Wie geht ihr mit eurer Bedeutungslosigkeit um?

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Aber vielleicht verwendet BodoH ja auch nur die falsche DAW, dann kommt man wohl auf solche kreativlosen ewigen Sinnkrisen. Könnt ich mir jedenfalls in seinem Falle tatsächlich auch sehr gut vorstellen.
Ich bin grade mal seit ein paar Tagen überrascht, welche Kreativmotoren in der seinigen stecken. Das kann es also nicht sein.
Ach, so ein kleiner netter DAW-War wär jetzt mal genau das richtige :)
 
Nee, Du hast doch ganz klar geschrieben dass Du eben gerade NICHT die Nadel im Heuhaufen bist, sondern das Heu!
Insgesamt kommt mir dein Kommentar etwas angriffslustig vor. Du interpretierst in meine Aussagen zu viel hinein.
Möglicherweise habe ich Unklarheiten geschaffen, welche dazu einladen, aber das sind Missverständnisse.
So wollte ich z.B. beim "Heuhaufen" lediglich darstellen, dass man mit seiner eigenen Veröffentlichung einer von sehr vielen ist und eben wie eine Nadel im Heuhaufen untergeht.
.
Nein, mit einer DAW hat das nichts zu tun 48khz, bzw. rkdk ;)
 
@BodoH ich würde mal die Blickrichtung ändern. Schau mal nach innen anstatt nach außen, was da alles so im Allgemeinen oder auch im Speziellen schiefläuft.
Du meinst also, dass eine gefühlte musikalische Bedeutungslosigkeit lediglich ein Problem der eigenen Psyche offenbart?
Wir gehen zum Seelendoktor, nehmen brav unsere Tabletten und alles ist gut? ;)
 
Vielleicht würde das helfen: Umso weniger andere Veröffentlichungen man beachtet, umso kleiner wird der Heuhaufen.
Dieser Ratschlag ist wahrscheinlich ziemlich sinnvoll und sollte hier im Thread nicht untergehen.
Es stimmt, ich bin doch immer wieder über die Flut der täglichen! Veröffentlichungen erstaunt und dabei meine ich lediglich den kaufbaren Teil. All die ganzen "aus Spaß" Veröffentlichungen noch nicht einmal inbegriffen. Tausende Alben, Singles usw. jeden Tag.
Und ich dachte eigentlich, dass so gut wie jeder Produzent irgendwie seinen Platz dazwischen finden will und da hilft wohl wirklich nur ein Ignorieren und sein eigenes Ding machen.
 
Wir halten fest. Berühmt sein ist doof und anstrengend und man will es auch nicht. Alben für die Ewigkeit aufzunehmen ist für die Katz, weil in 250 Jahren schreit auch niemand mehr nach alten Beatles-Scheiben. Wer sich hinterfragt hat ein psychisches Problem und sollte sich dringend ein paar Plugins anschaffen. Lieber 5 Hörer als 5 Mio. Ist überschaubarer. Habe ich was vergessen?
 
Wir halten fest. Berühmt sein ist doof und anstrengend und man will es auch nicht. Alben für die Ewigkeit aufzunehmen ist für die Katz, weil in 250 Jahren schreit auch niemand mehr nach alten Beatles-Scheiben. Wer sich hinterfragt hat ein psychisches Problem und sollte sich dringend ein paar Plugins anschaffen. Lieber 5 Hörer als 5 Mio. Ist überschaubarer. Habe ich was vergessen?
Eigentlich gut zusammengefasst. Wichtige Frage aber dazu: Welche Plugins? Da ich nicht so gut lesen kann vielleicht als YouTube-Video mit dem Titel: "10 VST-Plugins gegen die Bedeutungslosigkeit".
 
Alles von CLA. Da kannst Du nichts falsch machen ;)
Mist! Die habe ich alle schon. Und jetzt musste ich ja doch lesen :mad:

Nein, mal im Ernst @Threadersteller: Wenn du aus deiner musikalischen Bedeutungslosigkeit eine persönliche Bedeutungslosigkeit ableitest, machst du irgendetwas in deinem Leben ganz grundsätzlich falsch.

Ich glaube, dass die meisten von uns (die ganz große Mehrzahl macht ja schon seit langer Zeit Musik) irgendwann im Leben bewusst oder unbewusst die Entscheidung getroffen haben, die Musik nicht als (einzige) Einkommensquelle zu wählen. Wer lange genug Musik macht, kommt glaube ich immer irgendwann an den Punkt, an dem sich die Chance ergibt, alles in eine Waagschale zu werfen und ich glaube heute, dass die Chancen in vielen Fällen bei ausreichendem Einsatz und gewisser Genügsamkeit gar nicht so schlecht sind. Es gibt ja ein paar Leute hier im Forum, die es geschafft haben, davon zu leben oder mal kurzzeitig am Ruhm geschnuppert haben. Wer dann vollständig committed, hat glaube ich gute Chancen, seinen Lebensunterhalt langfristig davon zu bestreiten.

