Würde gerne singen lernen - Macht das überhaupt Sinn? (Hörprobe)

[Strassenkater]

@tequieroow:

Mir ist vor kurzem folgendes passiert:
Ein Typ mit einem Fahrrad bat mich, ihm zuzusehen.
Er setzte sich auf sein Rad, trat in die linke Pedale und eierte dann,
völlig unbeholfen, eine Strecke von 2 Metern, seinen rechten Fuß die
ganze Zeit auf dem Boden schleifen lassend, vor mir rum.
Dann fragte er mich:
"Sag mal, meinst du ich könnte ein Radrennfahrer werden?"

Welche Antwort hättest du ihm gegeben?



Und jetzt zum zweiten Punkt:
Viele schrieben hier, dass man das Singen lernen kann (bzw. lernen muss).
Das ist richtig.

Richtig ist aber auch, dass man zusätzlich zu dem, was man lernen kann, auch noch zwingend Talent braucht.
Dieses Talent zeigt sich, wenn auch nur sehr unterschwellig, sogar bei jemandem, der noch nie "richtig" gesungen, geschweige denn Unterricht genommen hat.

Dieses Talent ist in deiner kleinen Demo wirklich nirgendwo zu erkennen.
Im Gegenteil, jeder einzelne Aspekt, der fürs Singen wichtig wäre, ist in deiner Darbietung, entschuldige meine Offenheit, einfach grottenschlecht.

Ich schreibe dies nicht, um dich niederzumachen, sondern in der Hoffnung, dass du deine Erwartungshaltung etwas herabsetzt, um eventuellen Enttäuschungen vorzubeugen.

Das ist natürlich nur meine persönliche, subjektive Meinung und ich gebe gerne zu, dass ich mich auch schon so manches mal im Leben getäuscht habe.

 

[David_ben_Jesse]

Hallo tequieroow,

ich meine doch, dass unser Strassenkater etwas zu hart das Urteil fällt. Sicherlich stimmt es, dass jemand mit Talent schneller das Singen lernen wird. Und er hat auch Recht, dass man seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben sollte.

Auf der anderen Seite erreicht man ein weit gesetztes Ziel, indem man anfängt, einen Schritt nach dem anderen zu tun. Das bedeutet, dass Deine nächsten Schritte zu einem Gesangslehrer/-in weisen sollten. Alles weitere wird sich mit der Zeit ergeben.

Aus meiner Sicht spielen beim Singen sehr viele Dinge eine Rolle. Wenn jemand schüchtern und zurückhaltend ist, wird er nicht vor einem Publikum mit einer kräftigen Stimme singen können. Das heißt also, dass man auch seine Persönlichkeit entwickeln muss. Aber aus meiner Sicht ist das machbar, man sollte nie von Anfang an sagen, dass etwas unmöglich ist.

Ich habe gerade erst selbst damit begonnen, Gesangsunterricht zu nehmen, und man glaubt nicht, was man als Anfänger alles falsch macht. Im Unterricht kann man eine ganze Menge lernen, aber es muss natürlich auch die Chemie zwischen Schüler und Lehrer stimmen.

viele Grüße
David

 

[Zouk]

Was frägst Du noch großartig herum? Singen ist das Natürlichste der Welt. Tu es einfach

Nehme einfach mal ein paar Gesangsstunden, vielleicht findest Du ja Musikstudenten, die günstige Gesangsstunden geben. Oder schließe Dich einem Chor oder Musikverein an.

Mit der bekannten Korkübung (Kork zwischen die Zähne stecken, weit nach hinten schieben und laut vorlesen) kann man schon sehr viel verbessern, dazu Atemübungen, Flankenatmung und deutliche Aussprache üben.

 

[tubeless]

Hallo David,
ich meine doch, dass unser Strassenkater von der späten Sorte ist, aber Du bist noch schlimmer - glaubst Du nicht auch, dass Frau "Ich-liebe-Dich-Oh-Weh" diesen Thread nicht schon seit Monaten vergessen hat?

 

[Obsolet]

Ich kann genauso "gut" ""singen"", wie Du in deinem Beispiel, überlege dennoch schon seit Jahren, etwas Unterricht zu nehmen, damit meine kleinen Homerecording Versuche ggf. etwas einfacher und schneller von "Erfolg" gekrönt werden. Ich singe nur so zum Spaß und würde mich auch freuen, wenn's halt beim Elemenaren etwas besser klappen würde (Atemtechnik!).

Ich denke, der Rest ist Talent! Ich kenne Menschen, die singen aus dem Stand einfach einen Song mit und das klingt gleich 100000x besser, als alle Versuche von mir. So ist das halt. Ob diese Menschen wirklich professionelle Sänger werden könnten, weiss man auch nicht, da es dafür noch viele, weitere Kriterien zu erfüllen gilt.

