Vocals - Bearbeitung vor oder nach Aufnahme. Glaubensfrage ?

[Gast92251]

...und man bedenke zudem bei gewisser Vorkomprimierung des aufgenommenen Signals, die immense Multiplizierung des Kompressionsverhältnisses! wenn man dann auch noch in der DAW diesjenige Signal per Insert im Mixer komprimiert..dann noch durch den Bus-Kompressor schickt... und danach noch in den Summenkompressor, oder/und das Mastering... Da kommt was zusammen...
Mit 5:1 auf Band, dann nachträglich 10:1 im Bus.. sind schon mal 50:1 Kompression!
Das Signal wird somit stumpf und tot und overindiefressed.
Kannste gleich hart nen Limiter ins Bodenlose fahren... ^^ (kicher)

 

[Kassette]

immense Multiplizierung des Kompressionsverhältnisses

Na na, jetzt wirds aber langsam abenteuerlich.

 

[TonyPizza]

Man hat dem letzt eine Steinplatte gefunden, nachder die Inka schon in den 1176 ge-tracked haben. Machs einfach, never look back!

 

[SOS]

man könnte ja auch sagen, beim gitarren amp sollte man nicht im vorneherein die distortion und eq einstellen, weil das kann man dann nicht mehr ändern... ist aber der einzige weg... warum also nicht bei vocals? mein tipp: lernt generell eure signale fertig zu machen, bevor(!) ihr sie aufnehmt! ja, man muss es lernen, dabei fehler machen etc... es ist nicht ganz so einfach, wie neutrale aufnahmen zu machen, denn das kann nun wirklich praktisch jeder! schon mal gewundert, warum multitracks von den grossen jungs meist so gut klingen und sich «von selber mischen»? sicher nicht, weil der engineer einfach alles möglichst neutral a.k.a. langweilig aufgenommen hat... aber jaja, jeder wie er will.

 

[cosmic_tones]

Moin allerseits,

nicht nur aufgrund der berechtigten Kritik im Songvoting möchte ich mich die kommenden Wochen etwas mit den Vocals und der Vocalbearbeitung (nochmal) auseinandersetzen.
Ich stelle mir hier die Frage, ob es Sinn macht, bereits vor der Aufnahme mit HardwareKompressoren,Eq's etc. zu arbeiten. 19" Geräte gibt es ja genug und die werden wohl auch ihre Daseinsberechtigung haben ?
Wie handhabt ihr das ? Recordet ihr eure Vocals IMMER komplett roh und unbearbeitet oder gibt es gewisse Dinge, die ihr vorher "bearbeitet" ?
Natürlich stellt sich mir auch die frage, weshalb man auf Hardware zurückgreifen sollte, wenn es diese Bearbeitung auch in Form von kostenlosen/-günstigen Plugins gibt ?
Wie handhabt ihr es ?
Beste Grüße und schönen Sonntag
Stereolli

Du kennst das mischpult schon , oder?
Vorhören mit EFFEKTEN(damit der Sänger sich auch was vorstellen kann , recorden aber ROH Stimme!

 

[cosmic_tones]

Hardware versus Software .
in der Elektronik sind die kürzesten Wege die Besten - das ist fakt.

Ein Synthesizer ist im Grunde nicht mehr , als ein Musikcomputer . Ebenso verhält es sich mit fast allen Hardware Musik Geräten - Musikcomputer sind es , egal ob mit röhren oder transitoren und so weiter .

Ausschlaggebend für synthesizergeräte sind die Software (die Sprache) und die verwendeten Hardwarekomponenten . Hat ein computer nun gleiche Software und bessere Hardware , ist dementsprechend auch der Klang besser . Wenn im Computer minderstarke Hardware verbaut ist , kann es nicht den Klang des Synthesizers übertreffen . Sind im Synth und im Computer gleiche Bauteile und Software , klingt es gleich , wenn die WEGE gleich lang sind ...............die kürzesten Wege sind die besten . Im Computer entsteht bei mehreren synths (wenn er diese berechnen kann) , insgesammt gesehen kürzere Wege , da Synthesizer ja verkabelt werden und dadurch schon längere strecken zu laufen haben , als im Computer.

