Wie geht ihr mit eurer Bedeutungslosigkeit um?

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Also wenn ich Koch wäre und ich würde etwas kochen, dann würde ich schon wollen das es den Gästen schmeckt.
Ich glaube für jeden Koch ist es das schönste Kompliment wenn Gäste sagen das es sehr gut schmeckte.

Musiker sind da anders, wenn von 20000 Leuten nur 3 Leute sagen das es schmeckt, dann sind diese glücklich, immerhin erfolglos glücklich.
Wenn ich Sternekoch bin und meine Gäste mit nichts glücklicher sind als mit Pommes rot weiß, mache ich aber trotzdem nicht jeden Tag Pommes... Will sagen, ich möchte schon, dass meine Gäste mein Essen probieren und vielleicht mögen... Aber nicht um jeden Preis
 
Hattest du mal eine Krise, wo du dir gesagt hast "bringt doch alles nichts?" o.ä.?
Nein aber vielleicht die eine oder andere "Durststrecke" die zu oben genanntem Weg eben dazugehört.

Wenn ja, wie kamst du da wieder raus?
Das ist schwer in wenigen Sätzen und pauschal zu sagen.
Wenn ich zurückblicke dann hatten diese Durststrecken meist Ursachen. Manchmal habe ich die Ursache verstanden (oder habe gedacht sie verstanden zu haben), dann habe ich irgendwas geändert, nach dem Motto: "Wenn man nichts ändert, dann ändert sich auch nichts". So bin ich aus der einen oder anderen Band auch mal ausgestiegen, wenn ich gedacht habe "der Kaugummi ist ausgekaut", oder mir jemand aus der Band dauerhaft auf den Keks ging.

Meist war aber einfach auch mal die Luft raus, warum auch immer.
Dann hat mir immer geholfen einfach Neues auszuprobieren. Mal habe ich begonnen E-Gitarre zu spielen, oder ich bin in Richtung Akustikgitarre abgedriftet usw.
Hierbei habe ich mir immer wieder mal selbst einen Tritt in den Hintern gegeben. Z.B. habe ich mich zu einem Fingerpicking-2 Tages Workshop angemeldet. Hey, beim dem Workshop war ich sicher der schlechteste Teilnehmer, - aber genau das erdet.
Ich habe dort tolle und neue Leute kennengelernt man tankt Energie und neue Motivation.

Zum Thema "Bedeutungslosigkeit"
Ich würde das erstmal aus der ICH-Perspektive betrachten, denn dann ist das einfach und man hat ne Richtung.
Wenn einem Musik etwas bedeutet, dann kann es nicht bedeutungslos sein - Punkt.

Die Frage, wie wichtig es einem ist, dass die Musik die man macht anderen etwas bedeutet ist eine ganz andere und ich würde lügen, wenn ich sagen würde das wäre mir egal.
Jeder Musiker (zumindest die die ich kenne, und ich kenne viele) strebt auch nach Anerkennung und Lob.

Daher, Leute rafft Euch auf, - Lobt öfter mal, - Gelegenheiten gibts genug, sei es in der Mischmaschine, im Feedbackbereich oder wo auch immer... das tut auch nicht weh.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mir so meine Lieblingslieder anschaue, dann ist das definitiv Musik die die breite Masse ablehnt.
Ja und. Ist bei mir genauso.
Wir Soundliebhaber entwickeln uns ja auch immer weiter. Wär ja schlimm, wenn nicht oder.

Seine Antwort:
"Lege nicht Musik auf die dir gefällt, lege Musik auf die den Leuten gefällt".
Ich kenn diesen DJ nicht. Aber ich habe schon immer verstanden, was er damit sagen wollte.
Ein guter DJ, oder auch Produzent, spürt einfach, was das Tanzvolk gerade möchte. Das zeichnet einen DJ erst aus. Sonst ist man fehl am Platze und sollte besser im elterlichen vertäfelten Partykeller für seine zwei Kumpels auflegen.
Ich habe auch Keys für Rap-Alben eingespielt oder paar Schlager Arrangements komponiert. Obwohl ich diese Stile selber überhaupt nicht höre oder gar mag. Aber man kann sich hineinfühlen. Ich glaube, das zeichnet dann wiederum gute Musiker aus. Man muss sich einfach öffnen und die Welt mit offenen Augen und Ohren betrachten. Auch mal Neues wagen und ganz andere Wege gehen. Das bereichert ungemein und macht das Leben doch erst spannend.
 
