popsta schrieb:
- Es ist schon eine ziemlich merkwürdige Mentralität, das ein Großteil der User meinen, alles immer für umsonst bekommen zu müssen.
Naja, als wenn jemand ein Buch schreibt, und mich das auf eine Idee bringt, dann kann ich zum Beispiel ein Essay schreiben und beliebig aus dem Buch zitieren. Ich kann ganze Ideen übernehmen und ausbauen, oder in Frage stellen und kritsieren.
Da ist eine lebendige Auseinandersetzung mit Kultur.
Jetzt kommt das Gegenbeispiel: David Duchovny spielt im Moment die Hauptrolle in der Serie Californication. Die Serie steht irgendwo zischen Humor und Sozialkritik. Der Name ist aufgegriffen von dem Konzeptalbum Californication von den Red Hot Chili Peppers, die ihrerseits damals den westlichen Lebensstil kritisiert haben. Was passiert? Die Serie Californication wird verklagt, weil sie den gleichen Namen benuten.
Man stelle sich nur mal vor, Kant hätte jeden Philosophen auf Tantiemen verklagt, der sich mit seiner Erkenntnistheorie auseinandergesetzt oder seinen kategorischen Imperativ aufgegriffen hat. Ob die 68er Bewegung wohl genauso einflußreich gewesen wäre, wenn Bob Dylan von jedem Studenten, der Blowin' the Wind oder so mit seiner Klampfe bei einer Protestveranstaltung nachgespielt hat, Geld verlangt hätte? Ist ja schließlich eine öffentliche Veranstaltung, man erinnere sich an den Fall, wo die [g=119]GEMA[/g] ein paar Jugendliche verklagt hat, die am Feuer saßen und die Frechheit besaßen, [g=119]GEMA[/g]-pflichtiges Material auf ihren Akkustikklampfen zu zocken.
Oder sollten wir nicht vielleicht auch an Griechenland Lizenzen zahlen? Immerhin nutzen wir das System Demokratie udn das haben die ja erfunden. Hätten die sich mal bloß vor ein paar tausend Jahren ein Patent drauf geben lassen.
Musik, Video, Kunst, etc... sind in erster Linie Kulturgüter. Erst in zweiter Linie sind sie Konsumgüter. Ohne die Fans, die einen Künstler mögen, hat er gar nicht erst die Chance, Geld zu verdienen. Ohne die Leser gibt es keinen Autor. Bzw. mag es ihn zwar geben, aber wenn der Autor ein Buch schreibt und es keiner liest, hat er es dann tatsächlich geschrieben?
Natürlich kann es nicht sein, daß Künstler für ihre Arbeit gar nicht bezahlt werden. Aber ob die [g=119]GEMA[/g] da der richtige Verein ist? Die scheren sich doch sowieso schon mal einen Dreck um alle Musikanten die nicht der E-Musik fröhnen sondern diese proletarische U-Musik verbrechen.
Und mal ehrlich, wenn ab morgen keiner mehr mit Musk Geld verdienen würde, dann würden plötzlich nur noch die Leute musizieren, die das aus Überzeugung, Spaß und/oder Leidenschaft machen. Ist natürlich völlig utopisch und auch nicht wirklich anstrebsam, aber spannend wäre es schon.