Verdienst als Tontechniker/Produzent

prof. studios mit >100.000 euro equipment können aufgrund der großen konkurrenz kaum mehr als 500 euro pro tag inkl techniker verlangen

Das stimmt ja nun nicht!!
Ich kenne kein Studio mit Großkonsole ab 48 Kanälen, das man für 500 Euro/ Tag mieten kann.
 
Ich kenne kein Studio mit Großkonsole ab 48 Kanälen, das man für 500 Euro/ Tag mieten kann.

Nochmal eine andere Liga, aber tendenziell stimmt das leider :-(
 
Hallo Leute!

Ich danke Euch für die vielen Einträge, die ich nun lesen durfte!

Plötzlich sehe ich das ganze mit Mastering und Wirtschaft aus einer ganz anderen Seite!

Ich gebe zu, ich habe in dieser Hinsicht noch keine Erfahrung doch, das was hier geschrieben wurde, hat doch dazu beigetragen, dass ich meine Seifenblasen nun einhole, bevor sie vollends zerplatzen....

Dank an alle, die geschrieben haben!
 
Moin, moin,

ich finde diesen Thread ganz interessant.

Dazu, als Diskussiongrunlage und als zaghafte Stütze all meiner Vorredner, die nur so zaghaft Preise von 200-300 Euro aufgerufen haben, ein "Best of" der Gagenempfehlung "Berufsvereinigung Filmton" (der VPLT hat kürzlich eine ähnliche Liste herausgegeben, die grob ähnliche Zahlen und Anmerkungen enthält):

Je nach Arbeitsverhältnis werden die Gagen als Bruttolöhne auf Lohnsteuerkarte oder als Rechnungsgagen ohne Umsatzsteuer dargestellt. Wir empfehlen, keine geringeren Gagen zu akzeptieren!

Auch Berufsanfänger sollten die hier genannten Mindestgagen nicht unterschreiten, denn wer die Verantwortung für eine bestimmte Position übernimmt, muss auch der Position angemessen entlohnt werden, egal wieviel Erfahrung er oder sie mitbringt.

2. Tonassistent (angestellt) zw. 160 und 195 Eur
1. Tonassistent (angestellt) zw. 225 und 275 Eur
Tonmeister (angestellt) zw. 260 und 320 Eur

Wer das als Freiberufler bekommen möchte, muss also wohl noch Lohn- (mal grob übern Daumengepeilt werden (mir) so 37% abgezogen) und eventuell Umsatzsteuer (19%) draufhauen, plus das was er dadurch verliert, dass er nicht jeden Tag und nicht regelmäßig arbeitet und Krankenkassenbeiträge Altersvorsorge usw. selber zahlen muss.
Steuerhinterziehung ist übrigens in unserem schönen Land strafbar.

Die Angaben beziehen sich auf zehn Stunden täglich (bei einzuhaltenden Pausenzeiten) und fünf Wochenarbeitstagen.
25% Aufschlag ab elf Stunden sowie bei Arbeiten zwischen 22.00 und 6.00Uhr und an Sonn- und Feiertagen
50% Aufschlag ab dreizehn Stunden
100% Aufschlag ab vierzehn Stunden

Interessanterweise stelle ich immer wieder fest, dass wenn ich für etwas gut bezahlt werde, meist das drumherum auch sehr viel entspannter ist, gutes Equipment verwendet wird und über alles sehr sachlich geredet wird, weil allen klar ist was meine Aufgabe ist und allen klar ist was ihre Aufgabe ist. Pausenzeiten sind geregelt, vor allem ist die Arbeit meist aber deutlich interessanter als bei der Band "von umme Ecke" bei der man von eineinhalb vereinbarten Studiotagen im Grunde einen mit editieren verbringen müsste - hat in meinen Augen jedenfalls nicht sehr viel mit "Spass" zu tun, insbesondere dann nicht, wenn nach unendlichen Nachtsessions und unzähligen "mach doch noch mal eben dies oder jenes" immer noch alle (zurecht) total unzufrieden sind.

Aus VPLT - Vergütungsstudie:

Studio-/Regieleiter
Toningenieur


konfiguriert nach Anforderungen des Kunden und lokalen
Gegebenheiten die Anlage; ist verantwortlich für
Schnittstellen mit anderen Gewerken und

€ 550,- bis € 700,-


Ton-Operator (auch:
konfiguriert nach den Anforderungen des Kunden und Ton-„Ingenieur“)


€ 400,- bis € 600,-

lokalen Gegebenheiten die Beschallungsanlage; ist
verantwortlich für Schnittstellen mit anderen Gewerken und
ist Ansprechpartner für die übrigen Mitarbeiter in der
Tonabteilung; kann sowohl Digital- als auch Analog-Pulte
bedienen