Wenn ich Sternekoch bin und meine Gäste mit nichts glücklicher sind als mit Pommes rot weiß, mache ich aber trotzdem nicht jeden Tag Pommes... Will sagen, ich möchte schon, dass meine Gäste mein Essen probieren und vielleicht mögen... Aber nicht um jeden Preis
Wenn du Sternekoch bist, dann sicherlich nicht weil du Pommes machst.
Du hast dann eine Nische in der du Erfolg hast die nebenbei gut bezahlt wird.

Diese Nische ist aber dann sicherlich größer als die Pommes Bude gegenüber vom Hornbach.
Und selbst die Besucher einer Pommesbude würden besseres Essen nicht ablehnen.

Ob jeder auf Sterneküche steht ist fraglich, aber mal ganz ehrlich, ein guter Koch muss keine Sterne haben.
Ein guter Koch macht einfach gutes Essen das sich verkauft.

Ich weiß nicht warum breite Masse unbedingt mit Pommes verglichen werden muss?
Breite Masse würde ich eher mit Pizzeria, Grieche, Chinese vergleichen.

Luniz I`ve got 5 on it war jetzt breite Masse und so schlecht wie Jürgen Drews ist es sicherlich nicht.
Auch Adele ist jetzt nicht Ballermann Niveau.
Oder Falco Jeanny...kann man alles ohne Probleme anhören.

Dein Vergleich die breite Masse mit Pommes, also Jürgen Drews usw., zu vergleichen finde ich übertrieben.
 
Ach so, wenn's hier um reine "erfolgreiche" (?) Verkaufszahlen gehen sollte - das kannst ja heutzutage eh vergessen...
Mach das, was dir gefällt und was du gut kannst. Und gut.

Es sind einfach andere Zeiten. Unheimlich traurig, klar. Aber was willst machen. Rumjammern bringt nix, dann lieber Rumjammen.

Thema Verkaufszahlen und Gewinn:
 
In den meisten Genres erscheinen täglich, also jeden Tag, weltweit tausende Alben, Singles, Songs.
Ein Teil gefällt, mancher nicht, niemand kann alles hören, auch nicht nur auf ein Genre bezogen, ist einfach zu viel.
Darunter zahlreiche Songs, die deine eigenen Werke in die Bedeutungslosigkeit schicken, viel, viel geiler sind.
Was bleibt, ist der Spaß am Musizieren, auch wenn es ansonsten in den meisten Fällen "für die Katz" ist.
Viel ins Homestudio investiert, aber nur 4 Klicks, bzw. Zuhörer. Wie geht ihr mit der gesamten Situation um?
Was hält euch bei Laune?
Orientiere Dich nicht an irgendwas, sondern lass Deiner eigenen Kreativität freien Lauf,nur so kann eine Eigenständigkeit entstehen, die Dich unterscheidet.Ist Deine Musik vergleichbar,hat man den Eindruck,das es sie schon gibt und man ordnet sie ein,bist Du nicht einzuordnen,stichst Du heraus aus der Masse.
 
Wir Soundliebhaber entwickeln uns ja auch immer weiter. Wär ja schlimm, wenn nicht oder.
Als ich noch jung war, nichts mit Musik machen zu tun hatte, fand ich schon The Call Of Ktulu von Metallica geil, während andere AC/DC geil fanden (ich bis heute nicht anhöre).

Bei mir war es schon immer so das die Musik die mich packte andere weniger packte.
Bei mir gab es keine Entwicklung, der Geschmack war schon immer irgendwie da.

Ist ja nicht so das ich mir erst Kindermusik anhörte und dann über die Jahre Klassik für mich entdeckte.
Mich nervten immer Disney Filme wegen dem Singen...
Ich weiß noch wie ich vor der Klotze saß und mir diese Szene von Platoon anschaute.
Und da kam dieses klassische Stück, noch nie gehört, aber sofort gefiel es mir (S.Barber).
Oder eben The Thing von Carpenter, die Titel Musik von Morricone hat mich sofort gepackt.

Nein, mein Geschmack war schon immer anders und weniger breite Masse.

Das einzige was sich bei mir entwickelte ist das Gehör, ich höre heute Dinge heraus über die ich früher rätselte.
 
