Nicht streng genommen, sondern D9 = D7/9 = D F# A C E, wie du sagst
Dadd9 wäre D F# A E. Auch hier ist die Dur-Terz mit drin. Deswegen in dem Fall: Dsus2.
Dsus2. Die Terz wird durch die Sekunde bzw. die None ersetzt, daher weder moll noch Dur.
Nicht streng genommen, sondern D9 = D7/9 = D F# A C E, wie du sagst
Bedeutet diese Schreibweise, dass es nicht nur die Sekunde sein muss sondern auch die None sein kann?
Die None ist doch die Sekunde. Nur eine Oktave höher
Wie gesagt, die Akkordsymbolik macht da keine Unterschiede. Manche Leute schreiben Dadd2 statt Dadd9 oder Dadd4 statt Dadd11 um klarzumachen, dass es möglichst nahe bei der Terz sein soll bzw. ein Cluster-Voicing gewollt ist (mehrere Ganztöne/Halbtöne auf engem Raum). Letztendlich sollte das dann aber der jeweilige Musiker entscheiden, wenn er das Symbol liest.
sehr geil, danke!
Yep. Dsus2 hätte ich auch vorgeschlagen.
Jazzer oder Nicht-Jazzer... eine eher philosophische Frage. Aber um rein formell zu antworten, hab ich das studiert und bin damit wohl ein Jazzer.
Ja, und der Unterschied beträgt ungefähr genau eine Oktave
Aber ich rede von Tensions, nicht von Intervallen. neu hat nach einem Akkordsymbol gefragt. Akkordsymbole bezeichnen (neben Grundtönen und Basstönen) Farben und enthaltene Tensions, keine Intervalle oder konkrete Tonhöhen. Die Sekunde ist ein E, die None ist ein E. Wo genau ist für dich der Unterschied zwischen E und E?
Also ich unterscheide da schon nach der Lage bzw. Nähe zum Grundton, ob es in der gleichen Oktave ist oder jenseits davon. Von Tensions redet man ja üblicherweise wenn man die Töne jenseits der Oktave meint, also 9, 11, 13. Demgegenüber sind 2 und 4 die sus Klänge, und 6 ist irgendwie ein ähnlicher add Ton. Und ich glaube beim Voicing versuchen die Jazzer dass auch beizubehalten, also eine None nicht direkt neben dem Grundton zu platzieren oder umgekehrt die Sekunde nicht eine Oktave höher zu spielen.
Es klingt ja wirklich extrem anders ob man nun die Sekunde in den Akkord einbaut oder die None. Somit unterscheide ich zwischen E und E. E im Tonraum des Grundakkords oder E darüber, sind zwei Paar Schuhe.
Aber ich bin kein praktizierender Jazzer, sind halt Kenntnisse aus der Grundausbildung
Das ist ja auch alles richtig, in der Theorie. Aber letztendlich hat der Musiker dann einen Pool an möglichen Noten für ein Akkordsymbol. Und sobald es an's Musikmachen geht, ist das dann alles nicht mehr eindeutig: Ist es sus2, ist es add9? Ist die Terz dabei oder nicht? Ist es C6 oder Am7 mit C als tiefsten Ton? Aufschreiben um ein schönes klares Leadsheet zu bekommen und wie das ganze dann gespielt wird, sind auf jeden Fall zwei paar Schuhe. Im Jazz erst recht.
Nein, ganz klar nein. Allein schon deswegen nein, weil Jazzer (wenn's nicht gerade Dixieland-Jazz ist) Grundtöne gerne mal weglassen. Aber Voicings sind beliebig umgekehr- und dropbar und hängen ganz vom Moment ab und davon, was der Pianist oder Gitarrist gerade machen möcht, was das Stück gerade braucht, in welcher Lage man davor gespielt hat, wie dicht alles ist, was der Melodiespieler gerade macht.
Ja, in der klassischen Harmonielehre ist das auf jeden Fall so (da heißt das dann Quartvorhalt anstatt sus4). Daher ja auch "sus" von "suspended" (aufgeschoben).
