Welche Reihenfolge ist beim Mischen am sinnvollsten?

[motifxsuser]

Guten Abend!

Da ich Anfänger bin, frage ich mich, in welcher Reihenfolge ich am besten mischen sollte.. Natürlich hat bestimmt jeder seine eigene Vorgehensweise, aber es gibt doch bestimmt ein paar Richtlinien?

In welcher Reihenfolge setzt ihr z.B. folgendes ein:

Panning, EQ, [g=108]Hall[/g], Modulationen, [g=322]Compressor[/g]

Freue mich über Kommentare!

lg

 

[ArdathBey]

Da ich Anfänger bin, frage ich mich, in welcher Reihenfolge ich am besten mischen sollte.. Natürlich hat bestimmt jeder seine eigene Vorgehensweise, aber es gibt doch bestimmt ein paar Richtlinien?

Richtlinien, ich weiß nicht.
aber eine vernünftige und logische Vorgehensweisen gibt es z.B. hier nachzulesen und zu erlernen.

 

[ElectroThrasher]

Kommt natürlich auf die Instrumente an. Ich gehe so vor (und das ist jetzt sicher nicht die goldene Regel)

1. Kompressor auf die Instrumente, die es benötigen
2. Dann andere Effekte wie [g=108]Hall[/g], Modulationen, etc.
3. Dann mit dem EQ den Sound formen, unbenötigte Frequenzen absenken
4. Dann Panning

 

[Zendo]

Eigentlich solltest du immer erst EQ'en, erst danach komprimieren, weil du mit dem EQ Frequenzen wegnimmst und somit mehr und anders komprimieren kannst, wenn du willst.

Alles was unter 40Hz ist, kann man sowieso nicht mehr hören, aber das hat soviel Energie, dass man da eine Menge verschenkt in Sachen Komprimierung, wenn man erst komprimiert.

Es besteht aber die möglichkeit, nach dem Kompressor nochmal einen EQ zu verwenden, der sogenannte sweetening EQ mit dem man nur sanfte Sachen macht sozusagen.

[g=108]Hall[/g], Panning, Delay und alles andere eigentlich danach.

[g=108]Hall[/g] & [g=52]Chorus[/g] läuft ja eigentlich sowieso als Send-Effekt, also demnach sowieso nach den [g=84]Insert[/g]-Effekten.


Viele Grüße

 

[alpenjodel]

Schau mal hier,das ist ne ganz nette Anleitung.

http://www.gccarstensen.com/html/stereopanorama.html

Klicke links auf die Themen.

Arbeiten mit dem Stereopanorama

Transparenz im Mix

 

[-HP-]

ich hab keine feste Reihenfolge.

Wozu auch?

 

[keys]

+1 für die Skripte von http://www.audio-fabrik.de/shop/

Ich hab mir die Skripte Effekte + Mixing gekauft. Insbesondere das Mixing Skript gibt dir einen sehr schönen Einstieg + einen exemplarischen step by step guide.

Den kannste 1:1 auf deinen Song anwenden, oder dir einfach nur Anregungen rausnehmen.

Schneller und komprimierter kommste kaum an Infos.

 

[frankye]

Den kannste 1:1 auf deinen Song anwenden, oder dir einfach nur Anregungen rausnehmen.

Schneller und komprimierter kommste kaum an Infos.

na ja zum 1:1 anwenden hatte ich das nicht geschrieben

Aber das lernt jeder für sich selbst. btw die Weiterführung dazu ist dann der Mixing Praxis Guide, da hast Du dann den direkten Bezug,. Noch näher an der Praxis ist dann nur noch ein Mixing-Workshop oder Einzelworkshop.

 

[Guitar_TT]

Also :

Du fängst an mit den 1. Geigen : EQ und Pannen; dann die 2. Geigen! Wenn diese zusammen ein tolles Bild ergeben, dann kommen die Kontrabäße dran. Hier auf die Resonanz auf 105,5Hz achten und ungefähr um 20-30 dB absenken. Dies bei einem Q-Wert von 1! Jetzt wo alles perfekt klingt, kommen die Celli : Immer darauf achten, dass diese nicht von den Hochfrequenten Kontrabässen überlagert werden. Jetzt wo wir fast fertig sind, fehlen nur noch die Bratschen, die sich schon perfekt in den Rest eingebettet haben! Jetzt kommt - nach den Streichern - die Stimme ran. Also den Main Rap komprimierst du mit ner Attack von ca. 0,1ms und Release von 10 Jahren! Der [g=359]Threshold[/g] sollte so tief gewählt sein, dass man selbst beim über 0 hochgeschobenen Fader noch keine Mittlere aussteuerung sieht. Jetzt kommen noch einmal Melodyne auf die Pads und ein Overdrive auf die Atmo ! Auf den Masterbuss jagen wir einen Limiter der bei - 20 dBFs einsetzt und alles abhackt.

