Voxengo TEOTE automatic spectral balancer

[Gast92251]

Damit kann man es sehr gut im Mix z.B. für Vocals als Deesser einsetzen.

Verstehe es nicht. Wie hat man es nur geschafft in all den vergangen Jahrzehnten richtig geile Mixe zu produzieren ganz ohne KI und trendy Pseudokorrekturtools. Und fürs reine Deessing gibt es ja nun wirklich genug tolle Sachen schon. Oder man fängt besser gleich ganz vorne an in der Signalkette, nämlich bei Stimme/Raum/Mikro...
Bevor man mit solchen Spektral-Tools herumfuhrwerkt, wäre ja eine klassische Einzelspur-Behandlung gewiss ertragreicher. Zumal dann auch nichts vom restlichen Sound des Mixes verändert oder gar kaputt geht. Das gilt auch für E-Bässe, Bassdrums, und was hier noch so alles als selektiver "Problemfall" genannt wurde. Selbst Multiband-Effektnutzungen sind ja nur Korrekturhilfen eines schlechten Signals. Grundsätzlich braucht man so etwas nicht mal wirklich.
Bin da voll auf der Linie von @SOS . Es tut mir leid Leute.

kein mix wird besser wegen keinem dieser balancer tools. weil die reine spektrale balance nur ein teil eines guten mixes ist.

+1

 

[LM18]

Genau!
Und wer recht hat, bezahlt die nächste Maß!!!

Navi im Auto ist auch so ein Schmarrn.
Dafür gibt's Straßen Atlas von ARAL.

Bedienung... !
Resi - No oane...

 

[BodoH]

Wie hat man es nur geschafft in all den vergangen Jahrzehnten richtig geile Mixe zu produzieren ganz ohne KI und trendy Pseudokorrekturtools.

Die Welt verändert sich, warum sollte dies bezüglich dem Mixing usw. anders sein. Nicht wenige arbeiten heute überwiegend, oder gar komplett ITB, vor "Jahrzehnten" undenkbar. Ich persönlich bin solchen neuartigen Tools/Plugins gegenüber sehr offen eingestellt.
Auch war ich mal der Meinung "funktioniert doch alles nicht, kann ja gar nicht, wie auch...", aber wenn man sich darauf einlässt, kann
man durchaus überrascht sein, was diesbezüglich heute doch schon alles möglich ist.

 

[Gast92251]

Macht, was ihr wollt. Ihr macht ja sowieso, was ihr wollt!!!
Aber es stimmt schon... Diskussionsforen mit komplett konträren Meinungen sind eigentlich absurd.


Dennoch hilft es - und da bin ich ja nicht alleine mit dieser Meinung - immens, sich mal auf das Grundsätzliche der Musikschaffung zu besinnen und sich nicht von all dem modernen gerade ach-so-angesagten Zeugs ablenken und beeinflussen zu lassen... (...)

...

 

[Gast92251]

Nicht wenige arbeiten heute überwiegend, oder gar komplett ITB, vor "Jahrzehnten" undenkbar.

Was hat das bitte mit dem Thema zu tun.

. Ich persönlich bin solchen neuartigen Tools/Plugins gegenüber sehr offen eingestellt.

Ich bin ein echter Fan der ITB-Produktion und freue mich stets über neuartige Technologien, die mir die Arbeit abnehmen und meinen Workflow unterstützen. Das Tool hier ist aber reichlich fragwürdig. Und dieses Recht habe ich, denn unbeholfen im Mixing bin ich wahrlich absolut nicht, ganz sicher, so zu urteilen, auch wenn es anderen hier nicht gefällt...

 

[jet2]

ich finde solche tools oft ganz nützlich, insbesondere zur analyse,
solange man sich nicht grundsätzlich davon abhalten lässt, seine ohren zu benutzen.

 

[BodoH]

Was hat das bitte mit dem Thema zu tun.

Früher "vor Jahrzehnten" (wie du schreibst), war es eben auch undenkbar ITB zu arbeiten und wenn man sich die Entwicklung nun anschaut...
Vermutlich läuft es nun auch ähnlich mit solchen Tools, welche einem in Zukunft vielleicht gar den ganzen Mixing/Mastering Prozess abnehmen. Gibt ja sogar auch schon künstliche Intelligenz, welche fast selbstständig komponiert, auch wenn das noch in den Kinderschuhen steckt. Ich denke einfach, dass du zwar den alten Zeiten nachtrauern darfst, auch daran festhalten kannst, aber diese ganze Entwicklung hältst du eben nicht auf. Speziell Teote kenne ich nicht, aber andere Tools sind da auf jeden Fall schon vielversprechend.
PS: ich dachte erst du lehnst das alles ab und bist sozusagen ein "Ewiggestriger", da habe ich dich missverstanden.

