Was Stereo, Was nicht?

[rithim868]

Guten Tag allerseits
Ich habe leider ein kleines durcheinander beim Thema Stereobild. Ich befasse mich noch nicht sooo lange mit dem Thema Mixing, bin aber mit meinen Ergebnissen zufrieden bis jetzt, zumindest bekomm ich mittlerweile einen klaren mix hin und alles kommuniziert irgendwie mitteinander.
Jetzt kommt die nächste Baustelle. Das Stereobild!
Als DJ von Elektronischer Musik vergleiche ich meine Sachen immer mit den Professionellen gekauften Träcks. (Schlussendlich will ich ja meine Sogns mit diesen gekauften Sogns spielen und die sollten im Club kompatibel sein)
Wie gesagt, bis auf das Stereobild und Lautstärke bekomm ich es meiner Meinung nach schon ganz gut hin. Die gekauften Sachen sind im stereobild immer Viel Breiter. Sogar die Kick, welche ich in der Mitte lasse, klingt irgendwie Breiter.

Was machen die Profis was ich noch nicht kenne? Ist Layering hier das fehlende Puzzle und dann die duplizierten Spuren links recht pannen??

Was ist mit Stereosubgruppen gemeint?
Kann mir da bitte jemand Grundlegend paar Tips geben wie ich da vorgehen sollte. Irgendwie habe ich da was verpasst...
Übrigens, Tieffenstaffelung ist kein Fremdwort. Meiner Meinung nach ist der Mix sauber und steht gut im Raum.
Eifach und alleine die Lautsprecher füllt es nicht aus. Zumindest wenn ich es mit professionellen Sogns vergleiche.

Vielen Dank schon mal im Voraus..

 

[AndyGallas]

Ich mische meisten (aber nicht ausschliesslich) links, Mitte, rechts. Die wichtigen Elemente würde ich in Deinem Fall auf der Mitte lassen (Club Kompatibilität).

Hast Du schon mal einen kurzen, knackigen Raum auf der Kick probiert? Der macht's breit.

Gruß!

 

[BasisM]

Hallo und

Also vorab eines:

Es ist fast gänzlich unmöglich 100% den Sound jener etablierten Produzenten zu erreichen.

Das liegt an folgenden Punkten:

1. Perfekte Abhöre mit abgestimmter Abhöre

2. jahrelange Mix-Erfahrung

3. ein entsprechendes Mastering

Oft sind bei diesen Titeln mehere Leute dran beteiligt, die genau wissen wie Sound zu klingen hat.

Aber sicherlich wird der eine oder andere den für dich passenden Tip geben können.

Hierzu wäre es gut wenn du mal ein oder paar Soundbeispiele von Dir uns hören lässt. Dann kan man schon eher sagen woran es bei dir happern könnte.

 

[annaNAMNAM]

Ich layere auf das Kick ab und zu noch ein Fell von einer Bassdrum oder ein passendes Hat ganz leise mit, dann gelegentlich noch ein Stereo enhancer, vielleicht könnte dies deine Frage zum breiten Kick erklären.

Das ganze funktioniert mit einem Bass auch ganz gut, einfach etwas anders, zumindest bei mir...

 

[rithim868]

Vielen herzlichen Dank. Schon paar brauchbare Inputs. Kleiner Raum auf dem Kick klingt super finde ich. bin aber etwas unsicher ob das mixtechnisch korrekt ist. Auch bei den professionellen deephouse, minimal tracks habe ich das Gefühl das da ein kleiner Reverb auf dem Kick ist der das ganze runder klingen lässt.
Genau so ist es mit den Stereo Tools. Ich lese immer wieder das die Kick in der Mitte sein muss. Daher bei den Bässen nie wirklich mit so Sachen experimentiert.

Hier mal etwas kurzes zum reinhören. Für Feedbacks zum mix wäre ich sehr dankbar…

https://www.dropbox.com/s/sxf2jq7fu9kxjo9/Demo kurz.wav

 

[Lacunaflow]

Frequenzselektives Stereo Panning wäre z.b. ein "Geheimtipp" (Z.b. in Logic schon seit 300 Jahren als Werksplugin dabei)

Ich lese immer wieder das die Kick in der Mitte sein muss.

Das ist blödsinn, vielleicht bei Rock Musik.

 

[Trebel]

Sonalksis Stereo Tool

Damit trenne ich im Master ab 160 Hz abwärts Mono. (nicht Verbreitern)

Stereo Verbreiterung nur auf Synth Spuren oder auf der Synth Gruppe.

 

[LM18]

Weiss nich - Ist schon fast überbreit

Link auf Wunsch des TE entfernt.

 

[Trebel]

Die Bassdrum kommt mir seltsam vor.

Bestimmt weil se (leicht) Stereo is ?

Cooler Schnippel LM18

Jaaa, ist schon sehr breit alles

 

[thesoundlab]

Das ist blödsinn, vielleicht bei Rock Musik.

