Wirkliche Vorteile durch 64bit? (paar grundlegende Fragen)

[Lucky]

Wie schon mehrmals erwähnt, bin ich soft- und hardwaretechnisch nicht mehr auf dem Laufenden. Da ich aber mittelfristig wohl auf ein 64bit-System wechseln möchte, hierzu ein paar Fragen:

1. (keine Frage, sonder Feststellung). Dass man nun endlich viel mehr RAM adressieren kann, ist natürlich ein ganz klarer und starke Vorteil für die Audio-Produktion!

2. Aber wie sieht es aus mit der Auflösung. Wenn ich das richtig verstanden hab, gibt sie ja die Anzahl der "Pegelabstufungen" an, die eine Wellenform während einer Sample-Zeiteinheit annehmen kann. Während für CD-Qualität 16bit genügen (also gerade mal 65.536 Abstufungen), sollte man beim internen Mixen besser mit den verfügbaren 32bit arbeiten (gut 4 Milliarden Abstufungen), auch wenn das Zielformat 16bit ist. (Wissensstand 2004). Das ist natürlich schon ein ziemlich viel Overhead und 65.536x "feiner" als das Endformat. Sollte reichen, denkt man...
Lohnt sich nun wirklich der Schritt, intern mit nochmals doppelt so hoher Bittiefe zu arbeiten, also knapp 20 Trillionen Abstufungen? Immerhin verdoppeln sich hierdurch ja ein weiteres Mal Datenmenge und Datenstrom. Gerade letzteres kann sich bei großen Projekten ja schnell mal läppern (und warum unnötig provozieren, wenn man eh keinen Unterschied hört? also auch nicht indirekt durch Umrechnungsprozesse?)

Also: Macht es auf einem 64bit-System Sinn, alle Audio-Spuren trotzdem in "nur" 32bit zu fahren?

3. Und dann hab ich mal gehört, dass das alles auch mit den Wortlängen des Systems zu tun hat (so dass auf einem 32bit-System 24bit-Audio weniger performant ist als 32bit-Audio). Aber da 32 genau 2x in ein Wort eines 64bit-Systems passt, wäre das ja nicht schlimm, oder?

4. Wenn man die Wahl hat, speziell was den Audio-Bereich angeht: Mit Float- oder mit Integer-Werten arbeiten? (Float ist flexibler aber viel langsamer, oder? Rechnet integer im Zweifelsfalle exakter? - wegen der bei Float nie exakten Umrechnung dezimaler Nachkommastellen in Binärsystem...?)

 

[slowhand73]

Du verstehst da was falsch, das 64bit bezieht sich nicht auf das Audiosystem sondern auf das Rechensystem.

Es bleibt bei 16, 24 32 bit.

 

[Wennto]

Puh, Lucky, da hast Du in der Tat ganz ganz mächtig was missverstanden und verwechselst
Äpfel mit Fahrrädern.

http://de.wikipedia.org/wiki/64-Bit-Architektur

 

[Lucky]

Ups, okay... Frage erledicht! Danke euch!

 

[m_tree]

Weitere Vorteile von 64bit, neben der Speicheradressierung:

Mit 64bit erreicht man eine höhere Genauigkeit als mit 32bit. Hören kann man das zwar wohl nicht, aber theoretisch ist es gegeben. Diesbzgl. gab es letztens glaube ich auch mal ne interessante Diskussion hier.

Bestimmte Berechnungen laufen mit 64bit auch einfacher, d.h. schneller ab.

Der einzige wirkliche Nachteil von 64bit ist der erhöhte Speicherverbrauch gegenüber 32bit. Praktisch macht sich das aber nur bei kleineren Programmen bemerkbar, und es gibt Techniken in 64bit Prozessoren, die dem entgegen wirken. Erhöhte Speicher- und Cachebandbreiten tun dann ihr übriges.

 

[JeZe]

Wie schon mehrmals erwähnt, bin ich soft- und hardwaretechnisch nicht mehr auf dem Laufenden. Da ich aber mittelfristig wohl auf ein 64bit-System wechseln möchte, hierzu ein paar Fragen:

1. (keine Frage, sonder Feststellung). Dass man nun endlich viel mehr RAM adressieren kann, ist natürlich ein ganz klarer und starke Vorteil für die Audio-Produktion!

2. Aber wie sieht es aus mit der Auflösung. Wenn ich das richtig verstanden hab, gibt sie ja die Anzahl der "Pegelabstufungen" an, die eine Wellenform während einer Sample-Zeiteinheit annehmen kann. Während für CD-Qualität 16bit genügen (also gerade mal 65.536 Abstufungen), sollte man beim internen Mixen besser mit den verfügbaren 32bit arbeiten (gut 4 Milliarden Abstufungen), auch wenn das Zielformat 16bit ist. (Wissensstand 2004). Das ist natürlich schon ein ziemlich viel Overhead und 65.536x "feiner" als das Endformat. Sollte reichen, denkt man...
Lohnt sich nun wirklich der Schritt, intern mit nochmals doppelt so hoher Bittiefe zu arbeiten, also knapp 20 Trillionen Abstufungen? Immerhin verdoppeln sich hierdurch ja ein weiteres Mal Datenmenge und Datenstrom. Gerade letzteres kann sich bei großen Projekten ja schnell mal läppern (und warum unnötig provozieren, wenn man eh keinen Unterschied hört? also auch nicht indirekt durch Umrechnungsprozesse?)

Also: Macht es auf einem 64bit-System Sinn, alle Audio-Spuren trotzdem in "nur" 32bit zu fahren?

3. Und dann hab ich mal gehört, dass das alles auch mit den Wortlängen des Systems zu tun hat (so dass auf einem 32bit-System 24bit-Audio weniger performant ist als 32bit-Audio). Aber da 32 genau 2x in ein Wort eines 64bit-Systems passt, wäre das ja nicht schlimm, oder?

4. Wenn man die Wahl hat, speziell was den Audio-Bereich angeht: Mit Float- oder mit Integer-Werten arbeiten? (Float ist flexibler aber viel langsamer, oder? Rechnet integer im Zweifelsfalle exakter? - wegen der bei Float nie exakten Umrechnung dezimaler Nachkommastellen in Binärsystem...?)

Der Vorteil eines 64-Bit-Systems ist die Tatsache, dass man die 4GB-Speichergrenze (real noch niedirger) beseitigt. Alles andere sind zunächst mal nur theoretische Betrachtungen.

Der Hauptunterschied zwischen 24Bit und 32Bit Float Audio ist nicht unbedingt die Wortbreite, sondern die Tatsache, dass letzeres ein Fließkopmmaformat ist und es daher gar keine Abstufungen mehr gibt (Rundungsfehler kann es aber abhängig von der Wortbreite trotzdem unterschiedliche geben, aber die liegen in einem zu vernachlässigenden Bereich). Von daher sind die Performanceunterschiede zwischen 24Bit und 32Bit Float nicht unbedingt der Wortbreite geschuldet, sondern der Tatsache, dass ein Prozessor Fließkommaberechnungen völlig anders ausführt als Integerberechnungen.

Einerseits ist eine Fließkommaberechnung eigentlich langsamer als eine Integerberechnung, auf der anderen Seite gibt es in modernen Prozessoren aber viele Methoden gerade die Fließkommaberechnung zu beschleunigen. Meines Erachtens kann man daher gar keine generelle Aussage treffen, da es auch abhängig vom Prozessortyp ist und davon, welche Prozessorerweiterungen die DAW nutzt.