Wie geht ihr mit eurer Bedeutungslosigkeit um?

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Merkst du was? Du machst dich zum Sklaven deiner Interpretationen. Und den Reaktionen, die von "Außen" kommen. Jetzt mal ne Frage: Fühlt sich das wirklich gut an, sich von sowas abhängig zu machen?

Ohje, ich weiß nicht, ob das gut war, sowas zu schreiben. Ich kann aber irgendwie nicht anders.
Vor allem scheint es ja nur um Quantität zu gehen. Angebot und Nachfrage. Ein Produkt mittlerer Art und Güte. Dass Musik etwas mit Kunst zu tun haben und einmalig sein könnte, ist scheinbar ein abstruser Gedanke. Gut, wenn man nur vorhat, belanglose Musik am Fließband zu produzieren und damit Erfolg haben will, dann würde ich mir vielleicht auch ein anderes Betätigungsfeld suchen. Aber man könnte das doch entweder einsehen und die Konsequenzen ziehen, oder versuchen, etwas Besonderes zu machen, was die anderen musikalischen Fließbandarbeiter nicht in petto haben.
 
Ich bin nicht bedeutungslos.
Ich habe einen Verantwortungsbereich und eine Wirkungshoheit.

Dort habe ich eine Bedeutung, bin formend und bestimmend.
Wo anders nicht.

Man muss sich entscheiden, wo man eine Gewichtung aufbauen kann und ob man dann gutes tun kann.
Then do.

Wenn nicht - dann bitte aber nicht.
Vergehe bitte unbedeutend und habe gerne ein gutes Gefühl dabei... :)
 
Vor allem scheint es ja nur um Quantität zu gehen. Angebot und Nachfrage.
Oberflächlich, ja.


Ein Produkt mittlerer Art und Güte.
Ist deine Interpretation, ich hab das nirgends rausgelesen. Falls ich das übersehen habe, sorry!

Dass Musik etwas mit Kunst zu tun haben und einmalig sein könnte, ist scheinbar ein abstruser Gedanke.
Dass das nicht so ist, hab, ich zumindest, aus den Texten des TE nicht herausgelesen.

Gut, wenn man nur vorhat, belanglose Musik am Fließband zu produzieren und damit Erfolg haben will, dann würde ich mir vielleicht auch ein anderes Betätigungsfeld suchen.
Das scheint mir auch eine Interpretation deinerseits zu sein. Sowas hab ich beim TE nicht herauslesen können. Falls du denn das gemeint haben könntest.

Aber man könnte das doch entweder einsehen und die Konsequenzen ziehen, oder versuchen, etwas Besonderes zu machen, was die anderen musikalischen Fließbandarbeiter nicht in petto haben.
Alles ist etwas Besonderes, in dem Sinne, daß es das so noch nicht gegeben hat.
Was sollte der TE denn einsehen und / oder irgendwelche Konsequenzen ziehen?
Was verstehst du unter Fliessbandarbeitern?
 
Alles ist etwas Besonderes, in dem Sinne, daß es das so noch nicht gegeben hat.
Was sollte der TE denn einsehen und / oder irgendwelche Konsequenzen ziehen?
Was verstehst du unter Fliessbandarbeitern?
Genau das frage ich mich auch @Entone .

Ich hab hier im Forum bestimmt schon tausende Male gelesen dass man faktisch nur eine Daseinsberechtigung als "Künstler" oder Kreativer hat, wenn man irgendwas ganz Neues, was Ungewöhnliches...etc. schafft.

Ich weiß nicht. Soll ich nun Minderwertig sein, weil ich "nur" 0815 Poprock mache?
Weil die Songs Retro anstatt modern klingen, weil es das so schon gab etc

Es herrscht öfters eine merkwürdige Ablehnung der einfachen Liedform, jedoch ist mir hier noch nie ein Avantgard Revolutionär begegnet. Was also soll gemeint sein?

Ich denke "am Fließband" wird keine kommerzielle Musik produziert, auch Schlager nicht. Überall steckt jede Menge Knowhow drin. Hiphop dto.
 
Sein Grundproblem ist doch, bei der Masse an "Konkurrenten" nicht gehört zu werden, sondern unterzugehen. Was macht man nun dagegen? Man probiert entweder, sich dem Massenmarkt mit massenkompatibler Fließbandmusik anzudienen. Das funktioniert nicht, das können 100 Millionen andere auch. Wenn man das machen will, ok, aber dann muss man sich damit abfinden.

