Wet/Dry fuer Plugin Inserts

[synthpark]

Ich hab ein Mischprojekt in Logic X und verfluche mich schon dafuer, dass ich nicht Reaper genommen habe. Die Spuren haben alle starken Cross Talk und ergeben je nach Passage Resonanzen im Klangbild, die man passagenweise in Griff bekommt.

In Reaper nehm ich einfach ProMB und mix das Teil über Insert Wet/Dry elegant rein und wieder raus (der kleine Regler oben rechts). Das gibt mir maximale Kontrolle. Außerhalb des Problembereiches auf der Zeitachse wird das Plugin einfach gebypassed, und zwar smooth und unmerklich. Auch muss ich nicht in den Parameter selbst eingreifen, also Threshold bleibt konstant.

Nicht so in Logic X und Cubase. Ich vestehe nicht, warum kein Schwein auf die Idee kommt, daß das ein absolut unentbehrliches Feature ist. Bei Wet=0% macht das Plugin kein Processing, auch ein Vorteil. Auch hat das neben dem genannten auch einen weiteren Vorteil:

Ich HASSE es in diversen DAWs, daß es bei kleinen Änderungen wegen mangelhaften Zoom schwer ist, diese Änderungen mit der Maus auszuführen, also zum Beispiel Gain im Bereich plusminus 1 dB zu regeln. mit Wet/Dry läßt sich das Problem elegant lösen. Wet gleich 100% entspricht dann zum Beispiel einem Gain von +1 dB, indem einfach ein Gain Plugin eingefügt wird und fest auf 1 dB steht. Dann ist plus 1 dB 100% Wet, also leicht mit der Maus einzuzeichnen.

Und in Logic? Man sehe: der Track wird maximal gezoomt. Trotzdem bleibt die Kurve klein, und man kann seine Feinjustierungen mit der Maus schlecht durchführen, das nervt. Und die optische Kontrolle leidet enorm. Das ist dermaßen saublöd und unpraktisch. Als ob jemand umbedingt 20 dB Gain regeln möchte. Meist will man nur Feintuning betreiben.

In Summe sind diese Spuren in Logic absolut beschissen zu mischen, in Reaper wärs ok. Deshalb fallen alle DAWs aus, welchen NICHT das Feature haben, daß man Wet/Dry regeln kann. Und Spuren doppeln ist nicht gerade die elegante Lösung.

 

[Entone]

Dann nimm doch Reaper.

 

[synthpark]

Dann nimm doch Reaper.

Sehr klug geschlussfolgert, voller Respekt! Peace 2 und 3 derselben Recordingsession werden auch mit Reaper gemixt. Hatte es nur genommen, weil die Musiker auch Logic haben.

Edit
In ProMB gibt es auch den Wet/Dry Regler, soweit so gut. Aber wieso muss der bis 200% gehen? Na egal, immerhin eine Lösung ... aber im allgemeinen hat man die Option ja nicht, für die meisten EQ Plugins fehlt es.

 

[Entone]

Oder Du kopierst die Spuren und legst auf jeder Spur die jeweiligen Effekteinstellungen an und schneidest dann die Samples entsprechend zurecht. Mit Fades müsste das doch ähnlich sein.

 

[synthpark]

Oder Du kopierst die Spuren und legst auf jeder Spur die jeweiligen Effekteinstellungen an und schneidest dann die Samples entsprechend zurecht. Mit Fades müsste das doch ähnlich sein.

Ja aber genau ist ja kacke. Wenn du was ändern willst, kann das unter Umständen mehrere Spuren betreffen. Abgesehen vom höheren CPU Verbrauch.

 

[Entone]

jup, warum das andere DAW Hersteller nicht hinkriegen, versteh ich auch nicht. Und die Pluginhersteller preisen in ihre Effekten den dry/wet Regler als Superbesonderheit an...

 

[clemenserwe]

Trotzdem bleibt die Kurve klein, und man kann seine Feinjustierungen mit der Maus schlecht durchführen, das nervt.

