Nein, das Video war Beweggrund.
ok.
Es war nicht die Frage "ob man" sondern wie viel.
Ist doch nicht schwer das zu verstehen.
Um das Ganze zumindest von meiner Seite zum Abschluss zu bringen:
Was in der Raumakustik Top Notch ist und was nicht ist sehr relativ. Es gibt jedenfalls keine Halbe Raumakustik.
Die meisten Raumakustiker setzen die Untergrenze bei der Erfüllung der EBU Vorgaben an.
Tatsächlich ist es so dass viele Raumakustiker anfangen die Schlussrechnung zu tippen wenn diese Vorgaben erfüllt sind.
Ich finde das Erfüllen der EBU Specs das Mindestmaß, weil alles darunter einfach noch so starke Unzulänglichkeiten aufweist, dass man immer noch für ewig viel kompensieren muss während der Arbeit.
Man ist nie befreit davon zu kompensieren für die Einflüsse des Raumes, das ist einfach Realität und so funktioniert das mit unserem Hirn+Ohren in Räumen.
Die EBU Specs stellen eine Schwelle dar wo es dem Gehirn einfach sehr leicht fällt die Raumeinflüsse auszublenden.
Nur um mal zu verstehen, dass diese der pragmatische Kompromiss sind und nicht Top Notch.
Nun gibt es natürlich viele Raumakustiker die sich einen Namen machen wollen indem sie ihre Räume so gestalten, dass diese über den Anforderungen der EBU liegen - weil man sich dann noch leichter damit tut. Das würde man dann wohl unter Raumakustikern als das Top Notch Level wie du es hier nennst bezeichnen.
Für mich persönlich ist das Erfüllen der EBU Specs das Mindestmaß und gleichzeitig das Optimum.
Du wirst jetzt vermutlich wieder sagen, ja kann doch nicht sein, muss doch auch reichen nur die Hälfte der Ziele der Ebu zu erreichen - aber wie erläutert - die Ebu Specs sind der Punkt wo es anfängt zu passen für unser Hirn - wo es nicht mehr so viel Energie erfordert für den Raum zu kompensieren beim Arbeiten.
Sobald man die Ebu Specs übertrifft - ist man meiner Meinung nach vor allem DIY Bereich auf dem Top Notch Level.
Denn allein um diese zu erreichen erfordert es schon jede Menge Auseinandersetzung mit dem Thema. Wenn man sich Geld sparen will muss man rum experimentieren, viel lesen, lernen und verstehen und jede Menge BS die im Netz dazu steht filtern können. Denn Halbweisheiten gibt es mehr als nützliche Infos im Netz.
Man hat im Grunde die Wahl verhältnismäßig viel Geld auszugeben das einem das jemand macht oder man muss selbst verhältnismäßig weniger Geld in die Hand nehmen, sich aber dahinter klemmen und schauen dass man es kapiert und sich selbst dreckig machen.
Im Grunde ist es entweder teuer, oder es ist weniger teuer, kostet dafür Zeit, Fleiß und Arbeit.
Beides im Grunde uncool vor allem wenn man es in Kontrast setzt was dieses Hobby oder dieser Beruf sonst so verkörpert, das scheint nämlich alles ziemlich cool zu sein.
Und ich selber finde es auch irgendwo blöd dass dies so ist, denn einfach ein paar Mics aufstellen und dann nur noch vor dem Bildschirm sitzen und an echten oder virtuellen Knöpfen drehen ist schon eher was für mich.
Im Grunde ist es einfach unfair weil man zwangsläufig mit etwas konfrontiert wird mit dem man nicht in diesem Ausmaß gerechnet hat.
Man entscheidet sich für dieses Hobby weil es cool ist, weil man Musik mag, und weil es die Hersteller mit günstigen Produkten natürlich auch möglich machen. Also deckt man sich mit seinem Starter Kit vom T ein und auf einmal bekommt man so nebenbei mit dass es auch sowas wie Raumakustik gibt. So läuft es doch bei über 90 Prozent. Die sind technisch schon hervorragend ausgestattet bevor sie überhaupt so tief drin in der Tontechnik stecken dass ihnen Raumakustik überhaupt begegnet. Und dann stellt sich auch noch raus dass dies ein enormer Aufwand ist...
Es ist unfair die Leute für etwas zu begeistern Ihnen aber wichtige Infos vorzuenthalten. Jetzt kann sich aber jeder für kleines Geld so einrichten dass er ein komplettes Album daheim aufnehmen kann. Kein Schwein würde das Zeug aber kaufen wenn klar wäre dass die Räume in denen man das Zeug einsetzt Anforderungen erfüllen müssen die Geld, Zeit fressen.
Deswegen taucht das Thema ob man eine Raumakustik wirklich braucht auch immer wieder auf, denn es wird ja alles so dargestellt als würde alles einfach so funktionieren. Hersteller betonen 6000x den linearen Frequenzgang Boxen und scheißen drauf dass keiner der Käufer je etwas davon hören wird.
Beruf? Meinst du wirklich das alle die hier fleißig an ihrer Raumakustik schrauben damit Geld verdienen? Wohl eher sie wünschen sich damit Geld zu verdienen.
Beruf ist etwas weit hergeholt. Aber ja, wir müssen immer von einem extrem ins andere um richtig diskutieren zu können, right?
Es ist ein Beruf. Und wer damit Geld verdienen möchte wird sich einfach rein hängen müssen. Und in der jetzigen Lage der Musikindustrie mehr denn je.
