Moin, moin,
ich finde diesen Thread ganz interessant.
Dazu, als Diskussiongrunlage und als zaghafte Stütze all meiner Vorredner, die nur so zaghaft Preise von 200-300 Euro aufgerufen haben, ein "Best of" der Gagenempfehlung "Berufsvereinigung Filmton" (der VPLT hat kürzlich eine ähnliche Liste herausgegeben, die grob ähnliche Zahlen und Anmerkungen enthält):
Je nach Arbeitsverhältnis werden die Gagen als Bruttolöhne auf Lohnsteuerkarte oder als Rechnungsgagen ohne Umsatzsteuer dargestellt. Wir empfehlen, keine geringeren Gagen zu akzeptieren!
Auch Berufsanfänger sollten die hier genannten Mindestgagen nicht unterschreiten,
denn wer die Verantwortung für eine bestimmte Position übernimmt, muss auch der Position angemessen entlohnt werden, egal wieviel Erfahrung er oder sie mitbringt.
2. Tonassistent (angestellt) zw. 160 und 195 Eur
1. Tonassistent (angestellt) zw. 225 und 275 Eur
Tonmeister (angestellt) zw. 260 und 320 Eur
Wer das als Freiberufler bekommen möchte, muss also wohl noch Lohn- (mal grob übern Daumengepeilt werden (mir) so 37% abgezogen) und eventuell Umsatzsteuer (19%) draufhauen, plus das was er dadurch verliert, dass er nicht jeden Tag und nicht regelmäßig arbeitet und Krankenkassenbeiträge Altersvorsorge usw. selber zahlen muss.
Steuerhinterziehung ist übrigens in unserem schönen Land strafbar.
Die Angaben beziehen sich auf zehn Stunden täglich (bei einzuhaltenden Pausenzeiten) und fünf Wochenarbeitstagen.
25% Aufschlag ab elf Stunden sowie bei Arbeiten zwischen 22.00 und 6.00Uhr und an Sonn- und Feiertagen
50% Aufschlag ab dreizehn Stunden
100% Aufschlag ab vierzehn Stunden
Interessanterweise stelle ich immer wieder fest, dass wenn ich für etwas gut bezahlt werde, meist das drumherum auch sehr viel entspannter ist, gutes Equipment verwendet wird und über alles sehr sachlich geredet wird, weil allen klar ist was meine Aufgabe ist und allen klar ist was ihre Aufgabe ist. Pausenzeiten sind geregelt, vor allem ist die Arbeit meist aber deutlich interessanter als bei der Band "von umme Ecke" bei der man von eineinhalb vereinbarten Studiotagen im Grunde einen mit editieren verbringen müsste - hat in meinen Augen jedenfalls nicht sehr viel mit "Spass" zu tun, insbesondere dann nicht, wenn nach unendlichen Nachtsessions und unzähligen "mach doch noch mal eben dies oder jenes" immer noch alle (zurecht) total unzufrieden sind.
Aus VPLT - Vergütungsstudie:
Studio-/Regieleiter
Toningenieur
konfiguriert nach Anforderungen des Kunden und lokalen
Gegebenheiten die Anlage; ist verantwortlich für
Schnittstellen mit anderen Gewerken und
€ 550,- bis € 700,-
Ton-Operator (auch:
konfiguriert nach den Anforderungen des Kunden und Ton-„Ingenieur“)
€ 400,- bis € 600,-
lokalen Gegebenheiten die Beschallungsanlage; ist
verantwortlich für Schnittstellen mit anderen Gewerken und
ist Ansprechpartner für die übrigen Mitarbeiter in der
Tonabteilung; kann sowohl Digital- als auch Analog-Pulte
bedienen
Tontechniker /
Systemtechniker
baut eigenverantwortlich Tonanlagen mit den dafür
notwendigen Hilfskonstruktionen auf und kann das zur
Verfügung stehende Material fachgerecht konfigurieren;
kann Veranstaltungen am Mischpult „fahren“; kann
typische Fehler und Störungen vor Ort eingrenzen und
beheben; leitet Tonhelfer/ -Assistenten an
€ 350,- bis € 420,-
Tonassistent
€ 300,- bis € 340,-
arbeitet unter Anleitung von Tontechnikern /
Toningenieuren beim Aufbau / Abbau von Tonanlagen mit;
führt einfache Funktionsprüfungen (außer am Mischpult)
durch
Quellen:
http://www.bvft.de/wordpress/?page_id=126
http://www.vplt.org/Recht_und_Regeln/Verguetungsstudie.php