Wenn man beim Ziehen mit der Maus die "ctrl"-Taste drückt, ist man im "Feineinstellungs-Modus". Großer Regelweg, kleine Werteänderung Schrittweite z.B. bei Volume 0,1 dB.

In ProMB gibt es auch den Wet/Dry Regler, soweit so gut.

Das würde ich auch für eine Sache des Plugin-Herstellers halten.
Ich bin dafür kein Experte, aber wäre sonst nicht mit den berühmten "Phasenschweinereien" zu rechnen? Zumindest bei manchen Plugin-Typen?

 

[Entone]

Ich bin dafür kein Experte, aber wäre sonst nicht mit den berühmten "Phasenschweinereien" zu rechnen? Zumindest bei manchen Plugin-Typen?

Aber dank daw-internem Latenzausgleich auch nur, wenn das Plugin selbst was an der Phase dreht oder mit internen Verzögerungen arbeitet. Hatte ich tatsächlich schon mal bei einem Kompressorplugin von Nomad Factory.

 

[synthpark]

Trotzdem bleibt die Kurve klein, und man kann seine Feinjustierungen mit der Maus schlecht durchführen, das nervt.

Wenn man beim Ziehen mit der Maus die "ctrl"-Taste drückt, ist man im "Feineinstellungs-Modus". Großer Regelweg, kleine Werteänderung Schrittweite z.B. bei Volume 0,1 dB.

Ich kenne die Methode, aber trotzdem muss man für optische Kontrolle weit hineinzoomen, was mir gar nicht gefällt. Bleibt insgesamt eher fummelig.

Das würde ich auch für eine Sache des Plugin-Herstellers halten.
Ich bin dafür kein Experte, aber wäre sonst nicht mit den berühmten "Phasenschweinereien" zu rechnen? Zumindest bei manchen Plugin-Typen?

Ich hab damit einige Erfahrung, in den meisten Fällen ist das unkritisch. Und wenn ich einen EQ inseriere, der mir zwischen 1:30 und 2:00 bei 300 Hz was rausdreht, dann stell ich ja eh auf 100% wet, und danach wieder auf 0%, also keine potentiellen Phasenschweinereien, nur in der Phase, wo ich rüberfade (meistens hört man aber nichts).

Jetzt könnte jemand argumentieren, daß man den Filtergain im EQ direkt automatisieren kann. Ok, aber dann ergibt sich nicht selten folgender Fall: man hat zwischendurch ein Band runtergezogen, zB -3 dB, und merkt dann hinterher, daß -4 dB doch besser ist. Dann muss man die Automatisationskurve anpassen, was ätzend ist. Bei Wet/Dry muss man nur die EQ Kurve ändern, die bleibt ja statisch. Das ist viel angenehmer und spart enorm Zeit.

 

[Signalschwarz]

In Cubase

- kann man doch auch den Bypass automatisieren.

- habe ich ein Fensteransicht-Preset mit hohem Zoom, Tastendruck und die gewünschte Stelle ist supergroß.

- kann man Werte auch numerisch in der Infozeile eingeben.

 

[synthpark]

In Cubase

- kann man doch auch den Bypass automatisieren.

- habe ich ein Fensteransicht-Preset mit hohem Zoom, Tastendruck und die gewünschte Stelle ist supergroß.

- kann man Werte auch numerisch in der Infozeile eingeben.

Zeig mal per Screenshot, wie groß die 1 dB Kurve wird. Bei Wet/Dry brauchst du erst gar nicht zu zoomen, deine Kurve bewegt sich zwischen 0 und 100%. Bypass automatisieren bringt Dir potentielle Clicks in den Track.

 

[Signalschwarz]

Screenshot kann ich erst liefern, wenn der neue Rechner endlich läuft.

Und was die Automation hast Du Recht, entweder war es Bypass oder On/Off, eines von beidem erzeugt meistens Knackser, ich nutze natürlich das andere. Bin mir aber gerade unsicher welches es ist, bin von dem ganzen PC-Kram die letzten Wochen gut gestresst und matschig im Kopf.