Tontechniker /
Systemtechniker


baut eigenverantwortlich Tonanlagen mit den dafür
notwendigen Hilfskonstruktionen auf und kann das zur
Verfügung stehende Material fachgerecht konfigurieren;
kann Veranstaltungen am Mischpult „fahren“; kann
typische Fehler und Störungen vor Ort eingrenzen und
beheben; leitet Tonhelfer/ -Assistenten an

€ 350,- bis € 420,-

Tonassistent

€ 300,- bis € 340,-

arbeitet unter Anleitung von Tontechnikern /
Toningenieuren beim Aufbau / Abbau von Tonanlagen mit;
führt einfache Funktionsprüfungen (außer am Mischpult)
durch



Quellen:
http://www.bvft.de/wordpress/?page_id=126
http://www.vplt.org/Recht_und_Regeln/Verguetungsstudie.php
 
Das bezweifle ich. Ich finde ein Schulsystem sollte nicht "Abi für alle" anbieten sondern auch die obersten 10000 eines Jahrganges richtig fordern können. Allerdings nicht mit Auswendiglernen sondern mit richtiger "Hirntätigkeit". Ein Abiturschnitt mit einer Eins vorne dran sollte durch reines Auswendiglernen nicht erreichbar sein - leider ist es das schon immer (auch 1950).

Was wir brauchen, sind Menschen, die Fantasie und systematisches Denken unter einen Hut kriegen. Das ist der Anfang wissenschaftlicher Arbeit und damit eigentlich das Fundament einer "allgemeinen Hochschulreife".

Dafür ist unser Schulsystem zur Zeit nicht eingerichtet.

Deshalb vergeudet es Resourcen.

Mit "Elite" hat das aber gar nichts zu tun - ein exzellenter Schreiner ist für mich genauso viel oder wenig Elite wie ein Wissenschaftler.

einfach nur fail...

Im Abitur bekommt man nur die absoluten Grundlagen, die einem später mal im Studium etwas nützen sollen !
Und diese Grundlagen sollte man kennen und beherrschen, und dies geschieht in der Schule fast immer durch Wiederholung, sprich reinprügeln in die Birne bis man platzt.
Dann kannst du ins Studium gehen dort verstehen wie man Grundlagen zur Problemlösung einsetzt mit kreativem systematischen außergewöhnlichen Denken...


Man sieht ja, dass man selbst mit Abitur nur schwer an Jobs drankommt.

Aha...
 
Und diese Grundlagen sollte man kennen und beherrschen, und dies geschieht in der Schule fast immer durch Wiederholung, sprich reinprügeln in die Birne bis man platzt.

Lass das besser keinen Dipl.-Päd. hören, der sich mit Schulpädagogik auskennt.


Dann kannst du ins Studium gehen dort verstehen wie man Grundlagen zur Problemlösung einsetzt mit kreativem systematischen außergewöhnlichen Denken...

lach.
Da habe ich - und auch alle meine Kommilitonen - wissenschaftliches Arbeiten, welches auch das (wissenschaftliche) Denken impliziert, aber immer anders verstanden.

Doch darum geht es hier ja auch gar nicht. Wollte das nur mal loswerden, weil sich da gerade ein paar Fußnägel beim Lesen hochgerollt haben...
 
lach.
Da habe ich - und auch alle meine Kommilitonen - wissenschaftliches Arbeiten, welches auch das (wissenschaftliche) Denken impliziert, aber immer anders verstanden.

weiß ja net was du studiert hast, in meim Informatikstudium wars jedenfalls so.
 
Das einzige was so ne SAE Schulung oder wie auch immer machen kann, ist einen gewissen Stand zu vermitteln. Sei es im technischen als auch im Praktischen Sinn. Sie kann einem auch den "Einstieg" in das Thema erleichtern weil man nicht alles auf die harte Tour lernen muss.

Man kann aber daran nicht wirklich den Verdienst hoch rechnen. Glück & Zufall spielen wie bei allem im Leben eine große Rolle. Es gibt keine Garantie für Aufträge.. auch keine für Erfolge. Und einen konkreten Satz für eine Leistung ist bei Kunst schon IMMER etwas schwierig gewesen. Wieviel ist das Bild eines Straßenkünstlers wert? Und wieviel wenn dieser vor 200 Jahren gelebt hat?
Wie kann ein Bild das aussieht als wäre es von einer 3 Jährigen gemalt worden mehrere Millionen Wert sein?

