Hi,
Ich versuchs mal mit ner Metapher:
Frueher, als noch mehr mit "normalen " Kameras und Filmmaterial fotografiert wurde, gabs so was wie ne ungeschriebene Regel: Wenn Du natuerliche Farben willst, die der Wirklichkeit entsprechen, dann nimm Fuji Filme. Wenn Du Farben willst, die "schoener" sind als in Wirklichkeit, dann nimm Kodak Filme.
Die Kleinmembraner entsprechen dabei den Fuji Filmen, die Grossmembraner den Kodak Filmen...
Die Kleinmembraner bilden die akustische Realitaet eher ehrlich ab, wogegen die Grossmembranen gerne etwas "dazuluegen ( oder wegluegen, wie mans nimmt eben)" - was eigentlich gar nicht sooo da ist.
Klar, ist jetzt ne verwegene Aussage.
Technisch gesehen ist ne Kleine Membran ( weil sie klein UND leicht ist ) in der Lage, den Luftschwingungen sehr praezise zu folgen, bis in die hoechsten Hoehenlagen rein.
Je groesser eine Mik Membran ist, desto eher werden bestimmte Frequenzen ( in hohen Bereichen) durch Teilschwingungen der Membran erfasst, nicht durch die Membran im ganzen.
EDIT: Hier ist gemeint, dass nicht wie bei Lautsprechern die Membran in Partialschwungungen ausartet, sondern dass das praezise Folgen der eigentlichen Luftschwingung nicht immer genauso stattfindet wie bei ner kleinen Membran...
Weiter im urspruengöichen Text:
Dadurch entstehen Ungleichmaessigkeiten im Frequenzverlauf, die sich bei Stimmen aber eher positiv bemerkbar machen.
Andererseits kann eine grosse Membran den tiefen Frequenzanteilen generell einfacher folgen, ausserdem ist sie weniger anfaellig gegen Windgeraeusche. ( was aber kein Freibrief dazu ist, auf einen Ploppschutz zu verzichten! )
Na ja, vielleicht nicht 100% korrekt jetzt, aber die Unterschiede zwischen den Mikro Typen sind da.
Messmikrofone, die absolut linear sind, sind praktisch ausnahmslos Kleinmembraner. Doch die nimmt kaum jemand zum recorden ( von Stimmen ) her.
In Deinem speziellen Fall wuerd ich wirklich mal eines der Studio Projects ( B1 oder C1, welches mehr Hoehen liefert und mehr vom Raum mitnimmt ( einfach noch etwas "offener" klingt) ) ausprobieren.
Zu Deinem Preamp kann ich jetzt nix sagen, den kenn ich nicht.
Nach meinen Erfahrungen mit Stimm Aufnahmen kommt die Kombination aus Grossmembran und Mikpreamp mit einblendbarer Roehre in den meisten Faellen gut rueber. ( ich benutz den VTB1, ebenfalls SP )
Beim Aufnehmen von Instrumenten oder Natursounds finde ich meist die Kombination aus Kleinmembran und nicht Rohren Preamp ( bei mir RME [p=96]Quadmic[/p] ) klarer.
Nicht zu vergessen: Ich rede hier NICHT von den suendhaft teuren Hi End Teilen! Da kanns nochmal etwas anders aussehen...
Nicht zu vergessen ist auch der Einfluss des Raumes, gerade dann, wenn ein Mikro von sich aus sehr viel davon mitnimmt ( wobei hier der Unterschied zwischen Klein und Grossmembranen keine grosse Rolle spielt - je besser ein Mike, desto mehr Raum kommt idR mit drauf ) Daher sollte die Raumakustik eher trocken sein...
Gruss, Pete.