Zuviel Schmutz auf Vocal-Mic bei Live-Recording. Welches Mic besser als SM58?

[zwaengo]

stereocilia schrieb:
nimmst du jede Spur (jedes Mic) extra auf oder nur die Summe?

Wenn du ohnedies jede SPur extra aufnimmst oder bereits zu testzwecken aufgenommen hast kannst du es ja mit einem Gate probieren. (im nachhinein) weiters könntest du auch die Stellen bei denen nicht gesungen werden rausschneiden oder die Lautstärke der Spur automatisieren.

Habt ihr probiert eine Wand vor dem Mikro zu stellen? bringt wahrscheinlich nicht viel - aber vielleicht ein bisschen was??

Jede Spur wird einzeln aufgenommen, also nicht die Gesamtsumme.
Ein Gate im Nachhinein zu verwenden ist natürlich eine gute Idee, die ich mal testen könnte. Da muss ich direkt mal schauen, ob mein [g=539]Cubase[/g] Studio 4 entsprechende Plug-Ins hat (hab es erst seit kurzem und bin noch nicht wirklich vertraut damit)...
Das Rausschneiden ist zwar eine Lösung, aber das hatte ich mal kurz getestet und für zu aufwändig befunden... Wenn gar nichts hilft, müsste ich das so machen, aber ich suche natürlich vorher nach Lösungen, bei denen ich Editier-Orgien vermeiden kann...
Ein bißchen Schmutz darf ja auch sein, denn das macht oft den Sound etwas live-dreckig... Nur wenn´s halt zuviel ist, dann macht´s keine Laune mehr...

Die Idee mit den Stellwänden hatte Bassniac auch schon geäußert, und ich denke, dass ich das wohl mal angehen werde...
Auch wenn es nur ETWAS bringen sollte, könnte es ja sein, dass es genau DAS Quentchen bringt, was den Gesamtsound von unangenehm in Richtung authentisch-dreckig kippen lässt...

Die Sache mit dem Automatisieren der Lautstärke ist mir auch noch fremd: Ich habe damit noch nie gearbeitet. Da muss ich vermutlich für jeden Punkt, an dem Gesang vorhanden ist, einen bestimmten Level definieren, wie auch für die Punkte, an denen der Gesang fehlt, korrekt?
Ist dann ja auch etwas Aufwand, aber vermutlich weniger, als alles zu putzen...

Vielen Dank für Deine Anregungen,

zwaengo

 

[Wolfgang]

zwaengo schrieb:
Ein Gate im Nachhinein zu verwenden ist natürlich eine gute Idee, die ich mal testen könnte.

Wie gesagt: Kein Gate sondern einen Expander.

 

[zwaengo]

Ran schrieb:
hmm, wie wärs mit hyperniere mic wie z.B. sm58 beta

Ist wohl auch mal einen Test wert. Danke für den Tipp.

zwaengo

 

[zwaengo]

Wolfgang schrieb:

zwaengo schrieb:
Ein Gate im Nachhinein zu verwenden ist natürlich eine gute Idee, die ich mal testen könnte.

Wie gesagt: Kein Gate sondern einen Expander.

Richtig. Ist bei mir schlicht Bildungslücken-bedingt, dass ich die Begriffe ständig durcheinander werfe

Danke,

zwaengo

 

[zwaengo]

pitsieben schrieb:
Der Grund dafür, warum mittlerweile einige Bands das Schlagzeug live mit Plexiglasscheiben zum Rest hin abschirmen, dürfte dein Problem sein.

Jethro Tull bspw. hab ich seit Jahren nicht anders gesehen.

Ja, die Plexiglas-Dinger sind halt nur zum einen auch sehr teuer und zum anderen raumgreifend und auch für die Atmosphäre hinderlich.

Zur Not muss ich das wohl machen, dass ich Stellwände baue, aber zunächst ging es mir darum, zu schauen, ob nicht durch reine Mikrofonwahl schon eine Verbesserung erzielt werden kann.
Gleichzeitig interessieren mich natürlich alle Ebenen, auf denen Lösungen erzielt werden könnten (Editierung der Aufnahme, Expander, Lautstärke-Automation, Stellwände etc.)...

Was mich an den Plexidingern am meisten stört, ist der atmosphärische Faktor... Irgendwie nimmt das eben doch Kontakt zwischen den Musikern...
Im schlimmsten Fall hat man dann einen guten Sound aber eine stark verschlechterte Kommunikation... Sicht ist nicht alles

Es geht wohl darum, den goldenen Mittelweg zu ertasten...

Vielen Dank,

zwaengo

 

[zwaengo]

artcore schrieb:
Nimm, wenn Du es kriegen kannst, ein Crown CML 310 A oder das OM7. Aber ohne (fast) Lippenkontakt funktioniert das nicht.