Um bestimmte Gesetze einhalten zu können - wie zb. das man Ausbilden darf. Braucht man aber eine Zulassung vor der Industrie & Handelskammer. Um das zu erreichen ist ein solcher Abschluss bare Münze Wert. Denn damit ist man in der Lage das ein Studio sich damit die Ausbildungsrechte "einkaufen" kann. Ausbildung bedeutet Schüler zu haben - Schüler gibt es mehr als Kunden! Schüler kaufen oft was man ihnen erzählt. Auch wenn keiner das zugeben würde - unterm Strich verdient man daran das Schüler keine Erfahrung haben. Oder besser daran das sie nicht gewohnt sind wirklich selbstständig sich das Wissen von 0 auf anzueignen. Es geht in dem Musikgeschäft ums Geld & darum Produkte & Know How an jene zu verkaufen die es nicht haben. Oder es sich nicht leisten können. Und die Zielgruppe selber aufbauen zu können ist das Butter & Brot.
Wer Know How und Erfahrung im Bereich Surround besitzt, kann das nutzen um seinen Wert zu steigern. Wissen ist & bleibt Macht. Macht aber wird in den meisten Fällen missbraucht. Wenn zb. ein Produzent 250€ die Stunde verlangt weil er weis das er bei der Auftragslange diesen Satz verlangen MUSS um nicht bankrott zu machen - wird das einfach gegen ihn verwendet um ihn aus dem Geschäft zu drängen. Kampfpreise bis das Feld um einen herum groß genug ist so das man weit und breit das einzige Studio ist. Es wäre nicht das erste mal das sowas passiert. Und es wird nicht das letzte mal sein. Wenn also jemand einen Pauschalbetrag als Produzent erwartet - MUSS diese Person das Geld auch Wert sein. Dabei macht es Höllische Unterschiede ob man ANGESTELLT - oder SELBSTSTÄNDIG ist. Angestellt zu sein ist sehr bequem. Nur in kleinen Studios ist es so das wenn man nicht voll mit anpackt kann man nach kurzer Zeit auch wieder seinen Job los sein weil kein Studio mehr existiert das einem das Gehalt von 3000€ Brutto /Monl. bezahlt.
Als Selbstständiger - uff.. Tja. Da zählt doppelt - du bekommst was du verdienst. Auch ein Theater, selbst ein Wanderzirkus wird dich daran messen was du Wert bist. Und da zählen mehrere Faktoren:

1) Know How durch Erfahrung
2) Fachwissen & Kompetenz
3) Einstellung zur selbstständigen Arbeit

Wenn du was drauf hast & es unter Beweis stellst - bist du auch was Wert. Für wieviel du dich dann bestmöglich verkaufst ist deine Sache. Nur wird keiner nur auf Grund eines Titels oder Zeugnisses einen einstellen. Man wird getestet - bewährt man sich, hat man den Job. Wenn am Ende das Geld stimmt - fragt KEINE SAU MEHR NACH! Und wenn du wirklich gut bist - wirst du auch gut bezahlt werden.
 
Danke an den Toninschenör für seinen informativen Beitrag!
 
prof. studios mit >100.000 euro equipment können aufgrund der großen konkurrenz kaum mehr als 500 euro pro tag inkl techniker verlangen

Das stimmt ja nun nicht!!
Ich kenne kein Studio mit Großkonsole ab 48 Kanälen, das man für 500 Euro/ Tag mieten kann.

dann warst du wohl noch nie in wien!

adt 5mt, 48 kanal inkl massenhaft outboard... 4-500 euro/tag je nachbuchungsdauer!
 
adt 5mt, 48 kanal inkl massenhaft outboard... 4-500 euro/tag je nachbuchungsdauer!

Inkl. TonIng?

Wenn ja, dann ist es kein ProFi...
 
in der schweiz gibts manche auch zu solchen preisen. edit: aber eher ohne toni
 
Die Studios in der Schweiz sind schweineteuer.... logisch.. das Leben bei uns ist schweineteuer....

und das sind dann nicht mal die Topstudios in der Schweiz....

RefinedRough: Bisch Schwiizer?
 
jo bin schwiizer, du öppe au? :D
 
natürlich... ;) eigentlich Bärner aber jetzt im Usland.. also Züri... :D
 
Die Zweifel-Chips sind hurenteuer.
Aber sie schmecken.
 
nice :)

ja zürich ist halt schon sehr teuer, allgemein im berufswesen. für meinen brotjob würd ich in zürich gleich nen 1000er mehr bekommen pro monat als hier in schaffhausen. dementsprechend variieren auch die studiosätze denk ich.
 
Kurzer OT-Einwurf:

Zürich...die Langstraße ist echt krass.
Wer da mal reinläuft kommt vielleicht nie wieder raus.

@ RefinedRough:

Kennst du das "Gässle" in Schaffhausen?
Das war früher mal ein hipper Anlaufpunkt.
 
Kennst du das "Gässle" in Schaffhausen?
Das war früher mal ein hipper Anlaufpunkt.

ja, da waren wir früher in jüngeren jahren auch immer unterwegs, war halt so ziemlich das einzige wo sich ein paar leute gesammelt haben in der kleinen stadt :D unter anderem gabs grossen "gras-tourismus", da wir ja ganz nah an der grenze sind.

woher bist du denn, wenn man fragen darf?

und äh.. sorry für OT :D :D
 

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