Um erfolgreich zu sein, musst Du versuchen, aus der Masse herauszustechen und gleichzeitig die Masse bedienen. Und wenn man das nicht kann oder will, dann muss man sich eben damit abfinden, einer von 100 Millionen erfolglosen Dilletanten zu sein. Ich gehöre da auch dazu. Wir machen Musik, vielleicht sogar ganz gute. Aber es juckt halt niemanden. Mir ist es egal. Ich bin keine Rampensau, keine operierte Biatch und auch kein Pluginfluencer auf Youtube mit 10 minütigen Dünnschisstalkvideos. Ich hab mir keinen Schniedel auf die Stirn transplantieren lassen und bekomme daher keine 10 Minuten Ruhm in diesem Medium voll Geisteskranker.

Was bleibt in musikalischer Sicht übrig: Etwas komplett anderes zu machen. Gegen den Strom. Das gelingt eben oft gar nicht oder nicht so, dass es bei der Masse ankommen könnte oder einem selbst gefällt. Auch da schwingt die Anbiederung mit und deshalb wird es nicht funktionieren. Du kommst nur an, wenn Du authentisch wirkst. Man könnte zumindest musikalisch herausstechen, wenn man mal ausgetretene Pfade verlässt. Das muss gar nicht viel sein. Denn Musikkonsumenten sind unglaublich konservativ. Eine andere Form von Bedeutung, auch wenn sie ebenfalls keinen kommerziellen Erfolg bringt.

Kurzum: Wir werden alle jämmerlich und erfolglos sterben. Und das ist gut so.
 
Gut, dann hab ich sein Ausgangsposting wohl missverstanden.
Das glaube ich nicht, die Sache ist doch die, das wir alle einen Text so interpretieren, wie wir das eben tun. Das hat mit jedem selbst zu tun, das hat nichts mit verstehen oder missverstehen zu tun. Du liest einen Text, ich lese denselben Text, und wir interpretieren ihn völig anders. Jemand anderes liest den Text und interpretiert ihn wieder völlig anders. Das ist das, was ich Spiegelprinzip nenne. Jeder sieht das in dem Text, was in ihm selbst lebendig ist.
 
Der war schon als Kind berühmt.

Gut, wenn man spitzfindig ist, kann man jetzt natürlich sagen, dass man es nie genau wissen kann, ob er sich nicht vielleicht heimlich selbst für bedeutungslos hielt. Aber so würde ich ihn eher nicht einschätzen. Denn an Selbstbewusstsein mangelte es ihm nie. Und sich selbst für bedeutungslos zu halten setzt zumindest ein gewisses Maß an Selbstzweifel voraus.


Einspruch, Euer Ehren ! Ich bin mir sicher, daß auch Mozart Selbstzweifel hatte. Aber er hat sich selbst erkannt, ist an sich gewachsen, und hat die Bude gerockt 8-)

HAPPY BIRTHDAY, MISTER MOZART ! :headbang:
 
Was meinst du damit?


Er wußte schon sehr genau, was er kann, und welches unfassbare geniale Talent er in die Wiege gelegt bekam. Und er hat für seine Überzeugung eisern gekämpft, und nicht selten existenzielle Not in Kauf genommen (Wegzug Salzburg nach Wien), bis er irgendwann dann auch genug Geld, Ruhm und Erfolg hatte. Daß er und seine Perle nicht so recht mit Geld umgehen konnte, im Gegensatz zum good old John Sebastian, ist ein anderes Thema.
 
Es ist doch so: Zu den Möglichkeiten, die man als Musiker vor Internet-Zeiten hatte, bekommt man nun noch das Internet obendrauf.
Die meisten Musiker/Klangbastler hätten wohl ohne Internet auch kein größeres Publikum erreicht als heute mit Internet und Veröffentlichungsflut. Also Massen-VÖs hin oder her - die Erreichbarkeit eines Publikum hat sich verbessert.
 
Das gilt aber nicht nur für Dich, sondern auch für mich. 😁
Dadurch sehe ich erst, was Du machst und empfinde, dass meine Arbeit auch von Dir verrichtet wird.

Jeder kann jeden sehen. Das schafft kein Mensch zu bewältigen und das ist ein krasses Überangebot. Und es wird immer leichter-sowohl produzieren als auch konsumieren.

Der Wert und die Bedeutung sinkt.

Nutzen und Rarität sind am Boden.

Was nützt also die Möglichkeit Internet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Kaffee ist bedeutungslos, schmeckt aber grad ganz geil. Zwickmühle. Geht nicht musikalisch auch beides ? Bedeutungslos aber geil ?
 
Hihi.
Sehr schön. Merke jedoch:
Bedeutung ≠ Geilheit
 
Die jungen SäckInnen auch.:D
 
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