 

[sts]

Ich verstehe überhaupt nicht, wo hier das Problem liegen soll: Für fast alle VSTs gibt es Demoversionen, mit denen man ausprobieren kann, ob einem das Plugin (ich wollte schon wieder "Pinguin" schreiben...) etwas bringt oder nicht. Auch bei Voxengo gibt es das. Ich habe gehört, dass man auf diese Weise sehr gut rausfinden kann, ob das betreffende Teil für einen selbst von Nutzen ist. Ist aber wahrscheinlich nur ein Gerücht.

 

[SilentWarrior]

ich wollte schon wieder "Pinguin" schreiben...

 

[Gast92251]

Früher "vor Jahrzehnten" (wie du schreibst), war es eben auch undenkbar ITB zu arbeiten und wenn man sich die Entwicklung nun anschaut...

Wie gesagt, du hast schon wieder das Thema verfehlt...

 

[Eiermann]

Habt ihr diese Tools mal auf richtig gute Mischungen getestet und mal geschaut was diese Tools mit der Mischung anstellen bzw glauben korrigieren zu müssen?

Also Teote ist da bisschen brauchbarer.

Du hast verschiedene Modi wie z.B. Mastering oder eben Einzelspur.
Kannst Ratio einstellen und dann noch weitere Modi wie Balanced, Controlled etc.

Auch kannst du sagen ob er überhaupt boosten darf oder eben nur Resonanzen absenken.
Gerade für Resonanzen absenken auf einem Master ist er gut.

Auch gibt es eine Bandbeschränkung, also du kannst sagen ob er oberhalb oder unterhalb einer Grenze arbeiten darf.

Dann hast du Slope Einstellung die bestimmt Verhältnis zwischen Bass und Höhen.

Ich habe es auf Muse "Psycho" gelegt, eine für mich perfekte Mischung.

Da auf Mastering, Ratio1:2 und Boost deaktivieren.
Er drückt da ganz leicht Resonanzen runter ohne das der Mix kaputt klingt.
Die Transienten bleiben wie @adl erwähnte erhalten.

Die aktuelle Version ist gut und die würde ich ohne Bedenken auf dem Masterbus legen um eben Resonanzen zu ziehen.

Gehen wir davon aus das dein Mix irgendwie 2-4kHz lastig ist, dann kannst du den Slope so runterfahren das dieser Bereich am meisten
dynamisch kontrolliert wird.

Ich habe schon andere Tools ausprobiert und alle waren ehrlich gesagt scheiße.

Ich habe noch Baby Audio Smooth Operator (für beschissene Aufnahmen...).
Das tut was es soll. Da muss man ähnlich wie beim Teote eigene Entscheidungen fällen statt machen lassen.

Also kurz gesagt, man muss bzw sollte gute Ohren haben und diese einsetzen um das Tool bestmöglichst ausnutzen zu können.
Demnach ist nichts für Anfänger / Jedermann.

Was deine Referenz angeht, die Zerre ist schick eingesetzt, vor allem auf dem Bass.
Die Mischung ist aber ein klein wenig zu Hifi, mir fehlt da etwas Tone.
Auf dem Superlux klingt der Mix richtig fein, auf dem Shure 840 nicht so dolle, aber das ist Meckern auf Hohem Niveau ist auch nur ein mü..

Danke für deine Eindrücke was das Plug-in angeht.
Ich frage mich nur auf was sich diese sogenannte Künstliche Intelligenz stützt.
Da es Spektral mehr Möglichkeiten gibt ein Signal gezielter anzugehen, muss ja irgendwelche Abdrücke geben die zum Vergleich herhalten müssen, ein Match Eq ist schon bescheiden was das angeht und wo nichts ist lässt sich auch nichts anheben. Welche Superohren entscheiden sowas.
Tonal Balance ist auch nicht so perfekt, es zeigt bei Mischungen an die einfach klasse klingen dass diese zuwenig oder zuviel in den Höhen oder Bassbereich haben.
Jetzt ist die Frage ob diese Tools auch Harmonische hinzufügen können um den zu bearbeiteten Sound dem Abdruck anzugleichen.
Dann kommt es immer noch darauf an ob es sich um einen A Tonalen Sound handelt oder um einen Mehrstimmig gespielten Sound, dann wäre es noch wichtig sollte sich der Sound in einer anderen Tonlage abspielen als der Abdruck , wäre es nicht falsch das Frequenzband verschieben bzw anpassen zu können, die Dynamik uswusw mal Außen vor gelassen.
Was da alles bedacht werden muss und was das an Aufwand erfordert sowas zu programmieren würde ich solch ein Tool nicht unter 1000 Euro verkaufen, natürlich nur wenn es dann auch 100% auf allem funktioniert was natürlich auch gute Aufnahmen voraussetzt.
Alleine schon aus dem Grund da ich lasch ausgeführte ohne Willen etwas gut aufzunehmen und zu performen nicht unterstützen möchte, auch wenn selbst solche Kack Sounds poliert werden könnten.