Wenn man das aber eben nicht macht, dann ist es vermutlich gut, wenn man das bewusst tut und sich dann auch bewusst für einen anderen Lebensweg entscheidet. Das hat nichts mit Aufgeben zu tun, sondern eher damit zu erkennen, dass die Musik für einen selbst eben doch nicht wichtig genug ist und man lieber einen sichereren, angenehmeren, traditionelleren Lebensweg gehen möchte. Musik kann und soll weiterhin als Hobby vorhanden sein, jedoch nicht sinnstiftend und ernährend.

Ich persönlich freue mich darüber, wenn ich (alleine oder mit der Band) einen neuen Song erschaffen habe. Wenn das dann jemandem gefällt, freue ich mich. Wenn es niemand bemerkt, ist das aber auch okay. Es ist ja nur ein Hobby und ich nicke umgekehrt auch nur anerkennend (mit unterschwelligem Desinteresse), wenn mir ein Kumpel erzählt, dass er den Zahnriemen in seinem Auto gewechselt hat. Der bekommt dafür auch keinen Fame, warum also sollte ich das für mein Hobby bekommen? Umgekehrt liege ich am Samstag Abend mit meiner Familie auf der Couch und sehe einen Film, bringe meine Tochter ins Bett oder baue mit ihr einen Schneemann und spüre dabei das ganze Glück dieser Welt. Oder ich mache einen guten Job, mache einen Kunden glücklich, erwirtschafte eine gute Bilanz, sitze mit meinen Freunden herum und rede Blödsinn. All das hat Bedeutung. Mein letzter Song nicht!

Meine Tochter fragte mich letztens auf dem Weg in den Kindergarten aus heiterem Himmel, was denn wichtig im Leben sei. Ich habe spontan und ohne nachzudenken gesagt, dass es eigentlich nur wichtig ist, dass man glücklich ist. Sie wusste dann erstmal gar nicht, was sie sagen sollte. Je mehr ich aber darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass ich da eigentlich zufällig was gar nicht so Dummes gesagt habe.
 
Wir halten fest. Berühmt sein ist doof und anstrengend und man will es auch nicht. Alben für die Ewigkeit aufzunehmen ist für die Katz, weil in 250 Jahren schreit auch niemand mehr nach alten Beatles-Scheiben. Wer sich hinterfragt hat ein psychisches Problem und sollte sich dringend ein paar Plugins anschaffen. Lieber 5 Hörer als 5 Mio. Ist überschaubarer. Habe ich was vergessen?
Bedeutungslosigkeit ist (eventuell) bedeutend...

was wiederum zur Folge hätte, dass Bedeutung (wenigstens zum Teil) auch unbedeutend sein kann und sich damit jede Bedeutung erst darauf hin überprüfen lassen müsste, ob sie WIRKLICH bedeutend ist.

Fazit: Alles ist relativ bedeutungslos/bedeutend.
 
Der bekommt dafür auch keinen Fame, warum also sollte ich das für mein Hobby bekommen?
Wer einen Zahnriemen wechselt, tauscht Teile aus. Wer einen Song schreibt, erschafft etwas Neues, das es vorher noch nicht gab. Dieses Neue ist in gewisser Weise ein eigenständiges Wesen, hat einen eigenen Charakter. Es existiert von da an unabhängig von Dir. Ich hatte am Anfang zu meinen Songs eine so enge "Beziehung", als wären sie meine Kinder. Das kann man nicht mit Zahnriemen wechseln vergleichen.
Meine Tochter fragte mich letztens auf dem Weg in den Kindergarten aus heiterem Himmel, was denn wichtig im Leben sei. Ich habe spontan und ohne nachzudenken gesagt, dass es eigentlich nur wichtig ist, dass man glücklich ist. Sie wusste dann erstmal gar nicht, was sie sagen sollte. Je mehr ich aber darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass ich da eigentlich zufällig was gar nicht so Dummes gesagt habe.
Das zu lesen tut mir in der Seele weh. Glück ist immer nur ein "Abfallprodukt" von etwas anderem. Dieses andere ist das Eigentliche. Deine Tochter hat eine der wichtigsten Fragen gestellt, die ein Mensch stellen kann. Und Du hast ihr das "Abfallprodukt" zur Hauptsache erklärt.

Nein, es geht im Leben nicht darum, glücklich zu sein. Auch wenn es sich so anfühlt, als müsste es darum gehen. Das redet uns nur die Werbung ein.