Jetzt haben wir eine perfekte Mischung erstellt - perfekt für Hörgeschädigte oder Taube!

Was wir nun daraus schließen sollen ?

Ganz einfach : Fürs mixing gibts m.E.n. (man korrigiere mich bitte!) keine Geschriebenen Gesetze, was immer Hilft. Alles was man Lesen kann, zeigt immer nur eine Möglichkeit - obs die richtige für dich ist, weißt du wenn deine Kumpels mit schmerzenden Ohren wegrennen oder - auf Grund deiner Künste - da bleiben!

Trotzdem schadet lesen nie!

 

[keys]

Ich hatte das 1:1 auch eher so gemeint: Erst Hirn einschalten, lesen wie ich eine Bass Drum mische, überlegen was ich davon für meine Bass Drum benötige usw.

Im Ernst - ich konnte mit dem exemplarischen Mix gut arbeiten. Ich hab die angegeben Werte als Ausgang genutzt und mich dann (z.B. im EQ Falle) zu meinen spezifischen Werten "hingesweeped".

Das Skript zeigt einem den Weg - gehen muss man ihn dann noch selbst.

btw. Gibts hier eigentlich ein Phrasenschwein? Wenn ja bin ich glaub ich grad 5€ losgeworden

 

[alpenjodel]

@keys

Ist zwar schön und gut,das Du für unseren frankye Werbung machst.
Aber 1:1 das solltest Du weglassen beim nächsten mal.

 

[Ari]

Guitar_TT schrieb:

Was wir nun daraus schließen sollen ?

Ganz einfach : Fürs mixing gibts m.E.n. (man korrigiere mich bitte!) keine Geschriebenen Gesetze, was immer Hilft.

Das hättest du wohl gern.

Wenn man alle deine ganzen aufgezählten Fehler weglässt, und noch viele viele mehr, die von Anfängern gemacht werden, dann kommen wir langsam an dem Punkt, an dem "es so richtig gemacht wird"!

"Wenn alle Möglichkeiten ausgeschlossen wurden, dann muss das Verbleibende die Lösung sein, auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist." nach Sherlock Holmes

Desweiteren, wenn es keine Regeln/Gesetze oder wie auch immer man für ein Wort gebrauchen möchte gäbe, dann könnte man sowas auch nicht lernen. Und auch nicht lehren! Dann sind also alle Tontechnikausbildungen und Workshops fake?

von alpenjodel an @keys

Ist zwar schön und gut,das Du für unseren frankye Werbung machst. Aber 1:1 das solltest Du weglassen beim nächsten mal.

Darf ich fragen warum?
Ist daran was falsch? Bzw hast du es so gemacht, und bist damit zu einem schlechten Ergebnis gekommen? Kann ich das mal hören bitte, wo du nach Anweisungen Frankyes einen schlechten Mix erhalten hast!?

Danke, bitte, gerne!
Ari

 

[gincool]

ich mische eigtl immer in der reihenfolge:
drums
[g=118]bass[/g]
andere instrumente
vocals

dabei kommt dann auch EQ und kompressor zum einsatz und falls für den sound erforderlich auch schon die modulationseffekte.
ich misch hier eigtl schon grob den sound den ich nachher haben möchte. also auch panning usw.
danach erstmal nen groben mix machen, eq und panning dabei anpassen damits halbwegs stimmig klingt und erst danach alles mit [g=108]hall[/g] veredeln.

ne wirkliche richtlinie gibts aber nicht, ich regel eigtl fast alles beim endmix nochmal grob nach von daher

 

[frankye]

Desweiteren, wenn es keine Regeln/Gesetze oder wie auch immer man für ein Wort gebrauchen möchte gäbe, dann könnte man sowas auch nicht lernen. Und auch nicht lehren! Dann sind also alle Tontechnikausbildungen und Workshops fake?

