Es ist ja schon nicht ganz so, dass man für den Antares Mic Modeler ein Mikro braucht, das alles völlig neutral sein muss. Klar, man macht aus einem billigen Mikro kein Neumann.
...klar kann man das einstellen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein SM58 genauso klingen kann wie eins von den Neumännern. Weil...
1. Wenn erstmal Information aus dem Signal "verloren" gegangen ist (durch Umwandlung von Schallwellen in Spannung, dann durch Verstärkung, dann durch Digitalisierung). Kann diese nicht wieder hinzugerechnet werden. Weil der Mic Modeler nicht weiß, wo er Information hinzufügen muss, und wo wirklich keine war.
2. Außerdem ist die Dynamik des Signals von Mikro zu Mikro so verschieden, dass ein dynamisches Mikro nie den gleichen Dynamikumfang eines Kondensators (schon gar nicht eines so teuren) erreichen kann.
Man muss halt auch sehen, dass Faktoren, wie Informationsverlust, Ansprechverhalten der Membran, Frequenzgang usw. keineswegs linear sind. Also kann es auch kein effizientes Rechenmodel geben, welches das berechnet.Der Modeler funktioniert IMHO wie ein FFT Filter, also grob gesagt wie ein EQ (bitte nicht zu genau nehmen, ist wohl etwas komplizierter), aber die zugrunde gelegten Frequenzspektren sind natürlich bei Antares unter ganz speziellen Aufnahmesituationen entstanden, die du (und ich
) erstens nicht kennst und zweitens falls du dir "nichtmal"
ein Neumann leisten kannst auch nicht leisten kannst.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn du willst, dass dein Mikro besser klingt, kauf dir ein besseres Mikro, das zu deiner Stimme passt und einen schönen Preamp dazu. Für das Geld, dass du in den MicModeler steckst bekommst du allemal was brauchbares in der Einsteigerklasse. Wenn dir das Geld aber nicht reicht, also du was besseres willst, dann wirst du auch mit dem MicModeler nicht zufrieden sein.
PS: Sorry, ich scheine heute ständig den Faden zu verlieren...