 

[EmulatorX]

Und was die Automation hast Du Recht, entweder war es Bypass oder On/Off, eines von beidem erzeugt meistens Knackser

Sehr wahrscheinlich eine ON/OFF Automation, diese erzeugt in sehr vielen Plugins Knackser, wenn möglich immer Bypass automatisieren.

 

[SilentWarrior]

@synthpark
Schau dir Blue Cat Audio Patch Work an.
So wärst du DAW- und Pluginunabhängig in Sachen Wet/Dry.

 

[synthpark]

@synthpark
Schau dir Blue Cat Audio Patch Work an.
So wärst du DAW- und Pluginunabhängig in Sachen Wet/Dry.

Sieht gut aus, bis auf den Preis.
Wie auch immer, man muss jedesmal das Bluecat Plugin einfügen, dann innerhalb des Plugins sein Wunschplugin. Dann sieht man im DAW-Channel nicht mehr, was eigentlich drin ist, man sieht nur BlueCat/BlueCat/Bluecat ...

 

[Dimitrirec]

Find den wet / dry auch genial an reaper.
In jedem Plugin mal so richtig hörbare Einstellungen vornehmen und mit wet/dry den Anteil bestimmen.
Und klar bei Automationen auch.

 

[Gast92251]

Ich vestehe nicht, warum kein Schwein auf die Idee kommt, daß das ein absolut unentbehrliches Feature ist.

Weil es die meisten selbst in der Profi-Liga um Pro Tools & Co. eben doch entbehren können..?

primär wohl für Parallel Processing in Sachen Kompressoren interessant und auch gedacht, dieser "wet/dry Regler" im Pluginfenster...

aber sonst...? naja.

Wenn ich unbedingt Parallel Processing mit eben hinzumischbarem Kompressoranteil umsetzen will, nehme ich eben ein Plugin, welches das anbietet. Oder fahre über Aux/Gruppe/Send den Anteil hinzu. (Die Vorteile der letzten Methode sollten bekannt sein...)

Aber nur für diesen Regler gleich zu Reaper zu wechseln..? naja... ^^

 

[Gast92251]

Sehr wahrscheinlich eine ON/OFF Automation, diese erzeugt in sehr vielen Plugins Knackser, wenn möglich immer Bypass automatisieren.

so ist es. Korrekt.

Das Knacksen entsteht bei On/Off daher, weil die DAW die Latenz neu berechnen und umschalten muss.
Die ideale Lösung hast du bereits gepostet: besser nur den Bypass automatisieren.


.

 

[Gast92251]

Ich HASSE es in diversen DAWs,
daß es bei kleinen Änderungen wegen mangelhaften Zoom schwer ist,

diese Änderungen mit der Maus auszuführen, also zum Beispiel Gain im Bereich plusminus 1 dB zu regeln.
mit Wet/Dry läßt sich das Problem elegant lösen. Wet gleich 100% entspricht dann zum Beispiel einem Gain von +1 dB, indem einfach ein Gain Plugin eingefügt wird und fest auf 1 dB steht. Dann ist plus 1 dB 100% Wet, also leicht mit der Maus einzuzeichnen.

Das finde ich total umständlich und unübersichtlich... und "elegant"..? naja...
ich fummle doch nicht an einem Mini-Regler im Plugin "Null wet vs. 100 Wet" rum, nur damit ich in der Automation 1 dB mehr zeichnen kann.
Aber jeder arbeitet ja anders.

Die Automationsbearbeitungen und auch die Zoomfunktionen finde ich in Cubase und Logic gleichermaßen ansonsten völlig okay und praktikabel.
In vielen DAWs gibt es zudem eine direkte Werte-Eingabe, was ich gern und vielfach nutze. Ist mir oft lieber, als irgendwo unpräzise dran zu drehen. Auch geht es ja nicht immer nur um "1 dB".

 

[Realist]

In Cubase nutze ich seit einiger Zeit für paralleles Gedöhns das Direct Routing.
Sieht im ersten Moment im Video komplizierter aus, als es wirklich ist.