Es gibt gewisse Konventionen und Wege wie man Werkzeuge bedienen lernt. Wie man dann genau die einzelnen Werkzeuge (i.s. Equalizer, Kompressor etc) einstellt ist sehr individuelle. Man muss aber Grundlagen gelernt haben um überhaupt etwas zustande zu bringen. Alles andere ist zusammenhangsloses Gefrickel....leider ist das 80% der HRler nicht bewusst und den meisten ist es zu mühsam die Grundlagen zu lernen, angefangen bei tontechnisch eher langweiligen aber notwendigen Themen. Dazu gehört auch wirklich zu lernen was die Parameter eines Kompressors auf den Klang bezogen bewirken, wofür sie da sind weiss ja fast jeder

 

[noisefloor]

Es gibt, wie bei so vielem, immer viele Wege, die nach Rom führen. Das ist im Videoschnitt so, im Webdesign, in der Tontechnik und und und...

wichtig dabei ist: Die Werkzeuge genau zu kennen. Und das heisst nicht, dass man weiß, wie welcher Regler heisst, sondern auch, was er genau macht und wofür ich ihn anwenden kann.
Wie man dann weiter macht, hängt von deinen Vorlieben ab. Ob du bei deinem Mix erst mit Reverb versorgst und dann das panning ein/nachstellst, ist deiner Arbeitsweise überlassen. Selbst wenn jemand das ganze als den umständlicheren Weg ansieht, kann es gut sein, das DU damit besser und schneller zum Ziel kommst. Wichtig ist eben nur, DAS du zum Ziel kommst.

Der Logik nach würde ich jedenfalls immer das Panning und die Lautstärke zu erst so einstellen das es passt und dann das ganze mit entsprechenden Werkzeugen bearbeiten (Komp, etc.). Aber auch hier kann es wieder gut sein, das andere genau den anderen Weg gehen.

@Ari: wofür denn jetzt wieder dieser etwas scharfe Unterton? Oder war ich beim Lesen jetzt nur zu empfindlich?

1:1 kann man wohl wirklich nicht jeden Tipp auf jeden Song ummünzen. Aber als LEITFADEN ist sowas immer eine wunderbare Sache, und ich denke mal, dafür sollen die Scripte, neben dem Lehrwert, auch da sein.

Das ist für mich sowieso immer das entscheidene: All die ganzen Tutorials und Lerngeschichten sind Leitfäden (manches mal auch Leid-Fäden), mit deren Hilfe man lernen kann, strukturiert an eine Arbeit heranzugehen und nicht wild herumzuklicken und auf einen Zufallstreffer zu hoffen. Man lernt, seine Werkzeuge effektiv zu nutzen und somit, schneller und gezielter zu arbeiten. Und das ist zehn mal wichtiger als eine Step-By-Step Anleitung.

[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/noisefloor">noisefloor</a> | 10.10.2009 00:16 Uhr]

 

[Ari]

noisefloor an @Ari: wofür denn jetzt wieder dieser etwas scharfe Unterton? Oder war ich beim Lesen jetzt nur zu empfindlich?

Nee nee, alles is gut!
(übrings nur mein [g=65]Oberton[/g] klingt eigentlich öfter etwas scharf. Der eigentlich Unterton ist ziemlich wochenendtechnisch entpannt.)



Ich mag nur sone Floskeln von Anfängern nicht, die ständig meinen, es gäbe keine Regeln und Richtlinien. Denn das ist einfach nur Bullshit. Und vorallem ist es ne Ausrede, weil man dann "absichtlich" anders klingt, als der böse böse Kommerz. (weil mans einfach nicht besser kann) Und genau das ist auch der Grund, warum Anfänger Anfänger bleiben!

Bisher fand ich "gingool"s Beitrag am besten.
Er beschreibt die korrekte Arbeitsweise! Genauso würde auch das Recording vorweg vollzogen werden. Man baut halt auch nicht erst das Dach und dannach den Keller. (um mal beim Floskelschwein zu bleiben)

Es gibt tausende Beispiele, wie man NICHT anfängt, einen Song zu mischen.
Und die paar, die übrig bleiben, die sind dann je nach material korrekt!
Isso.

Ari

 

[kingdanie80]

Was wirklich gute entsteht doch nicht wenn du nach dem Lehrbuch gehst
sondern wenn du deinen eigenen, individuellen Weg gehst.

Wissenschaft kann auch hinderlich sein, vor allem wenn es um den
Ausdruck deiner Empfindungen geht.