Ich finde: jein. Eine Kick ist ja nicht einfach nur Kick, sondern sie setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, spektral gesehen. Unterhalb einer bestimmte Frequenz (und hier darf experimentiert werden bei welcher Frequenz) sollte die Kick schon mono(kompatibel) sein, aber nicht zwangsläufig oberhalb. Ist der Kicksound sehr obertonreich oder allgemein mit viel Energie im mittel- und hochfrequenten Bereich versehen, dann lohnt eine getrennte Bearbeitung der einzelnen Bänder definitiv, wenn man eine "breite" Kick haben will. Da dürfen evtl. Mitten, aber defintiv Höhen auf jeden Fall "breit" vertreten sein - imho. Im Bassbereich hat allerdings eine Stereobreite nix verloren, wenn's nicht gerade ein experimenteller Sound ist.

 

[Nachtschicht]

Frequenzselektives Stereo Panning wäre z.b. ein "Geheimtipp" (Z.b. in Logic schon seit 300 Jahren als Werksplugin dabei)

Ich lese immer wieder das die Kick in der Mitte sein muss.

Das ist blödsinn, vielleicht bei Rock Musik.

das ist überhaupt kein blödsinn. wenn du im laufheits- und rumms-kampf mitmischen willst bleibt dir letztlich gar nichts anderes übrig, alle anderen pan-positionen verschenken nur energie beim mastering, und untenrum kann der mensch sowieso kaum noch stereoplatzierungen orten. und wenn gar noch vinyl im spiel ist, legt man sich erst recht ein ei wenn die bassdrum irgendwo anders als in der mitte ist.

 

[Kuno]

Ich wüsste gar keinen Grund, so ein zentrales Element wie den Kick (oder auch die Snare) irgendwo anders als direkt in der Mitte zu platzieren.

 

[thesoundlab]

Ich wüsste gar keinen Grund, so ein zentrales Element wie den Kick (oder auch die Snare) irgendwo anders als direkt in der Mitte zu platzieren.

Oha, da gibt's sehr wohl einen Grund. Mindestens einen. Künstlerische Freiheit allen voran. Hör dir mal (als ein Beispiel von vielen) Ray Lamontagne mit "I still care for you" an. Ich finde das Lied wahnsinnig gut (Sooo viel Hall und so aufgeräumt.). Das Schlagzeug findet komplett sehr sehr linkslastig statt. Natürlich kommt diese Art der Mischung von den frühen Beatles Dingern, als man nur L, C und R kannte. Das klingt doch nicht verkehrt?

Ist alles Stilsache. Aber klar, macht man das mit ner richtig tiefen Kick links und nem Subbass rechts kriegt man echt Probleme.

 

[BasisM]

Grundsätzlich würde ich auch sagen: Künstlerisceh Freiheiten geht stets vor.
Und klar kann man meiner Meinung durch aus wie thesoundlab bereits beschreibt auch die Frequenzen trennen und die Hohen seitlich pennen...

Für "in your face" würde ich das eher weniger machen.Man muss halt wissen welche Bedeutung man der Kick letztlich geben will.Weiterhin besteht auch die Gefahr das man den Titel schnell zukleistert...

aber wie gesagt: Erlaubt ist es natürlich...

 

[Amerikaner]

Ich wüsste gar keinen Grund, so ein zentrales Element wie den Kick (oder auch die Snare) irgendwo anders als direkt in der Mitte zu platzieren.

meine meinung. stört mich auch bei beatles sachen und ähnlichem 60er + früh 70er kram.
wundert mich nicht, daß man davon abgekommen ist.
aber klar, verboten ist nix, geschmackssache eben...

 

[Kuno]

Ich wüsste gar keinen Grund, so ein zentrales Element wie den Kick (oder auch die Snare) irgendwo anders als direkt in der Mitte zu platzieren.

Oha, da gibt's sehr wohl einen Grund. Mindestens einen. Künstlerische Freiheit allen voran.

Ja klar ... künstlerische Freiheit beinhaltet natürlich auch die Möglichkeit, seinen Song so abzumischen, daß es doof klingt ... wenn man das denn unbedingt will.

Ich kann ja auch mit Absicht falsch komprimieren oder völlig schiefe Töne in meinen Song einbauen ... alles "künstlerische" Freiheit.

Sinnvoll ist das dadurch aber noch lange nicht.

 

[Lacunaflow]

Ok, kurze ergänzung, mit mittig meinte ich einen senkrechten Schlagbaum im Goniometer.

Panning einer Kick liegt mir fern, kann man sicherlich machen, aber dann ist es halt kacke...


Also eher so wie thesoundlab es in #10 beschreibt...





lg..

 

[KMDR]

Abhängig vom Klangbild der Kick und Snare gehe ich gern mit dem Multibandkompressor ran. Die tiefen Bassfrequenzen der Kick sind bei mir immer mittig/mono. Wenn sich die Kick aber zusätzlich noch im Mittenbereich (manchmal auch noch in den unteren Höhen) bewegen soll, gebe ich diesen Bändern etwas mehr Breite (je höher, desto breiter). Vorausgesetzt es ist Platz dafür. Dadurch entfällt für mich fast immer das Layering mehrer Kicks. Stattdessen arbeite ich aus einem facettenreichen Kick-Grundsound gern per EQ und Kompressor die für mich wichtigen Bereiche aus den Bändern heraus. Weiß nicht, ob das erlaubt ist

 

[thesoundlab]

Panning einer Kick liegt mir fern, kann man sicherlich machen, aber dann ist es halt kacke...

iyho