Ne solch Software darf nicht weiter wachsen, das macht alles kaputt.

Imo muss der Mensch noch eingreifen und Anpassungen vornehmen was gut ist, Presets kann man da wohl komplett vergessen.
Die Gefahr dabei ist wenn man ständig auf solche Tools setzt, das Gehör irgendwann verkümmert.
Zur Inspiration ist sowas sicher toll.

 

[jet2]

...
Imo muss der Mensch noch eingreifen und Anpassungen vornehmen was gut ist, Presets kann man da wohl komplett vergessen.
Die Gefahr dabei ist wenn man ständig auf solche Tools setzt, das Gehör irgendwann verkümmert.
Zur Inspiration ist sowas sicher toll.

die angst, der einsatz von ki würde dazu führen, dass das gehör verkümmern würde, halte ich für völlig unbegründet.
denke sogar, dass genau das gegenteil der fall ist.
wenn ich mit einem ki-tool einen besseren sound hinbekomme, dann höre ich ihn ja und bewerte ihn dann.
dieses hören führt bei mir automatisch dazu, dass ich mit meinen eigenen ohren anders analysiere,
weil ich ja einen besseren sound möchte.
beim wiederholten hinhören erkenne ich dann irgendwann ohne programm von selber,
was die ki (so, wie ich sie einstelle) korrigieren würde.
dann brauche ich sie gar nicht mehr und mache es gleich selber so, wie es mir gefällt.

ich beschäftige mich gerade nebenbei mit einer graphischen ki in python, dem neuralen style transfer,
der kunststile auf bilder überträgt.
ursprüngliche motivation war es bei mir, später selber bilder zu malen,
aber den stil über die ki anhand von verschiedenen motiven zu analysieren.
ein wenig parallelen gibt es hier auch zur musik.
wie gesagt - ich bin derjenige, der entscheidet, wie es aussieht oder klingt. nicht die ki.
ich nutze nur die möglichkeiten, mein ergebnis und meine fähigkeiten zu verbessern.

 

[Hambrecht]

Wisst Ihr wozu TEOTE richtig genial taugt?
Um alte Tonträger zu restaurieren. Wir digitalisieren zig-tausende alte Tonbänder, Schallplatten, Kassetten von Unis, Stadtarchiven, Privatleuten. TEOTE ist absolut in der Lage eine muffige Platte aus den 1960er aufzufrischen oder ein Tonband einer schlechten Liveaufnahme aus den 1970er. Ebenso 78er Platten aus den 1940er. Wenn man tausend mal am Tag an den Equalizern schraubt, um Höhenverluste und die Umstände damaliger Aufnahmen auszugleichen, ist TEOTE sehr hilfreich. Ich habe das gerade mal mit Erfolg bei Amateur-Tonbändern getestet, wo über den Bandverlauf hinweg die Tonköpfe (damals in den 1970er) immer verschmutzter waren. Das heisst ein langsam zunehmender Höhenabfall über 90 Minuten.

 

[BodoH]

Da es Spektral mehr Möglichkeiten gibt ein Signal gezielter anzugehen, muss ja irgendwelche Abdrücke geben die zum Vergleich herhalten müssen, ein Match Eq ist schon bescheiden was das angeht und wo nichts ist lässt sich auch nichts anheben.

Wenn du das Preset, bzw. die Vorauswahl "Akustik Gitarre" im Plugin wählst, wird das sicher nicht auf deiner Orgel Aufnahme funktionieren, sehr wohl aber auf deiner A-Gitarre. So sind die meisten Plugins aufgebaut, man legt zunächst mal das Material fest.
Du kannst die Überlegung jetzt selbst bezüglich einem "Match EQ" weiterführen, es muss schon eine jeweils passende EQ-Kurve sein.
Scheinbar sind diese Plugins noch nicht so weit, um selbst zu erkennen, ob es sich nun um die Snare, oder die Toms usw. handelt.

Man kann auch grob sagen, wie man einen knackigen E-Bass komprimieren würde, da gibt es ja durchaus Überlegungen bezüglich Attack, Release usw. und auch solche Dinge fliessen dann bei "intelligenten Tools" mit ein. Wie das alles ganz exakt funktioniert, keine Ahnung, ich glaube da halten sich auch viele Hersteller etwas bedeckt. Grundsätzlich handelt es sich vermutlich um Standard-Abdrücke, welche häufiger vorkommen und funktionieren.
Bezüglich "Resonanzen rausziehen" weiß ich auch nicht, sind ja meist sehr (über) präsente, unangenehme Frequenzen und diese werden von den Plugins erkannt. Muss man nur aufpassen, dass es keine gewollten Obertöne sind.

