Verfolgbare Melodie erstellen

[Blucc]

Hi!
Ich wollte mal fragen, ob ihr evtl. ein paar Tipps habt, wie man eine gute bzw schöne oder verfolgbare Melodie erstellt oder wie man's nennen mag. Versuch schon seit einiger Zeit, verfolgbare Melodien zumachen aber irgendwie wird immer noch gesagt sie klingen etwas random also zufällig.
Alsooo, wenn ihr ein paar Tipps auf Lager habt, dann lasst es mich bitte wissen
Machts gut ^^

 

[Rec0rder]

Der einzige Tip den man geben kann ist eigentlich üben.
Das kommt von alleine sobald man mindestens 5 Songs nonstop auf ein Instrument spielen kann und on the fly eine geilere Version zaubern kann incl. Solo.

 

[chrisspeed]

Hi!
Ich wollte mal fragen, ob ihr evtl. ein paar Tipps habt, wie man eine gute bzw schöne oder verfolgbare Melodie erstellt oder wie man's nennen mag. Versuch schon seit einiger Zeit, verfolgbare Melodien zumachen aber irgendwie wird immer noch gesagt sie klingen etwas random also zufällig.
Alsooo, wenn ihr ein paar Tipps auf Lager habt, dann lasst es mich bitte wissen
Machts gut ^^

Wenn es ein Patentrezept gäbe, würde ja jeder den Ohrwurm produzieren.
Üben ist der beste Tipp, aber auch keine Garantie, vor allem bei so einem Thema.

 

[Glutamatjunkie]

Es klingt paradox aber je einfacher um so besser

 

[Sascha Franck]

Möglichst einfach und vor allem möglichst mitsingbar (oder mitsummbar).
Bonustipp: Auftakte machen Melodien extrem viel plausibler, da reichen auch schon 1-3 Noten.

 

[Sascha Franck]

Ansonsten: Wiederholungen aber gerne mit (womöglich sehr) kleinen Variationen. Frage und Antwort wird auch gerne genommen (also Phrase und Gegenphrase). Für bessere Singbarkeit eignen sich Akkordtöne, ganz speziell Grundton, Terz und Quinte. Alles darüber hinaus überfordert die meisten Mitsinger. Wenn man hinsichtlich der Mitsingbarkeit ganz auf Nummer sicher gehen will, versucht man, die Melodie im sog. "Fünftonraum" anzulegen, der erstreckt sich vom Grundton (der Tonart) bis zur Quinte - ein unfassbarer Haufen an Volks-, Kinder- und Weihnachtsliedern spielt sich fast nur in dem Bereich ab.

 

[Sascha Franck]

Achja, nochwas: Klare rhythmische Struktur ist das alleroberste Gebot. Extrem viele Melodien erkennt man deutlich eher an der rhythmischen Struktur als an der Melodik. Beispiel gefällig? Welches Stück ist das hier?

 

[Turquoise]

Hi!
Ich wollte mal fragen, ob ihr evtl. ein paar Tipps habt, wie man eine gute bzw schöne oder verfolgbare Melodie erstellt oder wie man's nennen mag. Versuch schon seit einiger Zeit, verfolgbare Melodien zumachen aber irgendwie wird immer noch gesagt sie klingen etwas random also zufällig.
Alsooo, wenn ihr ein paar Tipps auf Lager habt, dann lasst es mich bitte wissen
Machts gut ^^

Jede Tonfolge klingt für sich meistens relativ sinnlos und unspektakulär. Der interessante Aspekt kommt erst rein, wenn Du eine Melodie über verschiedene Basstöne (-> also die simpelste Form eines harmonischen Gerüstes) legst.

Zweiter Tipp: suche Dir ein praktikables, gut nachvollziehbares rhythmisches Pattern (eine kurze Phrase), die Du als Struktur Deiner Melodie nimmst.

Wenn Du beide Tipps beherzigst, geht idR ziemlich schnell die Sonne bzw. Dir ein Licht auf.

 

[Turquoise]

Es klingt paradox aber je einfacher um so besser

Das kann man so pauschal nicht sagen.

 

[Glutamatjunkie]

Das kann man so pauschal nicht sagen.

Das Einmaleins wird schon vorausgesetzt.

 

[stereolli]

na na na + nana nana = Hit
Nun muss man nur noch die ganzen nana's mit Musik füllen, dann kann es schon funktionieren

Mir persönlich, wenn ich denn mal zur Selbstanalyse greifen möchte, hat jahrzehntelanges bewusstes Hören und wahrnehmen von "kreuz und quer durch alle Musikstile" dabei geholfen, heute leichter oder eher schneller Melodien zu finden.
Das muss dann zwar noch nicht gut sein, aber es geht mir viel leichter ab. War früher mal anders. Da war das eher ein Krampf. Wenn man zb. die Westerngitarre nimmt, jammt und tatsächlich erstmal "na na na" etc singt, kommt aber immer was brauchbares raus.
Danach folgt dann Text.

Es gab so Phasen versch. Genres, die man mal mehr mal weniger intensiv gehört hat.
Auch durch Familie und Freunde geprägte Musikstile. So zb. der Onkel, der dann seine ganzen Vinyls auflegt. Alles Blues. Eher sehr alte Sachen. Viele Interpreten blieben mir nicht hängen. Die Musik aber schon Habe ich als Privileg angesehen, das hören zu dürfen, während ich Kumpels hatte, die nur im eigenen Genre bleiben wollten. Um sich musikalisch über mehrere Jahrzehnte finden zu können, sollte man offenund neugierig bleiben.
Ich war halt offen für andere Musik.(damals zb. die Metalphase als Jugendlicher).
Dann irgendwie sogar offen gewesen für Techno und Rap, weil einige Freunde sowas gehört haben. Kann ja nicht schaden. Mitgenommen. Macht nicht dümmer

Gut, nun kannst du keine Jahrzehnte innerhalb kurzer Zeit abspulen. Du könntest aber bewusst damit anfangen.