Genau genommen ist es ein Beruf der fast ausschließlich auf selbständiger Basis ausgeübt wird.
Für viele ist es tatsächlich auch ein Hobby, weil sie die Leidenschaft für Musik teilen. Dein Satz liest sich fast so als wäre jeder dumm der versucht das beste aus seinem Hobby raus zu holen.
Ich denke dass es genau diese Art der Einstellung braucht um überhaupt eine Chance zu haben irgendwann das Hobby irgendwann zum Beruf zu machen. Was sicher keine unberechtigtes Wunschdenken ist.
Kennst du jemanden der selbständig ist? Weiß du wie das Leben der meisten selbständigen ausschaut?
Es steht in starkem Kontrast zu der Erwartungshaltung das alles einfach eine easy Nummer ist. Man muss in der Regel viel Zeit und Energie investieren um voran zu kommen und bestehen zu können. Es ist ganz sicher nicht ich kauf mir dieses und jenes und ohne weiteren Aufwand mache ich dann meinen Weg.
Die meisten Leute die ich kenne die in dieser Branche tätig sind machen nichts anderes und haben auch keine Zeit für was anderes.
Die Leute die ich kenne die in anderen Branchen selbständig sind, machen nichts anderes als sich den ganzen Tag um ihr Unternehmen zu kümmern. Sie investieren die ganze Energie in das was sie tun möchten.
Und wer nicht einen fetten Haufen Geld in die Wiege gekippt bekommen hat der wird auch nebenbei arbeiten müssen um sich überhaupt so aufstellen zu können das es klappt mit der Selbständigkeit.
Und die wenigsten machen das wegen Geld, Ruhm und Ehre. Die meisten wollen einfach die Freiheit haben das tun zu können was sie tun möchten - was in der Regel ihre Arbeit ist.
Man darf sich nicht immer nur mit den 25 Leuten auf der Welt messen die einfach Glück hatten in ihrem Leben und eine coole Karriere vorweisen können. Die meisten müssen sich den Arsch aufreißen um sich überhaupt in die Lage bringen zu können um das tun zu können was sie tun möchten. Frag
@holgi wie es ist selbständig zu sein, was es erfordert sich vom Leben die Erlaubnis zu holen das zu tun was man tun möchte.
Es ist eine Einstellungssache ob man den Sprung aus dem Homestudio in die Branche schafft oder nicht.
Und jeder der liebt was er tut wird alles daran setzen das bestmögliche aus seiner Situation zu holen.
Wenn ich mir gute Boxen kaufe dann will ich auch hören was die zu bieten haben. Und wenn dazu akustische Maßnahmen im Raum notwendig sind dann nimm ich diesen Aufwand auf mich. Diese Boxen sind das wichtigste Werkzeug in meinem Werkzeugkasten. Ich gehe hier doch keine Kompromisse ein wenn ich es wirklich ernst meine.
Jeder der versucht sich davor zu drücken sucht einen bequemen Ausweg - was im Grunde heißt das er kein Interesse hat das Optimum für seine Arbeit raus zu holen - was viel über die Haltung zu dem was er tut aussagt.
Wer etwas erreichen will, aber nicht bereit ist auch Dinge dafür zu tun die einem nicht so schmecken, der wird auch weit weg bleiben von seinen Zielen. Man kann nicht einfach die Hände in die Luft strecken und sagen oh das möchte ich jetzt aber nicht tun, ich mein dann fällt die Tür halt einfach zu. Was vermutlich aber besser ist weil man mit dieser Einstellung heute keinerlei Chance hätte auf dem vorhandenen Musikmarkt irgendwie bestehen zu können.
Meinst du wirklich das alle die hier fleißig an ihrer Raumakustik schrauben damit Geld verdienen? Wohl eher sie wünschen sich damit Geld zu verdienen.
Und selbst wenn man nicht sein Geld damit verdienen will - wenn man wirklich etwas tun will, begeistert und überzeugt davon ist dann tut man doch auch alles um das Optimum dafür raus zu holen.
Wer wirklich überzeugt von der Sache ist die er tut der geht keine Kompromisse ein.
Es gibt sicher auch viele für die nicht das Musik machen, schaffen, bearbeiten das Ziel ist sondern die nach Anerkennung und sonst was streben. Für die ist Musik, Tontechnik aber auch nicht der primäre Fokus sondern Mittel zum Zweck.
Es gibt auch Leute die sich in ihrer aktuellen Lebenssituation es nicht ermöglichen können selbst mit viel Fleiß einer optimalen Lage anzunähern. Manchen fehlt einfach der Platz oder auch das Geld.
Es geht aber allein um die Einstellung zu dem was man tut und wie man seine Ziele verfolgt.
Es ist völlig ok in einem unbehandelten Raum anzufangen weil die eigene Lage nicht mehr hergibt, so lange einem bewusst ist das es hier Verbesserungsbedarf angesagt sein wird und das man dann auch dran bleibt und versucht sich irgendwie in eine günstigere Lage zu bringen.
Das Optimale aus Faulheit und Bequemlichkeit nicht raus zu holen - diese Leute können mir nicht erzählen sie haben ernsthafte Ambitionen oder sind wirklich begeistert und überzeugt von dem was sie tun.
Und ich rede von den völlig normalen Menschen wie sie hier im Forum unterwegs sind und nicht von irgendwelchen Gurus.