Also ich würde es an deiner Stelle mal mit Probeunterricht versuchen und wenn Du einen guten Lehrer findest, nicht einen Studenten, der Geld brauch , wird dieser Dir sicher schnell sagen können, ob's Sinn macht, mehr zu investieren.

So, das zum Thema. Ansonsten beömmel ich mich, dass es soo viele, meist liebe Rückmeldungen gibt. Hätte es ein Kerl verfasst und diese Hörprobe geliefert, man will gar nicht darüber nachdenken!!

 

[David_ben_Jesse]

Hallo David,
ich meine doch, dass unser Strassenkater von der späten Sorte ist, aber Du bist noch schlimmer - glaubst Du nicht auch, dass Frau "Ich-liebe-Dich-Oh-Weh" diesen Thread nicht schon seit Monaten vergessen hat?

Hallo,

ja, da hast Du sicherlich Recht, meine Antwort kam reichlich spät. Das hatte aber zwei Gründe: zum einen wollte ich nicht den negativen Abschluss der Diskussion stehen lassen, so nach dem Motto: "vergiß es", zum anderen hatte ich selbst sehr lange überlegt, Gesangsunterricht zu nehmen und es erst jetzt umgesetzt. Das soll heißen, wenn jemand wirklich singen lernen möchte, dann ist das nicht nach sechs Monaten aus dem Kopf verschwunden. Im anderen Fall würde es tatsächlich keinen Sinn machen.

viele Grüße
David

 

[JeZe]

Ich finde es interessant, dass die meisten gar nicht zwischen Stimme und Gesangstechnik unterscheiden.

Eine passable Gesangstechnik kann man eigentlich immer erwerben.

Die Stimme hingegen ist unveränderlich vorgegegeben und wird immer die selbe Stimmfarbe und einen relativ ähnlichen Tonumfanghaben. Mit der Gesangstechnik kann man nur kontrollieren, wie man sie einsetzt.

In diesem Fall muss man sagen, dass natürlich keinerlei Gesangstechnik vorhanden ist, aber dass die Stimme ansich gut klingt, weswegen eine Ausbildung lohnenswert erscheint.

Es z.B. gibt auch Sängerinnen, die eine extrem gut singen können, die aber einfach keine schöne Stimme haben (Anastacia würde mir hier z.B. einfallen).

 

[anthe]

Naja korrekte Technik steigert i.a. den Tonumfang schon deutlich ...
Und auch best TimbreArten gezielt einzusetzen lernt man, wenn man will ( später, aber doch )

lg
Andi

 

[m4d3raIn]

Die Stimme hingegen ist unveränderlich vorgegegeben und wird immer die selbe Stimmfarbe und einen relativ ähnlichen Tonumfanghaben.

Quatsch!

Mit guter Technik kann man den Tonumfang erheblich steigern!
(Insbesondere den sicheren Tonumfang!)

Ich habe klassischen Gesangsunterricht...und kann dir wirklich nur widersprechen.


An die nette Sängerin:

Du kannst deine Stimme unter guter Leitung in jedwede Richtung trimmen.
Natürlich gibt es Vorbegabungen, auch im stimmlichen Bereich.


Deine Probleme:

-Keine Stütze mit dem Zwerchfell
-Falsche Atmung
-Kein Gefühl für den Sitz der Vokale
-Kein Bewusstsein für Resonanzräume
-Keine innerliche Weite(Gähnstellung)
-zu wenig Intensität in der Stimmfärbung(Dabei werden die Stimmlippen zu wenig zum Schwingen gebracht, was zu einem dünnen, hauchigen Ton führt...)


Ein guter(!!!) Gesangslehrer kann dir alles in der Richtung beibringen...
Ich würde dir eventuell raten, falls du entfernt an klassischer Musik interessiert bist, klassischen Gesangsunterricht zu nehmen.
Für eine solide Grundlage(Ahnung von Resonanzräumen, Weite, Stimmfarbe, Atmung etc.) würde ich das als besser ansehen.

Falls dir klassische Musik gar nicht zu sagt kannst du natürlich auch keinen "Pop"-Gesangslehrere konsultieren


LG
M4d3raIn

 

[JeZe]

Die Stimme hingegen ist unveränderlich vorgegegeben und wird immer die selbe Stimmfarbe und einen relativ ähnlichen Tonumfanghaben.

Quatsch!

Mit guter Technik kann man den Tonumfang erheblich steigern!
(Insbesondere den sicheren Tonumfang!)

Ich habe klassischen Gesangsunterricht...und kann dir wirklich nur widersprechen.

