Ich bezeichne das als " Den eigene Stimme Schock"
*schmunzel, gut umschrieben! ... hier sehe ich wirklich die urquelle
von allen mic-such-anfragen, die von sängern in den foren gestellt werden!
im sinne von -->
"Wenn ich nur das richtige Mikrofon hätte, das mein Stimme
auch so überirdisch prächtig aufnehmen könnte, wie ich sie
mir in meinem eigenen Kopp einbilde."
dabei ist der "grund"-test wirklich simpel --> nimm "irgendein" mic
und singe ... und wenn dir das, was du hörst, nicht "grundsätzlich" gefällt,
dann liegt es zu 99,9 prozent NICHT am mikrofon.
mikrofone sehe ich demnach nicht mehr als allheilmittel,
sondern vielmehr als die vermittler zum jeweiligen zweck.
der preis, der spielt hier eine untergeordnete rolle.
denn es gibt preiswerte mics, die für manche einsatzgebiete
einfach perfekt sind und nicht so einfach durch teure getoppt
werden könnten ... ein bekanntes beispiel ist das Sm7 ...
ich mag den "sound" beim einsingen nicht sonderlich,
aber wenn es darum geht komplette bandaufnahmen,
in einem ruck, also gemeinsam einzuspielen, dann ist dieses
mic allen großmembranern, egal wie teuer, haushoch überlegen.
(schon klar! das ist logisch.)
(es ist uns in letzter zeit einige male passiert (wir testen das Sm7
seit ca drei wochen), dass wir die lead-gesangsspur nicht noch
einmal nachträglich mit einem großmembraner eingesungen haben,
(wie ursprünglich geplant) weil die live eingesungene Sm7-version,
einfach perfekt mit dem gesamten bandgroove verschmolzen war.)
anderes beispiel von billig-mics am gesang/am chor,
eingesungen über ein pärchen Rode NT5, das als stereopaar
gestellt wurde und die chorstimmen wurden dann einzeln eingesungen ...
die sänger/sängerinnen rotieren dann im halbkreis vor diesen
beiden mics.
sicherlich werden hier einige lächeln, aber in manchen songs,
da bringen die einem eine räumliche luftigkeit, die kaum
mit einem großmembraner einzufangen ist ...
(btw ... bei einem song haben wir sogar die hauptstimme
mit diesem stereo-pärchen recorded ... nur eben einen ticken
näher zusammen und etwas näher ran, als beim chor ...
das ergebnis war einfach klasse! ... ganz ohne großmembraner.)
ich will jetzt auch nichts gegen qualitätsvolle großmembran-mics
sagen, aber auch diese sollten im hinblick auf den zweck
ausgesucht werden ... auch nur ein beispiel:
meisten verwenden wir ein Neumann TLM 49 als brot und butter mic ...
es ist einfach ein unkompliziertes teil und sitzt meistens gleich
richtig im mix ... aber manchmal, da möchte man die ein oder
andere stimme oder instrument nicht "im" mix liegen haben,
sondern, sie sollte sich vom mix lösen ...
und dann greifen wir eben zum Brauner Phantera und das löst
sich wunderprächtig von den monitoren ... (aber auf ALLEN
spuren verwendet, da verfliegt/verwischt dieses besondere 3D-merkmal
des Phantera und es wird eine haarige, manchmal harte eq-fummelei.)
ich hoffe, dass ich mich hier nicht in´s OT geschrieben habe,
weil ich beispiele aus unseren praktischen einsatzgebieten
hinterlege ... dabei wollte ich nur sagen -->
DAS mikrofon, das rundherum glücklich machen könnte,
das gibt es für mich nicht ... völlig egal, wie teuer es auch ist. LG