So, eigene musikalische Psychoanalyse beendet. Ich bin geheilt.
Wann startet der nächste BSC ?

 

[clemenserwe]

na na na + nana nana

Oder mach einfach na na na nanana na draus und singe noch Hey Jude hinterher.

Der interessante Aspekt kommt erst rein, wenn Du eine Melodie über verschiedene Basstöne (-> also die simpelste Form eines harmonischen Gerüstes) legst.

Wenn's interessant wird, besteht schon wieder das "Risiko", dass es nicht hängen bleibt. (Ich ordne meine persönliche Meinung jetzt mal der Frage des TE unter)
Bestes Beispiel dafür ist das Telekom-Dingelingeling.

Extrem viele Melodien erkennt man deutlich eher an der rhythmischen Struktur als an der Melodik.

+1
Und Sascha bringt ein sehr gutes Beispiel. Tonalität verfremden, Rhythmik beibehalten -> Wiedererkennungseffekt ist enorm. So wird perfekt "geklaut". (ist jetzt nicht negativ gemeint, Sascha!)

 

[Blucc]

Achja, nochwas: Klare rhythmische Struktur ist das alleroberste Gebot. Extrem viele Melodien erkennt man deutlich eher an der rhythmischen Struktur als an der Melodik. Beispiel gefällig? Welches Stück ist das hier?
Anhang anzeigen 113285

Jungle Bells natürlich

 

[SilentWarrior]

Welches Stück ist das hier?

And Justice for all, ganz klar.

 

[cappuccino]

Eine Hilfe kann auch ein Notationsprogramm sein.
Übersichtlich aufgeschrieben, z. B. Zeilenumbrüche nach jeweils vier Takten, wird mit der Notation schön Ambitus, Schritte/Sprünge, Symmetrie.... visualisiert.
Ich persönlich schreibe die Melodie lieber über eine zuerst notierte (inkl. einfacher Pattern) Akkordabfolge, auch wenn ich dann vielleicht die Akkorde abändern muss.
Als Übehilfe: auf einem eigenen (stumm geschalteten) Noten-System alle möglichen infrage kommenden Dreiklangs-/Vierklangstöne notieren.
Probiere für die Melodie zuerst, dass auf die schweren Taktzeiten nur die Akkordtöne kommen, auf die leichten Durchgangstöne und Wechseltöne (=Sprünge zuerst nur von Akkordton zu Akkordton).

 

[Hyp]

Ich fange immer mit einem Akkord-Arrangement an. Damit ist das harmonische Gerüst da, der Vibe und auch etwas Rhythmik gesetzt.
Dazu jamme ich dann in mehreren Sessions auf dem Keyboard Melodien und habe dann üblicherweise einen großen Pool an Melodiematerial zum Auswählen und Verfeinern. Also statt von Note zu Note zu theoretisieren, lieber aus "unzensiertem" Spielen heraus ganz viel Material schaffen und dann gucken, was davon am besten funktioniert.

 

[Sascha Franck]

Also statt von Note zu Note zu theoretisieren, lieber aus "unzensiertem" Spielen heraus ganz viel Material schaffen und dann gucken, was davon am besten funktioniert.

Man kann sich aber u.U. über ein paar theoretische (oder meinetwegen eben auch "zensierende") Herangehensweisen einen recht großen Fundus an Melodien schaffen, die dann eben einer gewissen Stringenz folgen - ob das jetzt gut ist oder nicht, das sei mal dahingestellt.
Wenn ich dazu komme, mache ich nachher mal ein paar Beispiele.

 

[mWermut]

Hi!
Ich wollte mal fragen, ob ihr evtl. ein paar Tipps habt, wie man eine gute bzw schöne oder verfolgbare Melodie erstellt oder wie man's nennen mag. Versuch schon seit einiger Zeit, verfolgbare Melodien zumachen aber irgendwie wird immer noch gesagt sie klingen etwas random also zufällig.
Alsooo, wenn ihr ein paar Tipps auf Lager habt, dann lasst es mich bitte wissen
Machts gut ^^

..um der Melodie ein Rhythmus-Muster zu geben, kannst du einen Songtext als Basis nehmen..in der Sprache verbirgt sich durch natürliche Betonungen ein Riesen-Reservoir an melodisch nutzbaren Rhythmen..

..wenn du dir Songtexte suchst, bei denen du die Musik nicht kennst, wird melodisch was Anderes/Eigenes rauskommen..

..wenn du die gesuchte Melodie einfach nur solo singst und nicht über Harmonie-Muster, wirst du die Melodie freier gestalten..Akkorde kann man sich später suchen..

..hier funktioniert oft auch der umgekehrte Weg..improvisiere Melodie-Varianten über eine Akkord-Sequenz..

..ein praktisches Tool ist ein Voice-Recorder..

 

[Andaraginga]

Weiß nicht, ob das hier für jederman ist, aber hab es neulich angesehen und erinnerte mich an diesen Thread.

 

[Ethersis]

Alsooo, wenn ihr ein paar Tipps auf Lager habt, dann lasst es mich bitte wissen

Improvisieren! Laß deine Akkorde ein paar takte gelooped laufen und improvisieren darüber. Dann solltest du merken was dir wo gefällt. Nimm das auf und mache Varianten davon. So gehe ich meist an die Sache ran.