Im Prinzip bestätigst Du mit dieser Aussage genau was ich geschrieben habe, nämlich dass nicht zwischen Stimme und Gesangstechnik unterschieden wird.

Deine Stimme hat schon immer das Potenzial eines gewissen Tonumfangs - der Gesangsunterricht verändert in erster Linie nicht Deine Stimme, sondern versetzt dich in die Lage diese Optimal zu nutzen. Umgekehrt kannst Du so viel trainieren, wie Du willst, wenn Deine Stimme gewisse Tonlagen nicht hergibt, dann ist das so - das ist auch mit Training nicht erreichbar.

Ich habe niemals behauptet, dass man mit Gesangsunterricht nicht besser singen lerenn kann. Aber der TE (der Thread ist schon alt) ging's ja vor allem darum, ob sie gute Voraussetzungen hat und das ist der Fall.

Du kannst deine Stimme unter guter Leitung in jedwede Richtung trimmen.
Natürlich gibt es Vorbegabungen, auch im stimmlichen Bereich.

Die Vorbegabung ist untergeordnet - vorallem die Stimme entscheidet, wie's klingen wird. Diese Dame wird niemals wie Anastacia klingen, auch mit 50 Jahren Gesangsunterricht (und das ist gut so!).

Deine Probleme:

-Keine Stütze mit dem Zwerchfell
-Falsche Atmung
-Kein Gefühl für den Sitz der Vokale
-Kein Bewusstsein für Resonanzräume
-Keine innerliche Weite(Gähnstellung)
-zu wenig Intensität in der Stimmfärbung(Dabei werden die Stimmlippen zu wenig zum Schwingen gebracht, was zu einem dünnen, hauchigen Ton führt...)

Das sind alles Probleme der Gesangstechnik und keine Probleme der Stimme. Und darauf wollte ich hinaus.

Ein guter(!!!) Gesangslehrer kann dir alles in der Richtung beibringen...
Ich würde dir eventuell raten, falls du entfernt an klassischer Musik interessiert bist, klassischen Gesangsunterricht zu nehmen.
Für eine solide Grundlage(Ahnung von Resonanzräumen, Weite, Stimmfarbe, Atmung etc.) würde ich das als besser ansehen.

Meiner bescheidenen Meinung nach der katastrophalste Fehler von allen machbaren Fehlern. Klassischer Gesang ist was grundlegend anderes, als das, was in der Popmusik gesucht wird. Die Denkweise klassicher Gesdangslehrer, dass sie das bisschen Popmusik noch mitabdecken könnten, halte ich für gefährlich.

Jemand der BEIDES (auch auf der Bühne) selbst macht, ist ev. eine gute Wahl, aber jemand, der selbst nur klassich singt und behauptet dich im Popgesang weiterzubringen ist meines Erachtens nicht ernst zu nehmen.

Das wäre das selbe, wie wenn man den Autoführerschein machen wollte und der Fahrlehrer würde einem erstmal Motorradfahren beibringen, weil's da teilweise die selben Regeln zu beachten gibt.

Sorry für die deutlichen Worte, aber auch ich habe diesbzgl. bereits viele Erfahrungen gemacht.

 

[Thomas_R]

Also was man hier so liest ist ja der Hammer Entweder ich kann singen oder nicht. So sieht es aus. Ein Defizit kann auch kein Gesangslehrer ausbügeln und schon garkein Produzent. Der hat keine Lust stundenlang an den Gesangsspuren herum zu werkeln bis alles passt. Außerdem bei Live hat man auch keine Tonhöhenkorrektur dabei.

 

[anthe]

Na bitte jetzt wissen wir s.

 

[MountainKing]

Sagt mal.... der Fred ist doch wohl ausm letzten Sommer. Ist das hier noch aktuell?

 

[JeZe]

Also was man hier so liest ist ja der Hammer Entweder ich kann singen oder nicht. So sieht es aus. Ein Defizit kann auch kein Gesangslehrer ausbügeln und schon garkein Produzent. Der hat keine Lust stundenlang an den Gesangsspuren herum zu werkeln bis alles passt. Außerdem bei Live hat man auch keine Tonhöhenkorrektur dabei.

Was ist denn das für ein Statement? Der Gedanke, dass sämtliche erfolgreiche Sänger auf diesem Planeten dies deshalb sind, weil sie lediglich ihr Talent nutzen und keinerlei Ausbildung genossen haben ist schoon sehr weit hergeholt.

Singen != gutklingende Stimme

 

[JeZe]

Sagt mal.... der Fred ist doch wohl ausm letzten Sommer. Ist das hier noch aktuell?

Es geht ja jetzt vor allem um die Betrachtungsweise...