Was erwarten sich Musiker von einem Studio?

  • Ersteller goldendawn
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nicht bös gemeint goldendawn, aber...

Ich hatte ehrlich gesagt noch nie jemanden da, der gemeint hätte "ach, du hast ein Behringer Mischpult und für die [g=149]Snare[/g] nimmst du nichts besseres als das SM57?"

würd ich wohl anmerken und einpacken. know how gut uns schön, aber wenn meine freundin für akustische notizen einen besseren preamp hat...
 
problem an der ganzen sache und diskussion hier ist, dass von gebildeten und verstaendnissvollen musikern und bands ausgegangen wird, die eher dem profil eines reifen homerecordlers entsprechen.

hat man solche leute im studio, ist name und gear dropping kein thema - und vorrangig zaehlt die band das koennen.

leider ist aber der grossteil der bands im amateur und semi professionellen bereich nicht so bewandert, noch derartig reflektierend und gebildet.
und genau diese klientel erwarten hi end gear das sie eben aus MTV clips kennen (ssl und neumann und co) und das ganze pronto und moeglichst billig. denen ist know-how und erfahrung egal, weil sie das *vorraussetzen*. oftmals ist bei dennen auch der psychologische faktor wichtig, der vereinfacht ausgedrueckt heisst : fettes gear - fetter sound - fette kohle durch major entry in den charts. eigenes koennen oder das des produzenten/techs wird grosszuegig ausgegblendet oder mit wesentlich weniger prioritaet bedacht als noetig.

ich kann stundenlang von zB gitarristen erzaehlen, die fuer ein 150 euro demo mit 2 tracks allen ernstes einen diezel und einen rectifier haben wollen, weil sonst koennen sie nicht optimal spielen... oder der saenger der auf ein u47 besteht, aber es dann nicht erkennt wenns vor ihm aufgebaut wird...
 
Erstens hab ich externe Preamps und nehme vom "Behringer Rauschen" kaum was mit, zweitens nutze ich auch die Behringer EQ's äusserst selten und drittens ist das SM57 ein durchaus gerne verwendetes [g=116]Mikrofon[/g], oder nicht?

Immerhin hat mein Equipment gereicht, um heuer zwei Bands einen Plattenvertrag bei kleinen, aber feinen Independent Labels zu verschaffen. In der Profi Liga spielen natürlich andere!
 
leider ist aber der grossteil der bands im amateur und semi professionellen bereich nicht so bewandert, noch derartig reflektierend und gebildet.

im amateurbereich -> durchaus!

aber bitte wo setzt du den semiprofessionellen musiker an?
 
goldendawn schrieb:
In der Profi Liga spielen natürlich andere!

Und genau da ist das Problem: Um die Verhaeltnismaesigkeit zu wahren kann in einem 150€ Studio nicht das gleiche Equipment rumstehen als in einem 1000 oder mehr € Studio.

Nur, sobald Bands fuer etwas zahlen wollen sie auch das da nicht der gleiche Mist rumsteht wie bei ihnen zu hause.
 
... es gibt aber auch schon Leute, die ganz komisch schauen, wenn man ihnen erklärt, dass wir jetzt bitte die Gitarren nicht einfach in den Computer einspielen, sein Pod bitte erstmal nicht ansteckt wird und wir schon den Röhren-[g=182]Amp[/g] nehmen. Erstaunlich ist auch, wieviele Leute im Metal Bereich immer mit diesen schrecklichen BC Rich Gitarren ankommen....
 
...oder diese drecks Warwick Baesse...
 