Die Bedienung - Beide (hardware oder computer) haben Vorteile .

Der größte Vorteil bei Hardwaregeräten (die Komponenten sind im Gerät , eigene Stromversorgung) , sie stürzen normalerweise nicht ab ! Man stellt sie an und sie laufen (wenn sie nicht defekt sind).

 

[Nachtschicht]

faustregel: je erfahrener und sicherer man sich seiner sache ist, desto mehr kann man sich schon beim tracking erlauben. anfängern sollte man eher raten, alles clean zu lassen, erfahrene toningenieure drehen sich bei bedarf schon einen fast fertigen sound. (kurz: captain obvious trägt eine bauernweisheits-eule nach athen)

having said all that: bisschen opto kompression und bisschen pultec style sweetening hat noch niemand umgebracht. also wenn man halbwegs vernünftige hardware rumstehen hat, dann tut son bisschen shaping vor der wandlung nicht weh.

günstiges equipment würde ich aber lieber nicht im signalweg haben wollen. also ich bin der erste, der auch billig-gear als gelungen abfeiert wenns was taugt, aber ich hatte kürzlich mal wieder bei ner vocalaufnahme statt meinem gewohnten signalweg (voxbox) irgendso nen eher günstigen channelstrip-preamp vor der nase, und am schluss hab ich dann doch lieber alles auf bypass gelassen. bei den preamps schenken sich die verschiedenen preisklassen nicht soo viel, aber beim processing geht offenbar weiterhin die schere ziemlich doll auseinander. leider.

 

[holgi]

ich mache es so:

Trocken aufnehmen aber penibel gepegelt, um Dynamik-Löcher weitestgehend zu vermeiden. Der Rest dann in der DAW.

 

[Astronautenkost]

Bei Sprachaufnahmen pur. Als wir noch Musik aufgenommen haben, wurde der 1176er im UA 7167 zum Komprimieren beim Gesang eingsetzt. Hat immer gut gesessen.

 

[cauerpower]

Ist der 1176 denn für jedes Genre geeignet? Ich hätte da bedenken bei soften Sachen, Popballaden, softe Jazznummern etc.
In Ermangelung hochwertiger Hardware bleibt mir die Entscheidung eh erspart. Aber bei sehr dynamischen Gesang,würde ich mir die Option schon manchmal wünschen.

 

[Astronautenkost]

Der 1176 ist der vielseitigste Kompressor, den ich kenne. Deshalb wird er in den Studios der Welt seit fünzig Jahren eingesetzt und ist ein Standard. Er läßt sich auch sanft einstellen. Falsch einstellen kann man ihn nicht. Klingen tut er immer gut.

 

[=HDR=]

man könnte ja auch sagen, beim gitarren amp sollte man nicht im vorneherein die distortion und eq einstellen, weil das kann man dann nicht mehr ändern... ist aber der einzige weg... warum also nicht bei vocals? mein tipp: lernt generell eure signale fertig zu machen, bevor(!) ihr sie aufnehmt! ja, man muss es lernen, dabei fehler machen etc... es ist nicht ganz so einfach, wie neutrale aufnahmen zu machen, denn das kann nun wirklich praktisch jeder! schon mal gewundert, warum multitracks von den grossen jungs meist so gut klingen und sich «von selber mischen»? sicher nicht, weil der engineer einfach alles möglichst neutral a.k.a. langweilig aufgenommen hat... aber jaja, jeder wie er will.

Sehe ich genau so !

Am ende des Tages bleibt es jedem selbst überlassen.
Ich für meinen Teil möchte was Eq, Comp und Hall und Delay angeht immer mehr auf Hardware ausweichen weil sichs einfach besser anfühlt und man besser lernt durch das andere Feeling was entsteht.
Etwas zum anfassen ist immer besser zum lernen als wie wenn man ewig mit der Maus in kleinen Fenstern herum klickt.
Aber auch das wird Ansichtssache sein.

Das Beispiel mit der Gitarre ist super ! Wieso also nicht auch mit Vocals ?
Die Großen Jungs machen's genau so.. Klare Sache !