Wenn ich eine ...

[Ludmann]

Kickdrum auf einem einzelnen Kanal habe und diese mittels EQ bei den entsprechenden Frequenzen etwas booste bzw. woanders Frequenzen raus nehme, und dann diese Kick auf einen Buskanal route, auf dem sich außer einer zweiten anderen Kick (die nach denselben Kriterien bearbeitet wurde wie die erste Kickdrum), würdet ihr dann mit einem EQ auf dem Buskanal nochmal Frequenzen anheben oder absenken? Ich habe das so gemacht und stelle fest, dass es mehr wummst, aber im positiven Sinne. Gleichzeitig durchschaue ich nicht die Logik bzw frage mich, wenn ich jene Frequenzen im Buskanal anhebe, die ich bereits auf den Einzelkanälen angehoben habe, dann müsste es doch eigentlich gruselig klingen, tut es aber nicht.

Einfach gesagt: auf einem Einzelkanal habe ich eine Kick bei 130 Hz und 3 dB angehoben. Mit genau demselben EQ habe ich dieselbe Kick auf dem Buskanal ebenfalls bei 130 um 3 geboostet. Das klingt völlig anders, als wenn ich auf dem Solokanal die Kick um 6 dB anhebe (unter der Annahme, dass sich Frequenzen addieren). Wo ist da die Logik?


Sorry, wenn es kompliziert klingt

 

[Eiermann]

Das liegt daran das der Eq auf dem Bus Kanal den Wirkungsgrad erweitert.
Der q-faktor des erste Eq steht zb auf 1 wird bei 130 Hz angehoben plus Nebenfrequenzen 100 Hz und 260 Hz nur mal als Beispiel.
Jetzt kommt der Buss Eq zum Einsatz der erhöht nicht nur die Center Frequenz der hebt auch die Nebenfrequenzen an und erweitert den q-faktor der nun nicht mehr bis 100 Hz sondern bis 80 Hz reicht und so den Wirkungsgrad erweitert.
Darum nutzen manche gerne mal andere Eq s.

Die Werte sind nur Beispiele ich habe da nichts gemessen und dienen nur zu Veranschaulichung.

 

[Ludmann]

Ahhh ok. Habs verstanden. Danke

 

[Humanizer]

Habs verstanden

Ich nicht. Sowohl theoretisch, als auch praktisch dürfte es ziemlich egal sein, ob ich 2x 3dB anhebe, oder 1x 6dB (mit dem gleichen EQ, versteht sich).
Zu meiner anhaltenden Verwunderung bleibt in einem Phaseninversionstest aber tatsächlich etwas übrig (mit ReaEQ und Kirchhoff getestet). Zwar nicht viel, Peak ~-47db, RMS ~-60dB und der Unterschied ist (erwartungsgemäß) völlig unhörbar, aber dennoch. Kann mir das irgendeiner erklären?

Ich hab da mal was vorbereitet.
2x +3dB vs 1x +6dB. Die ersten minimalphasig, der zweite linear - als Nachweis, das da wirklich nicht nur 1 EQ am Werke ist (für den Phaseninversionstest waren die natürlich gleich). Die "einzelne" grüne Linie sind die übereinandergelegten Verstärkungen:

D.h., wenn Du bei Dir einen (deutlichen) Unterschied hörst, läuft da irgendetwas schief.

 

[Ludmann]

Also metaphorisch hab ich es so verstanden, dass der Effekt des wahrnehmbaren Unterschiedes so zustande kommt, als wennman im ersten EQ einen Turm baut und im zweiten Bus EQ der Turm nicht nur höher sondern auch breiter gemauert wird.

 

[Humanizer]

Ja, das hat @Eiermann gemeint und das hab ich auch inhaltlich verstanden, aber das dürfte so nicht passieren...

 

[Ludmann]

Achso ... hmmm

 

[JW_]

Ich nicht. Sowohl theoretisch, als auch praktisch dürfte es ziemlich egal sein, ob ich 2x 3dB anhebe, oder 1x 6dB (mit dem gleichen EQ, versteht sich).
Zu meiner anhaltenden Verwunderung bleibt in einem Phaseninversionstest aber tatsächlich etwas übrig (mit ReaEQ und Kirchhoff getestet). Zwar nicht viel, Peak ~-47db, RMS ~-60dB und der Unterschied ist (erwartungsgemäß) völlig unhörbar, aber dennoch. Kann mir das irgendeiner erklären?

Ich hab das kurz nachgebaut, ich krieg mit Pro-q3 in Natural Phase und zwei Mal +3db@500hz/ein Mal +6db@500hz ne perfekte Null raus. Sowohl mit nem Dirac-Impuls als auch mit ner random Overhead-Spur. Keine Ahnung, worans bei dir liegen koennte.

Edit: Equilibrium in IIR ebenso.

 

[Humanizer]

perfekte Null

So sollte es auch eigentlich sein. Bleibt die Frage wie das

klingt völlig anders

zustande kommt...