Wahrscheinlich spielt insgesamt auch noch der Vergleich mit Pink Noise eine Rolle.

 

[jet2]

btw. ich glaube auch, dass die "ki", die in den audioplugins geboten wird, meist gar nicht so "intelligent" ist, wie immer vorgegeben wird.

und solange ich als anwender meine anwendung nicht selber trainieren kann,
ist die ki nicht auf mich zugeschnitten, sondern dient dem hersteller als presetschleuder...

 

[Hambrecht]

Nach einigen Stunden Tests, kann ich jetzt sagen, dass bei guten bis perfekten Aufnahmen das Tool nichts verloren hat - es verschlimmbessert eher. Wer das Tool beim Mastering benötigt, hat irgendwo böse Fehler im Mix oder in den Aufnahmen oder macht was ganz falsch. .
Hingegen bei der Restaurierung alter und oft schlechter Aufzeichnungen bekommt man unglaublich gute und wesentlich bessere Egebnisse, als wenn man das manuell (und statisch) eingestellt. Man hat kaum die Möglichkeit bei einer Restaurierung EQs und Filter für jede einzelnen Sekunde anupassen.
Also für uns definitiv ein Tool um schlechte Aufnahmen zu restaurieren.

 

[TedStriker]

Nach einigen Stunden Tests, kann ich jetzt sagen, dass bei guten bis perfekten Aufnahmen das Tool nichts verloren hat - es verschlimmbessert eher. Wer das Tool beim Mastering benötigt, hat irgendwo böse Fehler im Mix oder in den Aufnahmen oder macht was ganz falsch. .
Hingegen bei der Restaurierung alter und oft schlechter Aufzeichnungen bekommt man unglaublich gute und wesentlich bessere Egebnisse, als wenn man das manuell (und statisch) eingestellt. Man hat kaum die Möglichkeit bei einer Restaurierung EQs und Filter für jede einzelnen Sekunde anupassen.
Also für uns definitiv ein Tool um schlechte Aufnahmen zu restaurieren.

Das hängt aber auch schon sehr von den Einstellungen ab. Homöopathisch dosiert kann TEOTE auch auf einem guten Mix noch bisschen Extra-Feinschliff geben.

 

[RefinedRough]

Habs nur mal für eine mögliche Livesituation getestet - also in einem Setup mit 4 Lavalier-Mikros für einen Talk, was erst über ein Automixer läuft und die Summe durch TEOTE, damit alle Sprecher ähnlich klingen. Für sowas wäre es für mich sehr sinnvoll weil da live und direkt was passiert, wo man sonst proben und voreinstellen müsste.
Ansonsten weigere ich mit ziemlich zuviel auf "automatische" Tools zu setzen. Macht für mich einfach ein bisschen die Seele vom Sound kaputt, weil es oft bewusste Entscheidungen eines Menschen, die technisch gesehen vielleicht eher falsch sind, aber geil sind, abwürgt.

Und auch so ein komisches Overprocessed-Verhalten erschafft. Man muss es ja benutzen, weil es irgendwelche Magie hin zaubert. Damit will ich den TEOTE nicht schlechtreden, mehr so generell die Richtung. iZotope, Soothe und co fallen da ebenfalls rein. Soothe höre ich ziemlich oft negativ heraus, wo ich mir denke, das hätte jetzt doch lieber etwas kantiger bleiben dürfen, als dieses "fffft ffft pffft".

Mutige Kacke machen, dann werden Mixe interessant.

 

[Hambrecht]

Einfacher Test:
Nehmt eine richtig gut balancierte Abmischung von einer CD, von der ihr meint, dass sie absolut perfekt gemastert wurde - und ihr die Aufnahme gerne als Referenz nehmt. Last diese "perfekte" Aufnahme jetzt von TEOTE "noch mehr verbessern".
TEOTE müsste im Idealfall ohne Wirkung arbeiten, weil die Aufnahme schon perfekt ist. Und hier kann man jetzt testen ob das Tool Artefakte produziert, z.B. unliebsame Verfärbungen / Phasendreher in den Schlagzeugbecken oder ähnliches.
Bis jetzt ist das Tool genial eine alte Bühnenaufnahme einer Schülerband aus den 1970er besser aufzupolieren als mit EQs von Hand.
Ich teste dieser Tage noch, ob es auch taugt, aufgezeichnete Dialoge automatisiert zu verbessern. Z.B. Stadtratssitzungen oder UNI-Vorlesungen aus den 1970er und 1980er.

 

[speedtom]

Wenn das Ding mir beim Bass schon mal die Resonanzen rausziehen kann, wäre das schon mal was.

Wie arbeitet das denn? Quasi "look ahead" an der Spur entlang, nicht mit fixen Einstellungen (Izotope Neutron nimmt zum Beispiel einen Ausschnitt und hat dann feste Einstellungen)?