 

[noisefloor]

Ok, darauf können wir uns wirklich einigen

Klar, es gibt im Mixing Grundrichtlinien, die man beachten sollte, weil man sich so in vielen Fällen später mehr Probleme schafft als man vorher hatte. Nur ist es, meiner Ansicht nach, genauso wichtig zu kapieren, das es keine Patentlösungen für Probleme gibt, sondern nur Lösungsgruppen. Die zwingen einen dann zu jeweils anderen folgenden Schritten.

Bzgl Gingools Vorschlag: Finde ich auch prima, ist aber eine MÖGLICHE Arbeitsweise.
Genauso gut könnte man erst einmal den Hall der einzelnen Spuren einstellen und dann damit weiterarbeiten.
Vorteil: Man hat schon im Ohr, wie der Hall das Klangbild verändert
Nachteil: Man bekommt mehr Probleme beim Einstellen von EQ und Lautstärken etc.

Siehst du worauf ich hinaus will? Wichtig ist eben, zu kapieren, was der Schritt, den ich wähle, nach sich zieht und ob ich damit leben kann oder nicht.

Was wirklich gute entsteht doch nicht wenn du nach dem Lehrbuch gehst
sondern wenn du deinen eigenen, individuellen Weg gehst.

Wissenschaft kann auch hinderlich sein, vor allem wenn es um den
Ausdruck deiner Empfindungen geht.

Das wiederum ist Blödsinn. Wissenschaft, oder besser Wissen, ist nur dann hinderlich, wenn ich es nicht intuitiv einsetzen kann, sondern ständig darüber nachdenke. Sobald ich theoretisches Wissen so verinnerlicht habe, dass ich es, ohne darüber nachzudenken, nutzen kann, ist es eine Hilfe und kein Hinderniss. Und es hindert niemanden daran, es einfach mal anders zu machen. Der Vorteil ist nur: Ich kann es gezielt anders machen und fische nicht im Trüben in der Hoffnung, nen Glückstreffer zu landen.

@Ari:

(übrings nur mein Oberton klingt eigentlich öfter etwas scharf. Der eigentlich Unterton ist ziemlich wochenendtechnisch entpannt.)

Naja, mein Unterton brummt häufig und klingt nur mit dem Oberton zusammen gut, daher die Frage

(grrrrrrrrrr, die Editfunktion treibt mich in den Wahnsinn, die zickt vor sich hin!) Und wieso schreibe ich hier gerade im Editor kursiv??? Oder bin ich nur vom Met zu besoffen und gucke schief?)


[Geändert von:<a href="https://recording.de/myRecording/Profil/noisefloor">noisefloor</a> | 10.10.2009 00:41 Uhr]

 

[-HP-]

Ari schrieb:
Er beschreibt die korrekte Arbeitsweise! Genauso würde auch das Recording vorweg vollzogen werden.
Ari

manche fangen mit dem Vocal an und werden auch glücklich.

 

[Ari]

Ja na sicher.

Wer genau sind "manche"?
Die, die stets auf Beginnerlevel bleiben, richtig?

Wichtiger Satz - Obacht!

Man kann machen, was man will, wenn man selbst damit zufrieden ist, und damit glücklich wird. ABER man kann bei Weitem nicht wahrlos alles machen was man will, um ANDERE glücklich zu machen!

Wenn jeder Songs "nur für sich" schreiben würde, (was ja nicht stimmt, aber immer behauptet wird) warum ist denn das Songvoting und Feedbackforum so gern und überdurchschnittlich oft besucht und wird genutzt? Richtig - weil wir den Kram eben NICHT für uns selbst machen. Sondern er soll anderen gefallen. Man möchte andere erreichen mit seinem Produkt. Man will ein Gefühl oder eine Stimmung transportieren, um anderen genau dieses Gefühl auch zu vermitteln.

Wenn man eine Ballade schreibt, will man, dass andere herzergreifend schluchzen, und Mädels heulen. Will man einen Dancekracher abfeuern, möchte man die Massen mit dem Fuß wackeln sehen. Macht man Ambient, möchte man, dass eine Atmosphäre geschaffen wird, in der sich der Hörer entspannen kann, und gegebenfalls die von euch musikalisch gemalten Bilder in deren Köpfen visualisiert werden. DAS ist gute Musik!

Sollte ich damit falsch liegen, dann ist auch das gesamte Forum unnütz.
Dann macht jeder, was er will - und niemandem ausser einem selbst, gefällt es.

Ari