Ich finde auch, man macht es sich zu einfach wenn man meint, man müsse nur den Massengeschmack bedienen. Versuchts doch!!
Klappt nicht, zu viel Konkurrenz und keine Marketing Maschine dahinter.

Genauso wenig stimmt, dass man nur seinem Herzen folgen muss.
Genau das wird ja hier beklagt, man findet vielleicht Erfüllung in der Tätigkeit oder sogar im Ergebnis, bleibt aber sonst bedeutungslos.
Wenn ein Vater seinen Kindern etwas schreibt, schwingen da ganz andere Dinge mit. Das ist gewissermaßen unrealistisch, weil das mit Mensch xy nicht funktionieren würde.

Die Kunst ist also, authentisch und gleichzeitig kompatibel zu sein. Plus viel Glück im Timing von Releases und großes Marketing zu haben.

Mich beschäftigt das schon irgendwie.
Halte mich nicht für völlig bedeutungslos, aber mich ärgert doch schon, wenn bedeutungsloses Zeug durch Verbreitung Bedeutung bekommt während weniger gehyptes aber gutes Zeug einfach nicht gesehen wird.
 
Aber nicht, sie zu überwinden. Nur sie zu ertragen.
😝
 
Mir völlig egal, ich fotografiere gern, auch wenn kein Mensch sich dafür interessiert. Ist doch bei Hobbies generell so. Was nützt einen eigentlich die Briefmarkensammlung, wenn er sie mit niemanden teilen kann?
 
Mir völlig egal, ich fotografiere gern, auch wenn kein Mensch sich dafür interessiert. Ist doch bei Hobbies generell so. Was nützt einen eigentlich die Briefmarkensammlung, wenn er sie mit niemanden teilen kann?
Briefmarken sammeln ist nicht dafür bekannt das sich Groupies um einen scharen.
Man gibt auch Geld aus....ups ...die Plugins sind unsere Briefmarken....
Ich sammle Briefmarken :heul:
 
mein Ziel: meine Musik selber gerne hören, dann wird es auch anderen gefallen

Radiomusik, Erfolg in den Charts etc ist mir fast egal, weil ich diese nicht freiwillig gerne höre, somit treibt mich nichts an das zu kopieren

das man nur wenige Menschen triggert mit der eigenen Musik ist nicht schlimm, dafür gibt es halt viel zu viele von uns :)
man muss einfach mit sich im Reinen sein, so gut als möglich und zwar generell, das ist ne Lebensaufgabe
 
Je älter ich werde, desto grösser die Gewissheit, dass ich erfolglos ins Grab steigen werde. Und täglich höre ich wieder eine Band oder Musiker, der mir zeigt, dass ich eigentlich gar nichts kann. Bin ich frustriert. Aber sowas von. Für mich ist es auch ätzend, dass ich meistens auf meine unrühmliche Vergangenheit reduziert werde. Wenn eine Interview-Anfrage von einem Magazin reinflattert, geht es immer um die gleich Scheibe von vor 30 Jahren...
Ja, ich bin bedeutungslos. Es würde mir aber nie in den Sinn kommen, aufzuhören. Das habe ich bereits mit 10 Jahren gar nichts tun hinter mir.
 
Wenn man morgens vor dem Spiegel steht und sagt "ich bin so bedeutungslos aber ich mach das beste daraus". So geht das nicht, man muss es positiv angehen.
"Mann bin ich scheiße aber heute mache ich es zu Gold!".
So geht das!
 
Ohne die vielen bedeutungslosen Hobbymusiker wäre die Musikindustrie schon lange zusammengebrochen. Und das ist definitiv nicht bedeutungslos.
 
Solange Du nicht Deinen Lebensunterhalt mit Musik bestreiten MUSST, gibt es keine wirkliche Bedeutungslosigkeit in Deiner Musik. Es ist ein Hobby und damit ist das wichtigste daran, dass es erstmal Dir, in egal welcher Art und Weise, gut tut, Dich damit zu beschäftigen. Wenn es jemand anderem auch gefällt, dann ist das ein Bonus, über den Du Dich freuen kannst. Überlege Dir, weswegen Du Musik machst... solange da nicht "Lebensunterhalt bestreiten" auf der Liste steht, streiche "Bedeutungslosigkeit" in dem Kontext aus Deinem Wortschatz.
 
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