Job nachging, hab ich das jahrelang praktiziert. Wollte da eine klare Grenze ziehen und das ging auch. Wäre heute bestimmt schwieriger mit Social Media und Handys.
 
Es ist der Horror. Mein Erfahrungsschatz: Mindestens 7 Jahre Tinder in einer 150.000-Seelen-Stadt. Verbrannte Erde überall.
So ein paar Empfehlungen haben doch noch nie geschadet :D
 
Ich wünschte, auf Social Media würden alle so denken. Aber jeder kommt sich fürchterlich wichtig vor.
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Aber das kommt leider högscht selten vor.
 
Nachdem ich vor knapp zwei Jahren ohne jede Vorkenntnis überhaupt erst angefangen habe bissl elektronische Musik zu erzeugen wurde mir schnell klar, dass ich sie wohl nie überwinden werde (Bedeutungslosigkeit).
Obwohl ich inzwischen durchaus ein paar songs fertig habe, sind meine Fertigkeiten und Kenntnisse immer noch so gering, dass man für mögliche Fragen von mir in diesem Forum wahrscheinlich mit Flaschen nach mir schmeißen würde (hab mich seinerzeit einfach mal hier registriert und schaue ab und zu).
Was aber von Beginn an da war und bis heute uneingeschränkt geblieben ist: FUN!
Wenn ich an meinen Stückchen bastle, lasse ich alle anderen Lebensthemen komplett hinter mir.
Das tut mir gut und ich bin sogar manchmal mit meinen Ergebnissen zufrieden (musikalisch, nicht technisch).
Es macht einfach gleichbleibend Bock, Musik zu erzeugen und das wird auch das Wissen über wahrscheinlich ewige Bedeutungslosigkeit nicht ändern.

Immerhin mein erster Beitrag hier ...
 
In 50 Jahren wird alles vergessen sein, Jon Lord, Hendrix, Beatles. In 50 Jahren wird der tolle Body von irgendeiner Tussi Gesprächsstoff sein, noch 50 Jahre weiter was anderes.
Man, nix ist für ewig, selbst der unkopierbare Jeff Beck nicht, alles ist im Fluß. Ein unendliches Gejammer macht sich breit. Hört euch Hannes Wader und Reinhard Mey mit "Gute Nacht Freunde" an.
 
Ich hab erst mit 21 Jahren (1986) angefangen Keyboard zu spielen, später auch Klavier, bin dann 1988 in meine Lieblingsband eingestiegen, die ich schon länger verfolgte, wir haben viele Konzerte gespielt, wollten im Konzert der Großen mitmischen. Da hier im Saarland nix zu holen war, kündigten wir unsere Jobs, unsere Wohnungen und gingen ins Ausland. Wir versprachen und davon mehr, als hier rumzudümpeln. Ging auch eine Zeit lang gut, wir spielten viele Konzerte und verdienten gut, sehr gut, aber irgendwann war auch das vorbei. Zurück in D spielten wir ein Album ein (1995), von dem wir 1000 CD's pressten, die auch alle verkauft wurden, aber es ging nicht weiter. Wir hatten irgendwann mal Hermann Rarebell kennengelernt, den (damaligen) Drummer der Scorpions, der halt auch aus'm Saarland kam, spielten ihm unsere CD vor, und er meinte, da ist was zu machen, mit dem oder dem Song, nur der Text muss geändert werden, der muss kommerzieller werden. Nun, das wollte unser Bandleader nicht, un somit war diese Sache gestorben. Ich bin dann irgendwann aus der Band ausgestiegen, und das hat mir das Leben gerettet. Wir waren schon gut dabei, mit allem, und wäre ich dabei geblieben, wäre ich schon lange nicht mehr hier, sondern hätte mich hinweggesoffen.
 
Was ich ganz interessant finde, die Menschen haben ja im Laufe der Geschichte immer Gegenstände und ganze Gebäude hinterlassen, v.a. aber auch Schriften und seit dem vergangenen Jahrhundert auch Tonträger. V.a. war es eine LP, die man fremden Welten entsandt hat (Voyager Golden Record).

Wenn wir zusehends "voll digital" werden und es einen großen Swipe, z.B. in Form von Sonnenstürmen oder sonstigen elektromagnetischen Ereignissen gibt, dann wird sehr viel von dem, was wir so in den letzten 20 Jahren getrieben haben, einfach weg sein. Für mich eigentlich eine positive Vorstellung, dass Kardashians Insta dann leer ist. Twitter schweigt, FB summt noch leise nach.... schön.

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