... es gibt aber auch schon Leute

preispolitik - wenn du in der günstigeren klasse anbietest, dann mußt du ja damit rechnen, dass auch solche leute kommen ;-)


...oder diese drecks Warwick Baesse...

bin ich wenigstens nicht der einzige mit einer abneigung gegen warwick :-D
 
Sei es, wie es sei. Man kann glaub ich an dieser Stelle mal festhalten, dass in der günstigeren Studio-Klasse viel eher für die Betreuung und das Know How bzw. die Dienstleistung an sich bezahlt wird, als für das Equipment.
 
aber das problem hast du ja selbst richtig angesprochen.
genau DIESE "musiker" wollen eben manchmal unbedingt ihr high-end-gear sehen...

ich würd außerdem sagen: zu allererst zahlt man z.b. als "garagen"-band einmal für einen raum, in dem man vernünftig aufnehmen kann :-D
 
High End Gear...

ich sag euch mal was:

Ich hab ein abgeschlossenes für die Leute nicht sichtbares Verstärker-Kämmerchen. Gitarrist spielt, ich hab aus einem alten Korg-Multieffektgerät einen Sound eingestellt und in den im Kämmerchen befindlichen ZEHN WATT VERSTÄRKER von Ibanez (Wert auf Ebay wahrscheinlich ein Euro) geschickt. Dann bin ich noch recht wichtig runtermaschiert und hab gemeint, ich müsste DEN RECTIFIER JETZT MIKROFONIEREN. Naja, sie haben es mir alle geglaubt, dass dort unten wirklich ein Rectifier steht.
 
goldendawn schrieb:
High End Gear...

ich sag euch mal was:

Ich hab ein abgeschlossenes für die Leute nicht sichtbares Verstärker-Kämmerchen. Gitarrist spielt, ich hab aus einem alten Korg-Multieffektgerät einen Sound eingestellt und in den im Kämmerchen befindlichen ZEHN WATT VERSTÄRKER von Ibanez (Wert auf Ebay wahrscheinlich ein Euro) geschickt. Dann bin ich noch recht wichtig runtermaschiert und hab gemeint, ich müsste DEN RECTIFIER JETZT MIKROFONIEREN. Naja, sie haben es mir alle geglaubt, dass dort unten wirklich ein Rectifier steht.

hm,... wenn ich ins Studio geh, dann nehm ich bestenfalls meine [g=422]Gitarre[/g] mit und stöpsel die da ein, wo man mir es sagt, von mir aus auch ein Patchbay in der Wand. Und wenn dann (in diesem Kämmerlein) der Sound erzeugt wird, der mir taugt, dann ist doch alles bestens.

Wenn deine Kunden damit zufrieden sind, würd ich sagen, dass du alles richtig machst ;)


ich frag mich nur irgendwie, was denn das für Kunden sind :D
 
hehehe.


eine kleine anekdote von einem bekannten:


eine junge, motivierte, aber gewissermaßen naive rock-band hatte ihn "gebucht" für ein 4-track-demo. nachdem die band nicht nach click spielen wollte (sic!), wurde zuerst ein komplettes setup aufgebaut, um die band komplett aufzunehmen - diese spuren sollten später beim overdubbing als guide-tracks verwendet werden. die sängerin stand in einem extra-vocal-booth, und mein bekannter baute ihr ein günstiges, aber gut klingendes mic vor die nase. das sah der geartechnisch halbgebildete bassist, erkannte auch flugs das aufgeklebte etikett des billigherstellers (ich weiß nicht mehr, welche firma das genau war...) und wandte auch prompt ein, dass dann für die "richtigen" aufnahmen aber schon ein "anständiges" [g=116]mikrofon[/g] benutzt werden sollte. naja.
mein bekannter hat dann einfach das aufgeklebte etikett abgemacht, die klebespuren restlos beseitigt und der band bei den finalen vocal-recordings erzählt, das [g=116]mikrofon[/g] sei eine art geheimtipp im hi-end-bereich, das von einer kleinen firma in handarbeit gefertigt wird und daher keinen aufgedruckten firmennamen hat.
erstaunlicherweise konstatierte die gesamte band den enormen klanglichen vorteil, den dieses teure, handgefertigte spezialmikrofon ausmachte.

womit wir zu der frage kommen: beeinflusst ein aufgeklebtes etikett den sound eines mikrofons negativ?


