Wieviel hörbaren Unterschied macht das Mikrofon aus?

Ich leihe mir jetzt nach Beratung durch Echoschall übers kommende Wochende das Electrovoice RE20 und das Beyerdynamic M88 aus. Ich kann mit meinem Interface mit max. 2 Mics eine Schallquelle aufnehmen. Zuhause habe ich das Shure SM57 und das T-Bone RM700. Ich würde dann schauen, dass ich eine Beispielaufnahme in möglichst exakt gleichem Abstand und gleicher Lautstärke mit jeweils 2 Mikrofonen mache. Nach Adam Riese sollte ich nach 6 Aufnahmen alle möglichen Kombinationen haben. Habt ihr noch weitere Tipps für so ein Shootout die ich beachten sollte?
 
Meiner Meinung nach macht ein gutes Mikrofon nur dann Sinn wenn man auch die Platzierung beachtet.
Gerade bei Blasinstrumente gibt es da viele Nuancen zu entdecken wenn das Mikro nicht einfach nur in den Trichter gehalten wird.
Wenn man einen konstanten Sound haben will würde ich ein Clipmikro auch mal versuchen.
 
Habe ein Clipmikro, das war meine allererste Anschaffung. Allerdings sind die Ventilgeräusche so prägnant, dass es nicht akzeptabel ist.
 
Und wie positionierst du das SM57?

P.S.: Das Clipmikro ist an der Stelle an der der Pegel des Instrumentes maximal ist, jede andere Position vergrössert die Ventilgeräusche.
Ich gehe davon aus, daß es sich um eine Trompete handelt?
 
ChriZZ83 schrieb:
Jein, das ist mein Knackpunkt. Beim Raum habe ich keine Wahl. Es ist ein Kellerraum mit leider nur 2,02 m Deckenhöhe. Durch Mobiliar, Bilder und dem ein oder anderen Absorber habe ich die Wände ganz gut im Griff glaube ich. Die Decke macht mir halt Kopfschmerzen weil ich hier nichts anbringen kann was dick aufträgt.
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Die Sache mit dem üblen Raum konnte ich mit DeReverberate in den Griff bekommen. Profis mögen vielleicht die Nase runzeln, aber für mich klappt das wirklich hervorragend. In dem Thread sind auch ein paar Soundbeispiele von mir drin: https://recording.de/threads/dereverberate-3-endlich-ruhe.242046/
 
Was kann denn die Demoversion? Oder ist das eine zeitlich begrenzte Vollversion? 100 Schleifen da wieder zu investieren... Puh.
 
ChriZZ83 schrieb:
Ich leihe mir jetzt nach Beratung durch Echoschall übers kommende Wochende das Electrovoice RE20 und das Beyerdynamic M88 aus. Ich kann mit meinem Interface mit max. 2 Mics eine Schallquelle aufnehmen. Zuhause habe ich das Shure SM57 und das T-Bone RM700. Ich würde dann schauen, dass ich eine Beispielaufnahme in möglichst exakt gleichem Abstand und gleicher Lautstärke mit jeweils 2 Mikrofonen mache. Nach Adam Riese sollte ich nach 6 Aufnahmen alle möglichen Kombinationen haben. Habt ihr noch weitere Tipps für so ein Shootout die ich beachten sollte?
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Mikrofone unterscheiden sich idR. nicht in "klingt besser oder schlechter" sondern in:
Rauscht mehr/weniger
Hat mehr Höhen, mehr Bass etc...

Das SM57 macht bei gleicher Position mehr Höhen als das RM700 (das mehr Bässe bringt).
Insofern würde man die Mics vermutlich unterschiedlich positionieren
und könnte mit beiden gute Ergebnisse erzielen.
Probiere beim Vergleichstest also ruhig auch mal verschiedene Mic Positionen aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
vanielik schrieb:
Mikrofone unterscheiden sich idR. nicht in "klingt besser oder schlechter" sondern in:
Rauscht mehr/weniger
Hat mehr Höhen, mehr Bass etc...
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Das stimmt nicht. Die Auflösung spielt eine Rolle und die möglichst natürliche Wiedergabe oder der "Larger than Life"-Effekt, der vor allem bei Vocals gefragt ist ...
 
ChriZZ83 schrieb:
Was kann denn die Demoversion? Oder ist das eine zeitlich begrenzte Vollversion? 100 Schleifen da wieder zu investieren... Puh.
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Die Demoversion fügt alle 20sec (oder so) ein kurzes Störsignal ein, sodass sie für ernsthaftes Arbeiten nicht brauchbar ist. Aber man kann damit schon sehr gut feststellen, ob das Plugin etwas bringt oder nicht. Siehe auch meine Beispiele im obigen Thread.
Ich habe letztes Jahr im Sale 59 Eur gezahlt. Das war es mir definitiv wert - die Alternative wäre gewesen: mehrere hundert Euro für Diffusoren, Absorber,... ausgeben (und dabei nicht 100% sicher sein, ob ich mein Problem damit tatsächlich löse) und den Raum damit so verbauen, dass Wände/Decke möglicherweise nicht mehr für andere Zwecke (Gitarren an der Wand, Regale,....) nutzbar sind.
 
mikroguenni schrieb:
Fällt dir was auf?
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Du wolltest doch, dass ich ein Kondensator Mic dazu nehme:p

Nein, Spaß beiseite. Mir ist klar, dass das ein für Gesang optimiertes Mic ist. Das mit anzutesten wird ja zumindest nicht schaden. Ein weiteres Mic ob Kondensator oder dynamisch kann ich jetzt eh nicht mehr hinzubestellen.