Vielen Dank für den Tipp: Das Crown kenne ich noch gar nicht, vom OM7 war ja hier auch schon die Rede. Hört sich interessant an.
Zum Crown werde ich gleich mal etwas googeln...

zwaengo

 

[zwaengo]

Wolfgang schrieb:

zwaengo schrieb:
Da zeigst Du eine Bildungslücke bei mir auf: Wie kann ich einen Expander automatisieren bzw. was meinst Du genau damit?

Nicht den Expander automatisieren sondern wenn dann Expander (anstatt von Gate) oder die Spur im nachhinein automatisieren.

Wie nimmst du eigentlich auf? Einzelspuren oder Stereomix?

Einzelspuren. So gesehen ideal zum automatisieren. Leider ist die Beeinträchtigung durch den Dreck auf dem Gesangsmic derart stark, dass sich der Gesamtsound, der ohne Gesangsspur sehr klar und differenziert ist, zu einem viel verschwommeneren und schmutzigeren Brei verändert...
Sobald ich die Gesangsspur aufziehe, geht der Raumeindruck schön in die Hose...

Eine Automatisierung wird also das Problem nicht wirklich lösen, sondern auf die Phasen beschränken, in denen dann gesungen wird.

Da muss ich wohl vor allem vorher ansetzen. Das Audix werde ich unbedingt mal testen. Vielleicht bringt es diese kleine Quentchen Verbesserung....

Vielen Dank,

zwaengo

 

[zwaengo]

bassniac schrieb:

Stellwände sind eine gute Anregung. Vielen Dank. Das ist natürlich bau- oder kauftechnisch ein höherer Aufwand, als ein anderes Mic...

Unsinn. Improvisieren kann man sowas mit Kleiderständern und Decken, Wäscheleinen und Decken, etc.
Zunächst würde ich das Schlagzeug mit Stellwänden versehen und wenns noch nicht reicht dem Sänger auch noch welche spendieren.
Wenn Du damit an die 200€ fürs Audix rankommst hast Du wa falsch gemacht.

Okay, das sind natürlich die improvisierten Lösungen, die erstmal funktionieren könnten - jedenfalls auf der Sound-Seite.
Ich darf halt nichts machen, was den Kontakt der Musiker untereinander behindert... Wird vermutlich nicht so leicht zu lösen sein... Oder über eine Kombination von Maßnahmen, die jeweils kleine Verbesserungen bringen.

Ich wollte auch nicht gleich ein Audix kaufen, sondern würde erstmal eines leihen, um es zu testen. Das Ding liegt ja sogar bei fast 300.- Euro. Sowas kaufe ich nicht auf Verdacht.

Und Mikrofontechnik heißt nicht dass er da mit dem Mund ran soll, sondern dass er wenns lauter wird weiter weg geht und wenns leiser ist näher ran.

Das ist mir aber klar, und ich habe auch nichts anderes behauptet. Seine Mikrofontechnik ist absolut in Ordnung, mit der Ausnahme, dass er den direkten Lippenkontakt vermeidet, also nicht am Mikrofonkorb schnullert, wie das ja einige Sänger tun, wenn sie leise singen...

Vielen Dank,

zwaengo

 

[bensummerfield]

Seine Mikrofontechnik ist absolut in Ordnung, mit der Ausnahme, dass er den direkten Lippenkontakt vermeidet, also nicht am Mikrofonkorb schnullert, wie das ja einige Sänger tun, wenn sie leise singen...

Das sollte er aber tunlichst machen. Je näher er am Mikro ist, desto besser ist seine Stimme auf der Aufnahme von Umgebungsgeräuschen isoliert. Ich würde mal ausprobieren, ob die Aufnahme nicht schon besser wird, wenn er den "Schnuller die ganze Zeit am Mund" behält.

 

[zwaengo]

bensommerfeld schrieb:

Seine Mikrofontechnik ist absolut in Ordnung, mit der Ausnahme, dass er den direkten Lippenkontakt vermeidet, also nicht am Mikrofonkorb schnullert, wie das ja einige Sänger tun, wenn sie leise singen...

Das sollte er aber tunlichst machen. Je näher er am Mikro ist, desto besser ist seine Stimme auf der Aufnahme von Umgebungsgeräuschen isoliert. Ich würde mal ausprobieren, ob die Aufnahme nicht schon besser wird, wenn er den "Schnuller die ganze Zeit am Mund" behält.

Auch hier muss ich mit den Gegebenheiten leben. Der Sänger ist halt jemand, der zwar sehr nah ans Mikro geht, aber eben nicht so nah, dass die Lippen den Korb berühren. Da steht er gar nicht drauf. Das muss ich so hinnehmen.

Ich muss alle Maßnahmen vermeiden, die dazu führen, dass irgendwelche Energie vom Kontakt der Musiker untereinander und zum Musikmachen an sich abgelenkt wird.
Meine Möglichkeiten sind also begrenzt und bewegen sich im Rahmen des vorgegebenen Konzepts.
Ich muss versuchen, solche Änderungen vorzunehmen, die nicht als Störung empfunden werden.
Der Gesamtsound ist halt ohne Gesang wirklich klasse. Das macht richtig Laune.
Der Dreck ist das Problem, das ich von allen Seiten angehen muss:
Mikrofonwahl, Schallabschirmung, ggf. technische Eingriffe, wie Editierung, Automation, Expander...

