Abend - ich machs mir da recht einfach & nehme den CS1 meiner UAD. Wähle Vocal Doubler als Preset aus. Doch man braucht nicht unbedingt eine UAD. Der Doubler bedient sich eines Stereo Delay dessen Left & Right Kanal getrennt durch das Delay verschoben werden. Dazu wird noch ein Chorus180 & ein LFO (minimal 5%) darauf gelegt. Ausserdem wird das Signal in die breite gezogen. Wobei ich vermute das es sich hierbei nicht um einen Stereo Plugin sonder mehr um ein Abgestimmtes Panning handelt. Wie auch immer.
Ziel ist es die Stimme in dem Fall der Tribes mono kompatibel zu behalten weil man so mehr Platz hat für andere Samples. Da es sich um ein Laufzeiteffekt handelt der nur so "tut als ob" verliert die Stimme in Mono nicht gänzlich ihre Breite. Lässt aber gleichzeiting in der Mitte ein Raum für die Kick drum. Der durch das Doubling & das Harte auseinanderziehen der Delays ensteht. Der Effekt ist sehr mächtig & da ich im Techno oft mit nicht Realen Vocals zu tun habe (Vocodings, DownPitch, DownSample etz.) passt das weit aus einfacher. Weil kein Anspruch auf Realität gelegt wird.
Allerdings habe ich diesen Effekt ähnlich auch schon auf einer CD von Maria Menna erlebt. Es war beigemischt und führte dadurch zu einer Andickung und presents die schon fast greibar war. Ansonsten ist ein Chorus recht klassisch. Er Zählt zu den Klassischen Stereo Effekten. Und macht das Signal immer etwas breiter. Aber auch oft verwaschener. Wenn möglich würde ich diesen Frequenzselektiv zu mischen (abhängig vom Signal) und etwas komprimieren. Dadurch rückt die Vocal schon etwas nach vorne.
Generell rate ich dazu darauf zu achten das deine Vocal auch WIRKLICH ihren Platz im Mix hat und nicht mit anderen Instrumenten kollidiert. Es gibt einige Mixe in denen werden Signale die im Selben Frequenzbereich liegen durch Sidechaining auch noch zusätzlich beiseite geschoben. Das klingt (übertrieben) wie bei der Staumeldung im radio (achtung auf der A11.. Stau in beiden richtungen.... lalalalalalalalalalala )
Oft werden aufdringliche Leads & Flächen weg gedrückt während die Rythmische Basis, mit Bass & Kick drinbehalten werden. Dabei hilft es Subgruppen zu bilden. Ne alte aber durchaus taugliche & auch alltägliche Mixing Technik. Gruppen lassen sich besser EQen. Wenn du kicks & bass zusammen hast wie sie sollen, dann FX, Percussions, Flächen & Synths & dann noch vocals. Kann man viel einfacher mit einem EQ platz für die Vocals machen. Oder gar notfalls mit gateing den Ausklang einer gesammten Gruppe beeinflussen - was für sich gesehen evtl seltsam Stakato klingt - im Mix aber durch das drum herum dann besser & Aufgeräumter klingen kann.
Darum bedenke - Vocals brauchen Platz. Instrumente brauchen Platz. Wenn alles zugebombt ist - weis der hörer a) nicht worum es geht. b) Geht deine Stimme im Mix unter. Schonmal in einem Leeren & in einem Vollen Club versucht dich zu unterhalten? Das is so ähnlich. Je Voller der Mix um so unverständlicher wird es. Und wie im Club wenn man kurz raus geht um sich wieder zu verstehen - sollte man auch der Vocal Platz lassen das man sie versteht.
Die Kunst liegt nicht darin viel rein zu bomben oder Irgendwelche FX zu nutzen. Die wahre Kunst ist die Essenz des Mixes zu erkennen & auf das zu Reduzieren was der Mix benötigt. Ohne das es dem Mix schadet. Die Kunst des Weg lassens.