Eigentlich wünsche ich mir auch eher, dass sich herausstellt, dass ich zu meinen vorhandenen Mics keine signifikante Verbesserung feststelle. Dann kann ich die nämlich ruhigen Gewissens weiterbenutzen und G.A.S. klingt vll. n bisschen ab.
 
Also, hatte am WE jetzt Gelegenheit mal alles zu testen. Meine Ur-Ausgangsfrage "Wieviel hörbaren Unterschied macht das Mikrofon aus" kann ich mir jetzt selbst doch mit: "Relativ viel" beantworten. Leider ging in meinen Ohren auch keines meiner vorhandenen Mics als Sieger hervor. In der Tag klang mir das RE20 am besten. (natürlich das teuerste). Gefolgt vom Beyerdynamic M88. Der einzige Kritikpunkt am RE20 ist für viele wohl ein Pro-feature. Es hat so gut wie keinen Nahbesprechungseffekt. Da ich diesen manchmal stilistisch nutze ist das für mich ein kleines Manko. In allen anderen ausprobierten Positionen schlägt es aber die anderen Mics. Ich war sehr überrascht wieviel Präsenz es aus der Distanz (1 m vom Schalltrichter bis zur Kapsel) noch hat. Im Gegensatz dazu hört sich das SM57 so an als würde man aus der hintersten Raum ecke spielen, übertrieben gesagt. Generell klingt das SM57 sehr spitz und hell im Vergleich, da haben alle anderen mehr Körper. Als am aus gewogensten würde ich das M88 beschreiben. Es hat eine gute Mitte ohne den Sizzle zu verlieren (sorry für den Trompeterjargon). ... Ich würde jetzt versuchen mit einem EQ evtl. was am SM57 zu verbessern. Es hat ja nunmal eine Höhenanhebung. .. Kennt sich jemand insoweit mit den Frequenzgängen aus, als dass er mir raten könnten welche Frequenzen ich wie EQen müsste um klanglich an das RE20 ranzukommen?
 
Das bekommst Du nicht hin, weil nicht nur der Frequenzgang für den Klang eines Mikrofons verantwortlich ist. Kauf Dir ein M88 TG oder RE 20. So teuer sind die nun wirklich nicht.
 
Es gibt keine One Size Fits All Lösung. Jedenfalls nicht wenn es um Musik geht.

Das heißt auch 1 teures Mic führt nicht zu guten Ergebnissen.

Die (für den Homerecordler traurige) Wahrheit ist das man das richtige Mic für die richtige Situation zur Hand haben muss um das "Beste" raus holen zu können.

Es wird immer Situationen geben wo ein SM57 ein gutes teueres Großmembran Mic toppen wird.
Es wird auch immer Situationen geben wo wo das SM57 nach Proberaum Demo klingt und ein teueres Großmembran Mic tausend mal besser klingen wird.

Besser ist immer relativ. Es kommt auf den Song und den Kontext an.

Das heißt wenn man das beste raus holen will dann muss man einfach eine gewisse Auswahl haben.

Und das man erst mal auf ein für die Situation geeignetes Mic zurück greifen kann bringt einen viel näher an "das Beste raus holen" als wenn man ein teures ungeeignetes Mic nur zur Verfügung hat.

Heißt wenn man eine Situation / Song hat wo ein Kleinmembrankondensator gefragt ist, dann wird man ein besseres Ergebnis zielen wenn man auch eins zur Hand hat und nicht ein SM7B hinstellen muss. Und dann ist erst mal nachrangig was auf dem Kleinmembraner drauf steht, denn man hat die richtige "Klangfamilie" gewählt. Auch wenn das 7B dann teurer war.
 
coffee boy schrieb:
Es gibt keine One Size Fits All Lösung. Jedenfalls nicht wenn es um Musik geht.

Das heißt auch 1 teures Mic führt nicht zu guten Ergebnissen.
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Das stimmt so nicht ganz. Es gibt sehr universelle Lösungen. Mit dem U 87 kann man fast alle Anwendungen abdecken, genauso wie mit dem Colettesystem von Schoeps. Ähnlich vielseitig ist das RE20 als Tauchspulenmikro. Oder das C 414 B-ULS. Das SM57 ist so billig, das kann man für alle Fälle auch noch im Koffer haben.
 
Astronautenkost schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Es gibt sehr universelle Lösungen. Mit dem U 87 kann man fast alle Anwendungen abdecken, genauso wie mit dem Colettesystem von Schoeps. Ähnlich vielseitig ist das RE20 als Tauchspulenmikro. Oder das C 414 B-ULS. Das SM57 ist so billig, das kann man für alle Fälle auch noch im Koffer haben.
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Der erste von mir zitierte Satz stimmt. Es gibt keine wirkliche One Size Fits All Lösung.

Beim zweiten den du zitiert hast gebe ich dir Recht das es bestimmte Mics gibt mit denen man in der Regel ein "verwertbares" Ergebnis erzielen kann bei vielen Anwendungen.

Trotzdem bin ich fest davon überzeugt das es sinnvoller ist das Budget eines U87 auf mehrere Mittelklasse Mics zu verteilen und sich somit breiter aufzustellen um zielgerechter agieren zu können.
 
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