:D
 
Tja, der Mensch kann sich sehr sehr viel einbilden... ist doch bestimmt auch schon jedem passiert, dass man einige Zeit lang EQ oder sonst was einstellt, konstatiert, dass es doch jetzt schon viel besser wäre und dann draufkommt, dass man das Plug In in einem anderen, gar nicht aktiven Kanal geöffnet hatte...
 
einige Zeit lang EQ oder sonst was einstellt,...

Andauernd :) - Kurz später ist immer ein lautes Klatschgeräusch wahrnembar und meine Stirn ist etwas röter :D
 
Das mit dem Gearwahn ist auch so ne Sache...

Nur als Tip, nehmt mal B...... B-2 PRO Mics für Toms bei einem Schlagzeug, durch den Höhenboost knallen die Toms so richtig schön. Oder an die Logicuser, der A-Verb kann auch schöne Hallräume machen, da wo der Space Designer viel zu gut ist...

Ich hab auch nicht wirklich High End Gear, aber das Wissen und das Know How wie ich meine Geräte dazu bekomme dass sie so klingen wie ich das will und das macht schon was aus.

Aber wenn ich könnte würd ich auch ein Studio bauen wo das erste was reinkäme ein SSL ist. Alleine das zieht die Leute an...

Gruss,

Mike
 
eure anekdoten sind ja ganz lustig,

aber könnt ihr euch in etwa vorstellen, warum ein musiker, der sich nicht verarschen (und genau das ist es) läßt, von billigst-studios einfach das hält was euch nicht in den kram passt? ;-)

solche sachen passieren ja überall in billigst-studios und sind einfach nur eine frechheit. drauf stolz sein muss da keiner, wenn unwissende, die für eine leistung bezahlen verarscht werden - egal wie schlecht ihre leistungen als musiker sind.
 
den thread finde ich gut.

es ist immer gut wenn zwei seiten versuchen zu kommunizieren.
dafür ist auch ein produzent verantwortlich: für die kommunikation und [g=184]balance[/g].
ich kenne ein paar sauguten tonis welche musikalisch niete sind.
auch ein paar saugute musiker welches technisches verstand unter aller sau ist.
sollen die leute jetzt wegen ihren "mangelden" skills keine aufnahmen mehr machen?
quatsch.
genau dafür ist ein produzent nötig: ganz normale menschliche kommunikation zu erhalten und keinen ressentiments chance zu geben.

er muss bei allen beteiligten der nötige respekt haben.
das bedeutet aber nicht dass er ein schreiender #### sein muss, sondern der mensch welcher LÖSUNGEN für probleme liefert - wenn beide seiten (musiker und tonis) ins stocken kommen, und beide seiten sollen/müssen diese lösungen akzeptieren.

ich kenne einen produzent welcher noch nie ein song gravierend geändert hat.
er hat immer die bands nach seinem gusto ausgesucht (mit denen kann ich was machen, so in dem sinne).
so sollen auch die bands arbeiten, übrigens:
sich einen musikalisch/technisch versierten mensch als LEITER in dem studio aussuchen.
und nur der ausgewählter mensch darf planen und regeln.
kein toni, kein musiker nebenbei, sondern nur der producer.
der produzent teilt die zeiten, kocht sogar kaffee und holt döner für alle.
sozusagen, er macht "backoffice" und künstlerische aufnahmeführung zugleich.

wer so eine person hat, welche die verantwortung für das projekt trägt, wird auch mit "reifen" produkten belohnt.

und glaubt mir: man hört deutlich ob jemand die aufnahmen "geleitet" hat oder nicht.

fazit: holt euch immer einen produzent in das studio, egal ob semi oder pro.
also einen mensch welcher zwischen techniker und musiker steht.
so werden alle zufrieden (oder so werden alle nur einen steinigen können, und nicht sich gegenseitig). ;)
vg
dragan
 
kickback schrieb:
solche sachen passieren ja überall in billigst-studios und sind einfach nur eine frechheit. drauf stolz sein muss da keiner, wenn unwissende, die für eine leistung bezahlen verarscht werden - egal wie schlecht ihre leistungen als musiker sind.

Du darfst mir glauben, es gibt auch Top Studios die die Musiker abziehen!
 

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