Ein schwammiger Bassbereich hat natürlich Einfluss auf das harmonische Gefüge und wenn man nicht nur rein analytisch frequenzmäßig hört und sich auf das harmonische Gefüge als ganzes fokussiert und diesbezüglich sehr sensibel ist, so kann ADI-8_PRO_Loop.wav als unangenehm empfunden werden, was vielleicht Aussagen wie "Der Grundtonbereich bzw die unteren Mitten sind regelrecht verschwunden." erklärt - was frequenzmäßig natürlich nicht stimmt aber mehr einen sehr negativen Einfluss auf das harmonische Gefüge meint.
Natürlich fusst der Eindruck nicht auf der Freq-Ebene, das sollte jedem klar sein, der schonmal Freggang-Messungen moderner Wandler oder Audio-Interfaces gesehen hat. Woran es aber liegt, weiß ich selber auch nicht. Ich hab auch schon häufiger versucht einen Wandler zB per EQ oder per M/S-Basisbreitenregelung an einen anderen anzupassen. Das klappt eigentlich nie befriedigend.
Eine willentliche Manipulation seitens der Wandler-Hersteller würde ich daher zumeist ausschließen.
Letztendlich ist es mMn auch so, daß die guten Wandler einfach weniger Artefakte produzieren oder eher Artefakte betonen, die mit dem Gehör (vieler) besser matchen. ZB der Klirpegel, den jeder Wandler produziert. Vom typischen einseitigen Standardmess-Gesichtspunkt (1k bei Pegel X) nehmen sich die eigentlich alle nicht soviel. Wie der Klirr aber über Freq und Pegel verläuft, wird nie publiziert von den Herstellern. Genauso wie IMD.
Aber auch das ist nur ein Bruchteil an beeinflussenden Faktoren und der "Wandlerklang" wird von allen zusammen bestimmt.
Was da wie schwer für einen wiegt, kann man halt letztendlich nur per hinhören herausfinden.
Wie unterschiedlich zwei Wandlerdesign auf jemanden wirken können, sieht man ja an der Diskussion (ich habe gerade auch nochmal reingehört und bleibe bei meinen Eindrücken von neulich).
Das es definitive Unterschiede gibt, kann sicher niemand leugnen. Die Frage ist doch lediglich, wie diese auf jeden von uns wirken.
Dieser eh zweifelhafte Test hat ja eh noch ein ganz starkes Manko; man vergleicht ein File von Wandler X mit einem von Wandler X und Y gewandeltem. Eine schlußendliche Aussage darüber welcher Wandler von beiden nun besser ist, kann man so auf keinen Fall machen.
Die ganze Diskussion hier fußt schlußendlich auf einem völlig mangelhaften Test-Szenario.
Allerdings klingt das SSL File auch einen Minitick "flacher", weniger 3D was sich auch messtechnisch so darstellt – das scheint bisher niemand bemerkt zu haben(!)
Auch wenn du mich evt jetzt ignorierst, würde ich gerne noch eine Frage loswerden: an welchem Parameter stellt sich denn "flacher" klingend bzw weniger 3D messtechnisch dar?
Mehr 3D höre ich bei RME definitiv nicht. Wenn im Mix überhaupt vorhanden, hat das wohl schon der SSL gefressen...
U.a. typisch RME ist halt ein betonter Präsenzbereich (ich vermute Klirr in irgendeiner Form, gut zu hören bei Streichern zB), der den Eindruck von mehr Nähe und halt "Präsenz" erzeugt.
Ein guter Wandler kann dagegen durchaus erstmal fast langweilig, "weiter weg" und unattraktiv klingen, obwohl er eigentlich fast alles besser/sauberer macht. Aliasing (um mal eines der bekannteren Audio-Artefakte zu nennen) kann auch diesen Klangeindruck verursachen, zB.
Im Endeffekt hilft nur viele verschiedene Audio-Designs zu hören und sich die klanglichen Einflüsse unterschiedlicher Artefakte bewusst zu machen. Und das Testen mit möglichst breitgefächertem musikalischem Material; eine puristische Klassik-Aufnahme wird solche Unterschiede manchmal viel deutlicher machen als eine eh schon Bearbeitungstechnisch stark malträtierte Rock-Nummer, aber beileibe nicht immer.
Naja...