Vor vielen Jahren saß ich mal in einer Runde mehrerer Generationen zusammen. Der älteste war mein Uropa, geboren 1906. Dann meine Oma und noch eine andere Frau. Ich fragte, was das Wichtigste im Leben sei. Die Antworten - chronologisch nach dem Geburtsjahr desjenigen, der antwortete - lauteten:

- Frieden
- etwas zu Essen
- Gesundheit

Der, der zwei Kriege mit gemacht hatte, fand Frieden das Wichtigste. Die, die in der Nachkriegszeit als Jugendliche hungerte, fand etwas zu Essen das wichtigste. Die noch Jüngere Gesundheit.

Und Du - als einer, der nie solche existenzielle Not erlitten hat - findest "Glück" das Wichtigste. Das ist mMn v.a. bezeichnend für die heutigen Generationen. Und so gesehen durchaus dumm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst also, dass eine gefühlte musikalische Bedeutungslosigkeit lediglich ein Problem der eigenen Psyche offenbart?
Wir gehen zum Seelendoktor, nehmen brav unsere Tabletten und alles ist gut? ;)
Es sollte einem nur bewusst nur sein, das nicht alle Musikdudler ganz oben stehen können.
Der Platz ist für sehr sehr wenige begrenzt.
 
Wer einen Zahnriemen wechselt, tauscht Teile aus. Wer einen Song schreibt, erschafft etwas Neues, das es vorher noch nicht gab.
Ein neuer Song ist auch nur ein Austauschprodukt für einen alten.
Zu 99% ist da auch nichts wirklich Neues dran, fast alles haben Andere vorher auch schon mal gemacht.

Dieses Neue ist in gewisser Weise ein eigenständiges Wesen, hat einen eigenen Charakter. Es existiert von da an unabhängig von Dir. Ich hatte am Anfang zu meinen Songs eine so enge "Beziehung", als wären sie meine Kinder. Das kann man nicht mit Zahnriemen wechseln vergleichen.
Aber nur in deiner kleinen eigenen Welt, weil da dein Herzblut und viel Arbeit drin steckt..
Für fast alle anderen Menschen da draußen, ist dein Song auch nur ein neuer Zahnriemen.

Glück ist immer nur ein "Abfallprodukt" von etwas anderem. Dieses andere ist das Eigentliche. Deine Tochter hat eine der wichtigsten Fragen gestellt, die ein Mensch stellen kann. Und Du hast ihr das "Abfallprodukt" zur Hauptsache erklärt.
Ich bin ein sehr glücklicher, zufriedener und ausgeglichener Mensch und sehe mein Glück durchaus nicht als "Abfallprodukt" an.
Vielmehr beruht das eigene Glück auch auf deiner persönlichen Weltanschauung und aus der Summe deiner Lebenserfahrung.
Mein Glas ist immer halb voll.
 
Es existiert von da an unabhängig von Dir.
Existiert es auch, wenn der Strom grad nicht läuft und von den Streamingplattformen runtergenommen wurde, weil man die letzte Rechnung nicht bezahlt hat?
Und was ist wichtiger? Das man einen neuen Song in die Welt gesetzt hat oder das man in der Zeit des Songwriting Spaß hatte und vielleicht auch wenn man ihn hinterher hört?
 
Zu 99% ist da auch nichts wirklich Neues dran, fast alles haben Andere vorher auch schon mal gemacht.
Spielt das eine Rolle für jemanden, der die vielleicht ähnlichen Songs nicht kennt?
 
Ein neuer Song ist auch nur ein Austauschprodukt für einen alten.
Nein, er ersetzt ja keinen anderen.
Zu 99% ist da auch nichts wirklich Neues dran, fast alles haben Andere vorher auch schon mal gemacht.
Auch das stimmt so pauschal nicht. Aber selbst wenn die Variation nur gering ist - soll nicht gerade eine sehr geringe Variation des Vorhandenen das sein, was die Welt über sehr lange Zeiträume voran gebracht hat? Auch eine geringe Variation ist eine kreative Leistung. Und manchmal ist die Variation gar nicht sooo gering. In der elektronischen Musik vielleicht weniger, in anderer Musik aber vielleicht mehr.
Aber nur in deiner kleinen eigenen Welt, weil da dein Herzblut und viel Arbeit drin steckt..
Für fast alle anderen Menschen da draußen, ist dein Song auch nur ein neuer Zahnriemen.
Das mag so sein.
Mein Glas ist immer halb voll.
Die wichtigste Person, auf die Du Dich in Deinen Kommentaren beziehst, bist ja auch Du selbst. ;-)
 
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