@alle: Anhand Eurer vielen Rückmeldungen und Anregungen ist mir auf jeden Fall klar geworden, dass es mit dem Tausch des Mikrofons keinesfalls getan sein wird.
Mir ist klar, dass ich immer etwas Dreck - unter den gegebenen Bedingungen - über das Gesangs-Mic haben werde, aber ich hoffe doch sehr, dass ich mit Euren Anregungen auf vielen Ebenen zu kleinen Verbesserungen gelange, die im Endeffekt den Gesamtsound weniger beeinträchtigen, als es derzeit der Fall ist.

Nochmals vielen Dank an alle... Ich muss jetzt mal wieder an die Arbeit und schalte mich später mal wieder ein...

zwaengo


edit: RS

 

[cort1983]

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich habe sehr gute Erfahrungen mit DIESEM Mikro gemacht. Es ist sehr resistent was [g=107]Schall[/g] betrifft, der nicht unmittelbar von vorn in den Korb fällt (daher wohl auch die [g=98]Richtcharakteristik[/g] "Hyperniere" ).

Grüße,
Cort

 

[bensummerfield]

@zwaengo: Kannst du uns bitte mal an ner (kleinen) Hörprobe von der Band teilhaben lassen?

 

[Ran]

wichtiger als das richtige mic ist aber meiner meinung nach die richtige aufstellung der verstärker, damit es zu möglichst wenig übersprechungen kommt. dem sänger kann man ja kopfhörer verpassen, damit er sich hört.
könnte dann
z.B. so aussehen, wobei winkel und exakte ausrichtung der amps dann halt ausgiebig getestet werden muss:

http://homerecording.de/cache/257_47c3eb365b22d.jpg

 

[foxytom]

hm ... ich frage mich die ganze Zeit, was das für eine Band ist, bei denen diese ominöse Energie so derart wichtig ist, dass auf kein Fitzelchen Kompromiss eingegangen werden kann ???

Sind die denn live auch so????


ich weiß, dass Musiker höchst seltsame Wesen sind, aber so was ... hm

 

[birdseedmusic]

Moin

Meine Theorie ist: Der Sänger singt zu leise, deshalb mußt du den Vorverstärker aufreißen.

Oder du komprimierst sehr stark.

Generell ist Übersprechen im Mix das geringere Problem. Wenn die Musik gut ist und die Mikrofonierung stimmt, kannnte das ignorieren.

gruss
MK

 

[Wolfgang]

birdseedmusic schrieb:
Wenn die Musik gut ist und die Mikrofonierung stimmt, kannnte das ignorieren.

Vorallem wenn eh alles so bleibt und nichts editiert wird oder kein Overdub dazu kommt.

 

[gMoll7]

Wenn es dir hauptsächlich um die becken geht, also um die hohen frequenzen, kannst es ja mal mit diesem reflection [g=43]filter[/g] probieren. habe selber keine erfahrung mit dem ding, hab aber gehört dass es funktioniert. (Ist vielleicht ein versuch wert ----> Thomann 30 tage money back)

 

[floxe]

Wenn es dir hauptsächlich um die becken geht, also um die hohen frequenzen, kannst es ja mal mit diesem reflection [g=43]filter[/g] probieren.

wenns wirklich nur um die hohen frequenzen ginge, dann könnte man auch genauso einen dicken stoff nehmen.

als ich das letzte mal ein live-recording hatte, stand der sänger hinter einer stellwand mit sichtfenster. allerdings wurden die vocals im nachhinein noch mal "ordentlich" aufgenommen.

lg
flox

 

[DJAxeman]

Hi,

Fuer den Fall dass es die Hoehen aus dem Drumset sind die am meisten stoeren
und das Mikro des Vokalisten die Drums von hinten her sieht / hoert:

Stell den Saenger samt Mikro einfach mal genau 180 Grad verdreht auf...

Dann schirmt der Saenger ( Als Hindernis zwischen Drumset und Mikro ) selbst den direkten Hoehen Anteil ab.

Nen Versuch kanns wert sein.


Um eine sorgfaeltige Nachbearbeitung von Hand wirst aber kaum herumkommen.

Gruss, Pete.

 

[livesound666]

Ich habe auch diverse Live Aufnahmen mit einem 58er gemacht, und war immer sehr zufrieden. Obwohl der Sänger meistens max 1,5 Meter direkt vor dem Drumkit stand, und es war immer Rock-Metal also derbe laute Becken und [g=149]Snare[/g]+2 gut laute Monitore. Also wenn der Sänger das Mic richtig hält , sollte es alles kein Problem sein. Ich gehe davon aus, dass richtig eingepegelt wurde.